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Hallo!

Bei mir wurde vor ein paar Monaten eine Panikstörung diagnostiziert. Es geht schon so weit, dass bei mir Vermeidungsverhalten aufkommen. Die Angst, wegzugehen, weil dann eine Panikattacke kommen könnte. Ich kann nicht einmal mehr einkaufen. Dann bin ich oft nervös und unruhig, ohne Tavor geht manchmal gar nix.

Ich möchte unbedingt in eine Tagesklinik, oder zu einem Psychologen. Aber kein einziger Platz ist frei. ich weiß nicht mehr weiter. Gibt es hier jemanden, der mir vielleicht helfen und sein Wissen weiter geben kann? Ich suche auch gerne privaten Kontakt. Irgendwie muss ich mir ja jetzt alleine helfen. Schreibt mich gerne auch an, wenn ihr glaubt mir helfen bzw. mich sogar heilen zu können. Vielleicht passiert ja ein Wunder.

Liebe Grüße, bleibt bitte gesund!

30.06.2021 17:57 • 02.07.2021 #1


8 Antworten ↓


Juhu, frag doch Mal bei deiner Krankenkasse nach. Meine hat ein tolles Programm, welches in den langen Wartephasen durch psychologische Begleitung (Telefon, online) unterstützt.

Liebe Grüße

A


Bekomme keine professionelle Hilfe!

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Notfalls kann man auch zu privaten Therapeuten und kosten Übernahme beantragen. Aber unbedingt erst mit der Kasse sprechen worauf da geachtet werden sollte

Hallo TeddyBär,

ich würde Dir auch raten, direkt bei Deiner Krankenkasse nachzufragen, viele Krankenkassen haben inzwischen solche Programme.

Und ich würde eine Anmeldung für die Tagesklinik fertigmachen, sprich: Überweisung holen und damit Kostenübernahme bei der Krankenkasse beantragen, zeitgleich die Anmeldeformulare der Tagesklinik ausfüllen und abschicken und mich dort auf die Warteliste setzen lassen (die Genehmigung für die Kostenübernahme kannst Du dann nachreichen).

Klar wirst Du Wartezeiten haben, aber alleine die Aussicht auf den Aufenthalt bringt bei ganz vielen Leuten schonmal ein Gefühl von es tut sich etwas, bald wird mir geholfen, bis dahin schaffe ich es, mich über Wasser zu halten. Nicht von den Wartezeiten abschrecken lassen, alleine die Anmeldung ist ansich schon etwas Selbstfürsorgliches, das Dir ein positives Gefühl vermitteln wird und Dir Hoffnung und Auftrieb gibt.

Parallel dazu würde ich mir im häuslichen/privaten Umfeld verschiedene Bausteine organisieren und zusammenstellen, die in Summe dem Tagesablauf eines Klinikaufenthalts schonmal nahekommen (in der Klinik hat Du ja auch nicht nur Gesprächstherapie, sondern viele verschiedene Therapieformen):

- Entspannungsübungen (Yoga, autogenes Training, PMS,...), leichte sportliche Aktivität, etwas Künstlerisches (Malen, Zeichnen, Basteln, Handarbeiten in jeder Form...),

- eine Selbsthilfegruppe in Deiner Umgebung suchen, Gruppen für Angst- und Panikstörungen sind eigentlich ganz gut zu finden, viele finden auch online statt

- bestmöglich jedes Vermeidungs-Verhalten abbauen und trotzdem die entsprechende Aktivität machen, in der Klinik wird es auch heißen: Es muss sich nicht gut anfühlen, bestimmte Dinge zu tun, sehr wahrscheinlich wird es das nicht, aber das ist auch nicht das Entscheidende, das Entscheidende ist, dass Sie es trotzdem tun, nicht, wie Sie sich dabei fühlen. Heißt im Alltag: trotzdem rausgehen, und wenn es nur kurz ist, kurze Spaziergänge machen, vielleicht mit einer Freundin/Bekannten oder auch alleine. Auch eine Vermeidung-Reduktion ist schon hilfreich, also: wenn an einem Tag der Supermarkt nicht geht: ok, kein Drama, dann halt morgen, aber heute gehe ich dafür trotzdem vor die Tür und mache vielleicht einen kleinen Spaziergang. Die Angst nicht gewinnen lassen.

