Hallo zusammen,
Ich bin 37, verheiratet und habe 4 Kinder im Alter von 8 - 18 Jahren.
Grad saß ich hier und schrieb meinen Text und musste feststellen... Viel zu lang. Das Chaos beginnt schließlich als kleines Kind.... Darum weiß ich jetzt gar nicht wie ich nun anfangen soll ohne einen ellenlangen Text zu schreiben.
Ich leide unter Panikattacken, depressiven Verstimmungen, ich schätze ein bisschen Hypochonder gehört auch noch dazu und wer weiß was sonst noch so alles.
Ich hatte schlechte und gute Phasen in den letzten 15Jahren
2014 (war eine Zeit der guten Phasen) hatte ich im Wald beim Spaziergang mit den Hunden einen kleinen Unfall und verdrehte mir das Knie. Es war eiskalt und niemand war zu sehen, mein Handy hatte keinen Empfang. Die Schmerzen waren sehr heftig ich war sicher das da etwas gebrochen ist. Nach 10 min hörte tatsächlich ein junger Mann meine jämmerlichen Rufe. Er brachte mein Auto so nah es ging zu mir und er fuhr mich nach Hause. Im Krankenhaus konnte man mir erstmal nicht helfen.
Unser Hausarzt ist Sportmediziner, er verschrieb mir als erstes Thrombosespritzen und wollte ein MRT.
Und mit diesen Spritzen fing es an.
Erstmal die Angst vor Spritzen...und dann die Gedanken.... Thrombose.... Sterben...
Ich achtete von da an ganz extrem auf meinen Körper... Jede Veränderung machte mir Angst. Teilweise auch Dinge die bis dahin völlig normal waren, waren plötzlich lebensbedrohlich. Sogar meine typische Erkältung im Frühjahr war plötzlich etwas ganz schlimmes. Alles machte mir direkt große Sorgen. In der Art hatte ich meine Ängste noch nie.
Ich wachte morgens auf und war depressiv und weinerlich.... Gegen Mittag kamen meist Panikattacken dazu... Und dann war der Tag eh gelaufen. Ich bekam so eine große Angst das ich dem Thema Tod gar nicht mehr begegnen wollte.... Konnte nichtmal an einem Friedhof vorbei fahren oder einer Kirche.... Geschweige denn an einem Beerdigungsinstitut.
Letzten Mai bekam ich abends so heftig eine Panikattacke das ich selbst (ich! Die mit der panischen Angst vor Ärzten) meinen Mann bat einen Arzt zu holen. Eine Ärztin vom ärztlichen Notdienst kam eine halbe Stunde später vorbei. Wir redeten.... Puls, Blutdruck... Alles ok....Herz abgehört... Schön gleichmäßig. Sie gab mir Promethazin und ein Rezept dafür. Das erste mal seit vielen Monaten schlief ich schließlich durch und war entspannt. Doch auch das machte mir Angst, Entspannung kann nicht gut sein dachte ich.
Nach und nach ließen die täglichen Panikattacken nach.... Die Abstände wurden grösser.
Auch die depressiven Verstimmungen wurden seltener.
Aber noch immer achte ich extrem auf jede Kleinigkeit und wenn ich zu sehr darüber nachdenke oder mich gar reinsteiger, (was leider öfter passiert) ist die nächste Panikattacke vorprogrammiert.
Ich bin meistens der Meinung es ist mein Herz, dann bin ich sicher ich hab einen Schlaganfall, oder aber ich werde eine Thrombose haben, oder Krebs.... Oder was mir sonst noch so alles einfällt. Doch hauptsächlich sind es Krankheiten mit denen ich in der Vergangenheit konfrontiert wurde. Mein Opa väterlicherseits starb als ich noch klein war... Es war das Herz. Mein Papa starb...auch das Herz, da war ich 17. Schwiegermutter erlitt einen Schlaganfall und erkrankte ein paar Jahre später an Krebs (nach der OP sagten die Ärzte sie habe noch 2 Wochen, das war vor 8 Jahren) mein Opa (mütterlicherseits) Schlaganfall... Schwer Herzkrank.... Meine Mutter.. Herzkrank... Stiefvater ebenfalls...
Ich habe immer Angst gehabt mich an jemanden zu wenden um Hilfe zu suchen denn dann könnten Erinnerungen hochkommen die ich gar nicht will. Doch mittlerweile ist mein Wunsch nach einem richtigen Leben sehr groß. Ich bin 37 und werde ja auch nicht mehr jünger.
Im Juli habe ich einen Termin beim Sozial Psychiatrischen Dienst, der wird hier vom Kreis angeboten. Der Mann der das macht wird zu uns nach Hause kommen, auf meinen Wunsch hin. Denn ich hab Angst vor fremden Gebäuden und unbekannte Situationen bereiten mir ebenfalls ein ungutes Gefühl.
Es ist wahrscheinlich nicht DIE Lösung aber vielleicht ein erster Schritt in die richtige Richtung. Hoffe ich zumindest.
Durch Zufall kam ich auf dieses Forum und als ich sah wie vielen Menschen es auch so ergeht.... wow.... Ich bin definitiv nicht allein.... Ganz im Gegenteil. So viele unterschiedlich traurige Lebensgeschichten und alle verbindet etwas..... Angst... Aus welchen Gründen auch immer.... Angst
Ich kann es nicht mehr hören oder lesen.... Angst sollte doch etwas natürliches sein.... Warum also müssen so viele Menschen darunter leiden... Ich verstehe es einfach nicht...
