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Hallo zusammen,

ich schaue gerade die Dokumentation von SAT1, wo Prominente in der Pflege arbeiten. Schlechte Idee, stellte sich heraus! Obwohl das Thema sehr interessant ist, triggert es mich kranke Menschen zu sehen.

Fragen jagen mir durch den Kopf Was ist, wenn ich irgendwann an ihrer Stelle bin? Würde ich das verkraften? Bin ich überhaupt bereit dafür irgendwann mal Vater zu werden, wenn es mir schon Angst bereitet Kinder in Krankenhäusern zu sehen (besonders wenn sie Erbrechen)?

Ich weiß, dass ich mich glücklich schätzen sollte ich bin gesund, habe viele Möglichkeiten im Leben. Andere haben dieses Glück nicht. Dennoch fühle ich mich gerade sehr aufgewühlt und nervös, als würde ich gleich explodieren. Ich habe regelrecht Angst davor alt zu werden.

15.11.2021 21:32 • 18.11.2021 x 1 #1


12 Antworten ↓


Hallo

Ich denke, diese Angst hat wohl jeder.
Der Gedanke, alt, gebrechlich, krank, hilflos zu werden, ist furchtbar und nur schwer zu ertragen.
Die Alten-und Pflegeheime sind voll, die Menschen werden immer älter und es kommen immer mehr Krankheiten auf ein zu.
Ich hatte einige Jahre lang mein Büro direkt gegenüber von einem Altenheim. Mir wurde immer ganz anders, wenn da jemand dauernd um Hilfe oder nach der Mutter rief.

Man kann nur hoffen, dass man so lange wie möglich selbständig bleibt.
Man kann viel für seinen Körper und seine Gesundheit tun.
Aber irgendwann hat man was. Das ist die Realität.

Wenn man eine große Familie hat, wo man sich gegenseitig unterstützt und hilft, ist das viel wert.
Aber viele sind auch alleinstehend oder haben keinen Kontakt zur Familie.
Die sind dann ganz auf sich selbst gestellt.

A


Angst vor Krankheit im "Alter"

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Ich findes Quatsch davor jetzt schon Angst zu haben. Vielleicht fall ich ja einfach um und gut.

Und ich arbeite im Pflegeheim das ist auch bisschen wie Familie, uns wird manchmal mehr erzählt als den eigenen Kindern und Spass haben wir auch.
Und wir kommen auch wenn jemand seine Mutter ruft oder lassen sie mit der Mutter telefonieren. Dann ist es wieder gut.

Wenn du ein eigenes Kind hast wirst du das ganz bestimmt gut schaffen. Du liebst es dann, das ist anders als fremde Kinder zu sehen.

Gestern hatte mich die Angst vollkommen übermannt und ich lag extrem unruhig im Bett. Mir war übel und ich war irgendwie voller Sorgen.

Mein Mann und ich haben dann alles reflektiert und über alles erzählt. Alles was mich aktuell belastet und nachdenken lässt und dann wurde es Stück für Stück besser. Ich glaube mir hilft es sehr über meine Sorgen zu sprechen.

Angst vor dem älter werden oder gar im Alter zu erkranken? Alt werden ist heute eine Gnade, noch im Mittelalter und weit davor wurden die Leute nicht mal 30, woran lag dass? Es lag an der nicht vorhandenen gesundheitlichen Versorgung und daran das man in diesem kurzen Leben Leid und Pein ertragen musste. Heute schaut das anders aus! Wer ein wenig gesund lebt und gesunde Gene in sich trägt kann 80+ schaffen, dass bei 8 Jahrzehnten bei dem einen oder anderen die Knochen etc. quietschen ist auch normal. Und vor allem weg vom Stress jeder Art und Weise ist oberstes Gebot, dann werden sogar Raucher in diesen Genuss kommen können. Ein guter Freund schreibt mir jeden Tag das er neue Wehwehchen hat und er ist gerade mal 64, seit langer Zeit weiß ich dass es Kopfkino bei ihm ist und er sich selber verrückt macht mit alltäglichen Problemen, da flüchtet er sich förmlich immer wieder in neue Erkrankungen. Vermutlich wird er damit 90 weil er keine schwere Erkrankungen hat und nie hatte. Ja es gibt Fälle mit denen man nicht tauschen möchte aber sich deswegen ein Leben lang den Kopf machen? Wir werden alle Alt und klapprig eines Tages auch wenn jüngere es nicht wissen wollen oder verdrängen, aber bevor man wirklich Alt ist (70+) vergeht eine sehr lange Zeit die man nutzen sollte um zu Leben. Nach dem Alt werden kommt nichts mehr!

