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Hallo zusammen

Ich leide unter einer Herzphobie aufgrund von meinen Missempfindungen am Herz. Bei mir hat sich das so ergeben, dass ich, sobald ich die Stadt verlasse, Angst und Hilflosigkeit verspüre. Ich habe dann das Gefühl, dass, falls jetzt etwas ernstet mit dem Herzen wäre, keine medizinische Hilfe in nächster Nähe wäre.
Ich halte mich am liebsten dort auf, wo Spitäer und Ärzte sind, einfach zur Sicherheit.

Es ist ein Teufelskreis: Ich entferne mich von der Stadt, bekomme Panik und Herzrasen, durch das Herzrasen hab ich das Gefühl, ich könnte einen Herzstilstand erleiden und niemand da, kein Spital und nix - nochmehr Angst usw.

Mal aufs Land fahren 20 Minuten von der Stadt entfernt, ist zuviel und bekomme Panik, die Panik flacht erst wieder ab, sobald ich das stadtzentrum wieder erreicht habe und mich in Sicherheit fühle. Das geht schon seit 1 Jahr so, und ich möchste bald meine FAmilie besuchen, die 3 Stunden Zugfahrt entfernt sind, leider unmöglich, weil ich hierfür durch die Pampa fahren müsste für 1h wo die REGA kommen müsste, falls ich akut was habe. Ich will auh gerne wieder Sachen unternehmen und in andere Städte fahren, mal bischen aufs Land usw, aber es geht nicht. Zuhause und in der sTadt fühl ich mich sicher. Es kann doch nicht ein ganzes Leben so weitergehen. Kennt das jemand von euch und ist es bei euch weggegangen? ( Bitte nicht schreiben, es kann ja genauso in der Stadt was passierten usw. den Gedankengang kenn ich schon)
PS Die Angst, bezieht sich darauf, dass was mit dem Herzen passieren könnte und wie gesagt kein Arzt in der Nähe ist.

29.10.2023 18:49 • 29.12.2023 x 3 #1


11 Antworten ↓


Hallo Alien2

Ich kenne das sehr gut, ich habe auch eine Herzangst und viele viele Untersuchungen deswegen hinter mir.
Früher hätte ich auch am besten immer meinen eigenen Internisten überallhin mitgenommen.
Diese Herzangst habe ich seit Anfang 1980 und mich viele Jahre damit belastet.
Mir hat es geholfen, mir immer wieder Bestätigung von meinem damaligen Hausarzt zu holen, dass alles in Ordnung ist. Mein HA damals war sehr verständnisvoll und nett.

Ich habe dann geübt, meinem Körper und meinem Herzen wieder zu vertrauen und habe immer viel Sport gemacht. Auch sehr anstrengenden Sport.
Ganz weg ist die Herzangst zwar nie gegangen, weil ich ja auch immer wieder über die ganzen Jahre Herzsymptome hatte.
Aber es ist viel besser geworden.
Wahrscheinlich auch, weil ich viel Achtsamkeitsübungen mache und meditiere.
Leider ist es aber so, dass ich seit 1 Jahr Vorhofflimmern habe und meine Herzangst fast wieder voll da ist.

Aber du kannst es in den Griff bekommen.
Machst du eine Therapie? Ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass die Angst in den seltensten Fällen allein zu bewältigen ist.

A


Angst Stadt zu verlassen wegen nichtvorhander med Versorgung

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@Alien2 kenne ich sehr gut und es ist einfach nur ätzend.
Ich fühle mich auch zuhause oder in der Nähe von Krankenhäusern am wohlsten. Früher habe ich, wenn wir mit dem Auto nach Dänemark gefahren sind auf der ganzen Route die Krankenhäuser rausgesucht. Ich habe auch immer Angst, dass etwas mit meinem Herzen ist

Es ist bei mir aber schon viel viel besser geworden. Ich kann abgesehen vom Urlaub (wenn es mit dem Flugzeug ist) wieder alles machen. Natürlich gibt es da auch schlechte Momente.. habe sie aber alle überlebt und werde auch die nächsten überleben.

Ich würde sagen, dass es am wichtigsten ist, es immer wieder zu versuchen. So hat es bei mir funktioniert.

Bist du in Therapie?

@Alien2
Hallo, ich verstehe deine Situation.

Es gibt leider kein Wundermittel für dieses Problem. Die beste Vorgehensweise wäre eine Therapie, sei es ambulant oder stationär. Wenn du deine Angst beständig durch das Vermeiden des Verlassens der Stadt aufrechterhältst, wird dein Lebensraum mit der Zeit immer kleiner. Daher ist es wichtig, weiterhin Schritte zu unternehmen, um die Stadt zu verlassen, oder mit einer Therapie zu beginnen.

