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Hallo zusammen,

ich bin Kuppi und 39 Jahre alt. Ich möchte etwas schildern um zu erfahren, ob diese Ereignisse vielleicht bekannt sind. Zur Zeit fühle ich mich damit sehr hilflos.


Vor ungefähr 4 Jahren hatte ich aus dem Nichts und ohne Vorwarnungen eine Panikattacke beim Auto fahren. Seitdem verspürte ich hin und wieder etwas Angst aber nicht Mühltal so ausgeprägt wie damals im Auto. Da das ganze immer nur kurz anhielt, ergriff ich keine weiteren Maßnahmen da ich ja wusste, dass mir nichts passieren kann und darf es wieder verschwindet.

Nun ist es so, daß irgendwas in den letzten Wochen oder Monaten passiert. Diese Anfälle von Angst bzw. Panik tauchen in einer nie dagewesenen regelmäßigkeit auf, dass es nicht mehr einfach zu ignorieren ist. Dies ist im Alltag sehr unangenehm. Hinzu kommt, dass ich nachts mehrmals durch ein intensives Panikgefühl aufwache ohne zu wissen, warum.

Insgesamt bin ich dadurch gereizter, als ich sein sollte und ich bin gemein zu Frau und Tochter. Auch weil ich mir Sorgen mache, was mit mir los ist und ich keine Erklärung finde, die mich beruhigen könnte. Ich habe zudem große Angst, dass sich dieser Zustand weiter verschlimmert und in einer Depression enden könnte.

Ich möchte für Frau und Tochter weiter der Liebe, fürsorgliche Papa sein, der den Kopf frei hat und sich nicht so oft mit Panik quält und deswegen Sorgen macht.

Neurologisch und Kardiologisch bin ich jedenfalls gesund. Das hatte mich eigentlich immer schnell wieder beruhigt. Aktuell komme ich aus diesem Strudel kaum noch raus. Es gibt Zeiten, da ist alles gut. Dann bin ich auch sofort wieder gut drauf. Bis es dann wieder zuschlägt.


Danke fürs Lesen.

02.02.2025 08:33 • 02.02.2025 #1


10 Antworten ↓


Du darfst auf jeden Fall Hilfe in Anspruch nehmen wenn du das gerne möchtest . Es kann dir keiner sagen, ob du therapeutische Hilfe benötigt. Das kommt auf den Leidensdruck an. Es klingt als hättest du Panikattacken. Das kann verschiedene Gründe haben wie auch Stress. Es ist nicht so, dass du dadurch automatisch irgendwann Depressionen bekommst. Panikattacken sind gut behandelbar und können komplett geheilt werden.

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Benötige ich Psychologische Hilfe? Angst vor Depression

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Zitat von Coru:
Du darfst auf jeden Fall Hilfe in Anspruch nehmen wenn du das gerne möchtest . Es kann dir keiner sagen, ob du therapeutische ...

Guten Morgen @Coru,

Danke für deine Antwort.

Meine Sorge ist Quasi die Angst vor der Angst. Gedanklich versuche ich herauszufinden, was los ist. Aber ich denke, das ist kontraproduktiv und belastet nur zusätzlich.

@kuppi die Angst vor der Angst die kommt leider nach einer Zeit. Das ist auch verständlich. Wie du merkst ist es extrem unangenehm. Das Wichtigste ist in kein Vermeidungsverhalten zu fallen. Die Angst kann einem nach und nach einschränken und um so mehr du vermeidest um so schlimmer wird es. Da kommt es bei Betroffenen öfter zur Depression. Es gibt hier auch einige die können nicht mal mehr ihr Haus verlassen.

Ich hab mit therapeutischer Hilfe gute Erfahrungen gemacht. Aber das muss jeder für sich selber wissen, was für ihn das Richtige ist. Ich glaub das Wichtigste ist zu wissen egal wie schlimm es sich anfühlt es kann dir nicht geschehen. Aber so eine Panikattacke ist wirklich unangenehm.

Zitat von Kuppi:
Ich habe zudem große Angst, dass sich dieser Zustand weiter verschlimmert und in einer Depression enden könnte.


Du schilderst hier den typischen Verlauf einer Angsterkrankung. Zuerst ist es eher diffus, man kann es gut wegschieben, dann kommt Tag X mit Ausbruch und jetzt beginnt das Elend richtig.

