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Naja ablenken ist gerade seeeehr schwer.
Hab das Gefühl dass mich alles triggert. Und ständig denke ich an meine Tochter.

Konntest du auf Station aber etwas runter kommen? Fühlst du dich halbwegs wohl?

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Zwangsgedanken gegen sich selbst

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Naja runterkommen noch nicht wirklich. Die Gedanken haben mich halt voll im Griff. Mit dem bisschen Seroquel dazu geht's etwas besser.
Hab vor allem im Zimmer Angst vor allen Gegenständen: Kabel, Buttermesser, sogar wenn ich im Bad bin und dusche. Auch wenn ich das Zimmer mal verlasse sehe ich nur Kabel, den Balkon, usw.

Die Ärztin heute war sehr einfühlsam. Sie bestätigte mir auch, dass es nur Zwangsgedanken sind. Beruhigung hat natürlich nur seeehr kurz angehalten.
Ich denke mir immer ob ich mich bei der Visite vielleicht verstellt habe oder der Ärztin vielleicht nicht alles gesagt habe und sie deswegen glaubt es seien nur Zwangsgedanken und checkt nicht dass ich eine Gefahr für mich selbst bin. Verstehst du was ich meine?
Wobei ich hab während der Visite durchgehend geheult.

Ich will doch nur dass die Gedanken weg sind. Und dann kommt auch schon der Zweifel : willst du wirklich dass die Gedanken weg gehen?

Hi Dany89,

Erst einmal: Ich finde es sehr gut, dass Du Dich dazu überwunden hast, ich glaube wirklich, dass es Dir im Moment am besten helfen wird!

Zitat von Dany89:
Ich denke mir immer ob ich mich bei der Visite vielleicht verstellt habe oder der Ärztin vielleicht nicht alles gesagt habe und sie deswegen glaubt es seien nur Zwangsgedanken und checkt nicht dass ich eine Gefahr für mich selbst bin.


Ich würde erst einmal davon ausgehen, dass sie kompetent genug ist, um das erkennen zu können. Gerade bei Suizidgedanken erwarte ich, dass Fachleute sehr genau hinschauen.

Zitat von Dany89:
Und dann kommt auch schon der Zweifel : willst du wirklich dass die Gedanken weg gehen?


Was wäre denn ein Grund, warum Du diese Gedanken nicht weg haben wolltest?

Ich hoffe dass mir der Aufenthalt hier hilft. Ich bete dafür.

Das mit den Gedanken war eher so gemeint : Willst wirklich dass sie weggehen und du wieder glücklich wirst? Du willst dich doch eh umbringen.

Verstehst du was ich meine?

Ich habe ständig das Gefühl dass es wirklich mein Wille ist es zu tun. Kennt ihr das Gefühl?

Zitat von Dany89:
Verstehst du was ich meine?

Klar! Aber das ist wieder nur die Zwangsgedanken-Schleife.

Zitat von Dany89:
Ich habe ständig das Gefühl dass es wirklich mein Wille ist es zu tun. Kennt ihr das Gefühl?


Möglicherweise hat sich dieses Gefühl durch die lange Zeit der doch sehr intensiven Gedanken entwickelt. Denn wenn ich mir Deine Beiträge durchlese, sehe ich nur Angst und Schrecken, keinerlei Anzeichen für dieses seltsame, befreiende Gefühl echter Suizidgedanken.

Zitat von Dany89:
Ich hoffe dass mir der Aufenthalt hier hilft. Ich bete dafür. Das mit den Gedanken war eher so gemeint : Willst wirklich dass sie weggehen und du ...

Hallo Dany89,
Mir geht es im Moment ganz gleich. Ich kann jeden deiner Gedanken nachvollziehen! Bin jetzt in der 4.Woche mit Sertralin.. Ich hoffe, dass es endlich besser wird. Hast du auch mit Unwirklichkeitsgefühlen zu kämpfen? Ich fühle mich total emotionslos und in meinen Gedanken gefangen... Ich glaub, das macht mir Angst und diese führt wiederrum zu den Zwangsgedanken, was wiederum Ängste sind der Alltag macht mir zur Zeit Angst... Ich hoffe du findest Ablenkung/Erleichterung in der Klinik!

Hallo Dany89,

Zitat von Dany89:
Und dann kommt auch schon der Zweifel : willst du wirklich dass die Gedanken weg gehen?


