L
Leberkas95
Hi,
ich hoffe, einen ähnlichen Beitrag gibt es nicht schon.
ich bin 20 Jahre alt, ein Mädchen (oder Frau, wie man's nimmt. ) und bin in einer bayerischen Kleinstadt aufgewachsen.
Ich hatte schon im Kindergarten (weiter kann mich jetzt ehrlich gesagt nicht mehr zurück erinnern.) große Probleme auf andere
zuzugehen und sie anzusprechen.
Grundlage waren immer Gedanken wie: Interessieren die sich überhaupt für micht?, Hey, die kannst du doch nicht belästigen.,
Die kennen sich untereinander, was bildest du dir ein, dich dazwischenzudrängen?, Wenn ich sie frage, ob sie mit mir Spielen wollen,
sagen sie bestimmt nein und lachen mich aus, weil ich so dreist war, sie zu fragen, erzählen das dann allen und dann lachen mich alle aus und alle hassen mich., ... (Ich gehe davon aus, dass viele Leute in diesem Forum diese Gedanken nur zu gut kennen, einer der Gründe, warum ich mich angemeldet habe.)
Die Grundschule und das Gymi, auf denen ich war (eigentlich auch die Stadt selber, auch wenn es komisch klingt), hatten großteils eine sehr kalte, leistungsorientierte und künstliche Atmosphäre, in der sich das Bildungsbürgertum selbst beweihräuchert hat. (Natürlich gab und gibt es dort auch wirklich liebe und warmherzige Leute! Aber das öffentliche Bild, die PR ist eben eine andere.)
Auch hier hatte ich extreme Probleme, andere Leute anzusprechen. Mit der Pubertät ist es dann sogar noch schlimmer geworden.
Ich hatte immer nur drei bis fünf Freundinnen, die sehr oft gewechselt haben. Meistens haben sie mich nach und nach stehen lassen, wenn sie beliebter geworden sind. Schätze ich war zu langweilig.
Seit der Grundschule war ich immer wieder in Jungs aus meinem Jahrgang verknallt, aber ich wäre nicht im Traum darauf gekommen, sie jemals anzusprechen. Mit Beginn der Pubertät hatte ich richtig Probleme, überhaupt noch mit Jungs in meinem Alter zu sprechen. (Das ist keine Übertreibung. Ich habe manchmal wirklich nicht reden können, mein Kehlkopf hat's nicht zugelassen.)
Durch positive Erfahrungen in meinem Verein und an meiner Arbeitsstelle bin ich mittlerweile wesentlich mutiger geworden, aber leider reicht das noch nicht, denn ich bin immer noch heillos schüchtern und zurückhaltend.
Mittlerweile bin ich an einer kleinen Fachschule mit wirklich tollem Klima und mache dort meine Ausbildung. Ich hatte einen guten Start. Mit drei Mädls aus meiner Klasse verbringe ich die Pausen, mit einer von ihnen beginne ich mich sogar anzufreunden. Hin und wieder traue ich mich, mich zu kleinen Gruppen hinzu zu gesellen und mich einfach mit ihnen zu unterhalten.
In einen Jungen aus meiner Klasse bin ich momentan unendlich verknallt. Ich würde ihn gerne ansprechen, weiß aber leider nicht wie. Ich habe Angst, er würde nein sagen, mich auslachen und es allen weitererzählen. (Wobei ich nicht mal glaube, dass der sowas tun würde.) Noch mehr Angst habe ich eigentlich davor, er könnte ja sagen. Denn wie soll ich ihm denn erklären, dass ich noch nie mit jemanden Händchen gehalten habe (von Küssen oder Sex ganz zu schweigen)?
Ich würde gerne mehr unternehmen. Auch leben statt nur zu existieren. Silvester und Geburtstag sind ein Grauß, weil ich fast immer alleine heulend zu Hause sitze.
Ich will ein normales Leben wie jeder andere auch.
Beim MPI für Psychiatrie bin ich momentan ambulant zur Diagnostik, zur Verhaltenstherapie (wegen anderer Problematiken auch) ebenso, d.h. ich bin nicht auf der Suche nach großen Lebensweisheiten, sondern nach Austausch mit Leuten, denen es ähnlich geht.
Ich habe viele schüchterne Menschen getroffen, ich kenne tausend Menschen, die Angst vor Referaten haben, ich kenne tausende Menschen mit Prüfungsangst, usw., aber ich habe noch niemanden getroffen, dem es so geht wie mir. (Mein Vater und meine Oma sind so ähnlich wie ich, aber mit ihnen kann ich nicht darüber sprechen.)
Als letzte Hoffnung habe ich das Internet durchforstet. In der Hoffnung, dass es Menschen gibt, die all das kennen (und sich durch diesen Text hier durchkämpfen. )
Ich suche nicht nach jemandem, der einen Zauberspruch spricht, nach dem alle Probleme verschwinden oder nach einem Aktionsplan Anti-Schüchternheit, sondern nach Menschen, die so ähnlich sind wie ich.
Ich wollte wissen,
ob jemand diese Gedanken kennt (ich habe eine Liste mit Gegengedanken aber die funktionieren (noch) nicht bei schweren Situationen),
ob jemand ähnliche Erfahrungen mit Freundschaft und Liebe gemacht hat und wie er damit umgegangen ist,
oder ob jemand kleine Tipps hat, um den Alltag angenehmer zu machen.
