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Hallo ihr Lieben,

ich schreibe hier, da ich am Verzweifeln bin.
Ich hoffe jemand war in einer ähnlichen Situation und kann mir weiterhelfen.

Ich (32) war 6 Jahre mit meinem Freund (36) zusammen, 3 Jahre haben wir zusammen gewohnt. Wir hatten viele Probleme oder eher Charaktereigenschaften die nicht zusammen passten, verschiedene Ansichten, wie man denn so eine Beziehung führen sollte. Aufgrund dessen haben wir uns vor 5 Monaten getrennt, seitdem wohnen wir auch nicht mehr zusammen. Allerdings haben wir Kontakt und kommen uns immer mal wieder näher. Und nun kommen wir zu meinem Problem: ich bin der vollen Überzeugung, dass es mit uns wieder klappen könnte, wenn wir beide an uns arbeiten und auch den ein oder anderen Kompromiss eingehen. Liebe/Beziehung bedeutet Arbeit, das haben wir beide leider jetzt erst gelernt. ABER: Thema Sex. Er begehrt mich, ich aber ihn nicht. Nicht falsch verstehen: ich habe nicht widerwillig Sex mit ihm! Ganz und gar nicht, mir gefällt es, wenn wir miteinander schlafen. Aber ich begehre ihn nicht, anfangs war es auch nicht die pure Leidenschaft, aber das ist nun komplett verflogen eben weil es wohl noch nie richtig da war. Mir waren immer andere Dinge in unserer Beziehung wichtiger, nun bin ich aber an dem Punkt angelangt: ich begehre ihn nicht = ich liebe ihn nicht? Abwechslung im Bett haben wir, das ist nicht das Problem, wir reden offen miteinander auf was wir stehen und auf was nicht. Es ist einfach dieses Gefühl ich möchte seine Haut auf mir spüren und mit ihm eins sein, welches mir fehlt. Nun lese ich aber immer wieder, dass es vielen so geht, vielen bei denen es nachgelassen hat, aber auch vielen, die es nie hatten. Ich habe leider nicht viele Vergleichsmöglichkeiten, das war meine erste große Beziehung, aber ich hatte schonmal deutlich besseren, erfüllteren Sex.
Nun weiß ich einfach nicht weiter.. Er will mich unbedingt zurück. Ich fühle mich schlecht dabei, wenn ich daran denke ihn für immer gehen zu lassen.. Es bricht innerlich alles zusammen! Ich habe seit Monaten, seit der Trennung eine innerliche Traurigkeit, die mich fast umbringt, die aber verschwindet, sobald ich in seinen Armen liege. Weil dann jemand für mich da ist? Oder weil ER da ist? Er hat in der Beziehung sehr geklammert, war fixiert auf mich, was mich sehr belastet hat und auch ein Grund des Abstandes ist. Nun habe ich das Gefühl schwach zu sein und ihn zu brauchen. Mein Kopf und mein Herz sind voller Zweifel, du kannst doch nicht einen Mann gehen lassen, den du liebst, der immer für dich da ist, der der perfekte Hausmann ist (wir teilen uns alles, wo gibt es denn sowas noch?!), wir haben nicht viele Gemeinsamkeiten aber doch genug um Spaß miteinander zu haben.. Das kann ich doch nicht eintauschen, nur weil das Verlangen nicht da ist? Das ist doch nicht alles im Leben.. Oder doch ein Anzeichen dafür, dass nicht mehr genug Liebe da ist? Es ist zum verzweifeln.. Ihn gehen zu lassen bringt mich um.. Und wenn ich bleibe, bekomme ich das Gefühl nicht weg, dass da was fehlt, ich mir aber immer wieder selbst einrede dass das nur Einbildung ist und es die perfekte Beziehung nicht gibt.. Dass es vielleicht mit dem nächsten im Bett klappt, dafür aber nicht mit dem Zusammenleben, sei es weil er nichts im Haushalt macht oder sich nur um sich kümmert? Und ich dann merke du Depp, das war doch Liebe.. Sowieso, der Gedanke mich auf einen neuen Mann einzulassen.. Macht mir auch Angst und ich will eigentlich gar nicht!

Langsam habe ich Angst unter Zwangsgedanken zu leiden. Da mir diese ununterbrochen im Kopf herumgehen, seit Monaten. Ich fühle mich gelähmt auch nur in eine Richtung zu gehen, aus Angst dieser und dieser Gedanke könnte mir meine Zukunft versauen. Vielleicht ist das aber auch ganz normal bei einer Trennung, ich weiß es nicht..

Ich hoffe Euch geht es gut und ihr macht gerade nicht so ein Dilemma in eurem Leben durch. Und ich hoffe ihr könnt meinen Gedanken folgen, ich kann es teilweise selbst nicht.

16.07.2017 09:21 • 16.07.2017 #1


1 Antwort ↓

Hallo Bienchen,

Deine Beschreibung finde ich nicht außergewöhnlich. Sehr häufig wird es so,
oder so ähnlich ablaufen. Ein Partner ist selten in allen Bereichen so, wie Du ihn Dir wünschst.

Zitat:
Langsam habe ich Angst unter Zwangsgedanken zu leiden. Da mir diese ununterbrochen im Kopf herumgehen,
seit Monaten. Ich fühle mich gelähmt auch nur in eine Richtung zu gehen, aus Angst dieser und dieser Gedanke
könnte mir meine Zukunft versauen.


Zwangsgedanken hast Du bestimmt nicht. Da man nie wissen kann, was aus einer Beziehung später wird, kannst Du
Dir meiner Meinung nach Dein Leben nicht versauen. Entscheide Dich für das, was Du, alles zusammen gesehen am
besten findest. In der Partnerschaft müsst ihr euch ja auch ständig weiter entwickeln.

Wichtig ist fast immer eine eindeutige Entscheidung zu treffen. Nichts ist nur gut.
Auch Dein Partner wird Dinge an Dir nicht so ideal finden.

Alles Gute für Deine Entscheidung

Bernhard




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