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Ich hab jetzt einige Tage hier gelesen und wollte nun auch mal einen Beitrag über mich reinsetzen. Ich kann alle die hier schreiben verstehen und mich sehr gut hineinversetzen,weil ich genau so einen Leidensweg hinter mir hatte und jetzt wieder habe. Die meisten sind hier relativ jung...ich bin 50 Jahre. Meine erste Angst- und Panikattacke habe ich vor 28 Jahren bekommen, da ist mein Vati beim Mittagessen vom Tisch gefallen und war tot. Da wusste ich gar nicht, was mir geschah. In dem Moment habe ich nur gedacht, ich muss sterben und mein Kind (2Jahre) allein zurücklassen. Ich bin nicht mehr in der Lage gewesen, vor die Tür zu gehen. Bin morgens aufgestanden und habe mich dann in eine Ecke gesetzt Kinderschallplatten gehört und gewartet, bis einer nach Haus kam am Abend. Von einem Arzt zum anderen und nach 2 Jahren hat man mich in eine Psychotherapie gesteckt in eine Klinik für 6 Wochen. Ich konnte es überhaupt nicht verstehen, was ich da sollte, es wurde doch nur geredet über Gefühle und Gedanken...aber das konnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Als dann in einer Musiktherapie ein Mann vom Stuhl gefallen ist und da auf dem Fussboden lag und sich keiner drum gekümmert hat, nur einen Satz gesagt hat er hat doch Beine und kann allein aufstehen da habe ich dann meine Sachen gepackt nach 2 Tagen und bin nach Haus. Ich konnte das nicht verarbeiten, der Mann hat mich an meinen Vater erinnert. Zu Hause bin ich natürlich nicht zurecht gekommen also bin ich nach knapp einer Woche wieder hin und dann geblieben. Als ich dann nach Hause kam, hab ich mich scheiden lassen und danach ging es mir auch besser. Dann ist meine Mutter gestorben, ich hab mein Elternhaus verloren. Ich habe dann wieder geheiratet und irgendwann fing wieder alles an. Ich wollte dann nicht in die Klinik, weil mir eigentlich Gruppentherapien nicht so gut tun. Also habe ich mir einen Therapeuten gesucht , ab 1993 war ich dann ständig in Behandlung. Medikamente habe ich abgelehnt, weil ich beim ersten Mal welche hatte und dann so abhängig war, dass ich nur noch am Zittern war. Ich war dann bei einem Heilpraktiker und der hat mir dann einen Tee zusammengemixt den ich morgens und abends trinken musste. Tee und Therapeut und mir ging es soweit einigermaßen, dass ich auch arbeiten konnte. Ich habe es dann soweit geschafft dass ich von 2001-2004 vollkommen beschwerdefrei war...da bin ich in NRW gewesen, hatte einen neuen Partner und eine tolle Arbeit. Ich bin dann alle 14 Tage 450 km gefahren zu meinen Kindern. Ende 2004 bin ich nach Sachsen-Anhalt zurückgekommen..mein Haus aus 2.Ehe musste ich verlassen(Mann war Alk.), ich habe nichts weiter als meine persönlichen Sachen gehabt, ich durfte nichts aus dem Haus mitnehmen. Keine Arbeit, kein Geld(Hartz IV im Moment)Mein Ex ist im Haus geblieben, konnte aber nicht mehr bezahlen, Bank will das Haus versteigern, Kredit steht auf meinen Namen, musste dann Insolvenz anmelden und dadurch kann man dann nichts mehr..man fühlt sich nur noch als nichts, alles ist leer und irgendwo kein Auftrieb mehr. Die Angst und Panikattacken sind wieder gekommen, seit 2006, als ich nachts meinen Nachbarn rausgeklingelt hab, weil es mir so schlecht ging und er den Notarzt gerufen hat.Es wird wieder immer schlimmer, dass ich nirgends mich allein hintrau und wenn doch, dann muss ich mich wieder abholen lassen. Meine 1-Euro-Jobs hab ich immer wieder abgebrochen, weil ich da nicht hingekommen bin..welcher Arbeitgeber will das, wenn man immerzu fehlt. Erklär das mal Jemanden, die meisten glauben einen ja gar nicht und das finde ich auch ziemlich schlimm.Ich hab keinen Ausweg mehr gesehen, dass ich einen Rentenantrag gestellt hab. Nach 2 Gutachtern, die der Meinung waren, ich könnte voll arbeiten haben sie mich zur Reha geschickt. Ich hatte darum gebeten, mir eine kleine Einrichtung zu suchen, wo hauptsächlich auch Einzelgespräche sind...und dann bekomme ich eine Kur , wo keine Einzelgespräche angeboten werden alles nur in Gruppentherapie erfolgt und dann noch über 200 Leute sind...also ich hab das 1 Woche ausgehalten dann bin ich nach Haus. Das hätte mir da nichts gebracht. Ich hatte Gymnastik, Fahrradfahren, Packungen und Entspannungsmassage und freies Werken. Entspannungstechniken sind ausgefallen, Einzelgespräch hatte ich nicht lediglich einen Vortrag über Angst. Nach 13 Uhr waren für mich die Therapien zu Ende und ich habe mich auf meinem Zimmer verkrochen. Da ich ja Angst habe, allein irgendwo hinzukommen bin ich auch nicht aus dem Haus gekommen. Es hat sich auch keiner darum gekümmert, wie es mir ging...was hätte mir das denn gebracht? Jetzt bin ich beim Gesundheitsamt bei einem sozialpsychiatrischen Dienst und kann da mal etwas loswerden, denn zu meinem Tehrapeuten kann ich erst Ende März, dann kann er erst wieder Std. für mich beantragen.
Kann mir Jemand einen Tip geben, was ich machen kann. Ich bin ziemlich enttäuscht von mir, dass ich wieder so abgerutscht bin und es einfach nicht schaffe, da wieder rauszukommen. Kennt Jemand eine Klinik, die für mich geeignet ist oder wo er selbst gute Erfahrungen gemacht hat?
Und gibt es Jemanden, der sich mit mir über Email unterhalten möchte

15.03.2008 21:19 • 15.03.2008 #1


1 Antwort ↓

Hallo,

Du mußt nicht enttäuscht sein, akzeptiere Deine Angst.
Leichter gesagt als getan, ich weiß, ich bin auch manchmal über mich enttäuscht. War in der Psychatrie, wo es auch keine Einzelgespräche gab, sehr traurig sowas.
Ich bin auch auf der Suche nach einem Psychotherpieplatz und habe schon über 10 Absagen bekommen.

Vielleicht hilft Dir ja hier auch chatten, wenn Du reden willst?
Ich bin morgen, Sonntag, ab 21 Uhr im Chat.

LG Tischi





Dr. Hans Morschitzky
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