S
SadGuy
Hallo,
ich habe leider sehr viele Baustellen (Sozialphobie, Schüchternheit, Angststörung, Depression und körperliche Einschränkungen/Probleme), sodass ich meine Erfahrungen einzeln in den jeweiligen Unterforen niederschreiben muss und mir Hilfe/Austausch erhoffe.
Da es seit ein paar Monaten schlimmer geworden ist, suche ich weiterhin nach einer Hilfe vor Ort. Leider versuche ich schon seit Jahren vergeblich einen Verhaltenstherapieplatz zu erhalten. Dank Corona wurde alles nach hinten verschoben und Anlaufstellen sind überrannt. Ferner führen manche Therapeuten, Institutionen und Ärzte keine Wartelisten mehr. Über die Kassenärztliche Vereinigung habe ich auch schon Adressen bekommen, aber bemühe mich natürlich auch selbst, insofern es geht. Ich möchte das Problem gelöst haben, da mein ganzes Leben in allen Bereichen durch jedes einzelnes Problem stark eingeschränkt ist. Ich stelle mich auch ab und zu der Angst und dachte bisher immer, dass man so durch die Gewohnheit geheilt wird und das Gehirn lernt, dass diverse Dinge normal sind. Leider versuche ich das seit Jahren selbstständig, aber es hat sich nichts gebessert bzw. bin ich am Ziel noch nicht angekommen. Seit Monaten ist es schlimmer geworden, aber ich erkenne den Grund/die Ursache nicht.
Es mag schon bedingt so sein, dass meine Kindheit schlimm war und ich dadurch geprägt worden bin. Durch die Eltern, die Masse/Gesellschaft usw. Nur, ich bin ja jetzt ein Mann und erwachsen, sodass ich eigentlich immer davon ausging, dass sich diverse Dinge von alleine lösen oder ich mich ab Alter x wie ein Mann verhalte. Die Realität ist für mich allerdings ein wahres Trauerspiel. Es geht mir dabei auch nicht direkt darum, so zu sein, wie die Masse. Jeder Mensch ist anders und ich kann mich mit diversen Krankheiten/Problemen arrangieren. Das Problem ist eher, dass mein Leben stark eingeschränkt ist und ich mich einfach sehr, sehr, sehr, sehr unwohl fühle.
Als Kind wurde ich schon immer zu diversen Dingen gezwungen und gebrochen. Insofern hatte ich schon zu Hause ANgst bzw. die ersten Erfahrungen mit Ängsten gemacht. Im KIndergarten, Schule und Co. wurde das leider nicht besser. Ich wurde geschlagen, gemobbt und hier und da auch bestraft, sodass sich gegenüber anderen Menschen usw. auch Ängste entwickelt haben. Gab es im Kindergarten ein Problem, wurde ich zu Hause auch geschlagen (Vater), da seiner Meinung nach ich auch mit SCHULD am Problem hatte. Dass es aber böse Kinder gibt oder Menschen, die andere nur so zum Spaß schlagen, anspucken, mobben usw., wollten meine Eltern nie einsehen. So kam es, wie es kommen musste. Ich hatte vor dem Kindergarten Angst, vor der Schule und zu Hause dann auch. Ich war schon als Kind extrem angespannt und innerlich sehr gestresst. An die Tafel konnte ich nicht, da ich auch schüchtern und eher der introvertierte Einser Schüler war. Auch an Aktivitäten, Sport, Musik und Theater hatte ich mich anfangs nicht beteiligt, da ich immer Angst hatte.
In der Schule, auf der FOS/BOS und in der Ausbildung wurde das leider auch nicht besser. Gleiche Gesellschaft, identische Verhaltensweisen von Mitmenschen und infolgedessen gleiche Ängste.
Auch war ich nie der Typ, der stets auf Partys und in Diskos gegangen ist. Komasaufen, Assi-Typen, Schlägereien und dummes Gehabe waren nie mein Fall. Insofern wurde ich deswegen auch zum Aussenseiter.
Lange Rede, kurzer Sinn.
