Hallo
Seit ca 2 Monaten hat sich meine Angst vor dem Tod, konkret vor einem möglichen Nichts danach komplett in meinen Alltag geschlichen und raubt mir doch einiges an Lebensqualität. Ich hatte diverse Panikattacken und würde von einer anfangs ziemlich unangenehmen Depression sprechen, es geht mir jetzt besser, wobei das einshclafen schwierig ist und ich doch einige Stunden täglich an das Thema denke. Da ein guter Freund von mir am Wochenende gestorben ist bin ich der unangenehmen Thematik nun wieder näher als mir lieb ist. Eigentlich war ich immer in gewisser Weise gläubig, doch seit ich mich wissenschaftlich mit der entstehung des Lebens und dem Universum beschäftigt habe, fällt es mir immer schwerer.
Ich möchte aber gar nicht auf meine unwichtige Leidensgeschichte eingehen sondern eher Tips für Betroffene geben.
Primär muss man doch einsehen, dass es nur Gedanken sind, völlig absurd und irrational da sie egal wie man es dreht und wendet nichts gutes bringen. Es ist eine ANgst die evolutionsbiologisch Sinn macht, nicht jedoch so wie wir sie verspüren, man kann von einer übertriebenen Schutzangst sprechen. Ich habe mir gesagt ich habe 3 Möglichkeiten. Entweder ich lerne den gedanken zu akzeptieren ohne Glauben, 2. Ich verdränge den Gedanken 3. Ich versuche Gott zu finden.
Nr2 ist denkbar ungünstig da spätestens im Alter eine weitere unangenehmere Auseinandersetzung kommen wird.
zu 3, Ich denke in karitativer arbeit und in dem versuch altruistischer zu handeln, mehr liebe zu geben und weniger egoistisch/materialistisch zu sein kann man zu gott finden.(auch aus wissenschaftlicher sicht lässt sich gott oder was auch immer nicht wegdenken wenn man sich fragt warum überhaupt irgendetwas existiert, woher kommt materie etc)
Zudem hilft mir der Gedanke mich eventuell einfrieren zu lassen (Kryonik) da es, wenn man sich mit dem Thema beschäftigt denkbar erscheint in der Zukunft wieder zu neuem Leben erweckt zu werden. Was mir, zugegebener Massen eher in den guten phasen hilft ist das verinnerlichen von positiven gedanken, man sollte sich eine Liste mit all dem aufschreiben, was man im Leben noch machen möchte, was einem freude bereitet etc. Ich habe das Glück sehr offen zu sein, nicht durch falsche Scham dem Thema gegenüber gehindert zu werden darüber zu sprechen und eigentlich ein sehr positiver Mensch bin.
Am schwersten haben es wohl die Ungläubigen sehr rationalen Menschen. Diese müssen eben auch einen rationalen Ansatz verfolgen wenn sie meinen sich nicht von mystischem, religiösen überzeugen lassen zu können. Ich kann euch nur empfehlen euch mit Kryonik auseinaderzusetzen, mich beruhigt es extrem zu GLAUBEN, dass ich in einer besseren Zukunft ein neues, dann vielleicht unendliches Leben leben kann.(auch wenn ich mich letzendlich vielleicht nicht einfrieren lassen werde, ich bin 23 und denke es kann sich genau so gut nur um eine phase handeln)
Sterben müssen wir nur weil sich unsere zellen nicht mehr richtig reparieren können je länger man lebt, das muss aber nicht sein. für mich ist der satz nichts ist sicherer als der tod völliger schwachsinn. es ist wie gesagt sehr gut denkbar, dass die medizin irgendwann wunder vollbringen kann die wir uns heute nur wage vorstellen können. lest euch auch mal in das thema singularity movement ein.
Es geht wie gesagt nur darum die Angst zu überwinden und nicht irgendeine erklärbare wissenschaftlich perfekte Antwort zu finden. Jeder Ansatz hat seine berechtigung und ist es wert angedacht zu werden. Mir hilft auch daran zu denken, was vor meiner geburt war, der Gedanke, dass ich hoffentlich noch kinder bekommen werde die dann meine lebensaufgabe sein werden, die unerklärbarkeit so vieler dinge die mein, nach erklärungen und antworten strebender geist, nicht fassen kann und so raum für mystisches lässt.
Lest Bücher von carlos castanetta, redet VIEL über das Thema, sucht euch einen Geistlichen der nicht stur die bibel auswendig kennt, geht zu einem psychologen, lasst euch einfach ALLES offen um das unnötige Problem in den Griff zu bekommen. Ich persönlich sehe es ernsthaft auch als chance ein viel besserer Mensch zu werden.
ich habe hier jetzt einfach mal unstruktueriert drauflosgeschrieben, wer mit mir in kontakt treten will oder darüber sprechen möchte soll mich anschreiben, ich denke der austausch mit anderen leidensgenossen kann auch nur helfen.
liebe grüsse und viel erfolg auf euren wegen,
joshy
15.03.2011 14:26 •
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