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Hallo zusammen,
Ich habe dieses Jahr im April meine erste Panikattacke gehabt und Angstzustände weil ich nicht wusste was los ist, also habe ich alles durch von Kardiologen bis zum Neurologen da war natürlich nichts. Es hat sich dann herausgestellt das es einen psychischen Hintergrund hat. Jedoch hatte ich angst das ich eine schwere Krankheit habe und sich herausgestellt hat das es doch nicht so ist bilde ich mir natürlich ein das ich verrückt werde weil ein grund muss es ja geben. Panikattacken habe ich gut im griff aber die Angststörung die sich entwickelt hat ist der pure Horror vorallem abends nach der Arbeit, ich bekomme solche Angst attacken im Bett es fühlt sich beim einschlafen an als ob mein Herz stehen bleibt und das erschreckt mich so das ich dann die ganze nacht nicht schlafe und ich kreisende gedanken habe das ich jederzeit eine „Psychose“ Bekommen kann obwohl das bis jetzt nie der fall war aber trotzdem steigere ich mich in die Angst so rein… hattet ihr ähnliche Erfahrungen? Wie seid ihr damit umgegangen?…

Heute 08:28 • 18.12.2024 #1


11 Antworten ↓


Ja, hab ich auch, ja hatte auch genau die gleichen Gefühle und Gedanken wie du, habe es jetzt seit sechs Monaten. Ich kenne das sehr gut. Das ist auf jeden Fall psychisch. Das kommt oder wird halt ausgelöst von relativ viel Stress wenn dein Körper nicht mehr richtig zur Ruhe fährt. Wird alles ausgelöst von einem sehr hohen Cortisol Spiegel. Cortisol ist das Stresshormon, und wenn das alles nicht mehr abgebaut wird, dann werden genau solche Sachen ausgelöst. Eine Panikattacke ist nichts anderes wie ein zu hoher Cortisol Spiegel, der irgendwann überläuft und durch eine Panikattacke baut sich das dann alles ab.
Was mir jetzt sehr gut geholfen hat, ist bewusste Entspannung, bewusste Ruhephasen, weniger Perfektionismus, mehr liegen lassen, einfach sich mal 1 Stunde zurückziehen und das tun auf, was man Bock hat.
Sich weniger Druck zu machen, sich weniger Stress zu machen, wie gesagt, einfach auch mal gewisse Dinge liegen zu lassen.
Ich habe dann angefangen, irgendwann Meditation zu machen, somatische Übungen, progressive Muskelentspannung viel spazieren gehen in der Natur. Und so hab ich es einigermaßen in den Griff bekommen und mittlerweile hab ich auch wieder gehört mehr auf meinen Körper zu hören. Es gibt gute und es gibt schlechte Tage, Aber mittlerweile habe ich einfach gemerkt was tut mir gut wenn ich einen schlechten und stressigen Tag hatte und manchmal auch einfach zu akzeptieren, dass es gerade so ist.

Ich kann dir aber sagen, es wird besser es ist aber phasenweise, dass es auch wieder schlimmer werden kann.

Aber keine Sorge, du wirst nicht durchdrehen. Das war auch meine allergrößten Angst

Ich kann dir das Buch Angst halt doch mal die Klappe empfehlen. Das hab ich damals gelesen und da steht auch genau das drin was du beschreibst und auch ganz viele hilfreiche Tipps und Tricks wie man dagegen was machen kann. Das fand ich ganz gut eigentlich

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Angst durchzudrehen

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@Angsthase321
Vielen lieben Dank das du deine erfahrung mit mir teilst, es ist wirklich heftig was Angst alleine so anstellen kann. Ich wecke dann immer meinen Partner mitten in der nacht und sage entweder sterbe ich jetzt oder ich werde verrückt. Ich habe mir das Buch tatsächlich bestellt, ist grad wie ein zeichen für mich. Wir waren letztens spazieren im Wald und ich bin so an die Ruhe nicht mehr gewöhnt das ich sofort eine Angstattacke bekomme weil ich es nicht kenne beruhigt zu sein. Ich habe mich sehr vernachlässigt in der letzten Zeit weil ich mit meinen leben abgeschlossen habe blöd gesagt und mir denke jetzt muss ich wohl mein ganzes leben so verbringen…

