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Hallo liebe Mitglieder,

ich muss hier unbedingt was loswerden.

Ich habe beruflich einiges hinter mir. Ich habe Abitur und danach Wirtschaftsinformatik studiert.

Danach hatte ich mehrere Stellen. Ich habe danach als IT-Systemadministratorin, Wirtschaftsinformatikerin.

und Fakt ist: ich wurde zwei mal in der Probezeit in meinem Berufsleben gekündigt.

Begründung: Die Einarbeitung dauerte zu lange. ich habe nicht eigenständig genug gearbeitet.


Meine längste Arbeitstätigkeit war ein Jahr. danach wurde der Arbeitsvertrag nicht verlängert.


aber andererseits bin ich doch sehr intelligent (bekomme ich von meinem Umfeld zu hören).

Sprich ich bin nach meinem Bachelorstudium einfach nicht klargekommen.

Letztes Jahr wurde festgestellt, das ich im Autismus-Spektrum bin. Ja auch ein Schock. Ich bin ja auch Ende 20 und habe so gelebt als Neurotypischer Mensch. An mich wurden die Anforderungen gestellt, als wäre ich ein gesunder Mensch, ohne Einschränkungen.

Soweit jetzt habe ich eine Begründung, wieso ich im Berufsleben immer gescheitert bin. ich hatte immer die falschen Jobs. Ich meine IT-Support. Man ist der direkte Ansprechpartner für Menschen, die ungeduldig sind.

Das sind wirklich die falschen Bedingungen für Menschen mit Autismus.



Jetzt das Spannende:

Vor zwei Monaten habe ich mich im ÖD beworben.

Ich habe im Vorstellungsgespräch gesagt, ich habe eine Geschichte. durch die späte Diagnose ist mein Berufsleben. naja. oft gescheitert. Ich bin aber ein guter Arbeitnehmer unter den richtigen Bedinungen.

Und sie geben mir eine Chance!

Sie schaffen mir eine Stelle im Hintergrund. Und ich fange am Montag an.

Sie wissen um meine Einschränkung Bescheid und wollen mir eine längere Einarbeitung geben, als einen Menschen ohne Einschränkung.

Kein direkter wechselnder Kundenkontakt, der Abteilungsleiter weiß Bescheid.

Sie bekommen auch eine Menge Fördergelder (Ich gehe ja als schwerbehindert, GdB von 50).
Da werden sie ja wirklich nachsichtiger sein. und mir eine längere Einarbeitung ermöglichen.

Und das Gute dabei: Der IFD ist involviert. als Schnittstelle zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer.

das heißt, bei Problemen kann ich ja den IFD anrufen.

Vom Kopf her weiß ich: Es sind ja ganz andere Bedinungen, der Arbeitgeber weiß Bescheid, sie bekommen Fördergelder, ein Job im Hintergrund.


Und ich sitze hier und weine, weine, weine, weine.

Ich wurde zweimal in der Probezeit gekündigt. Ich will einfach, das es sich nicht wiederholt.

Ich will am normalen Leben teilnehmen. Arbeiten, mit einem Mann zusammen wohnen.

Meine Psyche ist blockiert, weil ich so oft gekündigt worden bin.

Der Arbeitgeber weiß Bescheid, das ich eingeschränkt bin.

Aber ich habe trotzdem Angst.

Angst, und ich weine. weine, weine. Diese Erinnerungen. in der Probezeit gekündigt worden zu sein.

Ich bin blockiert.

30.07.2022 09:31 • 30.07.2022 #1


4 Antworten ↓


Herzlichen Glückwunsch zur neuen Arbeitsstelle.

Du freust Dich und zählst alle positiven Aspekte - und das sind doch eine ganze Menge - auf. Das sind Dinge, die jetzt Fakt sind. Darauf sollte nun der Fokus liegen.

Du hast noch nicht einmal mit der Arbeit begonnen und redest Dir ein, dass Dir wieder gekündigt wird. Warum?