@mkaufmann Danke für die Antwort. Ich habe eine psychiatrische Spitex, mit der ich manchmal raus fahre. Es geht dann einigermassen, manchmal hab ich trotzdem Schiss und warte nur darauf, bis wir endlich wieder nach Hause fahren. Kann es gar nicht geniessen. Die Spitex-Frau hat letztens gemeint, das nütze nichts unser Training und da musste ich ihr bischen recht geben. LG

@Mondkatze Danke, dass du das hier teilst, es tut mir leid zu hören, dass du unter einer Herzkrankhiet leidest und hoffe trotzdem, dass du ein Leben führen kannst, so wie du es dir wünscht!
Untersuchungen habe ich auch viele hinter mir, das nützt mir nur so 1 bis 7 Tage, dann ist verlässt mich der Mut wieder. Aber das mit dem Vertrauen ist ein guter Ansatz, Vertrauen in den Körper und Vertrauen in einen kompetenten Arzt:)

@Afraid1992 Oh wow, das freut mich zu hören, dass deine Herzphobie einen positiven Verlauf genommen hat und du nicht mehr so eingeschränkt bist. Das gibt mir jetzt Hoffnung Wielange hat das insgesamt gedauert bis zur Besserung?
Klar, das mit dem Fliegen ist wahrscheinlich noch eine Nummer zu hoch. Mir hat mal jemand gesagt, dass bei jedem Langstreckenflug 1 Arzt an Bord ist, das würde mich zumindest bischen beruhigen, aber jetzt hab ich sogar mit dem Zugfahren Mühe, auch wenns nur 5 Min sind, da man eingeschlossen ist.
Die Krankenhäuser und Arztpraxen such ich auch immer raus, wenn ich irgendwo hin muss, das hat immer Prioriät

@Alien2
Gewiss, der erste Schritt besteht darin, gemeinsam zu üben. Anschließend solltest du die Herausforderung steigern, beispielsweise indem du dich alleine außerhalb der Stadt begibst, jedoch am Anfang noch mit der Spitex-Frau am Telefon zur Beruhigung.

Zitat von Alien2:
Wielange hat das insgesamt gedauert bis zur Besserung?

Es brauchte schon so ein paar Erfolgserlebnisse.. damit du merkst, dass auch wenn es dir schlecht geht, du das überstehen kannst. Wenn dann der kleinste Anflug von Panik kommt, machst du dir bewusst, dass du es auch diesmal schaffen wirst.

Ich würde auch sagen langsam steigern und jeden Tag dran arbeiten. Danach belohnst du dich mit irgendwas, dann wird dieser Erfolg mit etwas positivem verknüpft.
Du kannst mehr, als dir dein Kopf einreden möchte. Und dein Herz gibt so schnell nicht den Geist auf

@Afraid1992 Ich hatte schon einige ''Erfolgserlebnisse'' allerdings war es immer so, dass die Spitex-Begleitung dabei war und ich mich trotzdem nicht comfortabel gefühlt habe, jedoch ist die Panik nie vollständig ausgebrochen. Als ich alleine unterwegs war, war die Panik so stark, dass ich in der Mitte umgekehrt bin und die Heimreise war eine Odysse voller Panik und Hilfslosigkeit. Ist es nicht erst dann ein Erfolgserlebnis, wenn die Panik abflacht, während man ausserhalb von der Stadt ist? Bis jetzt war es nämlich immer so, dass die Panik angehalten hat und erst Zuhause abgeflacht ist. Die Belohnung ist dann eigentlich, wenn ich wieder Zuhause bin und mich wieder wohlfühlen darf
Hat es bei dir 1 Monat oder 1 Jahr oder mehrere Jahre gedauert bis du deinen jetzigen Zustand erreicht hast?

Ich hatte nämlich in der Vergangenheit noch andere ''Ticks'' bzw. Störungen wie Zwänge usw, das hat immer so 1 bis höchstens 2 Jahre gedauert, bis ich es in den Griff bekam. Das mit der Herzphobie ist jetzt schon etwas hartnäckiger
LG

@Alien2 Hallo, sich der Angst zu stellen ist nie angehem. Du kannst es Dir nur angehemer machen, indem Du langsam den Schwierigkeitsgrad erhöhst. Beispiel, wenn du diese Übungen alleine durchführst, könntest du zunächst nicht zu weit von der Stadt entfernen. Nachdem du das gemeistert hast, kannst du es als Erfolg verbuchen und allmählich die Entfernung von der Stadt erhöhen. Durch Wegrennen bestätigst du nur deine Angst, und sie wird dadurch nicht verschwinden. Anerkenne stattdessen deine eigenen Fortschritte. Versuche nicht gegen die Angst anzukämpfen, sondern akzeptiere sie. Akzeptiere dieses Gefühl der Angst.

@Alien2 das kenn ich sehr gut. Ich hab dann immer geguckt , vorher schon, wo ein Krankenhaus in der Nähe ist. Gefahren bin ich trotzdem. Dieses Jahr war ich in den Vogesen. Hoch auf einem Berg bei Bekannten. Zum nächsten KH über eine Stunde. Im Ort selbst gab's nix. Letzte Nacht ganz fiese Panikattacke. Zum Glück hatte ich diazepam dabei, die mich dann einigermaßen beruhigt haben.
Will eigentlich nächstes Jahr wieder hin. Schauen wir mal.

A


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Dr. Christina Wiesemann
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