Lg
ich hoffe, einen ähnlichen Beitrag gibt es nicht schon.
ich bin 20 Jahre alt, ein Mädchen (oder Frau, wie man's nimmt. ) und bin in einer bayerischen Kleinstadt aufgewachsen.
Ich hatte schon im Kindergarten (weiter kann mich jetzt ehrlich gesagt nicht mehr zurück erinnern.) große Probleme auf andere
zuzugehen und sie anzusprechen.
Grundlage waren immer Gedanken wie: Interessieren die sich überhaupt für micht?, Hey, die kannst du doch nicht belästigen.,
Die kennen sich untereinander, was bildest du dir ein, dich dazwischenzudrängen?, Wenn ich sie frage, ob sie mit mir Spielen wollen,
sagen sie bestimmt nein und lachen mich aus, weil ich so dreist war, sie zu fragen, erzählen das dann allen und dann lachen mich alle aus und alle hassen mich., ... (Ich gehe davon aus, dass viele Leute in diesem Forum diese Gedanken nur zu gut kennen, einer der Gründe, warum ich mich angemeldet habe.)
Die Grundschule und das Gymi, auf denen ich war (eigentlich auch die Stadt selber, auch wenn es komisch klingt), hatten großteils eine sehr kalte, leistungsorientierte und künstliche Atmosphäre, in der sich das Bildungsbürgertum selbst beweihräuchert hat. (Natürlich gab und gibt es dort auch wirklich liebe und warmherzige Leute! Aber das öffentliche Bild, die PR ist eben eine andere.)
Auch hier hatte ich extreme Probleme, andere Leute anzusprechen. Mit der Pubertät ist es dann sogar noch schlimmer geworden.
Ich hatte immer nur drei bis fünf Freundinnen, die sehr oft gewechselt haben. Meistens haben sie mich nach und nach stehen lassen, wenn sie beliebter geworden sind. Schätze ich war zu langweilig.
Seit der Grundschule war ich immer wieder in Jungs aus meinem Jahrgang verknallt, aber ich wäre nicht im Traum darauf gekommen, sie jemals anzusprechen. Mit Beginn der Pubertät hatte ich richtig Probleme, überhaupt noch mit Jungs in meinem Alter zu sprechen. (Das ist keine Übertreibung. Ich habe manchmal wirklich nicht reden können, mein Kehlkopf hat's nicht zugelassen.)
Durch positive Erfahrungen in meinem Verein und an meiner Arbeitsstelle bin ich mittlerweile wesentlich mutiger geworden, aber leider reicht das noch nicht, denn ich bin immer noch heillos schüchtern und zurückhaltend.
Mittlerweile bin ich an einer kleinen Fachschule mit wirklich tollem Klima und mache dort meine Ausbildung. Ich hatte einen guten Start. Mit drei Mädls aus meiner Klasse verbringe ich die Pausen, mit einer von ihnen beginne ich mich sogar anzufreunden. Hin und wieder traue ich mich, mich zu kleinen Gruppen hinzu zu gesellen und mich einfach mit ihnen zu unterhalten.
In einen Jungen aus meiner Klasse bin ich momentan unendlich verknallt. Ich würde ihn gerne ansprechen, weiß aber leider nicht wie. Ich habe Angst, er würde nein sagen, mich auslachen und es allen weitererzählen. (Wobei ich nicht mal glaube, dass der sowas tun würde.) Noch mehr Angst habe ich eigentlich davor, er könnte ja sagen. Denn wie soll ich ihm denn erklären, dass ich noch nie mit jemanden Händchen gehalten habe (von Küssen oder Sex ganz zu schweigen)?
Ich würde gerne mehr unternehmen. Auch leben statt nur zu existieren. Silvester und Geburtstag sind ein Grauß, weil ich fast immer alleine heulend zu Hause sitze.
Ich will ein normales Leben wie jeder andere auch.
Beim MPI für Psychiatrie bin ich momentan ambulant zur Diagnostik, zur Verhaltenstherapie (wegen anderer Problematiken auch) ebenso, d.h. ich bin nicht auf der Suche nach großen Lebensweisheiten, sondern nach Austausch mit Leuten, denen es ähnlich geht.
Ich habe viele schüchterne Menschen getroffen, ich kenne tausend Menschen, die Angst vor Referaten haben, ich kenne tausende Menschen mit Prüfungsangst, usw., aber ich habe noch niemanden getroffen, dem es so geht wie mir. (Mein Vater und meine Oma sind so ähnlich wie ich, aber mit ihnen kann ich nicht darüber sprechen.)
Als letzte Hoffnung habe ich das Internet durchforstet. In der Hoffnung, dass es Menschen gibt, die all das kennen (und sich durch diesen Text hier durchkämpfen. )
Ich suche nicht nach jemandem, der einen Zauberspruch spricht, nach dem alle Probleme verschwinden oder nach einem Aktionsplan Anti-Schüchternheit, sondern nach Menschen, die so ähnlich sind wie ich.
Ich wollte wissen,
ob jemand diese Gedanken kennt (ich habe eine Liste mit Gegengedanken aber die funktionieren (noch) nicht bei schweren Situationen),
ob jemand ähnliche Erfahrungen mit Freundschaft und Liebe gemacht hat und wie er damit umgegangen ist,
oder ob jemand kleine Tipps hat, um den Alltag angenehmer zu machen.
Lg
12.01.2016 14:58 • • 12.01.2016 #1
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