Was mich fertig macht, ist, dass die Angst entweder durch diverse Dinge getriggert wird oder aber, wenn ich einen guten Tag habe, spontan ohne Vorahnung eiskalt zuschlägt. Ich verusche herauszufinden, wo das Problem oder der Trigger lag, aber komme bei spontanen Angst- und Panikattacken auf keine Lösung zwecks Ursache.
Problematisch ist für mich auch, dass mein Körper extrem reagiert (schwitzt, zittert usw.) und ich manchmal die Kontrolle verliere. Ich rede mir im Kopf immer ruhig, alles ist gut, keine Angst usw. ein, aber der Körper entwickelt ein Eigenleben und hört nicht auf das Gehirn.
Derzeit schaut es so aus, dass ich ab und zu Angst vor dem Einkaufen habe. Ich habe auch ab und zu Angst, das Haus zu verlassen. Selbst aus der Wohnung zu gehen und im Treppenhaus Nachbarn oder Fremde anzutreffen, macht mir gelegentlich Angst. Dann habe ich Angst draußen zu sein. Autos, andere Menschen, auf dem Bürgersteig, in der U-Bahn, bei der U-Bahn Haltestelle, im Bus, der TRAM usw.
Anfangs bin ich in der Früh einkaufen gegangen, um diverse Dinge zu lösen oder aus dem Weg zu gehen. Jetzt kann ich zwar schon 24h einkaufen gehen, aber habe dennoch an manchen Tagen Probleme oder wenn es geht, kommt plötzlich die Angst hoch.
Dann habe ich Angst vor anderen Menschen, wenn diese mich ansprechen. Ich bin zwar immer höflich, nett und anständig, aber wenn mich Menschen ansprechen, bin ich erst einmal geschockt und erstarre. Innerlich bin ich dann gestresst und habe ein rasendes Herz, fange das zittern und schwitzen an. Ich bin mir dabei auch immer so unsicher. Innerlich unsicher, unsicher wegen dem Verhalten und unsicher wegen meinem Aussehen usw.
Dann habe ich Angst vor anderen Männern/Typen bzw. Machotypen/Alphamännchengetue. Stehen Jugendlichen herum und rauchen, sind cool und haben keine Angst, dann macht mich das auch fertig, da ich nicht so bin und Angst habe. Ich laufe um die herum, da ich Angst habe. Ich bin konfliktscheu und vermeide Konflikte jeglicher Art.
Dann habe ich ein großes Problem mit Frauen. Ich bin leider sehr einsam und wünsche mir sehr gerne eine Freundin. Als junger Mann schaue ich natürlich auch, aber werde extrem nervös. Frauen machen mir eben auch Angst, da ich immer gekorbt werde, die Interaktion nicht klappt, ich schwitze/schüchtern bin, Angst habe und in der Vergangenheit als Kind Teenager immer blöd von Mädchen/FRauen verurteilt und behandelt, diskriminiert worden bin.
Tja, nun stehe ich da, da es seit Monaten schlimmer geworden ist. Ich zittere manchmal am ganzen Körper und weine. Ich verstehe die Hintergründe nicht. Ich bin ein MANN, möchte auch normal (insofern normal richtig ist) und stark sein. Zumindest mit den Problemen leben und umgehen können. Dass man von jetzt auf dann geheilt wird, kann ja nicht sein bzw. ist das unrealistisch. Ich denke daher logisch, dass man damit leben und umgehen kann, nur wie? Zudem möchte ich nicht so wie alle anderen Menschen sein, da dies dann meine Individualität zerstört.
Nur, wo und wie finde ich meinen Platz in dieser Gesellschaft? Geld, Status, Aussehen, Show usw. bestimmen die Lebensinhalte. Ich habe körperliche Probleme und bin auch kein Model. Insofern stoße ich auf Kritik, Mobbing, Dummheit, Gegenwind usw. Das tut einfach auch weh.
