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Hallo zusammen

Ich mach mir generell viele Gedanken über alles mögliche. Hab auch leider wegen meinen Ängsten grad keinen Job und da hat man natürlich noch mehr Zeit um sich Sorgen zu machen.
Ich bin generell ein sehr sehr sensibler Mensch. Ich fange bei den kleinsten Kleinigkeiten an zu weinen.
Wenn ich etwas ungerecht finde weine ich. Wenn ich ein Tierbaby sehe weine ich. Wenn ein Mensch weint weine ich mit.

Der Gedanke in meinem Leben Verluste von meinen geliebten Tieren und Menschen miterleben zu müssen macht mich wahnsinnig. Ich weiß wirklich nicht wie ich das schaffen soll.
Gleichzeitig habe ich wahnsinnige Angst davor zu sterben und plötzlich nicht mehr ich zu sein.

Das Ganze hat sich zu einer Depression entwickelt. Ich hab auf nichts mehr Lust und ich kann mich null aufraffen. Ich liege den ganzen Tag nur da und hab Angst.

Meine Gesichtskrämpfe letzte Woche haben dann den Rest dazu gegeben. Ein CT will keiner machen denn es ist ja bestimmt psychisch. Das heißt die Angst ne schwere Krankheit zu haben kommt noch dazu und rundet das Paket ab. Juhu.

Ich weiß gar nicht wie ein Mensch existieren soll der Angst vor dem Leben und Angst vor dem Tod hat. Ich hab auch überall Angst das mir oder anderen jederzeit was schlimmes passieren könnte. Wenn mein Mann auf die Leiter geht hab ich Angst, wenn ich auf dem Balkon stehe habe ich Angst zwecks Höhe. Wenn meine Hündin spielt hab ich Angst dass sie von einer Biene gestochen wird etc. Richtig bescheuert alles

16.08.2024 08:58 • 16.08.2024 #1


4 Antworten ↓


@Liebevoll

Hallo Liebevoll Das erinnert mich sehr stark an mich selbst, was Du da beschreibst. Ich bin auch sehr sensibel und leide bei allem mit und muss dann auch sofort weinen. Ich habe enorme Probleme mit den Ungerechtigkeiten auf der Welt. Oder dass meinen Liebsten etwas passieren könnte. Ich kann mich total in Deine Gefühlswelt hineinversetzen. Aber ich finde, das sind ja auch Stärken, dass wir eben so empathisch/mitfühlend sind und liebevoll. Vor dem Tod habe ich auch sehr Angst.

Wenn Dich die Gefühle alle sehr belasten und der Leidensdruck zu groß ist, dann würde ich vielleicht zu einem Psychiater oder Psychologen gehen. Ansonsten dreht sich alles nur noch um diese Themen und man selbst fühlt sich im Alltag nur noch gelähmt. Was mir oft hilft, sind so positive Affirmationen und Achtsamkeitsübungen ( gibt es bei youtube), dass du bewusst Deinen Atem wahrnimmst und so zur Ruhe kommst. Oft beruhigt mich das sehr. Ist das Gedankenkarussell zu extrem, klappt es natürlich auch nicht immer. Ansonsten schreibe dir jeden Morgen mal auf, wofür Du dankbar bist und am Abend, was Dir gut gelungen ist am Tag oder irgendetwas anderes Positives. Das hilft auch oft.
Versuche, trotz der schlimmen Gedanken und Gefühle, weiterhin Aktivitäten zu planen und zu machen, auch wenn sehr schwer ist.

A


Angst vor dem Leben und dem Tod

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Zitat von Liebevoll:
Der Gedanke in meinem Leben Verluste von meinen geliebten Tieren und Menschen miterleben zu müssen macht mich wahnsinnig. Ich weiß wirklich nicht wie ich das schaffen soll.
Gleichzeitig habe ich wahnsinnige Angst davor zu sterben und plötzlich nicht mehr ich zu sein.

