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Hallo liebe Mitleidenden,

ich Versuch mal mein Problem so gut es geht, zu beschreiben. Ich bin m30 Jahre alt und habe seit 8 Jahren die tollste Partnerin die man sich wünschen kann.

Ich habe schon seit Jahren immer wieder mit Depressionen zu kämpfen, mal mehr mal weniger. War auch in Psychologischer Behandlung, die ich nächste Woche wieder beginnen werde, da ich alleine nicht mehr die Kraft dafür habe. Nun zu meinem Problem:

Ich wohne seit fast 5 Jahren in einer kleinen Dachgeschosswohnung in der ich total unglücklich bin. Ich bin alleine eingezogen, da meine Freundin zu der Zeit studiert hat und wir auch Schwierigkeiten mit ihren Eltern hatten unsere Beziehung zu akzeptieren. Mittlerweile sind wir soweit gewesen, dass wir seit letztes Jahr Januar intensiv auf Wohnungssuche waren ( bei uns ist der Markt und Preise sehr angespannt) und jetzt Erfolg hatten. Wir hätten in der Vergangenheit schon einige Wohnung haben können, aber immer wenn es soweit war habe ich Ausreden gesucht und einen Rückzieher gemacht. Ich bin sehr unglücklich in meiner jetzigen Wohnung und Situation aber immer wenn sich was neues ergibt, dann bin ich sie gelähmt und möchte das alles nicht. Ich mache mir soviele Gedanken und rede alles schlecht, anstatt mich mal zu freuen. Habe ständig das Gefühl als würde mir jemand auf der Brust sitzen und meine Gedanken kreisen nur um die Wohnung, Ängste etc. Es war dann gestern soweit wir hatte Freitag eine Wohnung besichtigt die uns gut gefallen hat und gestern den Vermieter getroffen und den Mietvertrag unterschrieben. Bevor der Vermieter kam wollte ich wieder einen Rückzieher machen und habe Gründe gesucht, warum wir die Wohnung nicht nehmen sollen. Meine Freundin hat dann zum weinen anfangen und mir an den Kopf geworfen, man kann sich mit mir keine Zukunft aufbauen und sie auch Angst hat, dass ich sie bei Schwangerschaft, Hochzeit stehen lasse.

Das hat mir so wehgetan, dass sie weint und so fertig war. Sie fragte mich auch, was ich mir vorstelle wenn die Wohnung jetzt wieder nichts wird, was aus mir werden soll. Ob ich für immer in der kleinen Wohnung vor mich hinleben will ohne Aussicht auf eine Veränderung. Seit wir gestern den Vertrag unterschrieben haben, kreisen meine Gedanken dauernd umher und ich habe einen Druck in der Brust, Kopfschmerzen, keinen Hunger.

Hat jemand ähnliche Ängste und kann mir Tipps geben damit umzugehen? Ich freue mich schon sehr auf das Gespräch mit meiner Psychologin. Vielen Dank wer es bis hier gelesen hat, ich freu mich über eure Rückmeldungen!

20.06.2023 17:50 • 21.06.2023 x 1 #1


18 Antworten ↓


Was is dein Problem mit einer neuen Wohnung?

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Angst vor Veränderungen/ Wohnung

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Angst es finanziell nicht Stämmen zu können, obwohl ich alles kalkuliert habe und es reichen müsste. Angst vor der Veränderung, Angst meine Freundin alleine zuhause zu lassen, da ich Schicht Arbeiter bin, habe ich Angst dass sie Ohne mich Vereinsamt.. ich kann diese Gedanken selber nicht verstehen ..

@Nachdenklicher


Hallöchen.

Ich bin keine Ärztin oder Ähnliches, aber ich dachte, dass ich mal was dazu sage.

Letzendlich hast Du es ja in Deiner Überschrift schon treffend bezeichnet, was auch mein Eindruck ist:
Du fürchtest Dich vor der Veränderung. Deine DG-Wohnung ist Dir verhasst, aber durchaus vertraut. Gerade bei Menschen mit Depressionen taucht es ganz häufig auf, dass sie Veränderungen wollen und können sie sie bekommen, haben sie Angst. Denn egal wie verhasst dies oder das ist: Es gibt Sicherheit. Vertrautes gibt Sicherheit. Die neue Wohnung ist fremd, die neue Umgebung vielleicht auch und das sorgt bei vielen Menschen für Verunsicherung, die soweit gehen kann, dass sie einen Rückzieher machen.

