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Nochmal zurück zu dem sich vertrauen.

Bei mir fingen die Ängste ja letztes Jahr im Sommer nach meinem Kollaps wieder an. Seitdem habe ich Angst, dass ich jederzeit wieder kollabieren könnte. Eine Ohnmacht an sich ist ja nichts schlimmes, nur habe ich mir ja dabei letztes Jahr zwei nette Kopfwunden zugezogen und das ist das was mir Angst macht: was ist, wenn ich wieder so unglücklich stürze und Keiner ist da, um mir zu helfen. Da der Kollaps ohne nennenswerte körperliche Vorwarnung passierte (mir wurde nur ein bißchen komisch), vertraue ich meinem Körper jetzt so überhaupt nicht mehr. Er hat mich jämmerlichst im Stich gelassen und zugelassen, dass ich heute eine dicke fette Narbe unter der Augenbraue habe und meine Narbe am Hinterkopf auch immer noch zwickt! Ich verbinde Ausgehen und Spaß haben heute also immer mit Kollaps und Krankenhaus!
Mein Arzt versuchte mir zwar zu erklären, dass ich an dem Tag nur kollabierte, weil
1. ich Frühschicht arbeiten war
2. ich kaum was gegessen hatte
3. es ein heißer Tag war und ich nach der Schicht noch ein Sonnenbad nahm
4. ich über Monate hinweg viel zu wenig getrunken hatte
5. ich Nachmittags noch unbedingt Sport machen mußte, damit ich bloß nicht zunehme - anstatt mich auszuruhen
6. es eine lange Nacht auf der Kirmes wurde
7. nach so einem Tag 4 Gläser Sekt über einen Zeitraum von gut 6 Stunden dann auch schon zuviel waren

Im Krankenhaus sagte man mir, dass ich völlig dehydriert sei und wohl Selbstmord auf Raten begehen wollte ... auch nett!

Diese Situation wird es so für mich NIE wieder geben - darauf werde ich achten, aber obwohl ich meinen Körper jetzt pflege mit regelmäßigem Essen und Trinken und auch den Job nicht mehr habe, kann ich kein Vertrauen mehr zu mir selbst aufbauen. Weiß ich, ob mein Körper mich nicht nochmal einfach so im Stich läßt?
Deshalb habe ich auch solche Angst vor dem alleine sein! Ich muß mich immer absichern, ob mir im Notfall Jemand helfen könnte. Und wenn es nur eine Freundin ist, die ich auch mitten in der Nacht anrufen könnte, wenn gar nichts mehr geht. Muß dazu sagen, dass ich zwei ganz liebe verständnisvolle Freundinnen habe. Die eine ist Krankenschwester und beide sind sehr gute Zuhörer! Diese Woche ist es mal wieder soweit! Meine Eltern fahren ein paar Tage weg und meine Kids sind bei ihrem Papa übers Wochenende. Ich werde also wirklich ganz alleine sein - seltsamerweise bin ich noch nicht großartig beunruhigt, aber das kommt bestimmt noch! Werde also meine Freundinnen informieren, dass sie mal wieder in Rufbereitschaft sein müssen. Bis jetzt waren in solchen Situationen wenigstens immer noch die Kinder bei mir ... da konnte ich mich ablenken, aber diesmal bin ich auf mich alleine gestellt. Solange ich ordentlich trinke und esse und es mit dem Sport nicht übertreibe, sollte mir eigentlich nichts passieren - aber das Vertrauen ist gestört und so kommt dieser Vernunftsgedanke nicht dort an, wo er hin soll!

Hi Hoffnung
selbst wenn du alles falsch machen würdest, die Angst kann dir körperlich nicht schaden, sich eben nur grotten furchtbar grausam anfühlen, das musst du dir immer wieder sagen.
Die Symptome werden lediglich * örgs* durch die Gedanken ausgelöst. Frag die im Moment des Elends? Angst, wo vor in Gottes Namen willst du mich nun gerade schützen und warnen?? ( Das ist ja ihre gesunde Aufgabe. Wäre ja nen tolles Schutzprogramm der Natur, wenn man tot umfiele ^^ )
Und wenn du es herausbekommen hast sagst du zu ihr: Angst, du irrst dich. Hier ist gerade nichts gefährlich, du kannst dich wieder zurückziehen, vielen Dank für deine Aufmerksamkeit
Soviel zur Theorie
Grüssli
Iris

A


Apropos: Auf sich verlassen?