Den ersten Abschnitt kann ich so unterschreiben.
Beim zweiten liegt die Angst bei mir, dass ich Sorge habe leiden zu müssen oder alleine zu sein Währenddessen und danach.


Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass in unserer Gesellschaft das Thema Tod viel zu wenig besprochen wird. Auch denke ich, dass das der Grund ist, dass viele nicht wissen damit umzugehen.
Wenn man über all die hundert Jahre vor uns nachdenkt, war der Tod immer präsent. Es gehörte quasi zum Alltag. Egal was erzählt wird, irgendwo stirbt ständig irgendwer an irgendwas.
Heutzutage ist das immer noch so. Aber durch unsere Medizin und allem, ist das Leben länger geworden und viele Kleinigkeiten bringen einen nicht mehr um. Zum Glück!
Aber irgendwie ist der Tod dabei auch zu einem Tabuthema geworden.


Ich muss sagen, dass ich erst dieses Jahr sehen durfte, dass der Tod nicht immer schlecht sein muss. Klingt verrückt.
Meine Großtante ist gestorben. Aber als ich sie das letzte Mal sah, fühlte ich mich einfach nur schwer und so schrecklich erschöpft.
Ich hätte nie gedacht, dass ich einer sterbenden Person gerne sagen würde, dass es ok ist und sie ruhig schlafen darf. Ich hätte nie gedacht, dass ich eine sterbende Person anlächeln würde und mir so sicher bin, dass das der richtige Weg ist.
Und ihr Weg dorthin war keineswegs friedvoll und leicht.

Das hat mich viel zum Nachdenken gebracht.
Und irgendwie hat es mich etwas beruhigt ...
Ich möchte immer noch nicht sterben. Ich bin viel zu jung. Angst habe ich aber weniger.
Und ich möchte meine Eltern weiterhin nicht verlieren und hoffe, dass sie mir noch mindestens 20 Jahre bleiben. Aber das ist nur mein Gedanke in dem Moment. Würde ich so denken, wenn einem Elternteil das selbe passiert wie meiner Großtante? Der Abschied wäre fürchterlich. Aber wäre der Tod das große Problem?

Ich denke nicht, dass ich Angst vor dem Tod habe.
Was ich gelernt habe, war, dass ich Angst vor dem Verlassen werden und dem Allein sein habe.


Es ist unwahrscheinlich, dass all deine Lieben und Freunde plötzlich auf einmal verschwinden. Du wirst immer jemanden bei dir haben.
Und du wirst immer du sein. Egal in welcher Form. Du wirst nämlich in anderen genauso so weiterleben, wie du warst.



Wenn dich die Gedanken sehr belasten, dann denke ich auch, dass eine Therapie helfen könnte.
Über so etwas einfach nur zu sprechen und den Ängsten näher auf den Grund zu gehen, kann sehr helfen.
Als ich meiner Therapeutin meinte, dass ich nicht glaube, dass ich es überlebe, sollte mein Vater sterben, meinte sie, dass sie sich sicher ist, dass ich überleben werde. Die Aussage hat mich in dem Moment extrem verwirrt. Wieso kann sie sich so sicher sein?
Ich habe erst da bemerkt, dass meine restliche Familie noch da ist und sie mich halten wird.

Hallo Liebevoll,

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Beste Grüße
Carsten

Die Erkenntnis hast du ja schon, dass es sich um krankhafte Angst handelt.
Zwischen Erkenntnis und Akzeptanz sind aber noch paar Schritte an Weg.
So schlimm, wie du es beschreibst, ist ärztliche Hilfe notwendig.
Alleine kommst da nicht raus, es steckt zu tief und wird noch schlimmer werden.
Eine Kombination von medikamentöser und psychotherapeutischer Behandlung ist am effektivsten.
Alles Gute für dich.




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Dr. Christina Wiesemann
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