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Hallo zusammen, ich bin neu hier und möchte kurz etwas über mein Problem erzählen. Ich hatte 1989 einen relativ schweren Verkehrunfall. Nach zwei Jahren ist die ganze Misere losgegangen. Angst vor jedem und allem. Es war zu Schluss so, das ich nur noch zu Hause war und den Weg in die Arbeit mehr schlecht als recht auf mich nahm. Das ganze ging lange 7 Jahre. Meine Frau ist mir in der Zeit und auch heute noch eine starke Stütze. Ich ging dann zur Psychoterapie mit gesteuert mentalem Training usw. Es sind dann immer mehr kleine Schritte dazugekommen die ich jetzt wieder machen kann. Das einzige große Problem ist das wegfahren. Mit dem Flugzeug oder der Bahn ist überhaupt gar kein dran denken. Mit dem Auto sind bekannte Strecken kein großes Problem aber so wie heute eine Fahrt nach Düsseldorf und am Montag dann zurück über Frankfurt - ganz kläglich daran gescheitert. Meine Frau ist jetzt alleine gefahren und ich habe ein richtig schlechtes Gewissen. Die gleichen Panikattacken (Schweißaußbrüche, Herzrasen,Brechreiz) wie früher. Wer hat vielleicht das gleich Problem und kann mir verraten, wie er es in den Griff bekommen hat.
Ich wünsche noch ein schönes Wocheende
Bernhard

13.03.2010 11:48 • 18.03.2010 #1


7 Antworten ↓


Zitat von besou:
Ich ging dann zur Psychoterapie mit gesteuert mentalem Training usw.
Wie kann man sich das vorstellen? Was wurde gemacht? Habe ich das richtig verstanden, dass du so ca. von 1991 bis 1998 massive Probleme hattest, dann eine Therapie gemacht hast und nun seit geschätzten zehn Jahren dich so einigermaßen durchschlägst?

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Angst und Panik nach Verkehrsunfall - Auto fahren

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Hallo, das kann man so sagen. Es war am Anfang unvorstellbar, überhaupt aus dem Haus zu gehen. Wenn man doch irgendwo hin ging (Biergarten oder ähnliches) hat man sich vorher darauf gefreut, kam aber dann der tag X dann wars vorbei. Keinen Appetitt, Panikattaken usw. Im Lokal oder auch im Biergarten immer Fluchtwege gesucht und dann auch nicht lange geblieben. In der Terapie hat man dann das mentale Training geübt und dann die sogenannten stressfaktoren eingebaut. Mitlerweilen kann ich wie gesagt so Strecken bis 200 KM wenn ich die noch kenne um so besser, meistern. Ich kann auch als Beifahrer mit jemanden so eine Strecke zurücklegen was früher undenkbar gewesen wäre. Was ich halt nicht kann ist, eine unbekannte Strecke oder so wie heute eine lange Strecke zurücklegen. Da geht mir so viel Sch... im Kopf rum was könnten sein und soweiter. Ich wäre mit meinem Leben eigentlich zufrieden wenn nicht diese Sache wäre die einen unheimlich einschrängt. Ich hoffe hier vielleicht eine Empfelung zu erhalten wie man da rauskommen kann.
Bernhard

Hi Bernhard,

im Prinzip ist das sogar einfach: Mentales Training reicht absolut nicht aus, es muss auch die Erfahrung dazu kommen, mit der Angst fertig zu werden. D.h., du müsstest üben, die Angst zuzulassen. Wenn du das kannst, ist es egal, ob und wo du Angst bekommst, wie weit du von zu Hause entfernt bist etc. Vermutlich hast du bisher nur oder hauptsächlich geübt, die Situationen zu meistern. Die spielen aber letzten Endes keine Rolle, denn du hast ja Angst vor der Angst oder Angst vor Symptomen, keine Angst vorm Biergarten. Üben kannst du an sich allein oder mit Hilfe eines fähigen (!) Verhaltenstherapeuten.

Es kann natürlich in deinem speziellen Fall so sein, dass du zumindest vorm Autofahren auch tatsächliche Angst hast, gewissermaßen also ein Trauma davongetragen hast. Das muss nicht so sein, ist aber eine Überlegung wert. Falls ja, könntest du dir einen Verhaltenstherapeuten suchen, der auch EMDR anbietet, das ist eine Technik der Traumatherapie.

Liebe Grüße
Christina

Hallo Christina,
das mit der Angst zulassen weiß ich ja, ist aber alleine, oder besser gesagt für mich anscheinend nicht immer umsetzbar. Ich komme aus den Raum Fürstenfeldbruck, das sind so ca. 40 KM westlich von München. Gibt es da irgend ein Suchkriterium um so einen Terapeuten in der nähe zu finden.
Ich danke auch für die Unterstützung
Gruß
Bernhard

Guckst du hier...

Danke, ich habe am Montag einen Termin bei meinem Doc. Da werde ich das ganze mal besprechen.

Noch ein schönes Wochenende
Bernhard

Das einzige was mir einfällt wäre eine Kombination aus Verhaltenstherapie und einem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer.





Dr. Hans Morschitzky
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