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ja, das hat mir meine Therapeutin, bei der ich auf der Warteliste stehe, auch so erklärt. Sie meinte, dass noch NIEMAND an einer Panikattacke gestorben ist, auch wenn man in dem Moment meint, dass man keine Luft bekommt, das Herz gleich schlapp macht usw.
Aber Du kennst das ja aus eigener Erfahrung, dass in dem Moment der Angst, die Vernunft einfach aussetzt.
Ich habe ganz konkret dann einfach Angst wieder in Ohnmacht zu fallen und mich dann DABEI zu verletzen und hilflos dazuliegen. In meine Gedanken verblute ich dann oder sonst was passiert mit mir, da ich mir selbst dann ja gerade nicht helfen kann.
Wenn ich merke, dass die Angst kommt, rede ich immer selbst mit mir: Dir geht es gut ! Es gibt im Moment keinen Grund Angst zu haben! Es wird nichts passieren!
Aber dann sackt mein Blut in die Beine, mir ist schlecht und schwindelig und ich sehe mich schon am Boden liegen. Ich laufe aufgescheucht von einer Ecke in die andere, suche nach dem Telefon und überlege wen ruf ich jetzt an?. Wenn ich Glück habe, habe ich mich schnell wieder im Griff, aber ich bleibe angespannt und horche in mich hinein. Wenn ich Pech habe, kommt ein Schub nach dem anderen und ich fange an, meine Kinder anzumotzen und meine Gedanken kreisen von einer Überlebenstechnik zur nächsten. Wenn es vorbei ist, fangen die Kopfschmerzen an (von der ganzen Muskelverspannung im Körper) und ich bin total müde und fertig. Dazu kommt dann, dass ich wieder total unglücklich bin und das heulende Elend kriege, weil ich mir das Leben damit selbst versaue ... natürlich bin das nicht ich, sondern die Attacken! Dann kommt die Wut! Eine wahnsinnige Wut auf meinen Körper und meine Psyche - auf mein Leben!
Geht es mir wieder besser, sage ich mir siehste, ist nichts passiert! Aber schon der Zustand alleine macht mich einfach nur traurig, weil es nicht normal ist. Ich bin neidisch auf die Menschen, die so unbekümmert durch´s Leben gehen und damit nichts zu tun haben. Allerdings weiß ich auch, dass nur ich was daran ändern kann! Ich hoffe, dass ich bald meinen Therapieplatz bekomme, damit ich endlich dieser Angst ein Bein stellen kann. Ich bin neugierig auf die Ursache! Denn dann kann ich dagegen ankämpfen. Bin eine Kämpfernatur! Mußte mein ganzes Leben gegen irgendwen oder irgendwas kämpfen und ich bin immer noch da. Das hat mich auf einer Seite stark gemacht, aber seit der Sache mit dem Kollaps, habe ich das Gefühl, dass mein bisher bester Freund (mein Körper) mich jetzt auch im Stich läßt. Und das muß ich jetzt wieder hinkriegen.

Ich muß jetzt gleich zu Fuß zur Schule meine Tochter abholen. Sie ist seit gestern auf der weiterführenden Schule und ich will sie nicht gleich alleine gehen lassen. Habe heute kein Auto und so denke ich jetzt schon Was ist, wenn Dir auf dem Weg zur Schule schlecht wird? Total bescheuert! 1. Warum sollte mir schlecht werden? und 2. Ich habe mein Handy immer dabei! Kann ja Jemanden anrufen ...
Und so kämpfen gerade mal wieder Engelchen und Teufelchen in mir, wer wohl gewinnen wird.

Hallo Hoffnung40,
ich mußte gerade schmunzeln über deinen Satz, dass im Moment der Angst die Vernunft einfach aussetzt.
Das trifft es voll und ganz. Und weil man die Angst mit allen körperlichen Nebenwirkungen nicht erleiden will, ist man oft geneigt, die Situation zu vermeiden.
So geht es mir mit Kaufhäusern, Straßen, Brücken, Bahnhöfen usw.
Wenn ich mir aber an einem Tag für mich einige Zeit nehme, ohne Einkaufsstreß oder dergleichen und ich gehe einfach drauflos, dann merke ich, dass die Angst nicht so stark auftritt.
Wenn ich mit dem Rad unterwegs bin und in Angstsituationen komme, dann rede ich vor mich hin, rede mit der Angst.
Ich denke mal, wir sehen vielleicht zuviel die negativen Erlebnisse und bewerten diese zu stark.

