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Hey ihr!

Ich bin neu hier, deswegen kurze Fakten zu mir. Ich bin Mitte 20 und habe eine Agoraphobie mit Panikstörung, episodische mittelgradige Depressionen und Angst vor Krankheiten und dem Alleine sein.

Seit 2-3 Wochen plagen mich folgende Dinge : Ich habe häufig das Gefühl, dass ich während des Versuchs einzuschlafen, vergesse zu atmen und reiße dann die Augen wieder auf und muss erst mal atmen und mich beruhigen. Das quält mich sehr, da ich so mittlerweile eine richtige Angst vor der Nacht und dem Schlafen entwickel.
Also habe ich angefangen Alk. zu trinken abends - jeden Abend und Zack da war es weg und ich konnte ganz normal einschlafen. Das habe ich bis vorgestern so gemacht - jeden Abend eine Flasche Wein und ich konnte super einschlafen. Leider wurde ich dadurch so stark depressiv, dass ich aufhören musste.

Ende Oktober 23 hatte ich diese Symptome das erste mal, die kannte ich noch nicht von mir obwohl ich seit 2018 unter den Diagnosen und ihren Symptomen leide. Ich war dann im Dezember auch beim ekg beim Hausarzt, Herz wurde abgehört, hab meine Schilddrüse kontrollieren lassen wegen Globusgefühl im Hals und alles. Es war zum Glück alles in Ordnung.
Jedenfalls hatte ich so eine Angst, dass ich zu meiner Mutter gegangen bin und siehe da, nach 1-2 Wochen ging es wieder weg. Den Aufenthalt wollte ich nur nicht abbrechen und so ging er bis Anfang April 24. Bis ich endlich dann den Schritt wagte und wieder in meine Wohnung ging. Die ersten Tage ging es gut und dann fing das schlagartig an. Und mein böser Kopf will mir immer wieder einreden, dass ich irgendwas ernstes habe z.B. mit dem Herz oder eine schlafapnoe oder so.
Bin total am verzweifeln, trinke passionsblüten Tee, der mich innerlich schon ein wenig entspannter macht aber sonst ja hm. Hab mittlerweile auch schon starke Augenringe und sehe nur noch fertig aus und genau so fühle ich mich auch.

Kann mich vielleicht jemand beruhigen?

05.05.2024 02:02 • 05.05.2024 #1


21 Antworten ↓


Hi,

hast du schon mal den Sidroga Schlaf- und Nerventee probiert? Der wurde hier im Forum schon einige Male empfohlen. Mir hilft er sehr gut vor dem Schlafen. Ansonsten noch Lasea Kapseln, die sind pflanzlich und wirken angstlösend.

LG Sarah

A


Beim Einschlafen das Gefühl vergessen zu atmen

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Pneumologen bieten Tests auf Schlafapnoe an. Um das auszuschließen empfiehlt es sich so einen Test zu machen. Und sollte tatsächlich eine vorhanden sein, ist eine Behandlung ja möglich. Allerdings wohl eher nicht mit Tee.

@Sapphic danke dir! Den werde ich definitiv mal probieren! Habe den aus der Apotheke da! Lasea hilft leider nicht :/

@Disturbed HNO‘s doch auch oder? Aber ich hab das halt nicht, wenn ich nicht alleine bin. Also ich schlafe jeden Abend am Handy mit Freunden ein und die sagen, dass ich nicht schnarche oder so. Denen ist nie irgendwas aufgefallen

Schlafmittel oder schlaffördernde Mittel nutzen ja nicht bei Schlafapnoe, sofern eine vorhanden ist. Der Test zeigt ja dann ob es eine gibt oder nicht. Viele Menschen haben eine, aber nur in einer starken Ausprägung ist sie auch unbedingt behandlungsbedürftig.
Im übrigen „vergisst“ man nicht bewusst zu atmen. Das atmen geschieht unbewusst, denn sonst müsste man ja ständig daran denken, atmen zu müssen. Atemaussetzer bekommt man eher, wenn man sediert ist und die Sedierung auf das entsprechende Nervensystem einwirkt. Deshalb wird ja bei Vollnarkose eine Atemunterstüzung verwendet.

Zitat von AnxietyHealing:
Ich bin Mitte 20 und habe eine Agoraphobie mit Panikstörung, episodische mittelgradige Depressionen und Angst vor Krankheiten und dem Alleine sein.

Hast Du das schon sehr, sehr lang?
Wenn das so ausgeprägt bei Dir auftritt, weißt Du bestimmt, woher Deine Ängste kommen.
Kannst Du etwas darüber sagen?

