Hi Omega,
ich war mein ganzes Leben lang von Hunden umgeben und habe mit solchen Vergleichen ein wenig Probleme. Hunde sind immer von uns abhängig, nicht nur im Welpenalter. Da sind sie nur besonders wehrlos. Es sind soziale Tiere, die instinktiv versuchen, in ihrem Rudel irgendwie zurecht zu kommen. Und normalerweise ordnen sie sich deswegen auch misshandelnden Menschen unter - sie wissen nicht, dass das nicht normal ist, dass es möglich wäre, außerhalb dieses Rudels zu überleben, und v.a. gibt es keine Möglichkeit, es ihnen zu erklären. Und wenn sie bissig werden, dann eher nicht gegenüber dem, der es verdient hätte, sondern anderen gegenüber. Sei es aus Angst oder aus mangelnder sozialer Kompetenz. Nur eins ist es nie: Rache.
Und auch wenn Menschen, die in ihrer Kindheit und Jugend misshandelt wurden, während dieser Zeit wenigstens aus dem Gefühl der völligen Abhängigkeit heraus dieser Situation nicht entfliehen können, ändert sich das doch mit dem Erwachsenwerden. Menschen können nachdenken, vergleichen, unterscheiden, begreifen, Hilfe holen, vor Gericht gehen, irgendwann weglaufen, sich emanzipieren, sich (als Erwachsene) ihre Gesellschaft aussuchen, planen, um künftig kritische Situationen zu meiden etc. Hunde haben kaum eine Wahl, Menschen schon.
Liebe Grüße
Christina
15.12.2009 19:25 •
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