ehrlich gesagt weiß ich nicht wie und wo ich Anfangen soll, da es unmöglich ist alle Umstände zu berücksichtigen.
Aber ich probiere einfach mal meine (momentan verwirrten) Gedanken so kurz wie möglich aufzuschreiben.
Wie im Titel herauszulesen ist, geht es um die Partnerschaft.
Ich bin seit mehreren Jahren mit meiner Freundin zusammen. Wir lieben (-ten?) uns, leben schon lange zusammen und haben auch Pläne für die Zukunft.
Leider waren die letzten Jahre jedoch nicht so rosig.
Meine Partnerin leidet an Angststörungen.
Sie hat sich in meiner Anwesenheit immer wohl gefühlt, aber das gesellschaftliche Leben ist an uns mit den Jahren vorbei gegangen. ( z.B. kein gemeinsamer Freundeskreis vorhanden usw..)
Im letzten Jahr sind die Panik Attacken allerdings so stark geworden, das Sie nicht mehr zur Arbeit gehen konnte.
Die Wohnung ohne mich nicht mehr verlassen wollte/konnte. Es war schrecklich für Sie.
Und ich als Partner konnte Ihr nicht wirklich helfen
Es ist schwer für den Partner in dieser Situation zu helfen und ich fühlte und fühle mich einfach leer, weil ich nicht weiß wie ich Sie unterstützen kann.
Ich versuchte Sie bei jeder Entscheidung zu unterstützen, Ihr gut zuzusprechen und war mir sicher dass WIR das schaffen werden. Ich dachte ich war immer für Sie da.
Und Sie war/ist stark! Und wollte die Situation ändern.
Sie hat sich selbst! um Psychologen und Ärzte gekümmert und ich begleitete Sie so gut wie möglich.
Letztendlich entschied Sie sich für eine Tagesklinik.
Die Therapie ging einige Wochen und es ging wirklich besser als erhofft voran.
Sie wurde von Tag zu Tag glücklicher!
Es war einfach schön zu sehen wie Sie wieder zum Leben erweckte.
Wir haben jeden Tag abends über Ihre neuen Erkenntnisse gesprochen.
Und es Tat wirklich gut zu sehen, wie Ihr die Therapie hilft.
Wie Sie wieder selbst Kraft schöpfte, aus der Wohnung ging um alte Freunde zu treffen und einfach Spaß hatte.
Das Ende der Therapie nahte und wir freuten uns schon auf unser gemeinsames neues Leben.
Sie lernte in der Therapie auf sich zu hören.
Sich nicht so sehr von anderen Meinungen (dies ging vor allem in Richtung berufliches Leben Stichwort Mobbing) abhängig zu machen und überspitzt gesagt egoistischer zu werden.
Natürlich setzte Sie sich im Laufe der Therapie mit der Vergangenheit auseinander, um zu erkennen Was genau der Auslöser dieser Panikattacken war.
Alles wurde in Zweifel gesetzt, von Ihr erörtert und dementsprechend neu eingeordnet.
Aber die Beziehung stand bis zu diesem Zeitpunkt nie in Frage.
Wir lieben uns!
Wir hatten in all den Jahren nie größere Streitigkeiten. Sind vor Jahren zusammengezogen, haben die Jahre und Urlaube glücklich zusammen verbracht .
Als die letzte Therapiewoche vorbei war, kam bei Ihr allerdings auch das Thema Partnerschaft auf.
Ich kann verstehen dass Sie NIE mehr diese Panikattacken haben möchte und darum auch dieses Thema Partnerschaft von Ihr in Zweifel gesetzt wird.
Wie groß ist die Schuld unserer Partnerschaft an Ihrer Krankheit?
Es ist für mich absolut Verständlich das auch dieses Thema von uns beiden aufgearbeitet werden muss. Allerdings schottet Sie sich bei diesem Thema total von mir ab. Sie lässt mich nicht teilhaben an der Aufarbeitung. Und Sie fixiert sich ausschließlich auf die negativen Ereignisse.
Da Sie nie mehr diese Panikattacken haben möchte, schließt sie auch die Trennung nicht aus.