Zitat von AnxietyHealing:
Das quält mich sehr, da ich so mittlerweile eine richtige Angst vor der Nacht und dem Schlafen entwickel.

Woher könnte Deine Angst vor dem Einschlafen kommen? Das Schlafen ist für uns Menschen
ja fast wichtiger, als die Aktivitäten tagsüber.

@Disturbed danke dir! Deine Worte und dein Wissen beruhigen mich! Wobei ich immer noch glaube, dass es psychisch ist, weil ich das nicht jeden Abend habe

Das mit den Atemaussetzern beim Einschlafen hatte ich auch. Habe es jetzt seit einem dreiviertel Jahr nicht mehr. Ich nehme aber auch Psychopharmaka, die mir sehr gut helfen. Ich leide bzw. litt an Angsstörung, Depression, Zwangsstörung, Disoziation, damit einhergehend Panikattacken, Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Dauerschwindel, starke körperliche Erschöpfung. Ich war arbeitsunfähig. Mittlerweile geht es mir wieder recht gut. Ich glaube deshalb auch, dass es bei dir eine psychische Komponente ist. Ich finde die Idee nicht schlecht vor dem Schlafengehen Beruhigungstropfen auszuprobieren. Ich hatte Anfangs meiner medikamentösen Behandlung Passedan bekommen. Vielleicht probierst du das mal aus.

Zitat von AnxietyHealing:
@Disturbed danke dir! Deine Worte und dein Wissen beruhigen mich! Wobei ich immer noch glaube, dass es psychisch ist, weil ich das nicht jeden Abend habe

Die Psyche kann ja auch körperliche Symptome hervorrufen. Daher gibt es den medizinischen Bereich der Psychosomatik. Nur die Symptome behandeln hilft eher nur bedingt, wenn die Ursache nicht angegangen wird.

@Hotin also ich habe schon Therapie gemacht aber so richtig erklären kann ich es mir trz nicht, deswegen bin ich auch aktuell auf der Suche nach einem neuen Therapieplatz

Also ich hatte das das erste mal letztes Jahr gehabt mit den einschlafstörungen und da hat sich dann die Angst entwickelt alleine zu schlafen. War dann auch paar Monate bei meiner Mum und es ging nach 1-2 Wochen wieder weg und hatte keine Probleme mehr. Erst seitdem ich wieder in meiner eigenen Wohnung bin

@Kasandra37 heftig ey, das tut mir leid, dass du das auch hattest :/
Voll lieb von dir für die Tipps!
Ich glaube auch, dass es psychisch ist da ich es die letzten Nächte nicht so hatte. Habe auch häufig aktuell Globusgefühl

@AnxietyHealing Danke für dein Mitgefühl

auch das Globusgefühl ist sehr oft psychisch bedingt. Das Hatte ich auch seit Jahren mal mehr mal weniger. Aktuell ist es ganz weg. Wie gesagt, mir geht's psychisch auch wieder sehr gut.

Wichtig ist dich vor dem Schlafengehen zu beruhigen.ich weiß,es ist leichter gesagt als getan,aber du müsstest vielleicht mehrere Sachen ausprobieren. vielleicht hilft auch ruhige schöne Musik zum Einschlafen.oder Ablenkung vor dem Fernseher wenn du dich ablenken kannst. Am Abend warme Milch trinken oder ein Bad nehmen. Das ist alles etwas,was du ausprobieren kannst.

@AnxietyHealing

Hallöchen,

mit den gefühlten Atemaussetzern hat es bei mir auch vor 4-5 Monaten angefangen.

Das war neben dem Gefühl von Schüttelfrost und dem Eindruck als drückte etwas von unten auf das Herz (war wohl der Magen, stiller Reflux) das erste psychosomatische Signal einer Angststörung.

Ich bin immerwieder kurz vor dem Wegrazzen hochgeschreckt, weil ich dachte ich bekomme keine Luft.

Geholfen hatten mir dann akut (nachdem ich im KH war, weil ich von sowas halt keine Ahnung hatte) Benzos - Beruhigung - aber mittlerweile ist dieses Symptom wieder verschwunden und hat sich gegen andere Symptome wie körperliche Erschöpfung eingetauscht.

Ich hatte damals auch im Internet gesucht und kaum was dazu gefunden, aber mittlerweile habe ich es akzeptiert, dass ich in den Momenten das erste Mal im Leben richtig schwer psychosomatisch reagiert habe.

Ich hatte die latente Angststörung (im Grunde fast die gleiche Diagnose wie Kassandra) schon vorher, aber dort noch körperlich unter Kontrolle. Dann plötzlich nicht mehr.

