Bis Dienstag hatte mich der Zwangsgedanke, dass ich meinen Mann nicht mehr liebe, fest im Griff. Während diesem Gedanken dachte ich immer mal: naja zur Not tust du dir halt was an, dann hat dein Leiden ein Ende. Was natürlich Blödsinn ist. Aber wenn man verzweifelt ist und in so einer doofen Grüblerei, dann kommen einem schon auch mal solche Gedanken. Außerdem denke ich, dass jeder normale Mensch auch mal so denkt, wenn man das Gefühl hat es geht mix mehr.
Tja, nun wieder zu besagtem Dienstag : ich saß in der Badewanne, versuchte wieder mal eine Lösung zu finden. Dann dachte ich wieder: naja du kannst ja noch alles beenden. BUMM ZACK: Auf einmal hatte ich wieder das Gefühl meinen Mann zu lieben aber anstatt diesem Gedanken war der Gedanke da: Wenn du über Suizid nachdenkst, dann wirst/musst du das ja auch tun bzw. wollen. Anfangs hat mich der Gedanke gar nicht sooo fertig gemacht (das hat mich natürlich auch irritiert). Den Gedanken hatte ich sicher für ein gutes 3/4 Jahr im Jahr 2018. Damals habe ich dann auch auf anraten meiner Therapeutin mich zu einem Psychiater begeben und mit Sertralin begonnen. Zwar kam der Gedanke immer wieder mal, aber er war auch gleich wieder weg.
Aber jetzt ist er wieder so intensiv da, fühlt sich so real bzw. gewollt an. Dann noch die blöden Hormone aufgrund meiner Schwangerschaft.
Hatte gestern Abend schon total Panik, weil mein Mann und unsere Tochter heute arbeiten und im Kindergarten sind und ich dadurch alleine bin. Sozusagen Angst weil ich keinen Aufpasser habe. Bin auch aus diesem Grund bis 11 Uhr im Bett geblieben, damit ich nicht auf dumme Ideen komme. So gerne hätte ich meine To-do Liste abgearbeitet, zumindest ein wenig. Kann mich aber zu nix aufraffen.
Hatte dann auch noch eine leichte Panikattacke im Bett. Traumhaft.
Hab mich dann auch zu gefürchtetem Fenster gestellt (zwecks Konfrontation), hatte zwar Angst aber scheinbar keinen Impuls zu springen. Denk ich mal. Oder besser gesagt hoff ich mal.
Mein Mann und auch die Therapeutin kennen jeden meiner gefühlt 1000 Zwangsgedanken der letzten 13 Jahre. Weder mein Mann noch die Therapeutin sind verunsichert wenn ich ihnen von meinen grausigen Gedanken erzähle. Sie sagen dann immer nur: Es sind nur Gedanken. Mein Mann sagt auch immer, dass sich die Gedanken immer Wort für Wort bei mir wiederholen wenn ich ihm davon erzähle. Egal wie viele Jahre sie schon her sind.
Hab einfach so extrem Angst dass es eben keine Zwangsgedanken sind und es mein eigener Wunsch ist. Bin echt verwirrt.
Egal was ich mache oder plane (Essen gehen,...), empfinde ich als unnötig da ich es ja eh nicht mehr erleben werde.
Kannt das wer so bzw. so ähnlich?
Lg und danke fürs lesen
02.09.2021 11:23 • • 01.05.2023 x 4 #1