Auch kannst Du Dir von Deinem Arzt ambulante psychiatrische Pflege verschreiben lassen, da kommt dann jemand zu Dir nach Hause, der Dir bei bestimmten Dingen hilft (was das genau ist, ist sehr individuell und wird mit der Dir zugeteilten Person vereinbart), das können therapeutische Gespräche sein, zusammen rausgehen oder kochen, Unterstützung bei der Erledigung der Post oder Hilfe bei Behördengängen,...Das sind keine Psychotherapeuten, sondern zumeist KrankenpflegerInnen mit Zusatzausbildung, quasi wie Co-Therapeuten in einer Klinik, nur für zuhause halt. Damit habe ich schon gute Erfahrungen gemacht, und da kommt man schneller und leichter ran als an einen ambulanten Psychotherapieplatz.

Das wäre mein vorerst letzter Punkt auf der Liste: Telefonier' weiter die Therapeuten ab, lass' Dich auf Wartelisten setzen und lass' Dich nicht davon entmutigen, dass das eine gewisse Zeit dauern wird, bleib' trotzdem am Ball.

Soweit erstmal, das wären so ein paar Punkte, die Dir vielleicht helfen können, Dir ein Gefühl von Kontrolle und Selbstwirksamkeit zurückzugeben.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft,

LG Silver

Zitat von TeddyBär21:
Gibt es hier jemanden, der mir vielleicht helfen und sein Wissen weiter geben kann? Ich suche auch gerne privaten Kontakt. Irgendwie muss ich mir ja jetzt alleine helfen. Schreibt mich gerne auch an, wenn ihr glaubt mir helfen bzw. mich sogar heilen zu können. Vielleicht passiert ja ein Wunder.


Eine Therapie kann hier keiner erstetzen.

Helfen kannst Du dir nur selber. Ein Therapeut analysiert und gibt Rat. Das Umsetzen ist immer deine Aufgabe.
Und so etwas gehört in einen professionellen Rahmen.

Du stehst halt am Anfang deines Weges hinaus aus. Das was es an Mitteln und Skills gibt hat eine große Bandbreite.

Durch die Restriktionen sind die Therapeuten und Psychiater überrannt. Mein Psychiater kann da einem ein langes Lied singen.
In meinem Umfeld ist auch eine Krankenschwester der Psychiatrie. Hier sieht es gerade auch suboptimal aus.
Die Wartezeit auf meinen Klinikplatz willst Du nicht wissen.

Mein Rat ist dir Therapeutenlisten zu suchen und diese konsequent abzutelefonieren, anschreiben usw.
Es gibt in jedem Landkreis einen sozialpsychiatrischen Dienst SpDi, so wie auch eine psychiatrische Institutionsambulanz. Da kannst Du auch um Rat fragen.
Evtl. gibt es auch Selbsthilfegruppen in deiner Nähe.

Hier wurden auch noch andere Alternative genannt, versuche sie einfach zu nutzen.

Willst Du einen Therapieplatz haben, hast Du keine andere, sinnvolle Wahl als konsequent dich selbst um einen Platz zu bemühen. Ja, das kann herausfordernd sein. Stillstand ist jedoch keine wirkliche Alternative.

Wünsche dir Mut, Kraft und weiter hin eine gute Motivation bei der Suche.

Zitat von TeddyBär21:
Dann bin ich oft nervös und unruhig, ohne Tavor geht manchmal gar nix.

Du solltest dir für die Wartezeit ein Medikament verschreiben lassen, das nicht abhängig macht und man dauerhaft nehmen kann.

@TeddyBär21 ich habe auch Panikstörung. Bin selber auf Therapieplatz suche es gestaltet sich schwer das stimmt. Aber gib nicht auf!
Hast du es schonmal bei der kassenärztlichen Vereinigung Probiert? Die müssen dir helfen und 24/7 erreichbar.

Das werde ich mal versuchen. Ich habe echt Schwierigkeiten und muss zur Zeit auch Tavor nehmen. Nehme sie schon 5 Wochen und habe diesbezüglich erst nächsten Donnerstag einen Termin, @Celinamaria . könnte ich dich vielleicht auch per Privat Nachricht anschreiben?

Zitat von TeddyBär21:
Das werde ich mal versuchen. Ich habe echt Schwierigkeiten und muss zur Zeit auch Tavor nehmen. Nehme sie schon 5 Wochen und habe diesbezüglich erst ...

Ja gerne.





Dr. Christina Wiesemann
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