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Hallöchen mal wieder, Vorwarnung, es wird lang

Ich bin 21, mache derzeit meinen Realschulabschluss auf Fernlehrgang und hänge da noch mein Abi dran. Wohne noch zuhause (Kindergeld und so) und habe damals meine Schule abbrechen müssen, weil sich durch Leistungsdruck eine Agoraphobie entwickelt hatte, die auch bei mehrfacher Konfrontation nicht wegging oder eher gesagt durch eine neue Schule wieder kam nachdem sie 2 Jahre fast weg war. Bin vor Stress sogar umgekippt (was mir lustigerweise geholfen hat nicht mehr so krass vorm umkippen Angst zu haben).

Mittlerweile kann ich ganz gut wieder lange Spaziergänge machen und in guten Phasen sogar ins Kino und relativ Angstlos Zug fahren (manchmal mit und manchmal ohne jemanden)

Nun zu meinem Problem. Ich kann mir absolut nicht vorstellen jemals eine 40h Woche zu arbeiten, selbst ohne meine Angst (an der ich während dem Fernlehrgang mit Kindergeldberechtigung ja mit 450Euro Jobs arbeiten kann), weil ich einfach sehr wenig Stressresistenz habe. Natürlich gibt es Homeoffice Jobs und ich habe ja eigentlich noch genug Zeit um einen Job zu lernen in dem man auch öfter mal von Zuhause aus arbeitet, aber ich habe einfach so eine Vermeidung vor möglichen großen Stressfaktoren wie Arbeit. Man sieht halt leider viel zu viel wie die Arbeit andere kaputt macht aus immer den gleichen Gründen.

An sich ist das ja eigentlich ne gute Sache Stress zu minimieren, wenn da nicht das Geld wäre was man durch die Arbeit braucht. und da ist unser System für Arbeitnehmer halt leider ein Witz (Jeder der 40h arbeitet verdient mMn einen vollen Rentenpunkt, ist halt aber nicht so). Man will ja auch irgendwann ausziehen und früh genug für's Alter vorsorgen (Demografischer Wandel sagt hallo). Wenn ich's mir aussuchen könnte hätte ich n psychisch gesunden Partner der Stressresistenz hat und mir einfach ne 20-30h Woche ermöglicht ohne finanzielle Ängste, aber man kann ja nicht zaubern. Wenn ich zaubern könnte gäbs nämlich keine finanziellen Ängste mehr . Am liebsten wäre mir sogar Selbstständigkeit, wo man natürlich auch wieder Existenzängste kriegt. Aber irgendwie sind die in meiner Situation bei allen möglichen Lebenswegen reinprogrammiert.

Ich hab halt jetzt noch genug Zeit mir Gedanken zu machen und man will ja die richtigen Entscheidungen treffen auf lange Sicht. Habe gleichzeitig in meiner Generation und mit meinem Alter natürlich auch dieses ganze nicht für einen großkotz arbeiten wollen und lieber selbst Dinge kreieren wollen im Kopf - typisch jaja

Ich habe leider auch die idealen Beispiele im Umfeld: Vater Frührentner, Mutter trotz mehreren Erkrankungen noch am arbeiten obwohl sie eigentlich auch ne Frührente verdient hätte, Bekannte die Geld- und Arbeitstechnisch den Vorteil haben verheiratet zu sein (egal ob Sie EU-Rentner + Er Vollzeitarbeitnehmer oder Sie zwei Minijobs + Er Vollzeitarbeitnehmer). Selbst meine relativ gesunde Freundin (24) fragt sich regelmäßig ob sie ihren 40h Bürojob überhaupt bis 35 so aushält

Meine Frage: Wer unter euch hat oder hatte auch damit Probleme und wie habt ihr es gelöst für euch? Habt ihr Geld hinten angestellt und lieber weniger gearbeitet für eine gesündere Psyche? Oder habt ihr durchgezogen und dafür zwar Erschöpfung aber finanzielle Sicherheit?

Oh, und natürlich die unbeantwortbare Frage: Denkt ihr an unserem Arbeitssystem ändert sich bald was? Mit 20-30h Woche bleibt einem sonst bald nämlich nur noch in ner Zwecks-WG wohnen oder mit seiner Familie in ner großen Wohnung oder Haus wohnen, wenn die Mietpreise weiter so hochgehen. Ja, ich weiß, ich denke viel zu weit und tief, aber ich brauche bei dem Thema einfach mal Austausch und vielleicht positive Möglichkeiten und Beispiele.

