E
elvo
Hallo,
gott sei Dank bin ich nicht alleine auf der Welt mit der Diagnose "Angst".
Einfach lächerlich denkt man zu Anfang, aber nach und nach fällt einem auf das da wohl doch was dran ist. Meine Angst trage ich nun schon seit 7 Jahren mit mir herum (eigentlich schon viel länger, aber da kamen die Gefühle mal und waren genauso schnell wieder weg und keiner hat sich was dabei gedacht). Vor 7 Jahren kam dann der richtige Hammer: ich wachte eines Nachts auf und mir war fürchterlich schwindelig. Das ganze Zimmer drehte sich und ich mußte mich übergeben immer und immer wieder bis ich fix und fertig war. Ich dachte das ist jetzt das Ende, so muß es sein wenn man stirbt. Mit dem Gedanken und voller Erschöpfung schlief ich wieder ein. Am nächsten Morgen war ich noch etwas wacklig auf den Beinen aber ansonsten ging es mir ganz gut. Was blieb war die Erinnerung an den schrecklichen "Schwindel" aber auch die verblaßte mit der Zeit.
Ich ging weiter meiner Arbeit nach, machte meinen Haushalt, Kind usw. bis das es nach ein paar Tagen wieder anfing und danach immer wieder und immer wieder. Ich lief zu meinem Hausarzt der mich dann überall hin überwies, Kardiologe, HNO, Kernspintomographie ... eben alles was man sich nur denken kann. Der HNO-Arzt vermutete Morbus Meniere, war sich aber micht sicher, weil kein ständiger Nystagmus vorhanden war. Es wurde über ein Jahr "Doktorshopping" jeder Arzt wollte was finden und keiner fand was. Bis ich eines Sonntags dachte jetzt geht es mit mir zu Ende und meinen Mann bat mich sofort zum Notarzt zu bringen sonst bekäme ich auf der Stelle einen Herzinfarkt.
Dieser Notarzt guckte mich an und sagte als allererstes "Mädchen Du hast eine ausgeprägte Angststörung und Panikattaken". Was für ein Idiot dachte ich der spinnt doch, ich und Angst und Panik, die einzige Angst die ich habe ist die vor Spinnen.
Am anderen Morgen erzählte ich meinem Hausarzt -bei dem war ich nun schon täglich morgens um 8.00 Uhr Stammgast- die Geschichte und war platt als er sagte das er das auch schon vermutet und mich als nächstes zur Psychotherapie schicken wollte. "Fängt der jetzt auch an zu spinnen" dachte ich bei mir! Trotzdem beherzigte ich das und suchte mir einen Therapeuten raus -gar nicht so einfach, alle sind überlaufen- . Der erste (männlich) benahm sich genau so wie ich mir das immer vorgestellt hatte: bei unserem dritten Gespräch fing er an mir zu erzählen von was sich die Affen im Urwald ernährten. Damit war dieser Mensch für mich tabu. Die zweite -weiblich- wollte mich ständig zum einkaufen schicken und dann sollte ich ihr die Sachen zeigen und im übrigen sollte ich mich etwas mehr zusammenreißen. W a s s o l l d e r M i s t? Diese Frage stellte sich mir zwangsläufig.
Trotzdem gab ich nicht auf und wollte noch einen Versuch starten bei einer ganz jungen neuen Therapeutin. Und siehe da, sie zeigte Verständnis, ich durfte zu den ersten Sitzungen meinen Mann mitnehmen -der ist immer mein Rettungsanker wenn es mir schlecht geht- sie klärte uns gründlich über den Sachverhalt Angst und Panik auf. Nach ein paar Sitzungen ging ich dann allein zu ihr -mein Mann blieb dann draußen und wartete auf mich-, bis ich nach einem Jahr so weit war und meine Therapeutin ganz allein einmal die Woche, später alle zwei Wochen u. noch später alle drei Wochen aufsuchte.
Vor zwei Jahren kauften wir uns einen Kleingarten und ich hatte genug mit Planung, Gestaltung und Umgraben zu tun.
An meine Angstanfälle dachte ich gar nicht mehr, die waren wie weggeblasen, es wurde mir zwar ab und an mal schwindelig, aber das war wohl mehr kreislaufbedingt. Selbst als mein Sohn vor 1 1/2 Jahren ausgezogen ist, bekam ich keinen Rückfall.
Meinen Beruf übe ich nun schon seit vier Jahren nicht mehr aus, im Augenblick beziehe ich Erwerbsunfähigkeitsrente auf Zeit die ich alle zwei Jahre verlängern lassen muß. Dieses Jahr ist es wieder mal soweit.
Jedenfalls war es vor drei Wochen am Sonntag als ich wieder mal so einen schwindelingen Tag hatte. Ich verstand die Welt nicht mehr. Jetzt kommt der Mist schon wieder. Von Tag zu Tag wurde es wieder schlimmer, Drehschwindel gesellte sich hinzu bisher zweimal, ansonsten Schwindel, benommenes Gefühl im Kopf, Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Magenschmerzen ... eben alles was der Körper so hergibt ... . Die Angst kroch von Tag zu Tag wieder mehr hoch, Nachts beim aufwachen erster Gedanke ... hast du Schwindel ... morgens auf der Bettkante erst mal ausprobieren ... hast du Schwindel ... die Gedanken kreisen nur noch und es ist mir nur noch "blöd" im Kopf.
Jetzt meine Frage an Euch, Ihr schreibt auch von Schwindel, kennt jemand diesen Drehschwindel ohne das die Krankheit Morbus Meniere erwähnt wird?
Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Viele liebe Grüße
elvo
gott sei Dank bin ich nicht alleine auf der Welt mit der Diagnose "Angst".
Einfach lächerlich denkt man zu Anfang, aber nach und nach fällt einem auf das da wohl doch was dran ist. Meine Angst trage ich nun schon seit 7 Jahren mit mir herum (eigentlich schon viel länger, aber da kamen die Gefühle mal und waren genauso schnell wieder weg und keiner hat sich was dabei gedacht). Vor 7 Jahren kam dann der richtige Hammer: ich wachte eines Nachts auf und mir war fürchterlich schwindelig. Das ganze Zimmer drehte sich und ich mußte mich übergeben immer und immer wieder bis ich fix und fertig war. Ich dachte das ist jetzt das Ende, so muß es sein wenn man stirbt. Mit dem Gedanken und voller Erschöpfung schlief ich wieder ein. Am nächsten Morgen war ich noch etwas wacklig auf den Beinen aber ansonsten ging es mir ganz gut. Was blieb war die Erinnerung an den schrecklichen "Schwindel" aber auch die verblaßte mit der Zeit.
Ich ging weiter meiner Arbeit nach, machte meinen Haushalt, Kind usw. bis das es nach ein paar Tagen wieder anfing und danach immer wieder und immer wieder. Ich lief zu meinem Hausarzt der mich dann überall hin überwies, Kardiologe, HNO, Kernspintomographie ... eben alles was man sich nur denken kann. Der HNO-Arzt vermutete Morbus Meniere, war sich aber micht sicher, weil kein ständiger Nystagmus vorhanden war. Es wurde über ein Jahr "Doktorshopping" jeder Arzt wollte was finden und keiner fand was. Bis ich eines Sonntags dachte jetzt geht es mit mir zu Ende und meinen Mann bat mich sofort zum Notarzt zu bringen sonst bekäme ich auf der Stelle einen Herzinfarkt.
Dieser Notarzt guckte mich an und sagte als allererstes "Mädchen Du hast eine ausgeprägte Angststörung und Panikattaken". Was für ein Idiot dachte ich der spinnt doch, ich und Angst und Panik, die einzige Angst die ich habe ist die vor Spinnen.
Am anderen Morgen erzählte ich meinem Hausarzt -bei dem war ich nun schon täglich morgens um 8.00 Uhr Stammgast- die Geschichte und war platt als er sagte das er das auch schon vermutet und mich als nächstes zur Psychotherapie schicken wollte. "Fängt der jetzt auch an zu spinnen" dachte ich bei mir! Trotzdem beherzigte ich das und suchte mir einen Therapeuten raus -gar nicht so einfach, alle sind überlaufen- . Der erste (männlich) benahm sich genau so wie ich mir das immer vorgestellt hatte: bei unserem dritten Gespräch fing er an mir zu erzählen von was sich die Affen im Urwald ernährten. Damit war dieser Mensch für mich tabu. Die zweite -weiblich- wollte mich ständig zum einkaufen schicken und dann sollte ich ihr die Sachen zeigen und im übrigen sollte ich mich etwas mehr zusammenreißen. W a s s o l l d e r M i s t? Diese Frage stellte sich mir zwangsläufig.
Trotzdem gab ich nicht auf und wollte noch einen Versuch starten bei einer ganz jungen neuen Therapeutin. Und siehe da, sie zeigte Verständnis, ich durfte zu den ersten Sitzungen meinen Mann mitnehmen -der ist immer mein Rettungsanker wenn es mir schlecht geht- sie klärte uns gründlich über den Sachverhalt Angst und Panik auf. Nach ein paar Sitzungen ging ich dann allein zu ihr -mein Mann blieb dann draußen und wartete auf mich-, bis ich nach einem Jahr so weit war und meine Therapeutin ganz allein einmal die Woche, später alle zwei Wochen u. noch später alle drei Wochen aufsuchte.
Vor zwei Jahren kauften wir uns einen Kleingarten und ich hatte genug mit Planung, Gestaltung und Umgraben zu tun.
An meine Angstanfälle dachte ich gar nicht mehr, die waren wie weggeblasen, es wurde mir zwar ab und an mal schwindelig, aber das war wohl mehr kreislaufbedingt. Selbst als mein Sohn vor 1 1/2 Jahren ausgezogen ist, bekam ich keinen Rückfall.
Meinen Beruf übe ich nun schon seit vier Jahren nicht mehr aus, im Augenblick beziehe ich Erwerbsunfähigkeitsrente auf Zeit die ich alle zwei Jahre verlängern lassen muß. Dieses Jahr ist es wieder mal soweit.
Jedenfalls war es vor drei Wochen am Sonntag als ich wieder mal so einen schwindelingen Tag hatte. Ich verstand die Welt nicht mehr. Jetzt kommt der Mist schon wieder. Von Tag zu Tag wurde es wieder schlimmer, Drehschwindel gesellte sich hinzu bisher zweimal, ansonsten Schwindel, benommenes Gefühl im Kopf, Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Magenschmerzen ... eben alles was der Körper so hergibt ... . Die Angst kroch von Tag zu Tag wieder mehr hoch, Nachts beim aufwachen erster Gedanke ... hast du Schwindel ... morgens auf der Bettkante erst mal ausprobieren ... hast du Schwindel ... die Gedanken kreisen nur noch und es ist mir nur noch "blöd" im Kopf.
Jetzt meine Frage an Euch, Ihr schreibt auch von Schwindel, kennt jemand diesen Drehschwindel ohne das die Krankheit Morbus Meniere erwähnt wird?
Würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Viele liebe Grüße
elvo
25.02.2004 14:21 • • 28.02.2004 #1
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