@Lilly1401 Das was du hier schreibst, kenne ich genau gleich! Ich hab das genau gleich wie du schreibst. Und ich meinte gestern eine ganz kleine Panikattacke auf der Arbeit und hab dann ein bisschen geweint bei meiner Kollegin und hab gesagt, du ich kippe gleich um mir ist gerade alles zu viel. entweder ist es eine Panikattacke oder mein Kreislauf. Und meine Kollegin ist schon 65 und sie sagt zu mir, du das was du hast das hatte ich auch eine Zeit lang. Das ist einfach nur ganz viel Stress und sobald du zur Ruhe kommst und dein Körper sich beruhigt, dann macht sich dieser Stress bemerkbar und er kommt durch so Gefühle raus. Da war ich echt sehr verblüfft, dass meine Kollegin mit 65 Jahren genau das selbe kennt und in den jungen Jahren durchgemacht hat. Sie sagte mir auch, sie konnte eine ganze Zeit lang nicht mehr einkaufen gehen, weil sie immer das Gefühl hatte, sie kippt um.


Also ich hab das jetzt wie gesagt seit sechs Monaten und mich sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Ich habe ein kleines Kind und sehr viel Stress. Daher erst mal meine erste Frage, hast du viel Stress aktuell und bist du auch so perfektionistisch veranlagt, dass du immer alles toll und sauber und perfekt haben willst?

Und dass du beim spazieren gehen oder im Wald oder gerade im Bett abends wenn du zur Ruhe kommst eine Panikattacke hast, ist wirklich völlig normal. Dein Körper kommt zur Ruhe und dann kommt alles raus. Das hatte ich am Anfang auch ganz arg heftig. Mein Mann war so genervt. Ich hab ihn jede Nacht geweckt. Mittlerweile wecke ich ihn nicht mehr, sondern Ich weiß ganz genau was in meinem Körper abgeht.


Was mir super viel hilft ist, ich hab in meinem Handy Notizen geschrieben, ich schreib so eine Art Angst Tagebuch wo ich einfach jeden Tag rein umschreibt wie ich mich fühle was ich habe welche Symptome. Das mache ich jetzt schon seit drei Monaten. Und mittlerweile muss ich echt über mich lachen, ich hab jetzt die gleichen Symptome seit über acht Wochen wo ich mir aufgeschrieben hab und bin bis heute nicht dran gestorben oder sonstiges. Also verstehst du was ich mein? Immer wenn ich wieder diese Symptome hab und denke ich schaff die Nacht nicht oder ich kippe beim spazieren gehen um oder sonstiges. Dann lese ich diese Notizen und stell dann fest, dass ich das auch bereits vor acht Wochen Schon hatte das Gefühl und es alles gut ausgegangen ist


Ich könnte jetzt wirklich ewig lang weiterschreiben, aber lese einfach das Buch, und dir wird es danach um Welten besser gehen. Du wirst alles verstehen und du wirst dann auch endlich deine Ängste einigermaßen los. Falls du Instagram hast, schau doch mal bei der Dame, wo das Buch geschrieben hat, auf ihrem Instagram Account vorbei. Das sind Ganz viele Mädels und Jungs denen geht es 100 % gleich wie uns und die teilen auch dort ihre Erfahrungen



Aber glaub mir eins, das kommt alles durch Stress. Und das lässt sich auch wieder zu 100 % in den Griff kriegen, auch wenn es sich aktuell nicht so anfühlt

Eine Angststörung zu haben, bedeutet nicht automatisch auch tatsächlich reale Ängste zu haben.
Man kann oftmals nicht benennen....wovor man Angst hat, haben könnte...oder Panik.

Ich verstehe es eher als einen Notruf des Körpers (Stress / Anspannung) oder der Seele (Psyche).
Psychische Probleme äußern sich in körperlichen Symptomen. Als Ventil.
Stichwort PsychoSomatik. Psyche = Seele / Soma = Körper.

Du bekommst Panik, wenn du im Bett liegst und ruhen möchtest, du bekommst Zustände wenn du im Wald spazieren gehst.
Komisch oder?
Das liegt daran, dass Du nicht mehr vom Alltagsgeschehen, Beruf abgelenkt bist.
Ist man beschäftigt und am rotieren...kommt man nicht unbedingt auf *dumme Gedanken*.
Die treffen dich dann mit voller Ladung, wenn du (zumindest körperlich) zur Ruhe kommst.
Zack...geht das Sorgen-und Gedankenkarussell an.....und so manches entlädt sich in Form einer Panikattacke.

Kannst du das nachvollziehen?
Man muss die Ursache herausfinden, die einem umtreibt....vom schlafen abhält oder in Panik versetzt.