Den Gedanken solltest Du weiterverfolgen, der Triebfeder dafür auf den Grund gehen. Langfristig wirst Du Deine Zwangsgedanken sehr wahrscheinlich nicht loswerden und Du wirst weiter langfristig darunter leiden, wenn Du Deinen Umgang damit nicht veränderst.
Die Zwangsgedanken bringen Dir auf eine (noch verdeckte) Art und Weise etwas, Du ziehst einen Gewinn daraus, darum ist es so schwer, sie loszulassen. Und der Gewinn, den sie Dir bringen, ist aktuell größer als der Preis, den Du dafür zahlst.
Aktuell führen sie ja dazu, dass Dir Eigenverantwortung abgenommen wird, Du Dich fallenlassen kannst, man sich um Dich kümmert.

Zitat von Dany89:
Die Ärztin heute war sehr einfühlsam. Sie bestätigte mir auch, dass es nur Zwangsgedanken sind. Beruhigung hat natürlich nur seeehr kurz angehalten


Genau das ist das Problem an der Sache: Die eigenen Emotionen von anderen Menschen co-regulieren zu lassen ist nie nachhaltig hilfreich. Therapie ist immer Hilfe zur Selbsthilfe, und Du musst den Willen haben, für Dich selber Verantwortung zu übernehmen und diese nicht weiter abzugeben.
Sonst wirst Du irgendwann abhängig von dieser Fremd-Regulation, genauso wie Du ja auch schriebst, dass Du ambulant bei jedem kleinen Zwangsgedanken sofort bei Deiner Therapeutin bist und die sich um Dich kümmert.

Du hast jetzt die Wahl: Dich dafür zu entscheiden, Verantwortung für Dich zu übernehmen, für Deine Familie zu übernehmen, und therapeutisch zu nutzen, dass Du jetzt im Krankenhaus bist. Andere Verhaltensweisen einzuüben und dem dysfunktionalen Impuls nicht immer wieder nachzugeben.
Du wirst aber keine Fortschritte machen können, wenn Du so, wie Du es auch ambulant tust, bei jedem Zwangsgedanken andere Menschen um Hilfe bei der Regulation bittest. Hilfe zur Selbsthilfe ist gefragt. Das würde also bedeuten, therapeutische Hilfe eher dafür zu nutzen, zu lernen, wie Du Deine Bedürfnisse selber erfüllen kannst. Zu analysieren, was Dir in Deinem Leben fehlt, wo Deine Bedürfnisse nicht ausreichend beachtet werden und diese Punkte im Rahmen Deiner Familie und Freunde so zu verändern, dass Du nicht immer die Flucht in Zwangsgedanken benötigst, um Fürsorge zu bekommen. Und nicht immer auf therapeutische Hilfe zurückgreifen musst, denn Du wirst ja wahrscheinlich eher nicht wollen, dass das immer so bleibt, oder doch?

Solange Deine Zwangsgedanken sicherstellen, dass Menschen sich um Dich kümmern, Dir Verantwortung abnehmen und Du Fürsorge von anderen Menschen bekommst, wirst Du diese vermutlich eher nicht loslassen können.

Es ist das Problem von kurzfristig hilfreich - langfristig schädlich.
Kurzfristig erfährst Du Entlastung durch Zuwendung und Fürsorge, sobald Du einen Zwangsgedanken äußerst. Deine Familie macht sich Sorgen, Du wirst entlastet, Deine Therapeutin kümmert sich um Dich... Langfristig führt es nur leider dazu, dass Du aus diesem Teufelskreis nicht herauskommst und diese Zwangsgedanken weiter Teil Deines Lebens bleiben.

LG Silver

@silverleaf
Mir gefällt der Ansatz. Hatte gestern Abend, nachdem ich etwas klarer im Kopf war dank Seroquel, eben so ein Gefühl, dass ich eben gerne beschützt werden würde und gerne alles abgeben würde derzeit - vielleicht daher auch dieser aggressive Zwangsgedanke?

Die Ärztin gestern meinte auch, dass sie das Gefühl hat, dass die kleine Dany beschützt werden möchte und im Laufe ihres Lebens mal im Stich gelassen wurde. Kann ihr nur vollkommen recht geben. Aber warum sind dann da diese aggressiven Gedanken. Alles nicht logisch...

