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Hallo zusammen, ich leide so sehr unter meinen Gedanken. Ich habe wegen jeder Kleinigkeit Schuldgefühle und dann die Gedanken ich verdiene Selbstbestrafung und Selbstmord. Ich habe so eine Angst vor diesen Gedanken. Ich habe sie jetzt schon lange und den ganzen Tag Angst davor.

09.05.2021 16:35 • 12.05.2021 x 1 #1


18 Antworten ↓


Wenn es akut ist bitte Notruf wählen oder bei der Psychiatrischen Institutsambulanz vorstellig werden

A


Zwangsgedanken der Selbstbestrafung und Selbstzerstörung

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Ich habe auch oft diese Gedanken, schon mein Leben lang. Die haben meistens einen Auslöser. Hast du irgendeinen Fehler gemacht oder wurdest du kritisiert? Hattest du diese Gedanken vorher schon und wie oft? Was denkst du, WOFÜR du bestraft werden müsstest?

Also das erste Mal sehr starke Schuldgefühle hatte ich nach einem harmlosen Chat mit einem Mann, den ich dann beendet habe. Vor 3 Jahren hatte ich einen kleinen Streit mit einer Bekannten. Danach kamen diese Gedanken, sie waren 2 Jahre da. Jetzt nach der Trennung von meinem Freund sind sie wieder da ....ich grübel über alle Leute die ich mal verletzt haben könnte...wenn ich Kontakte abgebrochen habe oder mal fies war...

@Fussel999

Du hast da einen Fussel...mach den mal Weg

Willkommen auch von hier! Diese Selbstverurteilungen treten sehr häufig bei streng erzogenen Menschen auf. Auch Religion und S..uali.tät spielen da häufig mit rein. Sollte es sich so verhalten, ist es aus meiner Sicht schwierig, sich selber daraus zu befreien.
Hast Du schon Therapieerfahrung?

Die von Dir o. g. Auslöser (Chat, Streit, Trennung) berechtigen ja keine Selbstvorwürfe, geschweige denn Bestrafung.

Falls noch nicht geschehen, such Dir eine Therapeutin. In diesem Fall könnte ich mir auch eine gute Heilpraktikerin für Psyochotherapie vorstellen. Die Kosten für Letztere müsstest Du allerdings idR selber tragen.

Zitat von Fussel999:
Hallo zusammen, ich leide so sehr unter meinen Gedanken.

Hallo und Willkommen,

wie können wird dir helfen?
Bist Du in Therapie?
Hast Du eine Frage?

Ich habe einfach Angst vor den Gedanken, das ich solche Gedanken entwickel... ich weiß nicht wie ich die loswerden kann...ich grübel nur und habe ständig Angst diese Gedanken zu denken... ich habe bereits einen Therapeuten, aber so richtig helfen kann er mir nicht...ich nehme auch ein Antidepressivum aber auch das zeigt jetzt keine mega Wirkung...kennt jemand vielleicht die Elektrokrampftherapie?

Zitat von Fussel999:
ich habe bereits einen Therapeuten, aber so richtig helfen kann er mir nicht

Wie lange bist Du bei ihm in Therapie?
Warst Du schon einmal vorher in Behandlung?
Weißt Du nach welchem Therapieansatz er arbeitet- z.b. Verhaltenstherapie oder Tiefenpsyhologisch?
Warum denkst Du hilft dir die Therapie nicht?

Er arbeitet Verhaltenatherpeutisch...sagt es sind nur Gedanken, ich soll Konflikte aufsuchen um mich daran zu gewöhnen, dass das zum Leben gehört....
Ich muss das irgendwie in meinem Kopf umsetzen, aber irgendwie gelingt es mir nicht

Zitat von Fussel999:
Er arbeitet Verhaltenatherpeutisch...sagt es sind nur Gedanken, ich soll Konflikte aufsuchen um mich daran zu gewöhnen, dass das zum Leben ...


