Hallo
obwohl ich keine fachspezifische Ausbildung habe, kann ich Ihnen vielleicht ein paar Hinweise zu Ihrem Problem geben.
Sie schreiben, sie würden als Folge einer Atmungsstörung - Hyperventilation - Ihre Atmung als körperlichen Prozess dauernd wahrnehmen.
Dieser Vorgang, normalerweise unbewusst ablaufenden Köperprozessen - speziell auch der Atmung - große Aufmerksamkeit zu widmen, ist in der Vergangenheit öfters im Zusammenhang als Folgeerscheinung bestimmter alternativ-esoterischer psychotherapeutischer Verfahren beschrieben worden.
Beim sogenannten holotropen Atmen kommt es ,manchmal auch zur Hyperventilation, die durch eine Erhöhung der Atemfrequenz mit inspiratorischer Verschiebung der Atemruhephase für eine erhöhte Abatmung von Kohlensäure sorgt, und dadurch, als Folge der absinkenden CO2 Spannung im Blut (Hypokapie), massiv den Säure-Basen-Haushalt (respiratorische Alkalose) des gesamten Organismus stört.
Damit einhergehend sind eine neuromuskuläre Überregbarkeit mit tetanischen Symptomen, sowie eine Aktivierung des Sympathikus mit Pulsanstieg und EKG-Veränderungen durch Extrasystolen. Überdies treten Veränderungen in der regionalen Blutversorgung in Form von Minderversorgungen auf, die, wenn sie im Gehirn stattfinden, zu einem Präkollaps mit Schwindelgefühlen und/oder Halluzinationen führen können; im Extremfall auch zur Ohnmacht.
Beschrieben wurde - als psychische Folge des durch diese Stoffwechselschieflage ausgelösten, außerordentlichen Stresses - (auch in einiger zeitlicher Distanz zum Geschehen) die Entstehung von Angststörungen, die ggf. zur erhöhten Selbstbeobachtung - beispielweise der Atemtätigkeit - führen. Auch Deprivationsstörungen, die eine Veränderung der eigenen Körperwahrnehmung zur Folge haben, sind möglich und nicht eben unwahrscheinlich.
Ich persönlich kann Ihnen nur die weiterführende Behandlung durch Ihre Therapeutin empfehlen. Allerdings sollten Sie - sofern nicht ohnehin schon erfolgt - Ihr Probleme und auch die von Ihnen angenommen Ursache direkt ansprechen. Und Sie sollten Ihre Hoffnung nicht verlieren: Sollte tatsächlich eine Angsstörung Ursache Ihres Problems sein, beschreibt die Psychologie/Psychatrie bei einmaligen traumatischen Prozessen sehr große Heilungsraten.
10.11.2015 08:02 •
x 1 #7