Gott, dat hat sich gut angefühlt mal alles mit anderen zu teilen. Freue mich auf Austausch. Pls no drama und Da muss man durch Gerede, sondern wirklich Inhaltlich wertvolle Diskussion und Tipps fänd ich super nice.

14.07.2020 15:57 • 21.07.2020 #1


17 Antworten ↓


Zitat von RayRay:
Meine Frage: Wer unter euch hat oder hatte auch damit Probleme und wie habt ihr es gelöst für euch? Habt ihr Geld hinten angestellt und lieber weniger gearbeitet für eine gesündere Psyche?


Ja, genau das habe ich gemacht. Ich habe von Anfang an nur Teilzeit gearbeitet. Am Anfang eine 3/4 Stelle, die ich dann nach ein paar Jahren weiter reduziert habe. Seit 2 Jahren mache ich sogar etwas weniger als eine halbe Stelle. Ich arbeite allerdings im Öffentlichen Dienst auf der Stufe E13. da verdient man trotzdem eine ganze Menge. Da ich mein Leben lang äußerst sparsam war, konnte ich sehr viel sparen und kann meine voraussichtich sehr karge Rente damit gut aufbessern.

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Arbeitsangst und geringe Stressresistenz - Agoraphobie

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Zitat von Schlaflose:
Ja, genau das habe ich gemacht. Ich habe von Anfang an nur Teilzeit gearbeitet. Am Anfang eine 3/4 Stelle, die ich dann nach ein paar Jahren weiter reduziert habe. Seit 2 Jahren mache ich sogar etwas weniger als eine halbe Stelle. Ich arbeite allerdings im Öffentlichen Dienst auf der Stufe E13. da verdient man trotzdem eine ganze Menge. Da ich mein Leben lang äußerst sparsam war, konnte ich sehr viel sparen und kann meine voraussichtich sehr karge Rente damit gut aufbessern.


Das klingt himmlisch. Meine Mutter arbeitet auch im öffentlichen Dienst und kriegt nach 25 Jahren immer noch fast nichts, weil sie die Art der Arbeit von Kindergarten zum Bürojob wechseln musste durch Bandscheibenvorfälle und PTBS.
Bin halt selbst am überlegen, ob ich sowas auch Lerne um dann n Fachwirt draufzuklatschen und dann irgendwann den Betriebswirt. Aber die Stelle muss ja dann auch irgendwo frei werden...wobei, die nächsten Jahre gehen ja einige in Rente.

Bin derzeit halt am überlegen was ich lerne. Etwas was gut Geld bringt, wo ich aber mit wenig Stunden viel machen kann oder etwas was ich liebe und weniger mit verdiene. Weil dann kann ich auch direkt BWL studieren lol.

Darf ich fragen was du genau gelernt/studiert hast?

Du weisst selbst, dass es ohne Arbeit keinen Lohn gibt, egal, was du machen möchtest. Allerdings kann Arbeit auch Freude machen, und dafür kannst du jetzt die Weichen stellen, was bedeutet, wenn du eine gute Schulbildung hast, steht dem allem nichts im Weg.

Ausserdem kannst du jetzt die Zeit nutzen, um darüber nachzudenken, was dir Spass machen könnte.

Diese Einstellung, dass viel Arbeit negativ ist, kann ich nicht teilen, da ich 1. gerne arbeite und 2. gerne genügend finanzielle Mittel haben möchte, die meine Freizeit dann bereichern. Hast ja noch Zeit, aber von nix kommt nix.

Und wenn dir Nix oder wenig reicht, dann arbeite eben dementsprechend weniger.

Zitat von Icefalki:
Du weisst selbst, dass es ohne Arbeit keinen Lohn gibt, egal, was du machen möchtest. Allerdings kann Arbeit auch Freude machen, und dafür kannst du jetzt die Weichen stellen, was bedeutet, wenn du eine gute Schulbildung hast, steht dem allem nichts im Weg. Ausserdem kannst du jetzt die Zeit nutzen, um darüber nachzudenken, was dir Spass machen könnte. Diese Einstellung, dass viel Arbeit negativ ist, kann ich nicht teilen, da ich 1. gerne arbeite und 2. gerne genügend finanzielle Mittel haben möchte, die meine Freizeit dann bereichern. Hast ja noch Zeit, aber von nix kommt nix. Und wenn dir Nix oder wenig reicht, dann arbeite eben dementsprechend weniger.

