Agoraphobie im Zug

22.07.2024 10:20 • x 1 #21

@Katrin88 Hast Du es gut geschafft?

22.07.2024 13:09 • x 4 #22

Hallo ihr Lieben,

es war schlimm, aber es war aushaltbar. Ich habe es geschafft:). Mir ist aufgefallen, dass ich besonders Probleme damit habe, wenn der Zug bei einer Haltestelle stehen bleibt. Da fangen die Symptome dann wieder an. Ich habe heute morgen Pregabalin genommen, damit ging es. Wenn der Zug stehen bleibt, dann habe ich eine innere hohe Anspannung/Unruhe, Herzrasen und Übelkeit. Dies überträgt sich meist auch auf Warteschlangen im Supermarkt oder Wartezimmer beim Arzt, immer wenn Stillstand ist, dann reagiere ich darauf psychosomatisch. Vielleicht hat das was mit der Kündigung vor einem Jahr zu tun. Ich habe den Job leider gewechselt und wurde in der Probezeit gekündigt.

Im Oktober 2022 hatte ich die letzte Sitzung bei meiner alten Therapeutin, danach fingen dann wieder die Reizüberflutung und die hohe Anspannung an- ohne mir Konsequenzen bewusst zu machen, bin ich dann in Krankenstand und habe gekündigt, weil ich eine neue Stelle hatte. Ich habe gedacht, dass meine Symptome mit dem Job zusammenhängen würden. Ich glaube, dass es der Abschied von der Therapeutin war, mit ihr habe ich 4 Jahre zusammengearbeitet.

Agoraphobie im Zug

22.07.2024 13:22 • x 2 #23

@Katrin88 Aber Du hast es geschafft und nur das zählt!

Von Warteschlangen im Supermarkt in Zusammenhang mit einer Angststörung berichten fast alle Betroffenen. Ich habe darunter in meiner schlimmsten Zeit auch sehr gelitten. Es wird besser werden, wenn Du es immer wieder übst.

23.07.2024 09:32 • x 2 #24

23.07.2024 12:50 • #25

Heute sind die Ängste wieder ganz besonderes schlimm, sie schlagen sich auf den Magen. Treffe mich mit einem guten Kumpel und jetzt sind die Ängste wieder da samt Durchfall usw. Ich verstehe es nicht

23.07.2024 15:16 • x 1 #26

Zitat von Katrin88:
Heute sind die Ängste wieder ganz besonderes schlimm, sie schlagen sich auf den Magen. Treffe mich mit einem guten Kumpel und jetzt sind die Ängste ...

Das liest sich wirklich belastend. Aber schau: Gestern hast du die Zufahrt gemeistert und natürlich wirst auch das Treffen meistern. Erinnere dich immer wieder daran - die Symptomkaskade ist eine Folge deiner Anspannung und Angst. Es ist nichts körperliches in dem Sinne - auch wenn man sich eben vom Körper her leider so schlecht fühlt.
Auch beim Treffen kannst du deine Skills anwenden.

Was mich interessiert. Weiß dein Kumpel um deine Situation? Ich kann von mir sagen, dass ich beispielsweise früher es versuchte zu verstecken. Doch je mehr ich versuchte meinen Zustand zu maskieren, desto mehr Druck und Unwohlsein entstand. Mittlerweile sage ich meinem Gegenüber schon sehr zeitig, dass es mir nicht so gut geht und merke, wie gut mir das tut.

Ich wünsche dir auf jeden Fall eine schöne Zeit und hoffe, du kannst das Treffen trotzdem genießen. Ich denke an dich

23.07.2024 15:47 • x 3 #27

Ich bezweifele ja, dass das mitnehmen von zu vielen Sicherheitsgebern auf Dauer so sinnvoll ist. Ich habe es so gelernt, dass man die Angst damit aufrecht erhält, da man die Angst für gefährlich hält, was sie aber ja nicht ist. Ich hatte auch mal eine ausgeprägte Agoraphobie und unterwegs alles mögliche mitgeschleppt um den Säbelzahntiger zu besänftigen aber letztendlich half bei mir dann nur die harte Tour. Immer wieder rein in die Konfrontation am besten ohne alles, was einem vermeintliche Sicherheit gibt. Das war am Anfang schon extrem unangenehm und die Panikattacken heftig. Aber dann löste sich die Panik zu meinem Erstaunen (habe selbst nicht daran geglaubt) ziemlich rasch in Wohlgefallen auf und damit auch die Angst vor der Angst. Ich weiß noch, wie ich dann mit dem Zug alleine auf ein Rockkonzert gefahren bin, was mir vor der Therapie als absolut unmöglich erschien. Ich hatte auch das Glück einen fähigen Therapeuten zu haben, der einfach nicht locker lies.

23.07.2024 15:56 • x 3 #28

Zitat von silberauge:
Ich bezweifele ja, dass das mitnehmen von zu vielen Sicherheitsgebern auf Dauer so sinnvoll ist. Ich habe es so gelernt, dass ...

Wahnsinn, dass du es letztendlich auf ein Rockkonzert geschafft, das Gefühl muss überwältigend gewesen sein

So habe ich es auch schon immer gemacht, nur Konfrontationstherapie. Und stimme dir zu :Erstmal denkt man, es geht überhaupt nicht, das Gefühl und die Symptome sind einfach nur unbeschreiblich ätzend und man möchte raus und hinschmeißen. Aber ja, man muss hindurch durch die Angst - auch wenn die Beine wie Blei sind.
Nach einiger Zeit aber wird es besser und besser, man kann es kaum glauben.