Hallo,

so geht es mir auch seit Jahren leider.... das fühlt sich nicht gut an.

Mir ist aufgefallen, dass diese Selbstvorwürfe und -bestrafungen umso schlimmer werden, umso schlimmer meine Depressionen und Ängste und Zwänge sind.

Dass man Gedanken nicht haben möchte und Angst davor hat, ist auch typisch bei Zwangserkrankungen usw.

hmmm...ich bin kein Psychiater oder Psychologe, vielleicht bräuchtest du ein anderes Medikament. Oder vielleicht hilft es dir deine Kindheit aufzuarbeiten?

Wenn dir dein Psychologe nicht helfen kann, würde ich versuchen zu wechseln und im Notfall in eine Klinik gehen.

liebe Grüße

Ich hatte eigentlich ein sehr harmonisches Leben und die liebsten Eltern der Welt....ich kann es mir nicht erklären, dass ich so starke schuldgefühle habe...so müsste sich jemand fühlen der jemanden ermordet hat mir macht das einfach Angst und ich weiß nicht warum ich diese Gedanken nicht einfach sein lasse

Normalerweise übt man Zwangshandlungen (und dazu gehören m.E. auch Zwangsgedanken) deshalb aus, weil es einem - so irre es sich anhört - irgendeine Erleichterung verschafft.
Wenn Dir dieser Punkt noch nicht vom Therapeuten erläutert wurde, können wir gerne ein Beispiel durchgehen.

Also..da muss ich erstmal drüber nachdenken...ich habe halt immer das Gefühl ich hätte etwas Schlimmes getan und dafür verdiene ich Selbstbestrafung.. Und dann gehe ich immer wieder meine Vergangenheit durch um zu schauen ob ich wirklich etwas Schlimmes getan habe. Manchmal denke ich auch das macht doch keinen Sinn...und dann kommt der Gedanke, aber wenn ich ganz kaputt bin oder nicht mehr da bin kann ich auch keinen mehr verletzen....und dann habe ich Angst was Gedanken auslösen können, also wie man sich fühlt, wenn ich den Gedanken Selbstbestrafung denke bekomme ich Panik, und dann denke ich wenn ich das jetzt schon so lange gedacht habe muss es doch irgendwie stimmen....es ist so kacke

Zitat von Fussel999:
Also..da muss ich erstmal drüber nachdenken...ich habe halt immer das Gefühl ich hätte etwas Schlimmes getan und dafür verdiene ich ...


ja sowas ähnliches kenn ich wirklich...

das hört sich wirklich irgendwie zwänglich an.... aber auch bein schweren depressionen hat man solche gedankenschleifen oder schuldgefühle...

hmm...

kannst du die Gedanken irgendwie positiv umformulieren?

das hat mir heute eine Therapeutin gesagt, weil ich mich auch immer selbst verurteile und dadurch in ein loch falle usw... sie meinte ich soll die gedanken positiv und hilfreich umformulieren...


Dann bin ich ja nicht die einzige
Ich weiß auch nicht warum kann ich es nicht einfach lassen, es macht mich doch kaputt...ich bin nur noch dabei meine Gedanken zu beobachten. Gibt es nicht irgendwas das man das für immer loswird...oder welchen positiven Gedanken gibt es?

Zitat von Fussel999:
und dann denke ich wenn ich das jetzt schon so lange gedacht habe muss es doch irgendwie stimmen...


Das ist typisch für Zwangsgedanken: Obwohl Deine Vernunft (Neokortex) es besser weiß, folgt Dein Verhalten der Emotion (Amygdala).

Du musst verstehen: Je öfter der Geist etwas erwägt, desto mehr neigt sich Dein Charakter dem zu. Das bedeutet, dass Du irgendwann selber glaubst, dass Deine Ängste und Schuldgefühle berechtigt sind. Du redest Dir dann ein, dass Du ansonsten ja nicht ständig darüber grübeln würdest. Damit verwechselt der Geist Kausalität mit Korrelation!