Was vielleicht noch helfen könnte, zumindest als Notfallmedikament wären Schlafsterne oder Doxylamin als Wirkstoff. Ein Antihistaminikum.

Das Einschlafgefühl ist mMn ziemlich natürlich, dH auch anxiolytisch und nicht so ein Holzhammer wie von ADs, die mich einfach nur ausknocken.

Dennoch würde ich Dir raten präventiv professionelle Hilfe zu suchen, damit Du für die Zukunft gewappnet bist.

Zitat von AnxietyHealing:
also ich habe schon Therapie gemacht aber so richtig erklären kann ich es mir trz nicht,


Meiner Ansicht nach hast Du dann hauptsächlich zwei Möglichkeiten.
Du kannst weiter nach der Ursache suchen. Viele Menschen haben aber gleichzeitig Angst vor der Ursache,
die ja in der Vergangenheit liegt. Das macht es oft schwierig und zieht es in die Länge.

Du kannst aber auch die Suche nach der Ursache erst einmal abbrechen.
Das bedeutet, Du akzeptierst bis auf weiteres, dass da früher mal in Deinem Leben etwas war, was Dich
noch heute blockiert. Vielleicht findest Du später mal eher zufällig den Grund für Deine Ängste und Blockaden.

Im zweiten Fall versuche dann ab jetzt einfach so zu leben, dass Du überwiegend zufrieden bist.
Dabei wirst Du bestimmt erkennen, wann und warum Du Dich gerade nicht entspannen kannst.
Und dann versuche Dir zu sagen.
Ich möchte mich entspannen. Ich kenne keinen Grund warum das nicht möglich ist.
Dann sollte es hoffentlich mit einiger Übung bald besser funktionieren.

Oder Du findest doch plötzlich Gründe, die es verhindern, dass Du Dich entspannen kannst.

@Hotin

Zitat:
Dabei wirst Du bestimmt erkennen, wann und warum Du Dich gerade nicht entspannen kannst.
Und dann versuche Dir zu sagen.
Ich möchte mich entspannen. Ich kenne keinen Grund warum das nicht möglich ist.
Dann sollte es hoffentlich mit einiger Übung bald besser funktionieren.


Mhm, finde ich bei somatoformen Störungen schwierig einzugrenzen, was dann genau der Grund ist, der einen nicht entspannen lässt.

Oftmals haste dann ja die somatisierte Symptomatik im Vordergrund und wenn Du erstmal dran bist, dass Dich Dein, kA Schwindelgefühl zB nicht entspannen lässt, bist Du vielleicht wie ich ganz schnell in so einer Spirale aus Symptomatik und Angst, die sich gegenseitig fett füttert.

Ich hab zB eine Affektstörung und eine übertriebene Angst vor tödlichen oder schweren Krankheiten, dH ich weiß nicht mal genau was ich nicht verarbeiten konnte und habe dann Angst vor der Reaktion meines Körpers, der diesen Stress so somatisiert hat, dass es sich wie eine tödliche Krankheit anfühlt - weil ich davor Angst habe.

Das ist ein ziemlicher Teufelskreis, leider.

Ich habe dieses Ereignis jetzt nur sehr selten, aber mir tatsächlich nie Gedanken darüber gemacht.
Genau wie du schnarche ich nicht und atme im Schlaf normal. Also ist dort erst einmal kein Grund zur Sorge.

Ich erkläre es mir stattdessen so, dass wir, warum auch immer, irgendwie in diesem Moment noch bewusster da sind, als sonst, wenn wir kurz vor dem leichten Schlaf stehen. In deinem Fall würde ich das mit erhöhter Alarmbereitschaft durch die Angst und den Stress erklären.
Es ist ja allgemein bekannt, dass man während des Schlafens wesentlich weniger atmet als wenn man wach ist.
Und das nehmen wir dann, wieso auch immer, war. Wieso auch immer sagt das Gehirn dann, dass wir vergessen zu Atmen.
So erkläre ich es mir.

Ähnlich wie das Zucken, dass durch den Körper geht, wenn man einschläft.
Unangenehm, aber es ist schnell vorbei.

Das du es nur Zuhause hast, kann durch deine Anspannung kommen, kann aber auch einfach nur so sein, weil es eben so ist.
Jemand in meiner Familie schlafwandelt. Aber meist nur, wenn er außerhalb übernachtet. Wieso? Keine Ahnung. Ist halt so.