Du hast aber dabei den Vorteil, dass Du nicht alleine umziehst sondern Deine Freundin ist auch mit dabei.=)
Du musst das also nicht alleine durchstehen.
Ich würde einfach schreiben: Siehs positiv!, aber ich weiss aus eigener Erfahrung wie schwierig das ist.
Vielleicht hilft es Dir, wenn Du Dir klar machst, dass Du nicht alleine da durch musst und dass ein neuer Lebensabschnitt mit der Frau beginnt, die Du liebst. Es ist verständlich, dass sie sich Gedanken macht und fragt, ob es eine Zukunft geben kann. Soweit rauszulesen ist, hat sie generell sehr viel Verständnis für Dich. Vielleicht hilft sie Dir ja auch beim Einräumen etc. so als eine Art gemeinsames Projekt?

Vielleicht könnte Dir auch die folgende Methode helfen:
Nimm Dir ein Blatt Papier und einen Stift. Dazu brauchst Du auch einen Wecker, der vom Handy geht auch und Du stellst ihn auf 10 min und in diesen 10 Minuten schreibst Du ohne zu unterbrechen auf was Dir durch den Kopf geht.
Das könnte den Blick klären.


Alles Gute für eure Zukunft.=)


Liebe Grüße,
Unruhe_in_Person

Vielen Dank für deine liebe Antwort. Ich denke, dass was du schreibst durchaus wahr ist. Ich hasse meine momentane (vertraute) Situation und wenn ich sie ändern kann, dann bekomme ich Panik. Dass ich das nicht alleine durchstehen muss, ist mir eigentlich klar aber schnell vergesse ich das.. dass mit dem Wecker werd ich mal ausprobieren, vielen Dank für deinen Ratschlag

Wenn du positiv kalkuliert hast wo is das Problem?
Das mitz deiner Freundin regelt sich schon. Man is ja nich aus der Welt.
Wer sagt das eine neue Zukunft etwas schlechtes sein muss?

Ich weiß, das Veränderungen zum Leben dazugehören und man sich weiterentwickeln muss, weil das wäre genauso schädlich. Aber ich habe andauernd diese negativen Gedanken, die ich einfach nicht ausstellen kann..

Ja, für den Kopf gibts kein Ein und Ausschalter...
Hast du viele gute Dinge in dein Leben?

ich hab die beste Partnerin die man sich wünschen kann und eine tolle Familie. Ein paar gute Freunde und Menschen um mich herum die mich lieben. Würde sagen, das sind die wichtigsten tollen Dinge für mich. Aber egal wie sehr ich mich anstrenge, die negativen Gedanken bekommen immer die Oberhand..

Zitat von Nachdenklicher:
Meine Freundin hat dann zum weinen anfangen und mir an den Kopf geworfen, man kann sich mit mir keine Zukunft aufbauen und sie auch Angst hat, dass ich sie bei Schwangerschaft, Hochzeit stehen lasse.

Vielleicht liegt ja da das Problem, dass du das nicht wirklich willst, sondern lieber allein wohnen bleiben willst?
Wenn sie Angst hat, dass du sie stehen lässt und du jedesmal einen Rückzieher machen willst am liebsten, was die Wohnung betrifft, könnte das ein Grund sein? Dass du noch nicht soweit bist, mit deinem Herzen voll und ganz dabei bist? Schon gern in eine andere Wohnung umziehen würdest, aber zunächst am liebsten allein?

Danke für deine Antwort. Ich will das zu 100%. Ich liebe meine Freundin überalles und war viel zu lange alleine, vielleicht ist es auch die Gewohnheit für mich, dass ich schon solange alleine wohne? Ich mache mir einfach die ganze Zeit so viele Gedanken, die noch nicht eingetroffen sind. Was ist wenn… usw.. auch finanziell, obwohl die Wohnung mich selber nur 95Euro mehr kostet, als das Loch wo ich jetzt drin stecke.. kennst du jemand mit ähnlicher Symptomatik bzw. einen Tipp für mich?