Warum bekommt man das? Man diskutiert Vererbung, und Überforderung. Manchmal sind körperliche Probleme wie Schilddrüse, Mangel an Vitaminen, evtl. Hormone, ...... Auslöser.

Insofern lass diese Möglichkeiten beim Hausarzt checken, auch wenn du Vitamin B und D und andere selber zahlen musst und schau, dass du in eine Therapie gehst.

In der Regel braucht es Fachkräfte, denn alleine ist man hilflos.

Aber lass deinen Frust nicht an anderen aus, das geht sonst nach hinten los. Kein Mensch kann dir diese Last abnehmen und das musst dir von Anfanf an klar sein. Und verstehen können das auch sehr wenige.

Deswegen braucht es ja Fachleute, die dir dann helfen. Heutzutage ist es aber grausig, schnelle Termine zu bekommen. Also kümmere dich rechtzeitig darum.

@kuppi ich hab das auch regelmäßig seit zwei Jahren und ich hab keine therapeutische Hilfe, da es bei uns überhaupt gar keinen Platz gibt. Viele Leute haben mir hier immer geschrieben ich soll in eine Klinik gehen, aber ich habe auch sehr viele Erfahrungsberichte gelesen, dass Leute teilweise 3-4 mal in einer Klinik waren und trotzdem wurde es nicht besser.


Mir geht es zur Zeit, aber etwas besser, so gut ging es mir schon lange nicht mehr, ich hab angefangen viel Entspannung zu machen Yin Yoga.
Viel Atemübungen, viel Ruhe und viel Natur, und alle Störfaktoren im Leben habe ich so gut wie möglich beseitigt,

Es kommt ja nichts einfach aus dem Nichts, du musst dich schon fragen, gibt es irgendwas in meinem Leben, was mich stresst oder sind es viele Kleinigkeiten, die mich Stressen. D.h. dein Körper arbeitet ja nicht gegen dich, sondern dein Körper will immer nur für dich arbeiten, das haben viele Leute leider noch nicht begriffen. D.h. Panikattacken sind ein Warnsignal vom Körper. Dein Körper sagt dir damit, hey du hast jetzt so lange nicht auf deine Seele geachtet, jetzt setz ich dich mal außer Gefecht, damit du endlich mal drüber nachdenken kannst.


Dein Körper will dir damit sagen, irgendwas in deinem Leben ist nicht in Ordnung. Natürlich gibt es ganz viele Störfaktoren, die man natürlich nicht beseitigen kann, ob es jetzt der Alltagsstress mit Frau und Kind ist oder der Arbeitgeber, der ab und zu etwas stressig ist.
Aber vielleicht findest du auch hierfür Lösungen

Aber was ich dir sagen will, das wichtigste ist einfach einmal komplett dein Leben zu überdenken, was kannst du ändern, welche Ängste hast du die vielleicht gar nicht begründet sind.

Ganz viel Entspannung hilft mir wirklich extrem.


Yin Yoga!
Ist bei mir der Schlüssel zum Erfolg gewesen, ich mach das jeden Abend 30-45 Minuten, sobald der Mann vor dem Fernseher sitzt und das Kind im Bett legt. In der Zeit habe ich auch sehr viele klare Gedanken und hab dann angefangen als nach dem anderen zu ändern

Ich hab auch angefangen eine diffuser zu kaufen und hab da echtes Lavendelöl aus der Apotheke rein, d.h. die Zeit abends, ich bin in einem ganz ruhigen Raum, mein diffuser mittler Lavendelöl läuft, ich mache mein Yin Yoga (YouTube) und komme wirklich ganz bei mir an. Seitdem hab ich meine Panikattacken und Ängste und innere Unruhe besser im Griff.
Natürlich ist es noch nicht 100 % weg, aber ich fühl mich deutlich entspannter. Und ich weiß, wenn eine Panikattacke kommt, ich kann ziemlich schnell dagegen reagieren.

Und was auch extrem wichtig ist, wenig Zucker, genug Schlaf. Das hab ich für mich jetzt festgestellt. Wenn ich sehr viel Zucker esse und wenig Schlaf da kommen bei mir ziemlich viele heftige, negative Gedanken und Panikattacken

Ich hab das Buch Therapie To Go gelesen, das gibt es auf Amazon zum Beispiel oder auch gebraucht auf Kleinanzeigen, das Buch war wie ein Mensch, der mich endlich mal versteht, das hat mir richtig gut ums Herz getan dieses Buch zu lesen.