Ratlose Grüße
Melli
Ich bin 37, verheiratet und habe 4 Kinder im Alter von 8 - 18 Jahren.
Grad saß ich hier und schrieb meinen Text und musste feststellen... Viel zu lang. Das Chaos beginnt schließlich als kleines Kind.... Darum weiß ich jetzt gar nicht wie ich nun anfangen soll ohne einen ellenlangen Text zu schreiben.
Ich leide unter Panikattacken, depressiven Verstimmungen, ich schätze ein bisschen Hypochonder gehört auch noch dazu und wer weiß was sonst noch so alles.
Ich hatte schlechte und gute Phasen in den letzten 15Jahren
2014 (war eine Zeit der guten Phasen) hatte ich im Wald beim Spaziergang mit den Hunden einen kleinen Unfall und verdrehte mir das Knie. Es war eiskalt und niemand war zu sehen, mein Handy hatte keinen Empfang. Die Schmerzen waren sehr heftig ich war sicher das da etwas gebrochen ist. Nach 10 min hörte tatsächlich ein junger Mann meine jämmerlichen Rufe. Er brachte mein Auto so nah es ging zu mir und er fuhr mich nach Hause. Im Krankenhaus konnte man mir erstmal nicht helfen.
Unser Hausarzt ist Sportmediziner, er verschrieb mir als erstes Thrombosespritzen und wollte ein MRT.
Und mit diesen Spritzen fing es an.
Erstmal die Angst vor Spritzen...und dann die Gedanken.... Thrombose.... Sterben...
Ich achtete von da an ganz extrem auf meinen Körper... Jede Veränderung machte mir Angst. Teilweise auch Dinge die bis dahin völlig normal waren, waren plötzlich lebensbedrohlich. Sogar meine typische Erkältung im Frühjahr war plötzlich etwas ganz schlimmes. Alles machte mir direkt große Sorgen. In der Art hatte ich meine Ängste noch nie.
Ich wachte morgens auf und war depressiv und weinerlich.... Gegen Mittag kamen meist Panikattacken dazu... Und dann war der Tag eh gelaufen. Ich bekam so eine große Angst das ich dem Thema Tod gar nicht mehr begegnen wollte.... Konnte nichtmal an einem Friedhof vorbei fahren oder einer Kirche.... Geschweige denn an einem Beerdigungsinstitut.
Letzten Mai bekam ich abends so heftig eine Panikattacke das ich selbst (ich! Die mit der panischen Angst vor Ärzten) meinen Mann bat einen Arzt zu holen. Eine Ärztin vom ärztlichen Notdienst kam eine halbe Stunde später vorbei. Wir redeten.... Puls, Blutdruck... Alles ok....Herz abgehört... Schön gleichmäßig. Sie gab mir Promethazin und ein Rezept dafür. Das erste mal seit vielen Monaten schlief ich schließlich durch und war entspannt. Doch auch das machte mir Angst, Entspannung kann nicht gut sein dachte ich.
Nach und nach ließen die täglichen Panikattacken nach.... Die Abstände wurden grösser.
Auch die depressiven Verstimmungen wurden seltener.
Aber noch immer achte ich extrem auf jede Kleinigkeit und wenn ich zu sehr darüber nachdenke oder mich gar reinsteiger, (was leider öfter passiert) ist die nächste Panikattacke vorprogrammiert.
Ich bin meistens der Meinung es ist mein Herz, dann bin ich sicher ich hab einen Schlaganfall, oder aber ich werde eine Thrombose haben, oder Krebs.... Oder was mir sonst noch so alles einfällt. Doch hauptsächlich sind es Krankheiten mit denen ich in der Vergangenheit konfrontiert wurde. Mein Opa väterlicherseits starb als ich noch klein war... Es war das Herz. Mein Papa starb...auch das Herz, da war ich 17. Schwiegermutter erlitt einen Schlaganfall und erkrankte ein paar Jahre später an Krebs (nach der OP sagten die Ärzte sie habe noch 2 Wochen, das war vor 8 Jahren) mein Opa (mütterlicherseits) Schlaganfall... Schwer Herzkrank.... Meine Mutter.. Herzkrank... Stiefvater ebenfalls...
Ich habe immer Angst gehabt mich an jemanden zu wenden um Hilfe zu suchen denn dann könnten Erinnerungen hochkommen die ich gar nicht will. Doch mittlerweile ist mein Wunsch nach einem richtigen Leben sehr groß. Ich bin 37 und werde ja auch nicht mehr jünger.
Im Juli habe ich einen Termin beim Sozial Psychiatrischen Dienst, der wird hier vom Kreis angeboten. Der Mann der das macht wird zu uns nach Hause kommen, auf meinen Wunsch hin. Denn ich hab Angst vor fremden Gebäuden und unbekannte Situationen bereiten mir ebenfalls ein ungutes Gefühl.
Es ist wahrscheinlich nicht DIE Lösung aber vielleicht ein erster Schritt in die richtige Richtung. Hoffe ich zumindest.
Durch Zufall kam ich auf dieses Forum und als ich sah wie vielen Menschen es auch so ergeht.... wow.... Ich bin definitiv nicht allein.... Ganz im Gegenteil. So viele unterschiedlich traurige Lebensgeschichten und alle verbindet etwas..... Angst... Aus welchen Gründen auch immer.... Angst
Ich kann es nicht mehr hören oder lesen.... Angst sollte doch etwas natürliches sein.... Warum also müssen so viele Menschen darunter leiden... Ich verstehe es einfach nicht...
Ratlose Grüße
Melli
27.06.2016 12:35 • • 27.06.2016 #1
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