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Hallo! Ich habe mich auf diesem Forum umgesehen und denke, dass ich hier mit meiner Geschichte richtig bin.

Ich bin 23 Jahre alt und leide seit ca. 10 Jahren an kontinuierlichem Durchfall und Angst. Angefangen hat alles in der 7. Klasse bei einem Praktikum in einer Bäckerei. Nach dem ersten Tag begann es: Morgens vor der Arbeit hatte ich sehr starke Durchfälle und Magenkrämpfe und auch vor Ort musste ich die Toilette einweihen. Das hat sich leider über das gesamte zweiwöchige Praktikum hinweg gezogen und war mit viel Druck und Stress verbunden. Dann ging endlich die Schule weiter aber ich merkte, dass meine Symptome weitergingen wie bisher. Also gingen wir (meine Mutter und ich) von einer Unverträglichkeit oder Allergie aus, welche durch die Bäckerei ausgelöst wurde. Nach jahrelangen Arztbesuchen, Magenspiegelung, diversen Heilpraktikern, Stuhl und Bluttests konnte immer noch keine eindeutige Ursache für mein Problem festgestellt werden. Durch diese lange Zeit ist das Problem nun auch sehr stark in meinem Kopf verankert und schlechte Erlebnisse wie Durchfall im Zug (starkes Zurückhalten und schließlich Durchfall in der Schule oder später auf der Arbeit), haben dies nicht begünstigt. Zum jetzigen Zeitpunkt gehe ich kaum noch aus dem Haus, weil ich Angst habe wieder Durchfall zu bekommen und kein Klo in der Nähe zu haben. Andere Menschen und sogar Freunde machen mich sehr nervös, vor allem wenn spontan etwas kommt wie Heute Abend essen? Innerlich bekomme ich dann panische Angst und habe auch oft deswegen schon abgesagt. Im Moment bin ich noch in Behandlung bei einer Heilpraktikerin und wir machen einen Bluttest der speziell auf 72 Lebensmittel testet. In ein paar Monaten habe ich einen Termin für eine Darmspiegelung, wobei ich noch nicht sicher bin ob das wirklich sinnvoll ist. Gleichzeitig versuche ich gerade mit meiner Angst und Panik klarzukommen (ich versuche zur Zeit Meditation und Affirmationen).

Ich weiß es gibt Leute die ähnliches erlebt haben/ erleben und ich nicht alleine bin. Habt ihr vielleicht ähnliches erlebt und konntet da rauskommen? Und wenn ja, wie?

Vielen Dank wenn ihr bis hier hin gelesen habt! Der Text ist doch länger geworden als gedacht.

20.02.2022 16:33 • 22.02.2022 x 1 #1


8 Antworten ↓


Wahrscheinlich ist es psychisch: Gibt es bestimmte Gefühle oder Gedanken, die den Durchfall triggern? Hast du schon Flohsamenschalen probiert? Machen den Stuhl fester und du musst weniger aufs Klo

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Angst vor Durchfall und sozialer Interaktivität

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Wenn die am Magen und Darm nichts finden, dann kann es auch von der Leber kommen. U. a. stressbedingt. So war es jedenfalls jahrelang bei mir. Mariendistel und Artischocke haben da gut geholfen. Durch Stress wird vermehrt Galle produziert. Möglicherweise staut sich diese Flüssigkeit auch auf. Das ist auch bei einer Fettleber oft der Fall. Mach eventuell mal einen Ultraschall von der Leber. Lg

Zitat von Yemi:
Hallo! Ich habe mich auf diesem Forum umgesehen und denke, dass ich hier mit meiner Geschichte richtig bin. Ich bin 23 Jahre alt und leide seit ca. 10 Jahren an kontinuierlichem Durchfall und Angst. Angefangen hat alles in der 7. Klasse bei einem Praktikum in einer Bäckerei. Nach dem ersten Tag begann es: Morgens ...


Hallo Yemi, ich habe das auch durch - bei mir war es anfangs nur Blasendruck, wandelte sich dann aber hin zum Durchfallproblem. Ich habe eine somatoforme Störung und wahrscheinlich ein GAS. Ich hatte allerdings nicht immer Durchfall, sondern nur wenn es außer Haus zu einem Termin geht oder wenn ich wieder sehr ängstliche Phasen hatte. Dazwischen war der Stuhlgang immer normal. Daher wusste ich von Anfang an, dass es weder ein funktionelles Problem noch eine Unverträglichkeit o.ä. ist.