Um Dich jetzt gleich auf den richtigen Weg zu bringen, stelle ich Dir jetzt eine Frage, die Du ggfs. auch mit der Therapeutin klären wirst (je nachdem, wie sie arbeitet):

Welchen (kurzfristigen) Vorteil (z. B. Erleichterung) bringt es Dir, Dich ständig schuldig zu fühlen?

So abwegig sich das anhört, so 100%ig ist es aber tatsächlich so, dass irgendein Glaubenssatz Dich dazu bringt, immer wieder um diese Schuldgedanken zu kreisen. Es ist wie bei der Sucht - sie will irgendwas verdecken, kompensieren, überspielen etc.

Zitat von Fussel999:
..ich habe halt immer das Gefühl ich hätte etwas Schlimmes getan und dafür verdiene ich Selbstbestrafung.. Und dann gehe ich immer wieder meine Vergangenheit durch um zu schauen ob ich wirklich etwas Schlimmes getan habe.


Hier bringt es auch überhaupt nichts, wenn Dir 100 Leute sagen, dass Deine Ängste und Selbstanschuldigungen unberechtigt sind.

Um Dich jetzt auf den richtigen Weg zu bringen, stelle ich Dir jetzt eine Frage, die Du ggfs. auch in einer Therapie klären solltest:

Welchen (kurzfristigen) Vorteil (z. B. Erleichterung) bringt es Dir, Dich ständig schuldig zu fühlen?

So abwegig sich das anhört, so 100%ig ist es aber tatsächlich so, dass irgendein Glaubenssatz Dich dazu bringt, immer wieder um diese Schuldgedanken zu kreisen. Es ist wie bei einer Suchterkrankung - das süchtige Verhalten will irgendwas verdecken, kompensieren, überspielen etc.

Es geht bei der Behandlung von Zwangsgedanken m. E. letztlich nicht um die Gedankeninhalte sondern um das Verstehen des o. g. (völlig unbewussten) Ablaufes. Das Aufdecken des Glaubenssatzes ist natürlich der Königsweg, aber sollte dieser nicht gefunden werden, kann auch das Verstehen dieser Automatismen schon eine erhebliche Minderung der Zwangsgedanken oder gar vollständige Auflösung ermöglichen.

Tja was es mir bringt weiß ich auch nicht...aber es stimmt auf jeden Fall das ich das Gefühl habe das irgendwas in mir diese Gedanken haben will
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Hast du vielleicht eine Idee welcher Glaubenssatz das sein könnte?

Zitat von Fussel999:
Hast du vielleicht eine Idee welcher Glaubenssatz das sein könnte?


Wichtig ist, dass Du zumindest den o. g. Geistestrieb aufgrund einer Ursache erkennst und den Blick vom Inhalt (hier: Schuld) abwendest.
Den Glaubenssatz aus der Ferne zu erraten ist sehr schwierig, da dies eine sehr persönliche Geschichte ist. U.a. darin unterstützen und ja Therapeuten.

Bei mir war das ständige Schuldgefühl auf ein Verhaltensmuster in der Vergangenheit hin ausgerichtet, wo ich seinerzeit glaubte, keine Verantwortung übernommen zu haben.
Meine Erleichterung (Vorteil) bestand unbewusst darin, dass die Schuldgefühle und die Verurteilung die Sache ausgeglichen haben. Völlig crazy, aber wenn man versteht, wie der Geist funktioniert ist das nachvollziehbar.
Es sind oft ganz mickrige Angelegenheiten, die jedoch durch die unverarbeitete (!) Reaktion (z. B. nicht drüber mit dem Betroffenen reden/können) eine große Welle an Ausgleichshandlungen (Gedanken) hervorbringen können.

Die nachträgliche Bewusstmachung und Verarbeitung mit einem Therapeuten löst das Problem, auch wenn es Jahre bestanden hat.

Es bedarf natürlich Offenheit und Wille, wirklich daran zu arbeiten.

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