@Nachdenklicher
Ich kenne leider niemanden mit einem ähnlichen Problem.
Leider kannst du dir die Frage ja nur selbst beantworten. Vielleicht ja, vielleicht nein. Wenn du aber nichts riskierst, kannst du die Erfahrung auch nicht machen.
Manchmal muss man die Komfortzone eben verlassen, um herausfinden zu können, ob es das nun richtig war oder nicht. Wenn du aber das 100%ig willst, solltest du die Gedanken zunächst Gedanken sein lassen.
Vielleicht ist es dann sogar noch schöner, als du dir vorher andauernd die Gedanken gemacht hast. Es sind nur Sorgen, die aber nicht eintreffen müssen.

Vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Einen Rückzieher kann ich nicht mehr machen, ich muss es jetzt so nehmen wie es kommt.. meine Familie sagt mir auch dauernd, sie sind sicher in ein paar Monaten werde ich sagen dass ich froh bin diesen Schritt gegangen zu sein. Im Moment kann ich’s mir zwar nicht vorstellen, aber ich muss es ja sowieso auf mich zukommen lassen.. auch wenn es mir nicht so leicht fällt.. Lg

@Nachdenklicher
Eben. Deshalb versuche es positiv zu sehen. Viel Glück.

Zitat von Nachdenklicher:
wenn es mir nicht so leicht fällt.. Lg


Denk nicht mehr gross drüber nach und mach es einzig deswegen, weil du deine Freundin liebst.

Wenns dir schlecht geht, du wieder mit Kopfkino reagierst: Egal, du machst das der Liebe wegen, die jetzt eben ein Opfer fordert.

Mir hilft das immer, da ich Veränderungen auch scheue. Ich weiss das aber und brauche dann einen Grund, warum ich den ganzen Mist mitmachen soll. Besser Grund ever: Aus Liebe zum Partner.

Ist auch super heroisch und funktioniert. Und der Witz dabei: Ist die Veränderung erstmals eingetreten, ist alles wunderbar.

Ich hoffe so sehr, wenn es soweit ist, ich endlich abschalten und es genießen kann! Darauf würde ich mich sehr freuen. Ist ein gutes Argument aus liebe! Meine Freundin hat nur das beste verdient und das möchte ich für sie sein. Vielen Dank für deine lieben Worte.

Zitat von -IchBins-:
@Nachdenklicher Eben. Deshalb versuche es positiv zu sehen. Viel Glück.

Ich werd es versuchen und hoffe auf das beste! Danke ️
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Ich habe 25 Jahre alleine im Zimmer schlafen müssen weil ich nicht schlafen konnte. Konnte nichtmal mitn Mär Schweinchen oder Hund in einen Zimmer schlafen. Was denkst du was nach der Hochzeit los wahr. Neue Bude beziehen und nicht mehr alleine schlafen. Was denkst du was da los war. Drum gekommen bin ich nicht und nun ist es reine Routine. Is halt so, gewisse Dinge gehören einfach dazu. Sei froh das deine Luise dir keine Affäre andichtet und du deshalb nicht mit ihr zusammen ziehen willst. Wenn man muss, geht ne ganze Menge. Und gewisse Dinge sind einfach obligatorisch für ein gesundes Dasein. Man gewöhnt sich an ne ganze Menge...

Die Reaktion deiner Luise war eindeutig. Solange hätte ich sowas nicht mehr hinausgezögert. Das ist schon jetzt ein Problem und wenn es nicht gelöst würde, würde es vermutlich zu einen großen Problem führen woraus diverse Hindernisse entstehen.

Zitat von Ex-Mitglied:
Ich habe 25 Jahre alleine im Zimmer schlafen müssen weil ich nicht schlafen konnte. Konnte nichtmal mitn Mär Schweinchen oder Hund in einen Zimmer ...

Danke für den privaten Einblick! Sie hat echt sehr viel Verständnis für mich, viel mehr als mir eigentlich bis zu dem Zeitpunkt bewusst war. Ich weiß, dass weglaufen das Problem kurzfristig löst, aber auf lange Sicht mein Leben schleichend kaputt macht. Wie gesagt, ich bin grad viel am nachdenken usw und wüsste auch nicht was ich jetzt tun würde, hätten wir die Wohnung wieder nicht genommen. Vermutlich weiter nach Wohnungen gesucht, meiner Freundin Hoffnungen gemacht und am Ende wieder einen Rückzieher.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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