Liebe Grüße
engelchen106

Wie vertraut mir das alles ist *würg*
Aber mein ein Hinweis zu deinen GummiBeinen: Das sind die Auswirkungen der Stresshormone und machen dich STARK, anfühlen tut es sich allerdings andersherum Du könntest die nächsten 100Mtr. unter 12 Sekunden laufen *grins* Vielleicht hilft dir dieses Wissen in der nächsten Situation.
Das mit den Kopfweh danach und der Müdigkeit habe ich auch.
Viel Glück auf deinem Fußweg , denk dran, du bist mobilisiert für einen Krieg also stark

Das ist es auch! Ich bin ja jetzt schon oft genug ausgegangen ohne eine PA zu bekommen und es ging mir total gut dabei! Also eine positive Erfahrung, aber die Erinnerung an diese eine Attacke, die ich dann bei meinem Kurzurlaub in Holland mit Freunden im Restaurant hatte, ist stärker! Sie sagt mir ÄtscheBätsch! Zu früh gefreut! Ich bin immer noch da und ich krieg dich, wenn ICH will! War mittlerweile ja schon wieder ein paar Mal unterwegs, wo nichts war, aber ich warte irgendwie auf die nächste Attacke und schränke mich dadurch selber ein - egal wie oft ich mir sage Hey, Du doofe Angst! Du kannst mich mal! Ich bin stärker!
Wenn ich es bildlich darstellen müßte wäre es so:

Ich, stark und selbstbewußt stehe vor Kraft strotzend vor einer kleinen Kugel, die mich eingeschüchtert ansieht. Doch dann wächst die Kugel und grinst hämisch und ich schrumpfe zu einem kleinen eingeschüchterten Mädchen zusammen und versuche mich zu schützen.

Dann gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Ich wachse wieder und die Kugel schrumpft oder 2. ich gebe auf und sacke zusammen

Vernunft hilft da überhaupt nicht mehr! Denn eigentlich weiß ich sehr wohl, dass ich keine Krankheit habe - das mein Körper funktioniert! Das ist meine Vernunft und mein Verständnis um die Sache. Aber das Teufelchen will mir dann wieder einreden, dass ich mich irre und der Arzt die schlimme Krankheit nur noch nicht gefunden hat. Dann bricht mein ganzes Schutzgerüst zusammen.

So, jetzt werde ich noch eine rauchen und dann losmarschieren. Mein Herz fängt schon an schneller zu schlagen und wieder denke ich :Ja, bist du denn bescheuert !!! Los jetzt - stell dich mal nicht so an!

Werde nachher berichten, wie es war ...

Wieder zu Hause! Ich hatte überhaupt keine Zeit Angst zu haben ... auf dem Hinweg habe ich über alles Mögliche nachgedacht und auf dem Rückweg habe ich vor Wut gekocht! Meine Tochter hat nämlich nicht wie verabredet auf mich gewartet! Naja, vielleicht 1 Minute und dann ist sie einfach losgegangen. Nur bin ich die für sie verbotene Abkürzung gegangen und sie den offiziellen Weg. Als dann eine Bekannte ihr sagte, dass ich an der Schule stehe, ist sie den verbotenen Weg zurück gegangen, während ich den offiziellen Weg nach Hause JOGGTE, um sie einzuholen, da mir eine Freundin von ihr sagte, dass meine Tochter schon nach Hause gegangen wäre. Deren Mutter bot dann an, den Weg gerade abzufahren, weil es eh ihre Richtung ist und meiner Tochter dann zu sagen, sie solle auf mich warten. Die fand sie aber nicht und so fuhr sie nochmal zurück, um mir zu sagen, dass sie meine Tochter nicht gesehen hat. Also dachte ich, dass sie wohl schon zu Hause wäre, aber da war sie auch nicht! NA TOLL !! Ich war vielleicht am fluchen ... irgendwann kam sie gemütlich angetappt - sich keiner Schuld bewußt!
All dies ließ keinen Raum für Angst! Zumindest nicht meine normale Angst! Ich habe mir halt Sorgen gemacht, aber für eine PA war da kein Platz! *lach*
Und jetzt kümmere ich mich um die Konsequenzen für meine Tochter, denn ich bin immer noch wütend!





Dr. Hans Morschitzky
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