Deine künftige Arbeitsstelle ist - wie Du selber schreibst - beinahe perfekt auf Deine Einschränkungen zugeschnitten und demnach nicht vergleichbar mit den vorherigen. Also, allerbeste Voraussetzungen. Und genau das ist es, was Du brauchst und vorher nicht gehabt hast. Du hattest mehrere Stellen und konntest somit Erfahrungen sammeln, die Dir jetzt nützlich sein können.


Freu Dich und mach Dir nicht schon vorher Gedanken um ungelegte Eier. Es ist doch noch gar nichts passiert. Du hast Dir diese Stelle an Land gezogen und das alleine ist doch schon ein Erfolg.

Du bist intelligent und Du wirst das packen!

A


Aufregung, neuer Job, Angst Neue Chance

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Von deinen Referenzen her bist du die beste Wahl für einen Arbeitgeber. Ich glaube nicht, dass du gekündigt worden bist wegen mangelnder Leistung, sondern weil vielleicht andere Angst um ihren Job hatten. So manche Anmaßungen oder nicht gut genug Beurteilungen sind meistens ein verkapptes Kompliment, das dich verunsichern soll. Meistens werden diese Äußerungen von Reverenz schwachen Personen gemacht, die sich in einer Firma nur hoch geschlafen oder geschleimt haben. Menschlichkeit und Fährnis sind die besten Voraussetzungen für ein gutes Arbeitsklima.

Das schafft es, alles wird Gut.

Gruß, Karl

Zitat von sailors:
Angst, und ich weine. weine, weine. Diese Erinnerungen. in der Probezeit gekündigt worden zu sein.

Ich bin blockiert.

Als ich die Chance bekam, im Ministerium eine Stelle in der Verwaltung zu bekommen, nachdem ich im Schuldienst gescheitert war, hatte ich auch wahnsinnige Angst, das auch nicht zu schaffen. Aber ich war trotzdem voller Glückseligkeit, dass man mir das Angebot gemacht hat. Und ich hatte noch nicht einmal den Schwerbehindertenschutz. Aber man hat dann trotzdem viel Rücksicht genommen und alles wurde gut

Hallo Sailors,

auch ich fange ab Oktober eine neue Stelle in einem anderen Bundesland an. Ich habe auch meine bisherige Stelle um meine Arbeit herumgebaut. Hier habe ich mich aber mit allem nicht wohlgefühlt, so dass ich auch bereit bin, einen so großen Wechsel einzugehen. Ich ziehe in eine fremde Stadt in ein mir unbekanntes Bundesland, wo ich noch keine Kontakte habe. Auch ich habe Bedenken, dass ich mich dort auch nicht wohlfühlen könnte, doch auch ich konzentriere mich auf alles Positive, sonst gibts eine Selbsterfüllende Prophezeiung. Das mit den Kündigungen während der Probezeit hatte ich auch schon öfters, aber ich war dann auch immer am ganz falschen Ort....Insofern ist es im Nachhinein gut.

Und der ifd wird dich selbst bei Schwierigkeiten unterstützen....Und es gibt ja genügend Gründe, warum sie DICH nehmen, also sei beruhigt - sie wollen dich.

Und fast vergessen: Auch herzlichen Glückwunsch zu einer so tollen unterstützten Möglichkeit! Bei mir ist es z. b. auch so ähnlich, bei mir wird auf das humane ein riesengroßer Fokus gelegt und genau das fehlte mir bisher bei meinen meisten Stellen. Von Vorgesetzten blöde anblubbern lassen in der heutigen Zeit geht gar nicht!
Also wusste ich was ich nicht will, und ich habe mir auch unterbewusst die neue richtige Stelle gesucht und gefunden.

Alles Gute und lass von dir hören, wie es dir da gefällt. Gib dir aber auch Zeit zum eingewöhnen. Natürlich ist es anfangs viel auf einmal und schlaucht. Aber jeden Tag wirst du weniger Fragen haben....
Du wächst ferner mit jeder Erfahrung! Alles gut so wie es ist.





Dr. Christina Wiesemann
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