Ich bin zudem sehr einsam und wünsche mir eine Freundin. Ja, ich bin ein junger Mann und denke zwar leider auch 24h an Sex, aber es geht doch um mehr. Mir fehlen Kuscheln, Küssen, Knuddeln, Liebhaben, Zuneigung, Wertschätzung, Loyalität, Geborgenheit, Vertrauen usw. Zwecks Kontext Angst schaut es mit der Kontaktaufnahme gegenüber Frauen sehr schlecht aus. Erst habe ich gewartet, bis mich alle Frauen aller Altersklassen und Bildungsschichten ansprechen. Das ist bis heute noch nie passiert. Dann habe ich es versucht, bin aber wie als Kind und Teenager bei der Masse gescheitert. Gegen Unterhalten und dem normalen Kennenlernen spricht doch nichts, aber alle Frauen haben mich richtig böse angemacht und gekorbt. Ohne Grund und ohne mich zu kennen! Negative Dauererlebnisse schüren weiterhin begründete Ängste!
Habe ich einen guten Tag, dann ist mir quasi alles egal, ich bin locker (Aussehen und Kleidung sind ebenfalls egal) und spreche sogar Frauen an. Zwar scheitere ich weiterhin, da nach dem Hi/Hallo nichts mehr kommt und ich schwitze, zittere, aber für mich ist das ein großer Schritt. Dumm ist, dass ich Frauen anziehend finde und dann extrem nervös bin.
Das mit der Angst ist dann auch oft so, dass auch an einem guten Tag die Angst wie ein Blitz spontan einschlägt. Ich weiß nicht warum, aber auf einmal fange ich das zittern an, ich werde innerlich unruhig, angespannt und gestresst. Fange dann das Schwitzen an und muss schnell nach Hause, da ich fast keine Luft mehr bekomme.
Zuhause angekommen ist manchmal alles wie weggeblasen und ich bin manchmal entspannt. An schlimmen Tagen benötige ich den ganzen Tag, um runter zu kommen bzw. mich zu beruhigen.
Manchmal erkenne ich meine Trigger. Habe ich einen guten Tag, treffe dann auf einen Triggerpunkt, ist es vorbei.
Sehe ich eine süße Frau, war es das. Ich bin gestresst, nervös und traurig, da ich diese Frau nicht haben kann, es eh nicht klappt (über 100 Frauen schon angesprochen und gekorbt worden) und ich andere Paare sehe. Frauen stressen mich generell.
Wer hat auch solche Probleme, Erfahrungen und hat seinen Weg gefunden, damit zu leben oder das Problem in den Griff zu bekommen?
Ich rede mir jeden Tag 10000x ein, dass ich stark und cool bin, aber sobald ich das Haus verlasse ist das Konzept verschwunden. Ich bin weder stark noch cool, also darf ich mir das ja illusorisch auch nicht einreden. Dann habe ich mir eingeredet, dass ich hübsch bin und es mit Frauen klappt. Das stärkt angeblich das Selbstbewusstsein und Frauen erkennen dann, wenn man selbstsicher usw. ist. Tja, man kann sich das einreden, aber es klappt eben nicht.
Die Frage der Fragen ist eben, ob es psychologisch schlau ist, sich etwas vorzugaukeln, wenn die Realität anders ist?
Ich rede oft mit meinem Gehirn, aber mein Körper hat mich in der Hand. Gedanklich bin ich cool, aber mein Körper checkt das nicht.
Leider hängen meine Ängste viel vom Aussehen, der Kleidung, dem Körper, der Gesundheit, den Mitmenschen, Frauen usw. ab. Zudem finde ich es schwer, den Mittelweg zwischen meiner Individualität, dem Gesetz, der Norm/Gesellschaft usw. zu finden.
Kurzum: (das habe ich alles schon getestet und beruht auf jahrelanger Erfahrung)
Ich habe Angst.
. die Wohnung zu verlassen und im Treppenhaus Fremde/Nachbarn zu treffen
. das Haus zu verlassen, da ich draußen andere (urteilende) Menschen treffe.
. vor kommunikativer Interaktion
. vor Konflikten/Problemen
. vor falscher Interaktion/Reaktion meinerseits
. zu versagen
. vor anziehend/hübschen Frauen, auf die ich genetisch anspringe
. generell vor Interaktion/Kommunikation mit Dritten
. in der U-Bahn zu sitzen/stehen, am Halteplatz zu stehen/sitzen, wenn Menschen um mich herum sind
. wenn es an der Haustür klingelt (Paketbote, Lieferdienst, Post usw.)
