ich bin 36, habe erst mit Anfang 30 eine Ausbildung gemacht und leide durch meine Kindheit in einem verdreckten Elternhaus mit einem Alk. und einer psychisch kranken und Co-abhängigen Mutter seit langem unter Depressionen und Ängsten.
Alles Unbekannte verursacht mir eine teils lähmende Angst. Ich bekomme heftigen Durchfall vor Prüfungen, sitze dann da mit Herzrasen, wahnsinniger innerer Unruhe und Zappeligkeit und will einfach nur weg und mich verstecken. Ich habe trotzdem irgendwie mein Abitur, meine Ausbildung überstanden, habe beim Führerschein aber wegen der Angst 3 Anläufe gebraucht. Mir sagten selbst die Prüfer, dass ich in Momenten ohne Angst sehr gut fahre und das echt nur an der Angst liegt.
Ich war mehrfach in Kliniken, habe längere Zeit Medikamente genommen, welche mittlerweile seit Jahren nicht mehr notwendig waren ...bis jetzt:
Jetzt bin ich vor einigen Tagen umgezogen aus einer für mich belastenden Wohnsituation in meine erste eigene Wohnung. Vorher habe ich entweder mit Anfang 20 in einem Wohnheim für psychisch Kranke gelebt oder in WGs.
Ich habe mir dafür Geld leihen müssen,allerdings braucht die leihende Freundin das Geld nicht sofort zurück und will erstmal, dass ich wieder etwas sicherer unterwegs bin. Von der Seite ist der Druck also NUR von meiner Seite aus.
Allerdings habe ich mein Zimmer in der alten Wohnung noch bis Ende Dezember und habe beim Auszug Schimmel entdeckt und nun natürlich Angst, für die Kosten zahlen zu müssen, obwohl es sich dem Anschein nach um einen Schaden am Gemäuer handelt und die folgen starker Kältebrücken.
Als Folge des ganzen habe ich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag im Schlaf eine Panikattacke erlitten und bin dadurch aufgewacht mit Herzrasen, Schweißausbrüchen, nervösem Darm und totaler innerer Unruhe und konnte nicht mehr stillliegen. Ich konnte nicht mal mehr die Beine stillhalten. Seitdem bin ich eigentlich konstant in Alarmstimmung und die Angst schaltet meinen Verstand aus. Ich habe zwar den Umzug einen Tag später mit Hilfe durchgestanden aber fühle mich in der neuen Wohnung natürlich noch nicht heimisch.
Zum Glück kam heute eine Freundin zu Besuch die mir dann geraten hat, in der Apotheke ein pflanzliches Mittel zu kaufen. Habe mittags dann 2 Sedacur Forte genommen und es ging etwas besser. Mittlerweile habe ich ein wenig runterfahren können. Aber ich habe natürlich eine wahnsinnige Angst wieder krank zu werden.
Ich habe eigentlich vor allem Angst, was auch nur nach Veränderungen riecht. Da verharre ich fast schon lieber in einer schlimmen Situation, anstatt auszubrechen und was neues zu versuchen.
Wenn ich Panik schiebe, dann bin ich sofort völlig kopflos und es springt etwas an, was ich mein Katastrophenhirn nenne: es schießen mir dann alle möglichen und unmöglichen Katastrophen rund um die belastende Situation durch den Kopf und werden weiter gesponnen bis zum völligen Scheitern meiner Existenz. Dadurch bleibe ich auf der Stelle sitzen wie ein (heftig zappelndes) Kaninchen vor der Schlange und bin geistig total gelähmt. Und diese mal waren es drei Tage lang Angst. Ich habe auch kaum was gegessen, weil mir selbst das Hungergefühl völlig fehlte. Das hat mich sehr schockiert, in der Intensität kenne ich das nicht.
Hat jemand vielleicht Erfahrungen gemacht, wie man diese plötzlich auftretenden Angstattacken zurückdrängen kann?
lg
chaotine
12.11.2017 21:44 • • 21.01.2018 x 1 #1