ich les seit 5 Wochen wieder hier regelmäßig, eher immer passiv, da ich grundsätzlich niemanden mit meinem Sch.eiss belasten möchte. und ja eigentlich weiss ich dass das schon Quatsch ist und sogar eher Teil des Problems
Mein Karriere als Angsthase in Reinform mit Angst/Panik und Zwangsgedanken/Grübelzwang hat vor 15 Jahren begonnen, nachdem meine Oma gestorben war.
Ich war als Kind viel allein, weil meine Mam alleinerziehend war und viel arbeiten war. Somit war meine Oma nebenan gewohnt und mein emotionaler Anker.
Nach meiner ersten Panikattacke damals aus dem Nichts war mir direkt irgendwie klar, dass das meine Psyche ist und ich mir unbedingt Hilfe suchen will! Was sich damals schon als gar nicht so einfach herausgestellt hatte. Aber ich hab nen super Doc gefunden gehabt letztendlich. die erste Zeit damals war richtig richtig hart und dauerte gut 2-3 Monate, bis es mir mal wieder annähernd gut ging. Alles klar mit viel Arbeit und Überwindung verbunden.
Aber ich hatte es immer irgendwie geschafft, keine Ahnung woher ich die Hoffnung immer genommen hab. Aber ich hatte immer Jahre in den es mir dann wirklich richtig gut wieder ging, so gut wie komplett ohne Beschwerden.
Aber wie das so ist im Leben und überall. keine Höhen ohne Tiefen. und klar hatte ich den Jahren dazwischen 4-5 richtige Tiefs/Rückschläge. aber was ich im Nachhinein sagen muss, selbst wenn sich gefühlt in den Tiefs alles genau so schlimm angefühlt hatte, war das Aufstehen immer etwas kürzer als das Mal davor.
Ich hab in den Jahren so viel probiert. von Sport, Meditation, Yoga, Bücher ohne Ende, Hörbücher später, immer kleine Expositionsaufgaben und und und und und. alles mal mehr und mal weniger mit Erfolg und Andersrum.
Happy Digits waren damals Citalopram und später Escitalopram. Und in ganz ganz harten Auswüchsen im Bedarfsfall mal Lorazepam, aber das in den 15 Jahren vielleicht 10mal. Und auch da Monate oder auch ein Jahr komplett ohne. Und alles immer in Therapie nebenbei. Selbst wenn 6 Monate mal zwischen den Terminen waren, wollte ich immer an mir arbeiten. aber ich bin auch Mensch und lasse mal etwas gerne schleifen, wenn es doch auch einfacher geht.
und was soll ich sagen. vor 6 Wochen hat es mich wie aus dem Nichts wieder voll erwischt.
Das tolle ist ja, dass zwar der Grundstamm der Angst gleich bleibt, aber die Auswüchse sehr erfinderisch werden und immer genau da ansetzen wo es einen gut trifft. Und da ist die Psyche, die Amygdale das kleine fiese Monster echt erfinderisch und treffsicher
Ohnmacht Angst von damals als Beispiel komplett weg. aber die Angst des Kontrollverlusts dahinter spinnt sich halt dann einfach einen neuen Ast. Zwangsgedanken ich könnte meinem größten Schatz auf Erden, meinem Hund, etwas antun. Trotz meiner jahrelangen Erfahrung und mega fundamentalem und weitem rationalen Wissen, war die Angst, das Adrenalin, die andauernde Anspannung und Panik wieder da. Einfach furchtbar!
Ich weiss eigentlich dass das Quatsch ist und immer gerne so perfektionistische Menschen mit einer extrem hohen Moralvorstellung an sich selbst gerne trifft. Welpenblues, Kindsbettdepression, Funktion/Wirkung Zwangsgedanken weiss ich alles rational. aber die Gefühle, die Angst hat wieder mitten ins Herz gestochen. Und rollt der Fels erst mal, kommt die Lawine natürlich los. Angst vor der Angst. Angst vor Allem. Unsicherheit, Unruhe, Angespanntheit, Angst verrückt zu werden, Angst nichts mehr hinzubekommen, für immer kaputt zu sein usw usw usw. das volle Angstprogramm. zum K.otzen!