. in der Arbeit
. vor der Arbeit
. vor Arbeitskollegen/-innen
. vor dem Chef/der Chefin
. beruflich, schulisch, bildungstechnisch zu versagen
. vor körperlicher Nähe zwecks Versagen bzgl. Sex, Petting usw.
. vor Klausuren, Prüfungen, Tests usw.
. usw.
Zwecks Therapie habe ich schon sehr lange (jahrelang) gesucht. Privat oder eben überfüllt Warteliste. Durch Corona hat sich alles zwecks Patientenandrang verschoben. Bisher habe ich versucht, mir selbst zu helfen. Ich gehe ab und zu raus und stelle mich bewusst der Angst, kann aber meinen Körper nicht kontrollieren. Einmal geht es gut und ich weiß nicht warum, aber sobald ein Trigger kommt oder der nächste Tag neu startet, ist es vorbei.
Noch etwas. Kennt Ihr das auch, dass man jeden Tag von vorne anfangen muss?
Gehe ich z.B. in der Früh raus und habe einen guten Tag bzw. der Lerneffekt steigert sich mit der Zeit und der Zunahme der Interaktion über den Tag, dann bin ich manchmal cool drauf, locker, lustig, offen und traue mir viele Dinge zu. Habe dann fast keine Angst mehr. Haue auch einmal einen Witz bei der Arbeit raus, verteidige mich, rufe auch einmal Hallo usw. Gehe ich dann ins Bett, wache am nächsten Tag neu auf, ist das Gefühl bzw. der Lerneffekt verschwunden. Ich wache quasi schon zittrig auf.
Bis dato dachte ich, dass man lernen kann. Montag lerne ich das und am Dienstag bin ich geheilt. Ich übe nun seit Jahren und nichts hat sich geändert. Ich erwarte natürlich keine schnelle Heilung, aber das Gehirn muss man doch einmal überlisten können. Guter Tag, am nächsten Tag fange ich wieder bei Null an. Warum ist das so?
Warum kann ich das Gefühl, die Sicherheit und den Lerneffekt nicht aufrecht erhalten und auf den nächsten Tag übertragen?
Bis vor ein paar Monaten hatte ich im Leben nur wenig Panikattacken. Dummerweise haben sich meine Ängste in den letzten Monaten verstärkt, sodass ich in kurzer Zeit mehrere Panikattacken hatte.
Oftmals denke ich auch nicht nach oder grüble über ein Problem. Die Angst kommt sehr oft einfach so (also dann spontan, wenn es keinen Trigger gab). Ich kann gut drauf sein, bekomme keinen Trigger mit usw. und plötzlich kippt die Stimmung. Ich werde unruhig, angespannt usw. Das habe ich auch schon erlebt, als ich in der Nacht alleine unterwegs war. Da gab es auch keinen Grund und es waren keine Menschen unterwegs. Einfach so. Ich war gut gelaunt, sicher, offen und nach ca. 20 Minuten ist die Stimmung gekippt.
Ihr könnt Euch denken, dass so mein Leben in allen Bereichen problematisch ist. Beruflich bin ich sehr oft krank geschrieben. Eine Freundin so zu finden ist auch schwierig.
Die Frage ist, warum habe ich Angst bzw. wieso kommt die Angst oft spontan ohne Trigger?
Wie löse ich das Problem effektiv dauerhaft?
Ich muss ja jetzt nicht *beep* in der Stadt rumlaufen können oder auf einer Bühne singen. Ich wünsche mir nur Normalität, Ruhe, Sicherheit, Stärke usw.
Wie habt Ihr das gemacht und gelöst? Was hat Euch geholfen?
Was ist mit Therapieplätzen (Verhaltenstherapie?) und wie sind da Eure Erfahrungen zwecks Therapie und Wartezeit?
