Zitat:es gibt keinen Tag, an dem ich völlig unbeschwert war, aber ich habe es geschafft, trotzdem meinen Alltag zu leben
Ich will da nochmal einhaken, obwohl mir das Thema eigtl. zu komplex für ein Forum ist:
Zitat:Lohnt es sich überhaupt dann noch zu kämpfen ?
Absolut übergeordnetes Lebensziel: Mit dem Leben, das man hat, gut auskommen. Nicht hadern, das Beste draus machen, so wohlfühlen wie es nur irgend geht.
Meine Therapeutin sagte mal: Wenn Sie morgen ein oder beide Beine bei einem Unfall verlieren, was würden Sie tun?
Hm, das wär Shice, keine meiner Sportarten würde dann noch funktionieren, mein Alltag würde sich um 100% verändern, ich würde am Anfang um alles trauern, was nicht mehr geht. Aber - eigentlich gezwungenermaßen - ich würde es irgendwie akzeptieren, was denn auch sonst? Und es gibt eine Menge Leute, die mit einem Bein deutlich glücklicher leben als viele mit beiden Beinen. Ich kenne beruflich wirklich viele davon. Und so wäre es ja auch mit jeder Erkrankung, die einen erwischen kann und auch mit jeder kleineren Einschränkung.
Und im Prinzip ist es genauso mit der Angst/Ängstlichkeit: Es gilt, zu akzeptieren, das es tatsächlich sein kann, das man das nie los wird. Aber man kann sich damit arrangieren und dann leidet man darunter nicht mehr, oder zumindest sehr viel weniger. Ich schriebs heute morgen in meinem anderen Faden:
Zitat:Ich werde die Angstdisposition sicher nie ganz los werden, also bestimmt kein Rucksacktourist in Nepal, kein Camper auf einsamen Inseln werden und niemand sein, der gern oft auf Dienstreise geht. Ich werde sicher immer schneller ein mulmiges Gefühl bei potentiellen Bedrohungen haben, bei Krankheiten eher schwere Verläufe befürchten als andere, nach Erkältungen eher zu lange Sportpause machen als zu kurz. Ich mache mir eher Sorgen, wenn meine Frau sich verspätet. Bei Mountainbiketouren werde ich immer genau wissen wollen wo ich gerade bin und wieviele Höhenmeter noch kommen, und wie groß die Gewittergefahr ist. Im Büro werde ich mich wahrscheinlich auch schneller aufregen als andere, mir mehr Sorgen machen, ob ich gut genug präsentiert habe, und ob es den Laden in ein paar Jahren noch gibt.
Aber: Ich weiß jetzt, warum das so ist, ich weiß, das ich so bin, schon immer so war und das es für mich normal ist, so zu sein.
Und letztlich ist es genau diese Einstellung, die, aber nur wenn man es absolut ernst meint damit, die Symptome lindert. Das zu kapieren, war bei mir der Schlüssel zum Erfolg.
Und Du unternimmst jeden kleinen Schritt, damit es Dir mit der Angst besser geht und nicht um die Shice-Angst wegzubekommen. Dann wird´s was. Du machst das schon.
CU, Amyg.
26.09.2013 11:45 • #21