Möchtest du dir sicher sein, würde ich ein Schlaflabor gehen und dich dort für eine Nacht beobachten lassen.
Wenn es natürlich nur Zuhause auftritt, weiß ich nicht, was es da für Möglichkeiten der Messung gibt, aber das wird man dir dort dann auch beantworten können.


Auf jeden Fall gilt erst einmal: Wenn du nachts normal atmest und sogar nicht mal schnarchst und alles frei ist, gibt es keinen Grund zu Panik.
Wichtig ist auf jeden Fall, dass du dich nicht auf dieses Ereignis nun fokussierst. Desto öfter du es aktiv als Bedrohung registrierst, desto mehr lernt dein Unterbewusstsein, dass eine Gefahr besteht. Damit wird du sensibler gegenüber dem Ereignis und es ist schwer nicht panisch zu reagieren.
Du musst dir immer wieder sagen, dass das zwar gruselig ist, aber es nicht gefährlich ist. Sonst kommt der Teufelskreis.
Ich weiß, dass das schwer ist, aber es ist machbar. Es dauert nur eine Weile. Manchmal Wochen, wenn man schon drinnen hängt.
Wenn denken alleine nicht reicht, schreibe es immer wieder auf, weil dann muss man bewusst denken und das Unterbewusstsein hat da weniger zu melden.
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Zitat von illum:
Mhm, finde ich bei somatoformen Störungen schwierig einzugrenzen, was dann genau der Grund ist, der einen nicht entspannen lässt.


Das kann ich verstehen. Ich weiß, dass soetwas am Anfang schwierig zu sein scheint.

Zitat von illum:
Oftmals haste dann ja die somatisierte Symptomatik im Vordergrund und wenn Du erstmal dran bist, dass Dich Dein, kA Schwindelgefühl zB nicht entspannen lässt, bist Du vielleicht wie ich ganz schnell in so einer Spirale aus Symptomatik und Angst, die sich gegenseitig fett füttert.


Das kann so laufen, wie Du es beschreibst. Jetzt habe ich leider keine Zeit, mehr dazu zu sagen.
Solltest Du daran interessiert sein, etwas mehr von mir dazu zu hören, dann sage mir das bitte.
Dann komme ich später darauf zurück.

Bernhard

@Hotin

Zitat:
Solltest Du daran interessiert sein, etwas mehr von mir dazu zu hören, dann sage mir das bitte.
Dann komme ich später darauf zurück.


Gerne. Kein Wort ist verschwendet

Lg

@Krylla

Zitat:
Ähnlich wie das Zucken, dass durch den Körper geht, wenn man einschläft.
Unangenehm, aber es ist schnell vorbei.


Ich hatte was das Thema betrifft damals auch viel zum hypnagogen Schreck gelesen - so nennt man dieses Zucken in der Übergangsphase zum Schlaf wohl - aber was die Atmung betrifft, stand dort nicht so viel weiterführendes, obwohl es ja theoretisch der gleiche Loslass-Mechanismus sein müsste.

Also bei mir zB fand der Schreck nicht mehr zu atmen schon auch in der Übergangsphase Wach/Schlaf und den Schlafphasen statt und nicht davor, als bekäme ich keine Luft.

Ich bin ja auch mitten in der Nacht dann aufgewacht und hab vor Schreck extrem tief einatmen müssen.

Die Frage ist halt nur, ob es sich wirklich um eine falsche oder überaktive Reaktion der Amygdala an den Neocortex handelt oder ob es nicht eher daran liegt, dass die Angst/Anspannung organisch dazu führt, dass die Zunge nach oben an den Gaumen gedrückt wird.

Denn das hatte ich bei mir beobachtet. Ich war so gestresst oder angespannt, dass ich unbewusst meine Zunge andauernd schräg nach hinten gegen den Gaumen gehoben hatte und damit mechanisch den Zugang zur Speiseröhre aufgemacht habe - als wenn ich etwas schlucken wollte.

Nachdem ich dann begonnen hatte drauf zu achten die Zunge locker zu lassen, ging es mit der Zeit von alleine weg.

Einen ähnlichen Mechanismus gibt es übrigens auch bei anderen Muskeln im Körper zB dem Magenpförtner, der stressbedingt leichter öffnet oder stärker verschließt, weshalb dann Benzos auch so gut (dH akut) bei psychosomatischen wirken, indem sie die glatte Muskulatur im Körper entspannen.

Herz/Kreislauf, Magen, Atmung, Blutdruck usw.

Nur ist das keine Lösung. Die Ruhe muss von alleine kommen - auch wenn es Jahre dauert sich damit auseinanderzusetzen warum man es verlernt hat zu entspannen.

A


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