Vielen Dank und nette Grüße
ich habe leider sehr viele Baustellen (Sozialphobie, Schüchternheit, Angststörung, Depression und körperliche Einschränkungen/Probleme), sodass ich meine Erfahrungen einzeln in den jeweiligen Unterforen niederschreiben muss und mir Hilfe/Austausch erhoffe.
Da es seit ein paar Monaten schlimmer geworden ist, suche ich weiterhin nach einer Hilfe vor Ort. Leider versuche ich schon seit Jahren vergeblich einen Verhaltenstherapieplatz zu erhalten. Dank Corona wurde alles nach hinten verschoben und Anlaufstellen sind überrannt. Ferner führen manche Therapeuten, Institutionen und Ärzte keine Wartelisten mehr. Über die Kassenärztliche Vereinigung habe ich auch schon Adressen bekommen, aber bemühe mich natürlich auch selbst, insofern es geht. Ich möchte das Problem gelöst haben, da mein ganzes Leben in allen Bereichen durch jedes einzelnes Problem stark eingeschränkt ist. Ich stelle mich auch ab und zu der Angst und dachte bisher immer, dass man so durch die Gewohnheit geheilt wird und das Gehirn lernt, dass diverse Dinge normal sind. Leider versuche ich das seit Jahren selbstständig, aber es hat sich nichts gebessert bzw. bin ich am Ziel noch nicht angekommen. Seit Monaten ist es schlimmer geworden, aber ich erkenne den Grund/die Ursache nicht.
Es mag schon bedingt so sein, dass meine Kindheit schlimm war und ich dadurch geprägt worden bin. Durch die Eltern, die Masse/Gesellschaft usw. Nur, ich bin ja jetzt ein Mann und erwachsen, sodass ich eigentlich immer davon ausging, dass sich diverse Dinge von alleine lösen oder ich mich ab Alter x wie ein Mann verhalte. Die Realität ist für mich allerdings ein wahres Trauerspiel. Es geht mir dabei auch nicht direkt darum, so zu sein, wie die Masse. Jeder Mensch ist anders und ich kann mich mit diversen Krankheiten/Problemen arrangieren. Das Problem ist eher, dass mein Leben stark eingeschränkt ist und ich mich einfach sehr, sehr, sehr, sehr unwohl fühle.
Als Kind wurde ich schon immer zu diversen Dingen gezwungen und gebrochen. Insofern hatte ich schon zu Hause ANgst bzw. die ersten Erfahrungen mit Ängsten gemacht. Im KIndergarten, Schule und Co. wurde das leider nicht besser. Ich wurde geschlagen, gemobbt und hier und da auch bestraft, sodass sich gegenüber anderen Menschen usw. auch Ängste entwickelt haben. Gab es im Kindergarten ein Problem, wurde ich zu Hause auch geschlagen (Vater), da seiner Meinung nach ich auch mit SCHULD am Problem hatte. Dass es aber böse Kinder gibt oder Menschen, die andere nur so zum Spaß schlagen, anspucken, mobben usw., wollten meine Eltern nie einsehen. So kam es, wie es kommen musste. Ich hatte vor dem Kindergarten Angst, vor der Schule und zu Hause dann auch. Ich war schon als Kind extrem angespannt und innerlich sehr gestresst. An die Tafel konnte ich nicht, da ich auch schüchtern und eher der introvertierte Einser Schüler war. Auch an Aktivitäten, Sport, Musik und Theater hatte ich mich anfangs nicht beteiligt, da ich immer Angst hatte.
In der Schule, auf der FOS/BOS und in der Ausbildung wurde das leider auch nicht besser. Gleiche Gesellschaft, identische Verhaltensweisen von Mitmenschen und infolgedessen gleiche Ängste.
Auch war ich nie der Typ, der stets auf Partys und in Diskos gegangen ist. Komasaufen, Assi-Typen, Schlägereien und dummes Gehabe waren nie mein Fall. Insofern wurde ich deswegen auch zum Aussenseiter.
Lange Rede, kurzer Sinn.