@Lokalrunde wahre Worte! Ich weiß ja im Inneren auch, dass es so ist und ich daran nichts ändern kann. Allerdings malt sich in meinem Kopf ein sooooo negatives Bild vom Altwerden, dass ich vollkommen ängstlich in die Zukunft schaue. Manchmal würde ich mir wünschen, nicht ständig in die Zukunft schauen zu wollen.

das ist ja unser aller Problem, die einen schauen ständig in die Zukunft und die anderen in die Vergangenheit, dass jetzt und Gegenwärtige vergessen wir zu oft. Liegt es in der Natur oder maßen wir uns Dinge an die keiner von uns ändern könnte. Ich mag auch nicht unbedingt älter werden und trauere meiner Jugend nach, aber auch damals habe ich zumindest sehr oft die falschen Dinge getan weil ich auch andere Interessen hatte.

Oft sah ich sehr betagte Begleiter die mit 90 allein in ihrer Wohnung saßen und froh waren mal zu Einkauf raus zu kommen. Auch die letzten Tage in deren Leben betrachtete ich mit einem Unguten Gefühl, am Grab eines Mannes stand seine Frau (ich daneben) und Sie flüsterte leise diese Reise steht mir auch bald bevor. Da fielen mir meine frühsten Erinnerungen an die Kindheit ein, und wie es wohl bei mir sein würde wenn ich eines Tages diesen Weg beschreiten muss. Möge mir vielleicht eine schwere Erkrankung erspart bleiben, möge mir ein Pflegeheim erspart bleiben, möge mich der Tod in der Tiefschlaf Phase erreichen im eigenen Bett.

Jeder hat diese Gedanken nur ist es meist in der Zeit vom altern. Vorsorge treffen ist wichtig zum Beispiel mit einem Patiententestament und Patientenverfügung ebenso ein normales Testament, dies alles sollte man rechtzeitig in jüngeren Jahren haben weil es kann auch ein Unfall oder Krankheit eintreten. Die eigene Bestattung ebenso, wer wenn nicht ich selber soll dies machen und dafür zahlen. Und auch, falls vorhanden, möchte man seine liebsten sicher wähnen die ja zurück bleiben und denen es gut gehen soll.

Da kann man für sich selber und für die anderen einiges im Vorfeld erledigen und ein gutes Gefühl dabei haben, leider aber ist es oft so dass darüber nicht nachgedacht wird. Das Sterben und der Tod ist aber immer präsent auch wenn man noch jung ist, nur wenn alles erledigt ist kann ich mir Vorstellen auch in Seelenruhe gehen zu können. Unerledigte Sachen waren noch nie schön für mich und wir alle wissen wie schnell es manchmal kommen kann, der Tag steht schon fest.

Ich würde Dir anraten wollen das Du Dich um diese Dinge kümmerst und Dich auch damit auseinander setzt, akzeptiere dass was unweigerlich kommen wird und lebe bewusst und nach Möglichkeit glücklich und gesund, meide Stress (vor allem auf der Arbeit) und denke immer daran - auch älter werden hat seinen Reiz und ist meistens nichts schlimmes.