Trotzdem würde ich an Deiner Stelle die Magen-Darm-Spiegelung durchziehen, um da einmal Klarheit zu bekommen. Ich würde Dir raten, mal eine Mikrobiomanalyse machen zu lassen. Durch den Dauer-Durchfall ist das Mikrobiom im Darm in Ungleichgewicht, was sich dann wieder negativ auf Stimmung und andere Dinge auswirkt. Je nach Ergebnis kannst Du dann mit Probiotika und entsprechenden Lebensmitteln die Darmflora neu ausrichten. Bei mir hat das unheimlich viel gebracht.

Ansonsten war bei mir Psychotherapie das Mittel der Wahl. Erst als ich mir darüber klar geworden bin, was für einen Druck ich mir selber mache, konnte ich verstehen, dass der Druck irgendwo hin muss. Der Körper nimmt dafür die schwächte Stelle, und das ist bei mir der Magen und der Darm.

Zitat von Kruemel_68:
Mikrobiomanalyse machen zu lassen.

Wo kann man das machen lassen und wie läuft das ab? Was kostet das?

Zitat von Gaulin:
Wo kann man das machen lassen und wie läuft das ab? Was kostet das?

Ich habe mir eine Ärztin für Naturheilkunde gesucht, weil ich mit jemandem den Befund besprechen wollte. Du kannst Dir aber auch ein Testkit in der Apotheke holen, die ausführliche Auswertung schickt das Labor Dir dann zu.

Du bekommst ein Probenröhrchen, in das man eine bestimmte Menge vom Stuhl abfüllen muss, dann in den beiliegenden Umschlag und per Post ans Labor.

Die genauen Kosten habe ich nicht mehr im Kopf, aber ich meine, dass es so um die 150,- Euro gekostet hat. Die empfohlenen Probiotika kosten dann nochmal einiges - da lohnt sich dann ein Preisvergleich im Internet. Bei mir war es Omnibiotic 10 und 6 plus Akazienfaser.

Zitat von GoodFriend:
Wahrscheinlich ist es psychisch: Gibt es bestimmte Gefühle oder Gedanken, die den Durchfall triggern? Hast du schon Flohsamenschalen probiert? ...


Wenn ich außer Haus gehe zu irgendwas, das kann ein Termin sein, einkaufen, etc. dann aktiviert dich bereits mein Darm. Oft, wenn ich dann in dieser Situation bin, schwächt es wieder ab. Denn Tipp mit den Flosahmenschalen probiere ich mal. Danke!

Das vorher verrückt machen und Symptome entwickeln hört sich erst mal nach einem psychischen Problem an.
Magen-/Darmbeschwerden sind bei einer Angsterkrankung möglich. Der Körper steht ja unter (Dauer)Stress.

Zitat von Yemi:
Gleichzeitig versuche ich gerade mit meiner Angst und Panik klarzukommen

Das ist schon mal gut, dass du erkannt hast, dass es sie gibt. Die Angst.
Warst oder bist du diesbezüglich schon in Therapie?

Ich hatte nicht die gleichen, aber auch einige Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit etc.
Diese haben sich seit Beginn der Therapie sehr schnell bessern können, inzwischen sind sie gar nicht mehr vorhanden.

Nichts desto trotz würde ich dir, auch wenn die Symptome sich bessern oder gar verschwinden, zu einer Therapie raten, wenn du Angst/Panik hast. Lt. meines Therapeuten hat gerade das, verglichen mit manch anderen psychischen Erkrankungen, ganz wunderbare Aussichten auf Besserung und/oder vollständigem Wegfall der Symptome.

Zitat von Yemi:
Wenn ich außer Haus gehe zu irgendwas, das kann ein Termin sein, einkaufen, etc. dann aktiviert dich bereits mein Darm. Oft, wenn ich dann in dieser ...

Wie ist es an einem entspannten Tag Zuhause?





Dr. Christina Wiesemann
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