aber gut. da war ja noch diese ebenfalls Altbekannte Funken Hoffnung noch in mir. und ich hab mir eine Woche Auszeit genommen und aktiv mit mir gearbeitet. den Ängsten stellen, zulassen und aushalten. Sicherheitsdinge weggelassen. Joggen gegangen morgens beim Gassi gehen, obwohl ich joggen hasse. Basketball, Fußball spielen gegangen. aber auch viel Ruhe dazwischen, Meditation, Atemübungen, Sauna. einfach versucht achtsam mit mir umzugehen. Denn aus dem Nichts kam es natürlich nicht. NIE! ich hab super viel gearbeitet. es versucht allen anderen Recht zu machen und immer perfekt zu sein. und mich nur als gut genug selbst mal kurz zu sehen wenn ich 120% gegeben hab überall und für jeden. außer eben für mich! und natürlich NIEMANDEM zur Last zu fallen. eigentlich sollte ich das auch wissen. aber naja. das is ein großes Problem bei mir.
Nungut. dann bin ich wieder auf Arbeit und hab alles wieder Stück für Stück zu tun, wie mein Alltag eben normal ist. nur eben versucht drauf zu achten dass auch mal 80-90% auch okay sind zwischendurch und statt noch mehr auch mal weniger und mir was Gutes zu tun. auch wenn sich das Alles überhaupt nicht danach angefühlt hat und einfach nur anstregend war/ist.
Und laaaaangsam hab ich gemerkt wie ich wieder ein kleines Stück nach dem anderen mehr und mehr ins Licht zurück komm. tagsüber wars dann teilweise schon wieder richtig gut. aber der Morgen und der Abend sind offensichtlich bei mir so meine Hasenzeiten da is immer noch schweirig aber gut. man kann nicht alles und sofort haben.
naja und weil ich ja schon paar mal jetzt beim Spiel des Lebens war. lern ich vor einer Woche eine Frau in der Hundeschule kennen. ganz lustig und zufällig. dinge passieren und sie is wirklich super nett, witzig und hat was im Kopf und natürlich in meinen Augen ne Hübsche! =)
es harmoniert einfach. aber da war ja meine Angst. und das is die perfekte Gelegenheit bei mir wieder die Krise zu kriegen. ich verbring gerne Zeit mit ihr. es passt einfach. wir können super lachen und aber auch super Gespräche führen. nur immer und immer zwischendurch. davor. danach. packt mich die Angst. wenn wir stundenlang zusammensitzen. hab ich auch gut und gerne mal 1-2 Stunden innerliche Adrenalinschübe deluxe. auch wenn sie nichts merkt davon. is das soooo anstregend für mich. ihr werdet das vermutlich alles kennen wie toll das ist. Und aktuell überleg ich was ich machen soll. einfach weiter aushalten. mit ihr drüber reden? ich hab keine Angst zurückgewiesen zu werden. ich könnte es verstehen und ich erwarte niemals was von anderen Menschen. ich hab eigentlich immer Verständnis. oder sollte ich eher noch warten, um für mich nicht noch mehr thema draus zu machen, was es ohnehin schon ist. oder eben doch gleich offen und ehrlich damit bei ihr umzugehen. einmal dass sie gleich die Chance hat danke tschüss zu sagen. oder ich dadurch gleich seh wie sie damit umgeht. oder ihr damit die Möglichkeit zu geben sich nicht noch mehr an mich zu gewöhnen oder mich zu mögen und ich sie dann enttäusche, dass ich so ein Angsthase bin. und und und. ihr merkt. mein Kopf kann super denken. aufn Punkt komm ich selten und helfen tut es mir nicht wirklich. machts wie gesagt eher noch schlimmer. aber in Kombination mit Adrenalin und Angst andauernd is es halt einfach zum heulen. jetzt dachte ich nach den ersten harten Wochen ich wäre langsam wieder aufm Weg nach oben. und dann durch eigentlich so was schönes fahr ich direkt wieder abwärts. immer dieser paradoxe Kack mit der Angst. zum Hasen melken
ich wollte das hier einfach mal los werden. vielleicht findet sich ja der eine oder andere damit wieder. kann für sich ja vielleicht auch was mitnehmen und/oder hat einen guten Rat für mich!?
schönen Abend Euch noch!
25.07.2022 21:49 • • 27.07.2022 x 2 #1