@Lokalrunde Es geht mir von Tag zu Tag besser und ich versuche mich mit dem Gedanken anzufreunden. Ich würde natürlich lügen wenn ich jetzt sagen würde, dass mir das Altern jetzt keine Angst mehr bereitet, aber ich kann es ja eh nicht aufhalten. Ich gebe mein Bestes, das JETZT zu genießen und all meine Zeit zu nutzen, die ich noch habe. Hab vielen Dank für deine tolle Antwort

Hey meine Lieben,

ein interessantes Thema und vor allem auch immer wieder interessant zu sehen wie solche Ängste getriggert werden.

Zitat:
Ich weiß ja im Inneren auch, dass es so ist und ich daran nichts ändern kann. Allerdings malt sich in meinem Kopf ein sooooo negatives Bild vom Altwerden, dass ich vollkommen ängstlich in die Zukunft schaue. Manchmal würde ich mir wünschen, nicht ständig in die Zukunft schauen zu wollen.


Es ist nicht ganz korrekt, dass jemand den Alterungsprozess gar nicht aufhalten kann. Natürlich unterliegen wir alle dem natürlichen Verfall, aber gerade mit der richtigen Ernährung Lifesytle kann dem Altern durch ständige Zellerneuerung enorm entgegengewirkt werden. Der physische Körper ist durch Zellerneuerung durchaus in der Lage alle drei Monat wieder neu aufgestellt zu sein.

Wie lebst Du also? Ich würde versuchen darüber bewusstsein zu erlangen, denn wenn Du eine gesunde Ernährung den richtigen Lifestyle hast, dann ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering, dass Du schwer erkrankst bzw. wenn Du mal erkrankst, keinen so schweren Verlauf haben wirst. Eine Krankheit ist ja auch nicht immer gleich ein Todesurteil.

Otto Warburg (einfach mal googlen) erhielt bspw.1931 den Nobelpreis in Medizin für seine bahnbrechenden Erkenntnisse in der Krebsforschung. Er fand raus, dass keine Krankheit in einem basischen Milieu überleben kann. Mein Tipp also: ernährt euch hauptsächlich basisch und alles wird gut!

Das Problem ist, dass solche Tatsachen in unserer Gesellschaft ständig tot geschwiegen werden und die Angstkeule in jeglicher Hinsicht geschwungen wird. Jüngst muss ich euch ja nicht das extremste Beispiel dafür nennen!

Stay cool, stay free!

Alles Liebe,
Martin (fear hunter)

War mal einer meiner Lieblingssprüche:
Wer nicht alt werden will muss jung sterben - Auch blöd.

@fearhunter Vielen Dank für deine ausführliche Antwort ... ich gebe dir da absolut recht. Damals, zum Studium, habe ich mich sehr schlecht ernährt. Dementsprechend schlecht war auch meine Haut und mein Wohlbefinden. Nun, Jahre später, ernähre ich mich 80% gesund (ab und zu darf es ruhig mal etwas für die Nerven sein ... Pizza etc.). Seither fühle ich mich auch wesentlich vitaler und beweglicher.

Klar, keiner will alt sein, aber alt werden, schon.

Alleine, weil ich so bin wie ich bin, mache ich mir da auch meine Gedanken. Und ja, je älter man wird , desto mehr gruselt einem, was da kommen könnte. Aber bissle Humor braucht es wirklich, dass Alter ja nur geschieht, wenn man lange lebt.

Insofern, wenn es dich wieder beschäftigt, dann denk daran, dass man erst die Kindheit, dann die Jugend, das Mittelalter überleben muss, um sich dann vor dem Alter zu fürchten zu dürfen. Bis dahin hat man ja noch Zeit. Und bist du dort angekommen, kannst du auf ne lange Zeit Leben zurückschauen. Ist doch auch tröstlich.

Hey unwritten222333,

vielen Dank für Deine Antwort.

Na siehst Du - das ist doch schon eine unglaublich gesunde Einstellung und Lebensweise die Du führst. Das machen die allermeisten Menschen nicht. Die ernähren sich eher umgekehrt 80% von Fast Food.

Du hast also bei weitem die besseren Karten als all diese Leute fit und gesund zu altern.

Alles Liebe,
Martin

A


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Dr. Christina Wiesemann
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