Klar gibt es Arbeit, die Spaß machen kann. Ich hab nur das Gefühl die wird immer weniger oder immer schlechter bezahlt. Könnte einfach nur an meinen negativen Beispielen im Persönlichen Umfeld liegen.

Bin halt am überlegen einfach einen gut bezahlten Bürojob zu studieren, den ich wahrscheinlich recht langweilig finden würde, aber dann auf Teilzeit noch gut verdiene, oder ob ich etwas lerne was mir unfassbar viel Spaß macht und mir aber eventuell vermiest wird vom falschen Arbeitsumfeld. Würde gerne nach'm Abi Kommunikationsdesign studieren und damit macht man nicht sonderlich mehr als ein ausgebildeter Mediengestalter. Darum denke ich mir halt studier ich was kaufmännisches und kann dann eventuell (wie oben beschrieben) im öffentlichen Dienst auch halbtags noch gut verdienen?
Ich hab jetzt 2-3 Jahre Zeit drüber nachzudenken, aber will natürlich auch jetzt schon grob wissen wo es hingeht. Da grübelt man schon viel haha

Zitat von RayRay:
Könnte einfach nur an meinen negativen Beispielen im Persönlichen Umfeld liegen.


Ja, kann schon sein, dass es Menschen gibt, die Arbeit schrecklich finden. Wer gut verdienen möchte, muss auch Leistung bringen. Wenn du Selbstständig bist, dann noch mehr. Oder du heiratest einen reichen Mann, und lebst in Abhängigkeit. Grins, war ein Witz.

Jetzt mache erstmals ein gutes Abi und studiere was Tolles, das dir liegt, und dann siehst du weiter. Oder einen Ausbildungsjob mit Möglichkeiten zur Selbstständigkeit, gibt doch so vieles an Auswahl.

Zitat von Icefalki:
Ja, kann schon sein, dass es Menschen gibt, die Arbeit schrecklich finden. Wer gut verdienen möchte, muss auch Leistung bringen. Wenn du Selbstständig bist, dann noch mehr. Oder du heiratest einen reichen Mann, und lebst in Abhängigkeit. Grins, war ein Witz. Jetzt mache erstmals ein gutes Abi und studiere was Tolles, das dir liegt, und dann siehst du weiter. Oder einen Ausbildungsjob mit Möglichkeiten zur Selbstständigkeit, gibt doch so vieles an Auswahl.


das halte ich für Quark. Oder bist Du der Meinung, Friseure, Blumenhändler, Altenpflegerinnen, Taxifahrer würden keine Leistung erbringen? Der ganze Niedriglohnsektor besteht ja zum Teil aus Vollzeitarbeitenden Menschen, die trotzdem ergänzend ALG II brauchen.

Wer warum wieviel verdient ist häufig ideologisch begründet (oder davon abhängig, dass schlechter bezahlte Menschen die Arbeit machen und die Chefs die Kohle scheffeln). Mal überspitzt formuliert.

Zitat von Icefalki:
Ja, kann schon sein, dass es Menschen gibt, die Arbeit schrecklich finden. Wer gut verdienen möchte, muss auch Leistung bringen. Wenn du Selbstständig bist, dann noch mehr. Oder du heiratest einen reichen Mann, und lebst in Abhängigkeit. Grins, war ein Witz. Jetzt mache erstmals ein gutes Abi und studiere was Tolles, das dir liegt, und dann siehst du weiter. Oder einen Ausbildungsjob mit Möglichkeiten zur Selbstständigkeit, gibt doch so vieles an Auswahl.


Drück mir die Daumen, dass ich beim Abi nicht komplett Mathe versemmel, sonst packe ich das nämlich extra easy.