@Angsthase321
Wow krass, manchmal fühlt man sich so einsam mit dem Thema und ich bin dankbar dass ich mich dazu entschieden habe hier zu schreiben, sowas passiert öfters als man denkt viele schaffen es alleine da raus aber ich hab mich in dem Thema total hilflos gefühlt.
Zu dem Stress Thema, erstmal mein allergrößter Respekt das du es so toll meisterst! Zweitens, jaein in der letzten Zeit mache ich mir den stress selber, ich bin in einer Familie aufgewachsen wo es nicht erlaubt ist schwäche zu zeigen wo es bei mir anfing war ich erstmal eine Zeit lang krankgeschrieben und die erste frage meine Eltern war wann ich denn wieder anfange weil sowas gibts ja nicht denn von was hast du denn angst, ich habe zu viel zeit zu denken und sollte mehr arbeiten und solche Gespräche habe mich noch mehr fertig gemacht. Aus dem Grund bin ich auch zu meinem Freund gezogen und es ist sehr ungewöhnlich für mich wenn es „normal“ ist nicht immer gestresst zu sein, z.B nach dem Essen SOFORT alles wegzuräumen und so ähnliche Beispiele.

Ich nehme mir deine Ratschläge sehr zu herzen, vielen Dank und das schenkt mir neue Hoffnung.

@Ulli-Online

das kommt mir total bekannt rüber, spätestens wenn bei mir die Derealisation anfängt merke ich irgendwas war zu viel heute. Es wird leider ein sehr langer Prozess, manchmal weine ich öfters weil ich das Gefühl habe mein ganzes Jahr ist in nichts vergangen und mache mir vorwürfe warum ich nicht einfach „Normal“ sein kann, obwohl mein Körper wortwörtlich schreit nach Ruhe. Leider wenn ich etwas mache was mich beruhigt, z.B Buch lesen, Malen, Kochen überrumpelt mich das Gefühl von Ruhe und ich versetze mich in Panik, Atem bleibt weg, Tinnitus manchmal würde man am liebsten losschreien..

Zitat von Lilly1401:
. Leider wenn ich etwas mache was mich beruhigt, z.B Buch lesen, Malen, Kochen überrumpelt mich das Gefühl von Ruhe und ich versetze mich in Panik,


Dann bist du wohl ein Verdrängungskünstler......wenn du also Action hast und bist abgelenkt....hast du keine Symptome.
Machst du ruhige Dinge....springt deine Gefühlswelt auf LOS und du hast Kopfkino an.....und die Panik kommt.

@Ulli-Online
Besser hätte man es nicht beschreiben können wirklich…

@Lilly1401 ich habe es ja mal selber so erlebt...
Nur kann man nicht davor weglaufen.
Sich ablenken kann mal helfen...aber nicht auf Dauer, denn eigentlich verdrängt man nur etwas,
das jedoch kontinuierlich in einem brodelt.

Schrecklich, wenn man sich so ausgeliefert fühlt und nicht weiß, was eigentlich los ist.

Zitat von Lilly1401:
hattet ihr ähnliche Erfahrungen? Wie seid ihr damit umgegangen?…

Hatte ich, aber auf Verrücktwerden oder Psychose wäre ich im Leben nicht gekommen. Zuerst dachte ich natürlich auch an etwas Körperliches und als es nach ein paar Wochen nicht wegging, bin ich zum Hausarzt. Da wurden die üblichen Dinge (Blut, Kreislauf, Herz) gecheckt, aber es war alles in Ordnung. Ich wurde noch zum HNO (wegen Schwindel und Ohnmachtsgefühl und Tinnitus) und dann noch zum Orthopäden überwiesen, aber da war auch alles in Ordnung. Dann hieß es bei meinem Hausarzt vegetative Dystonie. Damals (1987) waren Panikattackem noch weitgehend unbekannt und alles, was keine körperliche Ursache hatte, wurde so genannt. Ich habe mich damit zufrieden gegeben und mir keine Sorgen mehr um meine Gesundheit gemacht und meinen Zustand so hingenommen und trotzdem alles normal weitergemacht. Langsam wurden dann die Attacken seltener und schwächer und hörten nach einem halben Jahr auf
.

@Schlaflose
Dankeschön für deinen Beitrag,
Ja wenn ich tagsüber beschäftigt bin denke ich mir wie sinnlos die Gedanken sind aber wenn die Angst abends mich einholt fühlt sich das leider sehr sehr real an das ich es nicht einfach so hinnehmen kann. Ich versuche es seit Monaten mit techniken und meine „Angst“ zuzulassen aber seitdem ich einmal davon ohnmächtig geworden bin ist es für mich leider keine alternative

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Dr. Christina Wiesemann
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