Ein Skill hatte und habe ich tatsächlich immer bei mir: Wasser

23.07.2024 16:06 • x 3 #29

Ja @silberauge, so habe ich es eigentlich auch gelernt. Aber manchmal ist die Angst bei mir so derartig stark geworden, dass ich froh war, eine Krücke zu haben und es war mir in dem Moment ziemlich egal, ob der Ansatz richtig oder falsch ist. Ich musste irgendwie durch die Situation durch. Das habe ich öfter so gemacht und im Laufe der Zeit (Jahre) wurde es weniger, bis es dann fast gar nicht mehr notwendig war. Nur eine kleine Wasserflasche schleppe ich als Relikt noch immer mit mir herum, obwohl ich sie gar nicht mehr brauche. Es mag sein, dass mein Weg länger dauerte aber letztlich führte er mich dennoch zum Ziel.

23.07.2024 22:12 • #30

Gerade ist die Angst wieder besonders schlimm...nachts, wenn man zur Ruhe kommt...Herz rast. Ich bin auch so geräuschempfindlich geworden, bei jedem Geräusch vom Nachbarn rast mein Herz..hat jemand ähnliche Erfahrungen? Wie kriegt man die Geräuschempfindlichkeit in Griff?

23.07.2024 22:29 • x 1 #31

@Katrin88
Versuche es doch mit sanfter Musik mit oder ohne Kopfhörer.
Meditation die dich einschlafen lässt. Das hilft und du hörst die Geräusche nicht

23.07.2024 22:30 • x 2 #32

@Katrin88

Ja, wenn du den ganzen Tag so angespannt bist, ist es natürlich schwierig, nachts zur Ruhe zu kommen.

Jeder hat da so seine eigenen Methoden, um sich tagsüber zu entspannen. Hier sind einige Beispiele, vielleicht ist etwas für dich dabei: Sport (Bewegung), progressive Muskelentspannung (Entspannungsübungen), Malen (kreative Aktivitäten) oder Opipramol (Medikamente).

23.07.2024 22:31 • x 2 #33

Dss kommt daher, dass Du Dich gerade in einer absoluten Hab Acht Stellung befindest. Dein System ist ständig in Alarmbereitschaft, daher nimmst Du Deine Umgebung und Dich besonders stark wahr, beobachtest alles und interpretierst über.

Versuche mal, Deine Wahrnehmungen zu überlagern. Mir helfen da sehr gut Podcasts. Die Stimmen und das ablenkende Gesprächsthema entspannen mich. Ich schlafe darüber ein.

Gute Nacht!

23.07.2024 22:32 • #34

Danke ich probiere es mal mit Dingen aufschreiben, die einen belasten. Vielleicht hilft es etwas, wenn die Dinge aus dem Kopf sind..danach setze ich eure Ratschläge um: Musik hören, 4-7-8 Atmung, Entspannungsmusik

23.07.2024 22:53 • x 1 #35

Ich bin oft bei einem beruhigungsvideo eingeschlafen wo ich alleine war und angst hatte.
Wünsche dir das es klappt und eine gute Nacht

23.07.2024 23:07 • x 2 #36

Zitat von silberauge:
Ich bezweifele ja, dass das mitnehmen von zu vielen Sicherheitsgebern auf Dauer so sinnvoll ist. Ich habe es so gelernt, dass man die Angst damit aufrecht erhält, da man die Angst für gefährlich hält, was sie aber ja nicht ist.

Absolut richtig. Aber die radikale Methode (einfach alles weglassen) funktioniert halt nicht für jeden, weil die Überwindung doch zu groß wäre. Sinnvoll ist dann eine schrittweise Gewöhnung, also immer mehr von dem Zeug wegzulassen.

Zitat von Perle:
Nur eine kleine Wasserflasche schleppe ich als Relikt noch immer mit mir herum, obwohl ich sie gar nicht mehr brauche.

Oh ja, das kann ich sehr gut nachvollziehen, weil die Phagophobie mein Hauptproblem ist (jedoch inzwischen deutlich verbessert; ich glaube, wir hatten dazu auch mal irgendwo etwas diskutiert). Eigentlich geht bei mir inzwischen wieder alles, aber draußen was zu essen ohne dass etwas zu trinken in greifbarer Nähe ist, würde ich wohl eher nicht tun, weil das zu unangenehm ist. Eigentlich sollte ich das aber nach und nach versuchen, um den letzten Schritt noch zu machen...

24.07.2024 12:56 • x 1 #37

Hallo ihr Lieben,

heute ist es besonders schlimm, komme kaum aus dem Bett heraus. Außer für meinen Hund stehe ich auf, ich gehe vier Mal Gassi mit ihr und koche ihr auch was leckeres. Mein ganzer Körper ist total verspannt: Nacken, Schulter usw. alles tut weh und total erschöpft sowie übel.. Ich dachte eigentlich, dass es nach dem 3 monatigen Aufenthalt in der Klinik besser wird

24.07.2024 13:39 • x 1 #38

Schön, dass du so gut für deinen Hund sorgst
Kochst du denn für dich auch was schönes?
Hilft dir denn die progressive Muskelentspannung nicht gegen die Verspannungen?

24.07.2024 13:53 • x 1 #39

Hallo Katrin,dass tut mir leid . Woher kommt die Panik wohl jetzt her ? Naja sie wird bestimmt einen Grund haben .
Ich wünsche dir das du deinen heilsamen weg findest . Das Leben kann niemand kontrollieren. Was kommt ,kommt , egal im Zug oder zu Hause .

24.07.2024 14:24 • x 1 #40

@Katrin88
Müde matt erschöpft und leichte Übelkeit genauso geht's mir heute auch.

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