Zudem habe ich jetzt mittlerweile eine Heilpraktikerin aufgesucht, die mal komplett über meine Blutwerte drüber geschaut hat, und mir endlich mal die richtigen Sachen aufgeschrieben hat die ich nehmen soll, damit ich auch mal wieder meine Nährstoffe auffüllen gezielt wo ich einen Mangel hab. Ich muss jetzt Magnesium, Eisen und Kupfer nehmen.
Der Besuch bei der Heilpraktikerin tut mir unheimlich gut, sie zeigt mir Akupunkturpunkte zur Entspannung, wo ich selber anregen kann, sie hilft mir, den Stress in meinem Körper zu erkennen und mir zu zeigen, was ich dagegen tun kann.

Das Thema Heilpraktikerin ist sehr umstritten, ich weiß, aber ich finde es wirklich klasse und für mich ist das wie eine Art Therapie.

Ich fahre natürlich, bevor ich zur Heilpraktikerin gegangen bin, auch bei meinem Hausarzt und habe mit ihm über alles mögliche gesprochen, er hat ein Blutbild gemacht und am Ende ist er einfach nur noch mit gezuckten Schultern gesessen, und meinte, außer einem Eisenmangel kann er nichts erkennen, ich soll Antidepressiva nehmen und dann wird das Leben wieder besser.

Meine Heilpraktikerin sieht das übrigens komplett anders, sie hat einen Kupfermangel festgestellt in Kombination mit einem Eisenmangel und einem Magnesium Mangel.
Zu Antidepressiva hat sie sich neutral geäußert und meinte, dass es in manchen Fällen auf jeden Fall helfen kann, ich soll damit aber mal warten, ob es nicht besser wird, wenn ich jetzt ganz gezielt die Akupunkturpunkte täglich anregen.

Meine Heilpraktikerin verdient übrigens keinen Cent an den Sachen, die sie mir empfiehlt, weil manche Menschen sagen. Die würden an den Sachen verdienen, was sie empfehlen würde. Das stimmt aber nicht, weil sie schreibt es mir jedes Mal auf einen Zettel auf und sagt, ich soll das in der Apotheke bestellen oder im Internet einen Preisvergleich machen und dann Die Produkte bestellen.

Es gibt aber auch Heilpraktiker die wirklich Provision machen mit Produkte und die dir einreden. Du brauchst ganz spezielle Sachen, dass es dir besser geht.

Ich hab eine tolle Heilpraktikerin gefunden, die für mich auch eine Art Therapeutin darstellt, und nicht nur mit mir redet, sondern auch nach mir und meinem Körper schaut, dass Trauma versucht loszuwerden und den Stress gezielt loszuwerden. Für mich ist das eine WIN WIN Situation.


Übrigens kannst du eine Heilpraktiker Zusatzversicherung abschließen, wenn dich das Thema interessiert und du kannst Rechnungen bis 1000 Euro im Jahr einreichen, dann zahlst du genauso wenig wie für einen Arzt. Die Versicherung kostet im Monat zwischen acht und 24 Euro, je nachdem

@Angsthase123

Danke für deinen Beitrag. Das klingt, als gehe es dir mittlerweile ziemlich gut. Du hast deinen Weg gefunden und darf ist wirklich eine schöne Sache. Das Buch habe ich mir gleich mal notiert. Danke für deine Tipps.

Zitat von Icefalki:
Du schilderst hier den typischen Verlauf einer Angsterkrankung. Zuerst ist es eher diffus, man kann es gut wegschieben, dann kommt Tag X mit Ausbruch ...

Körperlich war bisher alles in Ordnung. Auch die Blutuntersuchungen. Ich werde auf jeden Fall daran arbeiten nicht immer so gereizt zu sein. Die anderen können wirklich nichts dafür. Ich schaue schon nach Angeboten in meiner Nähe und werde da definitiv Kontakt aufnehmen. Es schadet ja nicht. Danke für deine Worte.

