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Hallo ihr Lieben.
Ich habe in einem anderen Post schonmal von meinem Problem geschrieben. Ich bin sehr verzweifelt. Ich habe starke Ängste, schon sehr lange trotz unzähliger Therapien. Es ist vor ein paar Wochen so schlimm geworden, dass ich es nicht mehr in meiner Wohnung ausgehalten habe. Ich hatte ständig Panik dort, weil ich mir leider eingeredet habe, dass ich immer in der Nähe von Ärzten etc sein muss, falls ich Panik bekomme. Und ich wohne auf einem kleinen Dorf. Nun bin ich seit einigen Wochen in der Wohnung meines Partners, wo ich mich besser fühle, da hier in unmittelbarer Nähe Ärzte erreichbar sind. Er hat mir nun eine Frist gesetzt, ich darf noch 2 wochen bleiben. Dann muss ich wieder in meine Wohnung. Aber ich schaffe es nicht. Ich kann es nur kleinschrittig üben, das würde deutlich mehr Zeit in Anspruch nehmen. Ich habe nun nur noch die letzte Möglichkeit, mich in die Psychiatrie einweisen zu lassen. Ich habe schon Kontakt dahin aufgenommen, aber eigentlich wollen sie mich nicht aufnehmen, weil sich meine Ängste dadurch ja nur noch mehr verstärken würden, da dort immer Ärzte um mich rum sind. Eine erneute stationäre Therapie kann ich auch nicht machen, da hier in der Umgebung keine Kliniken sind, und ich mich seit vielen Jahren nicht mehr weiter weg traue, ich schaffe es nicht mit Auto oder Zug so weit zu fahren.
Ich bin unglaublich verzweifelt. Vielleicht hat irgend jemand einen Gedanken zu meiner Situation?
Viele Grüße Lana

24.08.2019 23:23 • 26.08.2019 #1


8 Antworten ↓


Evtl eine neue Whg suchen o eine WG ?

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Aus Angst nicht mehr in meine Wohnung trauen

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Hi Ihr,

denke, Umzug ist zu anstrengend in dieser Phase und würde ja das subjektiv empfundene Kernproblem (Nähe zu Ärzten) nicht lösen.
Ich denke auch, dass die schrittweise Rückkehr in die Wohnung Sinn ergibt. Hast Du dort evtl. Nachbarn, die ein wenig nach Dir sehen könnten?
Hast Du das Gefühl, dass Dir Ärzte die letzten Jahre wirklich irgendwie grundlegend helfen könnten?

Danke für eure Antworten.

Zitat von survivor3:
Evtl eine neue Whg suchen o eine WG ?

Das wäre auf jeden Fall eine Lösung, wobei ich dann vor meiner Angst weglaufen würde. Ich würde sie so gerne überwinden, wenn es mal nicht so schwer wäre.

Zitat von Bernie1970:
Ich denke auch, dass die schrittweise Rückkehr in die Wohnung Sinn ergibt. Hast Du dort evtl. Nachbarn, die ein wenig nach Dir sehen könnten?


Ich habe sehr liebe Nachbarn... Aber mein erster schritt ist überhaupt das Hinfahren in das Dorf. Ich habe mir nun vorgenommen, jeden Tag ein paar Meter mehr zu fahren und mich so schrittweise meiner Angst zu stellen. Das habe ich in meiner letzten Therapie auch gemacht. Und bin so immerhin 20 km weit gekommen, obwohl ich mich zuvor gar nicht mehr getraut habe, alleine Auto zu fahren. Daher habe ich ein wenig Hoffnung das auch diesmal zu hinzubekommen.

Zitat von Bernie1970:
Hast Du das Gefühl, dass Dir Ärzte die letzten Jahre wirklich irgendwie grundlegend helfen könnten?


Ich hatte nie das Gefühl, dass mir Ärzte irgendwie geholfen haben. Das ist das kuriose.. Aber trotzdem habe ich auch Angst, mich von dem Gedanken, dass mir Ärzte etc. helfen könnten, zu lösen, denn ich denke, dass ich nur so in manchen Situationen in meinem Leben Angstfrei leben kann... Was natürlich ein falscher Gedanke ist, aber da weiß ich nicht, wie ich den wieder los werde...

Hallo Lana,

ich habe gerade Deine bisherigen Beiträge kurz überflogen aber ich glaube, Du hast noch nicht gesagt, ob Du im Zuge Deiner Therapien schon auf eine Ursache für das erste (!) Erscheinen der Angst gestoßen bist?
Welche Therapieformen hast Du bislang probiert? Nimmst Du Psychopharmaka und/oder andere starke Medikamente? Sorry für die Fragerei...
LG Bernd

Eine Ursache bzw mehrere Ursachen habe ich während der Therapien ausfindig machen können. Ich habe bisher mehrere ambulante Verhaltenstherapien, eine analytische und eine tiefenpsychologische Therapie gemacht. Dazu noch einige stationäre, wo es meist um Konfrontation mit der Angst ging.
Ich nehme schon seit einigen Jahren citalopram.

Ich kenne das Gefühl. Ich wohne in der Großstadt und direkt unter mir ist ein Internist und 3 Hauseingänge weiter ist mein Hausarzt.
Das beruhigt sehr aber du musst los lassen. Bei mir ist es anders rum.
Mein Freund wohnt auf einem Dorf. Anfangs war mir auch komisch aber man lernt.
Inzwischen kann ich sogar in Urlaub fliegen, gut an manchen Tagen geht's mir dann auch nicht gut, aber man kommt aus sich heraus.
Ich hatte ja 3 Jahre eine Therapie und hab diese vor einem Jahr abgeschlossen.
Ich nehme noch Opipramol und hab Tavor für den Notfall.
Meine Frage an dich ist aber, warum will dein Freund dass du nur noch 2 Wochen bei ihm bleiben darfst.
Steht er nicht zu dir und deinen Ängsten?

Hallo Lana,

Danke für die Rückmeldung. Respekt - da hast Du ja wirklich ein breites Spektrum an Therapieansätzen absolviert. Welche Therapieform empfandest Du als für Dich am passendsten?

Was hat sich seit der Einnahme von Citalopram verändert? Wird Dir aktuell zur weiteren Einnahme geraten? In welchem Alter begannen die von Die geschilderten Probleme?

Ich könnte mir vorstellen, dass Deiner Arzt- u. Apotheken-Affinität eine frühkindliche Verlustangst zugrunde liegt?

Du schreibst, dass mehrere Ursachen festgestellt wurden. Konntest Du diese für Dich nachvollziehen?

Ich bin kein Therapeut aber ich schlage vor, Du gehst ab heute und langfristig selbst auf Spurensuche. Was hat es für einen Sinn, einem System von Ärzten und Medikamenten die Stange zu halten, die bislang nicht helfen konnten?

Weißt Du, was ich sagen will?

Hallo Lana,

kurz noch: Werde mich aus gesundheitlichen Gründen für einige Zeit erst mal mit Beiträgen zurückhalten. Hat nichts mit Deinem Thread oder so zu tun, sondern mit meiner niedrigen Energie derzeit. Muss einfach den Medienkonsum deutlich einschränken.

Wünsche Dir alles Gute und liebe Grüße
Bernd





Dr. Christina Wiesemann
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