ich bin neu hier und möchte, bevor ich zu meinen aktuellen Anliegen komme, kurz (grob) meinen bisherigen Krankheitsverlauf auflisten.
Kurz noch zu mir: Ich bin männlich, 27 Jahre alt und hoffe auf eure Unterstützung
2008 hatte ich meine erste Panikattacke, wahrscheinlich ausgelöst durch viele belastende Umstände damals. Probleme mit der Freundin, Magen-Darm-Infekt, hab wenig auf mich geachtet (wenig schlaf) und auch das ein oder andere mal Dro. genommen, was ich sehr bereue! Auf jeden Fall lag ich dann erstmal ein paar Wochen voller Verzweiflung und Angst zu Hause und wusste nicht was mit mir los war. Ich habe nur geweint, keinen hunger gehabt usw.
Ich habe mich dann beim Arzt durchchecken lassen, es konnten aber keine körperlichen Symptome festgestellt werden. Dass hat natürlich meine Angst noch angefeuert, weil ich wusste, dass ich psychische Probleme habe und ich verrückt werde und Depressionen bekomme und in einer Anstalt ende und und und... ihr kennt das bestimmt. Ich wurde dann zur einer Tagesklinik berufen, damit ich mal ein ersten Gespräch führe.
Aber als ich da war, war auf einmal alles gut. Ich fühlte mich glücklich, sorglos und hatte keine Angst mehr. Vielleicht lag das auch an den zuvor genommenen Schüssler-Salzen, die mir jemand empfohlen hatte. Möglicherweise war es auch einfach nur die Hoffnung die ich dadurch erfahren habe, die mich sorglos machte ?!
Nach der ganzen Geschichte (oder auch schon davor - dass kann ich leider nicht mehr genau deuten), haben sich so schleichend Zwänge bei mir entwickelt, hauptsächlich in Form von Kontrollzwängen. Die Angst war auch immer wieder da aber ich habe mich dann so mehr oder weniger über Jahre hinweg selbst versucht zu heilen, habe mich unterm Strich aber damit abgefunden, dass ich Angst und Zwänge habe und habe sie die Kontrolle übernehmen lassen.
Erst sehr spät, es müsste so 2011 oder 2012 gewesen sein, habe ich dann den Schritt gewagt und mich eine Verhaltenstherapie gemacht, welche bis Februar diesen Jahres ging. Mitte-Ende der Therapie hatte ich auch für knapp 2 Jahre Medikamente genommen, weil ich irgendwann an einem Punkt war, wo mir alles zu viel wurde.
Beides ist jetzt aber wieder beendet und ich bin mehr oder weniger wieder auf mich alleine gestellt.
So ich hoffe, dass war jetzt nicht zu ausführlich, aber es verschafft euch vll einfach einen groben Überblick.
Zur aktuellen Situation:
Heute habe ich meine Zwänge eg sehr gut im Griff, nein ich würde sagen, dass sie absolut keine Macht mehr haben. Ab und zu melden sie sich, aber genau so schnell sind sie auch besiegt.
Was mich aber nach wie vor quält, ist das ständige grübeln und besorgt sein den ganzen Tag über.
- Ich wache auf und fühle mich nicht wirklich ausgeschlafen/entspannt sondern werde gleich wieder von irgendwelchen Gedanken und Sorgen befallen, die alles möglich sein können. (schei. Tag, alles blöd, usw.)
- Dann kann ich mich aber fangen und es ist soweit alles gut, was auch den Tag über anhält, also ohne dass ich jetzt wirklich großartig aus der Bahn geworfen werde. Ich kann lachen, arbeit ist kein Problem, soweit so gut.
- Immer wieder aber, drängen sich negative Gedanken auf. Angst vor der Zukunft, dass ich Depressionen bekommen kann wegen der Angst, dass ich das nicht in den Griff bekomm, dass ich einsam und verzweifelt bin und und und. Dass ist echt alles möglich und gerne auch immer mal was neues.
- Ich habe auch die meiste Zeit des Tages eine verspannte Nacken-/Schultermuskulatur.
- Ich kann einfach nur selten mal da sitzen und den Moment genießen; immer fängt mein Kopf an zu grübeln...
- Selbst jetzt, wo ich dieses Text schreibe, musste ich wieder anfangen darüber nachzudenken, dass bestimmt der o.g. Dro.missbrauch an all dem Schuld ist, obwohl sowohl Therapeuting als auch Psychologe hier eher nicht hier die Ursache sehen.
- Alles, was mir so den Tag über widerfährt wird irgendwo bewertet, also negativ natürlich, und ich muss mich so anstrengen, dass ich mich einfach nicht auf mein Hirn einlass.... Als würde es mir mein Kopf nicht erlauben, glücklich zu sein?!
Die Frage ist nur.... wie behandle ich das am besten?
Ich lese viele Bücher über Angst und den Umgang mit den Gefühlen, bin mir aber nicht sicher ob das der richtige Weg ist? Ich habe in der Therapie viel gelernt, vor allem auch was die Konfrontation mir angst auslösenden Situationen betrifft. Panikattacken habe ich z.b. auch keine mehr oder bekomme sie weg bevor sie richtig beginnen.
Ich bin echt motiviert das ganze anzugehen, aber gleichzeitig so verwirrt weil ich vor lauter Ratgeber nicht mehr weis wo ich denn schluss endlich ansetzten soll?
Was denkt ihr so, wie ich das Problem am besten angehen könnte?
Wer hat Erfahrungen diesbezüglich?
Grüße,
euer Enzborn
08.05.2015 08:54 • • 22.05.2015 #1