@kuppi Probier doch gerne mal Yin Yoga aus, und sag mal, wie du dich danach fühlst. Wenn ich mit dem Yoga anfange, fühle ich mich am Anfang immer so extrem unruhig, dass ich am liebsten sofort wieder ausschalten würde. Ich ziehe es dann aber durch und nach ungefähr 15-20 Minuten merke ich, die Entspannung kommt, und ich bin viel klarer im Kopf. Aber es ist trotzdem jeden Tag noch ein Kampf, gegen diese innere Unruhe, sobald ich zur Ruhe kommt.

Ach so und noch was zur Ergänzung, wie gesagt, mir ging es zwei Jahre auch so und seit sechs Monaten war es richtig heftig mit täglich 3-4 Panikattacken. Und ich hab mich dann einfach ins Bett reingelegt, war am Handy, hab mich abgelenkt und hab gehofft, dass es mir bald besser geht. Das habe ich ungefähr Zwei Monate so gemacht. Und natürlich hat sich überhaupt gar nichts geändert …..

Jetzt weiß ich, ich muss wirklich aktiv an mir arbeiten und auch kein Therapeut kann mir diese Aufgabe abnehmen. Ich kann nicht ein Jahr im Bett liegen, bis vielleicht mal ein Therapeut ein Platz frei hätte.

Hab dann auch alle mögliche Beruhigungstabletten, die es auf dem Markt gibt ausprobiert, die haben keine Wirkung gezeigt.

Bis ich mich dann selber gefragt habe, warum probiere ich über irgendwelche Beruhigungstabletten und Ablenkung zur Ruhe zu kommen? Warum arbeite ich nicht aktiv an mir?

Spaziergänge im Wald waren für mich die Hölle, hab ich gleich gemerkt, dass bringt mir nicht die gewünschte Ruhe, Meditation dasselbe, hat mir jetzt auch nicht wirklich was gebracht. Hab dann eine Weile somatische Übungen gemacht, das war schon richtig klasse, hab dann aber diese Yogaart entdeckt, was ich noch viel besser finde.

Dadurch bin ich dann erst draufgekommen, dass der Atem bei mir so extrem viel negatives oder auch positives steuert.

Aber lass dir eins gesagt sein, im Leben muss nicht immer alles positiv sein. Im Leben geht es darum, dass es ungefähr gleich bleibend neutral ist. Mal mit Höhen und mit tiefen. D.h. auch mal negative Phasen sind ganz normal in jedem Leben, und positive Phasen natürlich auch.

Aber in der Regel sollte man eigentlich neutral im Leben sein, und nicht immer nur positiv oder immer nur negativ. Denn das macht das gesunde Leben aus. Seitdem ich das weiß, mache ich mich auch überhaupt nicht mehr so verrückt, unter dem Motto ich muss glücklich sein. Ich muss gute Laune haben, ich muss es jedem recht machen.

Was mir auch gut tut, ich hab in der Arbeit mit ein paar Kollegen drüber gesprochen, und Witzigerweise geht es extrem vielen Leuten wie mir so, obwohl man das den Leuten von außen gar nicht ansieht.

Man denkt ja immer, man ist mit so einer Erkrankung komplett alleine

Meine Heilpraktikerin hat auch gemeint, seit Corona ist bei ihr richtig viel los, und seit Corona geht es vielen Leuten psychisch überhaupt nicht mehr gut, und Therapieplätze gibt es fast gar keine. Und wenn man eine Therapieplatz hat, bedeutet das ja auch nicht, dass es mit der Therapeutin Passt

Ich hab ewig auf einen Therapieplatz gewartet, hatte nach einigen Monaten mein erstes Gespräch dort und dann hat sie mich dankend abgelehnt und gemeint menschlich würde es zwischen uns nicht passen. Das kann natürlich auch passieren.

Und denk immer dran, dein Körper arbeitet nie gegen dich, sondern immer nur für dich. Auch wenn das jetzt total unverständlich noch für dich ist.

Wir schreiben ja schon woanders doch ich möchte mich unbedingt anschließen, hol dir Hilfe! Das ist keine Schande, das ist mutig und der erste Schritt zur Heilung. Meine Therapeutin ist ausgebildete Psychotherapeutin und Heilpraktikerin, ich bezahle sie selbst, nicht von der Kasse. Deshalb kann sie alles machen, worauf ich mich einlassen kann und will. Leider bin ich noch ganz am Anfang und noch nicht stabil. Das merke ich jeden Tag, kann meine Symptome nicht ignorieren oder liebevoll begrüßen…..

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Dr. Christina Wiesemann
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