Was mich fertig macht, ist, dass die Angst entweder durch diverse Dinge getriggert wird oder aber, wenn ich einen guten Tag habe, spontan ohne Vorahnung eiskalt zuschlägt. Ich verusche herauszufinden, wo das Problem oder der Trigger lag, aber komme bei spontanen Angst- und Panikattacken auf keine Lösung zwecks Ursache.
Problematisch ist für mich auch, dass mein Körper extrem reagiert (schwitzt, zittert usw.) und ich manchmal die Kontrolle verliere. Ich rede mir im Kopf immer ruhig, alles ist gut, keine Angst usw. ein, aber der Körper entwickelt ein Eigenleben und hört nicht auf das Gehirn.
Derzeit schaut es so aus, dass ich ab und zu Angst vor dem Einkaufen habe. Ich habe auch ab und zu Angst, das Haus zu verlassen. Selbst aus der Wohnung zu gehen und im Treppenhaus Nachbarn oder Fremde anzutreffen, macht mir gelegentlich Angst. Dann habe ich Angst draußen zu sein. Autos, andere Menschen, auf dem Bürgersteig, in der U-Bahn, bei der U-Bahn Haltestelle, im Bus, der TRAM usw.
Anfangs bin ich in der Früh einkaufen gegangen, um diverse Dinge zu lösen oder aus dem Weg zu gehen. Jetzt kann ich zwar schon 24h einkaufen gehen, aber habe dennoch an manchen Tagen Probleme oder wenn es geht, kommt plötzlich die Angst hoch.
Dann habe ich Angst vor anderen Menschen, wenn diese mich ansprechen. Ich bin zwar immer höflich, nett und anständig, aber wenn mich Menschen ansprechen, bin ich erst einmal geschockt und erstarre. Innerlich bin ich dann gestresst und habe ein rasendes Herz, fange das zittern und schwitzen an. Ich bin mir dabei auch immer so unsicher. Innerlich unsicher, unsicher wegen dem Verhalten und unsicher wegen meinem Aussehen usw.
Dann habe ich Angst vor anderen Männern/Typen bzw. Machotypen/Alphamännchengetue. Stehen Jugendlichen herum und rauchen, sind cool und haben keine Angst, dann macht mich das auch fertig, da ich nicht so bin und Angst habe. Ich laufe um die herum, da ich Angst habe. Ich bin konfliktscheu und vermeide Konflikte jeglicher Art.
Dann habe ich ein großes Problem mit Frauen. Ich bin leider sehr einsam und wünsche mir sehr gerne eine Freundin. Als junger Mann schaue ich natürlich auch, aber werde extrem nervös. Frauen machen mir eben auch Angst, da ich immer gekorbt werde, die Interaktion nicht klappt, ich schwitze/schüchtern bin, Angst habe und in der Vergangenheit als Kind Teenager immer blöd von Mädchen/FRauen verurteilt und behandelt, diskriminiert worden bin.
Tja, nun stehe ich da, da es seit Monaten schlimmer geworden ist. Ich zittere manchmal am ganzen Körper und weine. Ich verstehe die Hintergründe nicht. Ich bin ein MANN, möchte auch normal (insofern normal richtig ist) und stark sein. Zumindest mit den Problemen leben und umgehen können. Dass man von jetzt auf dann geheilt wird, kann ja nicht sein bzw. ist das unrealistisch. Ich denke daher logisch, dass man damit leben und umgehen kann, nur wie? Zudem möchte ich nicht so wie alle anderen Menschen sein, da dies dann meine Individualität zerstört.
Nur, wo und wie finde ich meinen Platz in dieser Gesellschaft? Geld, Status, Aussehen, Show usw. bestimmen die Lebensinhalte. Ich habe körperliche Probleme und bin auch kein Model. Insofern stoße ich auf Kritik, Mobbing, Dummheit, Gegenwind usw. Das tut einfach auch weh.