Ja, Selbstständig wäre ich gerne zumindest Nebenberuflich irgendwann. Weniger Arbeit mit gesetzlicher Krankenkasse und Rente, wenn man noch woanders arbeitet. Man muss nur wissen wie man's schlau macht und dann läuft das. Nur dahin kommen braucht Geduld und das ist so ne Eigenschaft von der ich so ne ganze Portion mehr brauche

Zitat von LukaRo:
das halte ich für Quark. Oder bist Du der Meinung, Friseure, Blumenhändler, Altenpflegerinnen, Taxifahrer würden keine Leistung erbringen? Der ganze Niedriglohnsektor besteht ja zum Teil aus Vollzeitarbeitenden Menschen, die trotzdem ergänzend ALG II brauchen.Wer warum wieviel verdient ist häufig ideologisch begründet (oder davon abhängig, dass schlechter bezahlte Menschen die Arbeit machen und die Chefs die Kohle scheffeln). Mal überspitzt formuliert.


Ich versteh euch beide gut. Stimme hier aber auch extra stark zu. Wer nicht perfekt durch's Schulsystem kommt, keine Alternativen für Abschluss nachholen kennt oder einfach einen Job arbeiten möchte der ein Gehalt an der Armutsgrenze hat, der hat leider gelitten. Und das find ich unter aller sau. Ich hab zum Glück so viele negativen Beispiele, dass ich vieles vermeiden kann in meiner Laufbahn, aber für die negativen Beispiele regt mich das natürlich auch auf. Wenn ich studiere, in den öffentlichen Dienst gehe und nur 50% pro Woche arbeite und im ersten Jahr bereits so viel verdiene wie meine Mutter, die 25 Jahre Vollzeit im öffentlichen Dienst war und nur einfach nicht den Beruf gelernt hat in den sie umversetzt wurde...da macht man sich schon Gedanken. Nicht nur über Lohn, sondern wie die gleiche Arbeit ungleich bezahlt wird, wie Leuten nicht vorgeschlagen wird für ne Weiterbildung kurz Stunden runterzuschrauben und wie alleinerziehende Elternteile von diesem System nicht genug finanziellen Support bekommen, wenn sie unterdurchschnittlich verdienen. Aber ich will hier nicht endlos lange ranten, wir sind da glaube ich ähnlicher Meinung.

Zitat von LukaRo:
Oder bist Du der Meinung, Friseure, Blumenhändler, Altenpflegerinnen, Taxifahrer würden keine Leistung erbringen?


Das habe ich nicht geschrieben. Es geht darum, dass die TE sich einen Beruf aussuchen kann/Soll, der abhängig von der Schulausbildung ihren Wünschen entspricht. Und sogar da müssen die Noten dementsprechend sein, was wiederum Leistung bedeutet.

Dass unser System nicht gerecht ist, ist kein Geheimnis, das weiss wohl jeder. Und wer sich rechtzeitig Gedanken machen kann, sprich, gute Vorraussetzungen schafft, der ist natürlich besser dran.

Das ist absurd und keine ehrliche Antwort. Wer halbwegs Vollzeit arbeitet, hat einen anständigen Lohn verdient, der zum Leben ausreicht und weit über ALG II liegt und erst recht nicht auf Subventionierung des Staates angewiesen ist. Stichwort Aufstocker. Politisch eigentlich ein No-Go. Und weil dein Gedanke krank ist, dass nur Leute, die vermeintlich etwas leisten, guten Lohn verdient haben. Wer keinen guten Lohn kriegt leistet offenbar nix. Das ist Quark. Wer 30-40 Stunden pro Woche arbeitet, der leistet. Und soll anständig bezahlt werden. Alles andere ist neoliberales Gewäsch. Sorry. Und es ist irrelevant, ob jemand nicht so intelligent ist (wie Du). Er arbeitet. Muss vernünftig entlohnt werden. Dann macht er halt einen einfacheren Job. Trotzdem muss er dann ausreichend bezahlt werden. Er leistet alles, entsprechend seinen Ressourcen. Sorry, @https://www.psychic.de/forum/member/icefalki/, was hast Du für ein verdrehtes Menschenbild? Frag ich mich echt. Sind alle Minder-Leister und haben nix verdient, nur weil sie nicht so intellektuell fähig sind wie Du, trotzdem arbeiten und sich mit einem Hungerlohn abfinden sollen?

Deine Haltung macht mich ratlos.

