App im Playstore
Pfeil rechts
7

Hallo, ich bin froh auf dieses Forum gestoßen zu sein. Ich leide seit Jahren an einer Agoraphobie mit Panikstörung. Ich kämpfe mich immer mal durch. Jedoch als ich vor 2 Jahren einer Gondelfahrt in Österreich ausgesetzt habe, die so Schneckenlangsam war, hyperventilierte ich und seitdem habe ich den Mut verloren. Nun ist es soweit, Samstag muss ich notgedrungen mit meinem Mann und den Kindern ICE fahren, das heißt 30 Minuten ohne aussteigen falls es ganz schlimm wird. Meine große Angst ist die vorm Hyperventilieren, quasi handlungsunfähig zu werden wie damals (Hände nicht mehr bewegen zu können usw)
Doch ich möchte da durch, wie kann ich es schaffen? Übrigens muss ich an dem Tag auch wieder zurück

02.07.2023 12:28 • 08.07.2023 #1


8 Antworten ↓


Sollte die Angst kommen achte darauf dass du weiter ruhig in den Bauch atmest. Du kannst auch eine Hand auf den Bauch legen so spürst du besser die Bauchatmung. So kannst du nicht hyperventilieren. Das kommst nur von einer zu schnellen Atmung. Die Angstsymptome sind noch unangenehm aber die kann nichts geschehen.

A


Angst vor ICE Fahrt

x 3


Hyperventilierung kommt davon, dass du in diesen Stressmomenten falsch atmest. Der PH-Wert des Bluts steigt und der gebundene Sauerstoff an den Blutplättchen kann nicht so gut freigesetzt werden was durch die beschleunigte Atmung versucht wird auszugleichen.Der CO² Anteil im Blut muss erst wieder steigen damit der PH-Wert wieder den Wert erlangt, dass der Sauerstoff sich besser lösen kann. Deswegen hilft auch das in die Tüte atmen in solchen Fällen.

Daher, wenn du diese 30 Minuten überstehen möchtest, mach die Woche über gezielte Atmenübungen, am besten 3 - 4 mal am Tag jeweils für 3 - 5 Minuten. Als Faustregel gilt, dass man in etwa doppelt solange ausatmet wie man einatmet. Zwischen den Atemzügen machst du eine kurze Pause. Das gibt dem Kreislauf die nötige Zeit das abzuatmende CO² in der Lunge zu einem Teil wieder aufzunehmen und damit den PH-Wert in der Balance zu halten. Wenn du dann im Zug merkst, dass der Stress steigt, schaue aus dem Fenster und mache diese Atemtechnik. Konzentriere dich dabei ausschließlich auf die korrekte Ausführung. Das ist nämlich zugleich eine Achtsamkeitsübung die sehr effektiv bei Angstzuständen ist. Du lenkst deinen Fokus weg auf etwas anderes und gibst deinem Kopf nicht die Möglichkeit gedanklich abzuschweifen und Angstgefühle aufwallen zu lassen.

Danke für die Erklärungen und Hilfe. Ich werde ab heute anfangen die Atemübungen durchzuführen um sie im Fall der Fälle durchführen zu können. Eine Tüte nehme ich auch mal lieber mit
Würde denn diese Hyperventilierung auch von selbst aufhören oder erst wenn man aus der Situation raus ist? In der Seilbahn damals bin ich in „Freiheit“ gestürzt als die Türen endlich aufgingen und dann wurde es besser. Bisher bin ich wie gesagt immer ins Flugzeug gestiegen und habe es irgendwie geschafft durchzustehen, auch damit meine Familie unter meiner Angststörung nicht leidet. Mittlerweile sehe ich wenig Hoffnung dass es jemals besser wird Trotzdem will ich allen Mut zusammennehmen und irgendetwas Positives an dieser ICE Fahrt finden damit mein Gehirn nicht nur negativ sieht.

Es hört von alleine wieder auf. Wärst du länger in der Seilbahn geblieben, hätte es auch dort von allein aufgehört. Der Körper kann das nur für einen bestimmten Zeitraum aufrecht erhalten.

Ich werde am Samstag berichten wie es gelaufen ist, danke euch!

Guten Morgen, heute geht es los, ich bin schon seit Stunden wach und habe echt jetzt schon Angst. Die Woche hat sich das schon mit Magen/Darmbeschwerden bemerkbar gemacht. Ich habe einfach Angst und will in den Zug nicht hinein! Die Gewissheit, dort über 30 Minuten eingesperrt zu sein macht mich jetzt schon verrückt, damit ist ja eine Panikattacke vorprogrammiert.
Trotzdem weiß ich auch dass ich es mache, denn ich möchte gern irgendwann gesund werden! Ich hoffe wie gesagt dass ich meine Atmung im Griff habe und damit die Hyperventilierung mit den Muskelkrämpfen abwenden kann.

Wie ist die Fahrt denn gelaufen?
Ich leide auch an Klaustrophobie und habe Probleme mit dem Zugfahren.

Der Zug war rappelvoll, es gab keinen Sitzplatz. So standen wir also und ich dachte, na super kann ja toll werden(im stehen kann ich meine Atemübungen nicht so richtig machen) als die Türen zugingen kam sofort der Fluchtreflex, habe es aber ausgehalten und mich abgelenkt. Die Stimmung der anderen Mitfahrer war gut und lustig und hat mich auf andere Gedanken gebracht. Ich hatte aber die ganze Zeit unterschwellig einen Kloß im Hals, als bekäme ich schlecht Luft. Aber kein Vergleich wie ich es mir ausgemalt habe!




Youtube Video

Dr. Christina Wiesemann
App im Playstore