Ich bin zudem sehr einsam und wünsche mir eine Freundin. Ja, ich bin ein junger Mann und denke zwar leider auch 24h an Sex, aber es geht doch um mehr. Mir fehlen Kuscheln, Küssen, Knuddeln, Liebhaben, Zuneigung, Wertschätzung, Loyalität, Geborgenheit, Vertrauen usw. Zwecks Kontext Angst schaut es mit der Kontaktaufnahme gegenüber Frauen sehr schlecht aus. Erst habe ich gewartet, bis mich alle Frauen aller Altersklassen und Bildungsschichten ansprechen. Das ist bis heute noch nie passiert. Dann habe ich es versucht, bin aber wie als Kind und Teenager bei der Masse gescheitert. Gegen Unterhalten und dem normalen Kennenlernen spricht doch nichts, aber alle Frauen haben mich richtig böse angemacht und gekorbt. Ohne Grund und ohne mich zu kennen! Negative Dauererlebnisse schüren weiterhin begründete Ängste!
Habe ich einen guten Tag, dann ist mir quasi alles egal, ich bin locker (Aussehen und Kleidung sind ebenfalls egal) und spreche sogar Frauen an. Zwar scheitere ich weiterhin, da nach dem Hi/Hallo nichts mehr kommt und ich schwitze, zittere, aber für mich ist das ein großer Schritt. Dumm ist, dass ich Frauen anziehend finde und dann extrem nervös bin.
Das mit der Angst ist dann auch oft so, dass auch an einem guten Tag die Angst wie ein Blitz spontan einschlägt. Ich weiß nicht warum, aber auf einmal fange ich das zittern an, ich werde innerlich unruhig, angespannt und gestresst. Fange dann das Schwitzen an und muss schnell nach Hause, da ich fast keine Luft mehr bekomme.
Zuhause angekommen ist manchmal alles wie weggeblasen und ich bin manchmal entspannt. An schlimmen Tagen benötige ich den ganzen Tag, um runter zu kommen bzw. mich zu beruhigen.
Manchmal erkenne ich meine Trigger. Habe ich einen guten Tag, treffe dann auf einen Triggerpunkt, ist es vorbei.
Sehe ich eine süße Frau, war es das. Ich bin gestresst, nervös und traurig, da ich diese Frau nicht haben kann, es eh nicht klappt (über 100 Frauen schon angesprochen und gekorbt worden) und ich andere Paare sehe. Frauen stressen mich generell.
Wer hat auch solche Probleme, Erfahrungen und hat seinen Weg gefunden, damit zu leben oder das Problem in den Griff zu bekommen?
Ich rede mir jeden Tag 10000x ein, dass ich stark und cool bin, aber sobald ich das Haus verlasse ist das Konzept verschwunden. Ich bin weder stark noch cool, also darf ich mir das ja illusorisch auch nicht einreden. Dann habe ich mir eingeredet, dass ich hübsch bin und es mit Frauen klappt. Das stärkt angeblich das Selbstbewusstsein und Frauen erkennen dann, wenn man selbstsicher usw. ist. Tja, man kann sich das einreden, aber es klappt eben nicht.
Die Frage der Fragen ist eben, ob es psychologisch schlau ist, sich etwas vorzugaukeln, wenn die Realität anders ist?
Ich rede oft mit meinem Gehirn, aber mein Körper hat mich in der Hand. Gedanklich bin ich cool, aber mein Körper checkt das nicht.
Leider hängen meine Ängste viel vom Aussehen, der Kleidung, dem Körper, der Gesundheit, den Mitmenschen, Frauen usw. ab. Zudem finde ich es schwer, den Mittelweg zwischen meiner Individualität, dem Gesetz, der Norm/Gesellschaft usw. zu finden.
Kurzum: (das habe ich alles schon getestet und beruht auf jahrelanger Erfahrung)
Ich habe Angst.
. die Wohnung zu verlassen und im Treppenhaus Fremde/Nachbarn zu treffen
. das Haus zu verlassen, da ich draußen andere (urteilende) Menschen treffe.
. vor kommunikativer Interaktion
. vor Konflikten/Problemen
. vor falscher Interaktion/Reaktion meinerseits
. zu versagen
. vor anziehend/hübschen Frauen, auf die ich genetisch anspringe
. generell vor Interaktion/Kommunikation mit Dritten
. in der U-Bahn zu sitzen/stehen, am Halteplatz zu stehen/sitzen, wenn Menschen um mich herum sind
. wenn es an der Haustür klingelt (Paketbote, Lieferdienst, Post usw.)