Gruss, Lukas

Ich kann deine Gedanken total gut verstehen. Es ist gut, dass du dir auch darüber Gedanken machst, was ist wenn du mal nicht Vollzeit arbeiten kannst. Bei mir war es genau so und dann kann man dankbar sein, dass man einen Job hat in dem man so viele Möglichkeiten hat.

Ich würde dir trotzdem raten nichts zu machen, woran du keine Freude hast. Es bringt dir auch nichts jeden Tag zu einer Arbeit zu gehen die du nicht magst. Ich wollte früher auch nicht in einen Bürojob. Ich wollte alles nur das nicht und jetzt liebe ich es. Ich habe auch viel mit Ängsten zu tun. Ich weiß jeden Morgen wo mein Platz ist, den Tagesablauf und habe sehr viel Routine. Das hilft mir sehr. Es kann auch sehr positiv sein.

Zitat von Coru:
Ich kann deine Gedanken total gut verstehen. Es ist gut, dass du dir auch darüber Gedanken machst, was ist wenn du mal nicht Vollzeit arbeiten kannst. Bei mir war es genau so und dann kann man dankbar sein, dass man einen Job hat in dem man so viele Möglichkeiten hat.Ich würde dir trotzdem raten nichts zu machen, woran du keine Freude hast. Es bringt dir auch nichts jeden Tag zu einer Arbeit zu gehen die du nicht magst. Ich wollte früher auch nicht in einen Bürojob. Ich wollte alles nur das nicht und jetzt liebe ich es. Ich habe auch viel mit Ängsten zu tun. Ich weiß jeden Morgen wo mein Platz ist, den Tagesablauf und habe sehr viel Routine. Das hilft mir sehr. Es kann auch sehr positiv sein.

Ja, ist halt doof, dass man jetzt nicht sagen kann was man in 5-10 Jahren vielleicht gut oder entspannend findet.

Ich mache jetzt erstmal meine Realschulprüfung während ich mit Abi anfange, aber Gedanken macht man sich halt jetzt schon. Also halt zwischen dem machen was einem Spaß macht oder etwas lernen was einem eventuell weniger Spaß macht, aber genug Geld einbringen würde als 50-75% Stelle wo man dann noch Zeit hat den eigentlichen Passionen Zuhause nachzugehen. Wenn diese ganzen gut zahlenden Studiengänge (z.B. Informatik) nur nicht so viel Mathe hätten und praxisorientierter wären

Ich kann diese Angst vor zu viel Stress und damit letztendlicher Niederlage gut nachvollziehen. Ich bin selbst noch sehr jung (24), guter Abschluss der mittleren Reife, 1. Ausbildung, arbeitstätig und nun 2. Ausbildung in einer anderen Branche. Ich verdiene Vergleichsmäßig gut, erhalte gute Prämien und Anerkennung bei Kollegen, arbeite dort sehr gern und habe viele Aufstiegschancen. Bis vor einigen Wochen dann der Druck zu groß wurde und ich meinen Arzt wieder aufgesucht habe. Für meinen Kopf war das natürlich ein gefundenes Fressen - Versagensgedanken, Verlustängste und Selbstzweifel, körperliche Auswirkungen natürlich nicht zu vergessen.
Die einzige Person, die Druck auf mich auslöst bin ich selber. Allerdings fällt es mir so schwer die Anforderungen an mich selbst zu kontrollieren....

Huhu, studierte Kommunikationsdesignerin hier! Es ist Quatsch dass du damit nicht mehr verdienen kannst als ein Mediengestalterin. Es kommt total drauf an in welche Richtung du gehst, die in den großen Agenturen, Art Director und co verdienen richtig gut. Und auch Designer gibts im öffentlichen Dienst, meine die können sich auch nicht beklagen. Generell kann ich dir aber sagen, dass Kreativ Business eine gewisse Stressresistenz verlangt. Ich arbeite nebenbei 20h/Woche bei einer IT Firma im Marketing und mache das zu 80% von zuhause. Stressig ist es trotzdem. Auch das Studium ist übrigens nicht ohne, aber ganz ehrlich, wenn man dafür brennt dann ist es total egal. Dann macht man auch gerne die Nachtschichten und die Sonntage zu Abgabephasen. Aber das liegt dann mehr daran, dass es eine Weile dauert bis man selber mit dem Ergebnis zufrieden ist. Wie gesagt Kreativ Business ist kein Zucker schlecken, aber wenn du einen Job findest der dir gefällt und Spaß macht ist es das wert. Und grade bei den Kreativen gibt es übrigens sehr dehnbare Begriffe von Arbeitszeit und alternative Modelle als die 9 to 5, 40 Stunden Woche.

