Es sprengt jetzt zwar das Ursprungsthema, aber da rollen sich mir grade die Fußnägel hoch.
Hunde kommen genau wie wir als unschuldige Babys auf die Welt....und letztendlich ist der Mensch derjenige, der den Hund zu dem macht, was er ist.
Dein 2. Hund kam vielleicht auch ursprünglich von einem Züchter und war vielleicht auch mal genauso lieb und problemlos wie Dein 1. Hund.
Und dann kam er in schlechte Haltung...also hat der Mensch den Hund traumatisiert.
Nicht jeder Züchter ist auch ein guter Züchter, das will ich jetzt mal ganz dick betonen!
Es gibt genug Kellerzüchter, die auch Mitglied beim VDH sind. Ein Vorsitzender von einem Yorkieverein, hochgepriesen beim VDH, hat seine Hunde in kleinen Käfigen im Keller gezüchtet...es hat lange gedauert, bis das aufgeflogen ist!
Eine Köhrung und gute Zuchtpapiere sagen nix, aber wirklich absolut nix darüber aus, wie sich ein Welpe in Zukunft entwickeln wird!
Alles, was Du garantiert bekommst, ist letztendlich das Aussehen ( Felllänge, Farbe, Größe) und bestimmte arttypische Charaktermerkmale...
Aber es gibt auch Terrier, die lieber faul auf dem Sofa abhängen...
Jagdhunde ohne Jagdtrieb, wasserscheue Labradore,bissige Retriever und überängstliche Schäferhunde....
Und nicht jeder Tierschutzhund kommt aus schlechter Haltung....
die Familie kann sich das Tier nicht mehr leisten
in der neuen Wohnung ist Tierhaltung nicht mehr erlaubt
der Hund ist ein Scheidungsopfer
das Herrchen ist verstorben
Die Gründe, weshalb ein Hund im Tierschutz landet, können sehr vielfältig sein....und gute Tierschutzorgas beobachten die aufgenommenen Hunde ganz genau und wissen über jede Macke des Hunde bestens Bescheid.
Ich behaupte jetzt mal, jede Tierschutzorga macht sich wesentlich mehr Gedanken darum, ob die Familie zum Hund passt als andersrum!
Es wird eine Familie für den Hund gesucht....ein dauerhafter Platz...und die Familie wird auf Herz und Nieren geprüft.
Die Wünsche der Interessenten werden gehört, aber nicht jeder Interessent bekommt seinen Wunschhund.
Es werden intensive Gespräche geführt, die Interessenten werden zuhause besucht....es gibt eine Nachbetreuung und auch die Möglichkeit, bei Problemen jederzeit nachzufragen und Hilfe zu bekommen.
Und es gibt eine Nachkontrolle, um zu sehen, wie es dem Hund in der Familie geht....und im Zweifelsfall wird der Familie der Hund wieder entzogen...die Verträge sind extra so gestaltet.
Und bei Hunden mit Traumas und negativen Eigenschaften wird doppelt und dreifach hingeschaut, ob die Interessenten dem Tier gewachsen sind oder nicht.
Die meisten Züchter leisten diese Arbeit nicht...da kommt man als Interessent ein-zweimal vorbei, schielt in die Welpenkiste, knuddelt kurz seinen Welpi, hört sich Infos über die tolle Zucht und die Vorzüge der Rasse an und darf ein paar Infos über die Familienverhältnisse loswerden (auf Wahrheitsgehalt wird nur mittels Personausweis geprüft).
Dann gibts den hohen Kaufpreis, die Zuchtpapiere und den Impfpass..ein bischen Futter für den Übergang und in den nächsten Monaten das Welpentreffen, wo sich vielleicht noch 3 neue Besitzer blicken lassen.
Ein guter Züchter sollte max. einen Wurf im Jahr haben, die Welpen in der eigenen Wohnung/Haus aufziehen und möglichst lange die Welpen bei der Mutter lassen, damit die Kleinen ausreichend sozialisiert werden.
Ein 8 Wochen alter Welpe rutscht so grade in der wichtigsten Zeit aus seinem gewohnten Umfeld, und schon kleinste Fehler in der neuen Familie können den Welpen nachhaltig prägen....
Ich habe bis vor 3 Jahren in Stoßzeiten bis zu 6 Hunde gehabt...einen Weißen Schäferhund vom Züchter und jede Menge Tierschutzhunde....
Mein Weißer war fast 4 Monate alt, als wir ihn vom Züchter geholt haben...vorher hat der Züchter keinen einzigen der Welpen rausgerückt!
Ich weiß aber, dass dieser Züchter echt eine rühmliche Ausnahme war.
Die Tierschutzhunde waren alles Straßenhunde...nicht stubenrein, krank, teilweise ängstlich...aber alle durch die Bank echt liebenswerte Hunde, die nach der Eingewöhnung superanhänglich und dankbar waren.
Ich kann sagen, die Arbeit, die ich in diese Hunde gesteckt habe, hat sich gelohnt und nicht ein einziges Tier ist in seiner neuen Familie problematisch gewesen!
Mein Weißer ist leider auch ein Scheidungsopfer geworden....und ich konnte ihn mir nicht mehr leisten....und in der neuen Wohnung war Hundehaltung auch nicht gestattet....
Eine befreundete Tierschutzorga hat ihn dann mit auf ihre Webseite genommen und mir die Telefonnummern der Interessenten gegeben.
Ich habe ein Jahr lang nach der passenden Familie gesucht....und zig Leute abgewiesen....bis ich den richtigen Platz für ihn gefunden habe.
Und Rine hat es auf den Punkt gebracht....
Ein traumatisiertes Lebewesen sollte auch eine Chance bekommen...auf dem richtigen Platz in der richtigen Familie!