Die vorhin angesprochenen negativen Ereignisse in der Partnerschaft ist die Tatsache, dass wir genau genommen keinen gemeinsamen Freundeskreis haben und Sie diesen Punkt (zurecht) als Hauptmerkmal für die gesellschaftliche Abschottung sieht.
Allerdings war es auch nicht unbedingt leicht einen gemeinsamen Freundeskreis aufzubauen, unter anderem auch eben aufgrund dieser Krankheit.
Wobei mir Bewusst ist, dass ich hier auch viel zu wenig getan hatte, um dies zu ändern!
Und Ihr meinen sogenannten Männerfreundeskreis fälschlicherweise verweigerte. (man zieht halt mal mit den Jungs alleine los)
Wir waren sozusagen in unserer Welt in einem Kokon in dem wir uns allerdings auch wohl fühlten und glücklich waren! Zu mindestens schien das so.
Mit dem großen Unterschied das ich keine Probleme hatte aus diesem Kokon auszubrechen um am gesellschaftlichen Leben teil zu haben, und Sie sich im Laufe der Jahre immer mehr in diesen sicheren Kokon zurückzog und die Panikattacken irgendwann verstärkt und bewusst auftraten.
Mir ist absolut Bewusst das wir hier was tun müssen!
Dies ändern müssen.
Aber wie gesagt, Sie lässt mich an dieser Aufarbeitung nicht teilhaben.
Sie benötigt Zeit für sich, will alleine sein, will alleine (egoistisch?) entscheiden.
Sie muss IHR Problem selbst lösen
Und ich Spüre das Sie sich entfernt. Vor allem blendet Sie all die guten Sachen die wir zusammen erlebt haben komplett aus. Sie blendet die Pläne, die wir hatten, komplett aus.
Sie blendet aus was wir in all den Jahren erreicht hatten.
Sie konzentriert sich ausschließlich auf diesen einen potentiellen Auslöser!
Ihr erster Schritt war getrenntes Schlafzimmer, der nächste Schritt war für ein paar Tage zu Ihren Eltern zu ziehen. Dass das Ganze auch noch zur Weihnacht´s und Neujahreszeit passiert ist emotional nicht wirklich förderlich.
Nun sitze ich allein in der Wohnung, und weiß nicht wirklich was ich tun soll.
Ich hab Ihr gesagt dass es kein Problem ist. Das ich nachvollziehen kann das Sie Zeit braucht, und Sie diese auch von mir bekommt.
Allerdings komme ich nicht wirklich mit Ihrer Kälte klar.
Vor allem nach all dem was wir zusammen durchgestanden hatten.
Und ich merke dass ich auch langsam Anfange an Ihr zu Zweifeln.
(Nicht an der Liebe zu Ihr, sondern an Ihrer Liebe zu mir) und das zerfrisst einen doch innerlich.
Und noch schlimmer, man verliert selbst das Vertrauen in einen Partnern.
Ich möchte Sie nicht unter Druck setzten indem ich ständig anrufe, Sie frage wie es Ihr geht.
Sie frage ob ich Ihr irgendwie helfen kann.
Aber ich empfinde es auch als Falsch gar nichts zu machen.
Egal was man tut, es scheint falsch zu sein.
Ist die Trennung der einzige Weg das Sie glücklich wird?
Indem man alles hinter sich lässt um die Krankheit zu besiegen.
Um nicht nochmals in die Gefahr zu kommen diese Angststörungen zu bekommen?
Der einzige Weg -- ein komplett neues Leben?
Ich erhoffe mir hier keine wirklichen Antworten auf die Fragen, da es wohl unmöglich ist das ganze Aufgrund der kurzen Schilderung zu beurteilen.
Es würde mich allerdings interessieren wie erging es euch mit der Partnerschaft der Krankheit?
Konntet Ihr es zusammen lösen?
Muß man so etwas allein lösen, und den Partner so schwer es einem auch fällt, in dieser Zeit fallen lassen?
Vielen Dank das Ihr Euch die Zeit genommen habt die Zeilen zu lesen. Sind ja doch mehr geworden als ich dachte
Gruß und allen einen guten Start ins neue Jahr!
neulik
01.01.2010 19:03 • • 14.03.2010 #1