Viele Grüße!

Zitat von Auraya:
Huhu, studierte Kommunikationsdesignerin hier! Es ist Quatsch dass du damit nicht mehr verdienen kannst als ein Mediengestalterin. Es kommt total drauf an in welche Richtung du gehst, die in den großen Agenturen, Art Director und co verdienen richtig gut. Und auch Designer gibts im öffentlichen Dienst, meine die können sich auch nicht beklagen. Generell kann ich dir aber sagen, dass Kreativ Business eine gewisse Stressresistenz verlangt. Ich arbeite nebenbei 20h/Woche bei einer IT Firma im Marketing und mache das zu 80% von zuhause. Stressig ist es trotzdem. Auch das Studium ist übrigens nicht ohne, aber ganz ehrlich, wenn man dafür brennt dann ist es total egal. Dann macht man auch gerne die Nachtschichten und die Sonntage zu Abgabephasen. Aber das liegt dann mehr daran, dass es eine Weile dauert bis man selber mit dem Ergebnis zufrieden ist. Wie gesagt Kreativ Business ist kein Zucker schlecken, aber wenn du einen Job findest der dir gefällt und Spaß macht ist es das wert. Und grade bei den Kreativen gibt es übrigens sehr dehnbare Begriffe von Arbeitszeit und alternative Modelle als die 9 to 5, 40 Stunden Woche. Viele Grüße!


Das ist schön zu hören. Ich spiele halt schon sehr mit dem Gedanken das zu studieren, weiß auch, dass man da in Ballungsräumen gut mit verdienen kann, aber weit weg ziehen mag ich auch nicht unbedingt. Ich hab halt gerade auch eine schlechte Ausgangslage um den Stellenmarkt hier zu sehen dank Corona.

Dafür brennen würde ich denke ich definitiv. Für mich ist nur fraglich ob ich meine Kreativität als Beruf haben möchte oder lieber nebenbei als Hobby oder eben Kleingewerbe. Gerade wenn man dann halt Arbeitszeiten ansieht reichen die von progressivem Start-Up mit 25h Woche bis hin zu Homeoffice und hörst gefühlt gar nicht auf zu arbeiten. Und wie man bei kreativen Jobs im öffentlichen Dienst eingestuft wird ist auch nochmal ne Geschichte für sich. Würde es nicht einsehen n Bachelor zu machen und dann nur E9b zu verdienen.

Werde mich die Tage echt mal hinsetzen und mir ne große Mindmap machen. Hänge zwischen Kommunikationsdesign Studium und hoffen, dass es lokal einigermaßen gute und passende Jobs geben wird. Oder Marketing/PR wo noch n bisschen was an Kreativität drin ist, man aber auch zuhause noch kreative Energie rauslassen kann. Will ja primär 30h/W arbeiten, weil ich dann auch n Nebengewerbe laufen lassen will ohne mich privat versichern zu müssen usw.
Alles n bisschen tricky gerade, aber wer kennts nicht.

Danke auf jeden Fall für deinen Einblick!

Zitat von RayRay:
Ich hab halt gerade auch eine schlechte Ausgangslage um den Stellenmarkt hier zu sehen dank Corona.


Du machst ja gerade erst den Realschulabschluss. Es dauert noch Jahre, bis du auf dem Stellenmarkt sein wirst. Bis dahin ist Corona schon längst Geschichte.
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Ja, meine Lage ist auch verzwickt bzw. habe ich mir ähnliche Gedanken gemacht.
Ich bin gelernte Verkäuferin. Habe aber auch bedingt durch körperliche und psychische Probleme diesem Job den Rücken gekehrt.......
Ich verzichte auf einiges an Geld aber habe jetzt 4 Minijobs und habe 2 Wohnungen in meinem geerbten Haus vermietet und bewohne selbst die 40qm Dachwohnung. Lebe zum Teil also auch von der Miete bzw kann damit das Haus halten.
Und bin glücklicher wie zuvor, mit großer Wohnung!
Jeder muss seinen Weg finden......

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Dr. Christina Wiesemann
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