@Ich87 danke. Ja diese emotionale Leere kenne ich. Wobei ich denke dass wir eben nicht emotionsleer sind, sonst würden wir ja nicht heulen und Angst haben.

Guten Morgen Dany,

Zitat von Dany89:

Mir gefällt der Ansatz. Hatte gestern Abend, nachdem ich etwas klarer im Kopf war dank Seroquel, eben so ein Gefühl, dass ich eben gerne beschützt werden würde und gerne alles abgeben würde derzeit - vielleicht daher auch dieser aggressive Zwangsgedanke?

Die Ärztin gestern meinte auch, dass sie das Gefühl hat, dass die kleine Dany beschützt werden möchte und im Laufe ihres Lebens mal im Stich gelassen wurde. Kann ihr nur vollkommen recht geben. Aber warum sind dann da diese aggressiven Gedanken. Alles nicht logisch...


Das klingt sehr gut ! Wenn man erstmal anfängt zu verstehen, welche Mechanismen und Bedürfnisse eigentlich hinter dem dysfunktionalen Verhalten stehen, ist das ein riesengroßer Schritt in Richtung Besserung !

(Sorry, bin gerade unterwegs und kann daher nur kurz schreiben...)

Ich wünsche Dir einen erfolgreichen Therapietag!

LG Silver

@Dany89 ja, da hast du recht.... Die Angst überdeckt wohl alles... Weinen kann ich leider nicht wäre vielleicht hilfreich.... Welche medikamente nimmst du und wie lange schon?

Seit knapp 3a Sertralin 200mg (hat mir eigentlich immer ganz gut geholfen) und jetzt seit 2 Tagen Seroquel 25mg.

Hallo ihr Lieben, ich klinke mich mal kurz hier mit ein, @Dany89 vielleicht wäre es besser mit dem Sertralin wieder runter zu gehen auf 150 oder 100 mg, dann könntest du auf das Seroquel verzichten und würdest deinen Organismus weniger belasten? Ist aber nur mein Eindruck oder eine Anregung! liebe Grüße

Du meinst dass das Sertralin eher verstärkt derzeit?

@Dany89 ich verstehe, dann nimmst du es schon eine längere Zeit. Ich habe auch Sertralin öfters eingenommen immer max. Dosis von 50mg, so auch die letzten 10 Jahre... Dann leider auf Anraten meiner Hausärztin durch Venlafaxin ersetzt, da ging dann nichts mehr... Also wieder abgesetzt (mit Absprache Psychiaterin, ohne auszuschleichen von 75 auf 0) und wieder mit Sertralin begonnen. Nehm ich jetzt ca. 4 Wochen (75mg),hab kurzzeitig 100mg probiert, was aber eher verschlimmert hat.... Leider geht es mir immer noch nicht gut, ich weiss nicht ob das noch wird oder ob doch die Dosis falsch ist ich rede mir dann auch immer ein, dass es nicht besser geht, total idiotisch.... Ich hab gelesen, dass du zur Zeit schwanger bist?!? Kann es hormontechnisch zu solchen Symptomen kommen? Ich bin nämlich auch am Überlegen ob bei mir mit Absetzen der Antibabypille (zeitgleich mit Absetzen Sertralin und Einschleichen Venlafaxin) etwas hormonelles ins Schwanken gebracht hat... Oft denke ich mir, dass auch nach 4 Wochen noch Absetzerscheinungen von Venlafaxin miteinwirken könnten, ich weiss es nicht...
Ich spür nur, dass irgendwas in mir arbeitet und rebelliert wie geht es dir zur Zeit?
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Laut Arzt spielen die Hormone sogar ziemlich sicher mit.
Mal besser mal schlechter. Es ist halt so ein auf und ab.

Okay also man kann nix pauschalisieren bei Antidepressiva, aber je höher die Serotonin und / oder Noradrenalin-Wiederaufnahme, desto eher würde ich sagen besteht das Risiko für Gedankenkreise / Zwangsgedanken, Aggressionen und so weiter. Das muss man halt immer bedenken, klar die helfen vielen gut raus aus der Depression, aber viel hilft meistens nicht viel, da schlägt es dann eben ins Gegenteil um, ins Überdrehtsein, Unruhe, Angst, Zittern, Gedankenkreise und so weiter. Red mal mit den Ärzten warum du soviel Sertralin nehmen sollst, meine Psychiaterin hält garnix von hohen Dosierungen.

Werde ich morgen mal besprechen.

A


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