. in der Arbeit
. vor der Arbeit
. vor Arbeitskollegen/-innen
. vor dem Chef/der Chefin
. beruflich, schulisch, bildungstechnisch zu versagen
. vor körperlicher Nähe zwecks Versagen bzgl. Sex, Petting usw.
. vor Klausuren, Prüfungen, Tests usw.
. usw.
Zwecks Therapie habe ich schon sehr lange (jahrelang) gesucht. Privat oder eben überfüllt Warteliste. Durch Corona hat sich alles zwecks Patientenandrang verschoben. Bisher habe ich versucht, mir selbst zu helfen. Ich gehe ab und zu raus und stelle mich bewusst der Angst, kann aber meinen Körper nicht kontrollieren. Einmal geht es gut und ich weiß nicht warum, aber sobald ein Trigger kommt oder der nächste Tag neu startet, ist es vorbei.
Noch etwas. Kennt Ihr das auch, dass man jeden Tag von vorne anfangen muss?
Gehe ich z.B. in der Früh raus und habe einen guten Tag bzw. der Lerneffekt steigert sich mit der Zeit und der Zunahme der Interaktion über den Tag, dann bin ich manchmal cool drauf, locker, lustig, offen und traue mir viele Dinge zu. Habe dann fast keine Angst mehr. Haue auch einmal einen Witz bei der Arbeit raus, verteidige mich, rufe auch einmal Hallo usw. Gehe ich dann ins Bett, wache am nächsten Tag neu auf, ist das Gefühl bzw. der Lerneffekt verschwunden. Ich wache quasi schon zittrig auf.
Bis dato dachte ich, dass man lernen kann. Montag lerne ich das und am Dienstag bin ich geheilt. Ich übe nun seit Jahren und nichts hat sich geändert. Ich erwarte natürlich keine schnelle Heilung, aber das Gehirn muss man doch einmal überlisten können. Guter Tag, am nächsten Tag fange ich wieder bei Null an. Warum ist das so?
Warum kann ich das Gefühl, die Sicherheit und den Lerneffekt nicht aufrecht erhalten und auf den nächsten Tag übertragen?
Bis vor ein paar Monaten hatte ich im Leben nur wenig Panikattacken. Dummerweise haben sich meine Ängste in den letzten Monaten verstärkt, sodass ich in kurzer Zeit mehrere Panikattacken hatte.
Oftmals denke ich auch nicht nach oder grüble über ein Problem. Die Angst kommt sehr oft einfach so (also dann spontan, wenn es keinen Trigger gab). Ich kann gut drauf sein, bekomme keinen Trigger mit usw. und plötzlich kippt die Stimmung. Ich werde unruhig, angespannt usw. Das habe ich auch schon erlebt, als ich in der Nacht alleine unterwegs war. Da gab es auch keinen Grund und es waren keine Menschen unterwegs. Einfach so. Ich war gut gelaunt, sicher, offen und nach ca. 20 Minuten ist die Stimmung gekippt.
Ihr könnt Euch denken, dass so mein Leben in allen Bereichen problematisch ist. Beruflich bin ich sehr oft krank geschrieben. Eine Freundin so zu finden ist auch schwierig.
Die Frage ist, warum habe ich Angst bzw. wieso kommt die Angst oft spontan ohne Trigger?
Wie löse ich das Problem effektiv dauerhaft?
Ich muss ja jetzt nicht *beep* in der Stadt rumlaufen können oder auf einer Bühne singen. Ich wünsche mir nur Normalität, Ruhe, Sicherheit, Stärke usw.
Wie habt Ihr das gemacht und gelöst? Was hat Euch geholfen?
Was ist mit Therapieplätzen (Verhaltenstherapie?) und wie sind da Eure Erfahrungen zwecks Therapie und Wartezeit?
Vielen Dank und nette Grüße
13.07.2022 13:02 • • 13.07.2022 #1
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