Es geht um meine Tochter ((14 Jahre)
Momentane Diagnose: Depression, generierte Angststörung, elektiver Mutismus)
Sie hat seit der ersten Klasse Angstprobleme. War schon in 3 Therapien, die auch einigermaßen erfolgreich waren. (dachte ich) sie ging zur Schule, sogar auf eine Klassenfahrt. Aber sie sprach kaum außerhalb der eigenen vier Wände.
Erstarrt in der Öffentlichkeit, steht regungslos 30 Minuten in der Pause, hat extreme Schwierigkeiten mit anderen zu interagieren, isst nicht in der Öffentlichkeit, lacht nicht in der Öffentlichkeit, verzeiht nicht Mal das Gesicht. Sie ist immer angespannt und gestresst. Im Sommer 2020 hat sie die Schule gewechselt, (7 Klasse, hier in Brandenburg ist der Kunde Wechsel erst jetzt). Sie ging ein paar Wochen zur Schule. Aber nach den Herbstferien ging sie nicht mehr. Sie verweigert sich komplett. Hatte kurz nach ihrem Geburtstag im Oktober einen Abschiedsbrief geschrieben und Tabletten gehortet um sich umzubringen. Zum Glück gab sie mir die Tabletten. Aber ihre Gedanken kreisen trotzdem immer um die. Tod und den Sinn von allem und jedem.
Sie geht zweimal die Woche zur Therapie. Und soll im Sommer in die Tagesklinik. (Aber die sind auch nicht sicher, ob sie Lissy helfen können, weil sie nur da sitzt und starrt, wenn Fremde sie ansprechen. )
Alle wollen dass Lissy in die stationäre Therapie geht. (Therapeutin, Familienhelferin, Tagesklinik) aber meine Tochter will auf keinen Fall weg von zu Hause. Sie fühlt sich nur hier sicher. Und droht, dass sie wegläuft oder sich umbringt, wenn man sie zwingen will.
Zuhause ist sie relativ normal . Sie mag es gerne alleine zu sein, das sie keiner anspricht und nur in ihren Gedanken.
Sie macht halbherzig beim Onlineunterricht mit. Die Videokonferenzen stressen sie so sehr, dass sie anfängt sich zu kneifen und kratzen. Der Lernstoff interessiert sie überhaupt nicht mehr. Die Jahre zuvor war sie eine sehr ordentliche Schülerin, die immer alles richtig machen wollte. Jetzt ist es ihr egal.
Wovor sie genau Angstbhat kann sie nicht benennen, alles was mit anderen Menschen zu tun hat ist schwierig für sie. Alles stresst sie, Menschen in der Bahn, auf der Straße, einkaufen ist momentan auch unmöglich, mit viel Mühe habe ich sie will in den Rossmann bekommen.
Ich sagte zu ihr, es war doch schon Mal alles okay mit der Schule, da meinte sie, nein es war immer schrecklich, ich habe es nur nicht gezeigt.
So nach diesem doch sehr langen Text, die eigentliche Frage.
Kann Lissy zwangseingewiesen werden zur stationären Therapie, vom Jugendamt? Und wenn sie sich wieder verweigert und nicht mitarbeitet, in eine betreute Wohngruppe gesteckt werden?
Mich treibt die Sorge in den Wahnsinn, weil ich mir so viele Gedanken machen.
Aufgrund des ganzen Stresses habe ich eine akute depressive Phase. (Seit 10 Jahren nehme ich Antidepressiva und könnt damit auch ganz okay leben, aber als das mit dem Abschiedsbrief kam, ist mir der Boden unter den Füßen weggebrochen . Zwar bin ich jetzt wi der stabil, aber meine Gedanken kreisen immer nur um das Thema, was wenn meine Tochter nicht mitmacht in der Therapie, was wenn sie aus der Familie genommen wird.
Sorry für den langen Text und schon Mal danke schön für mögliche Antworten und Erfahrungen.
M.Miau
15.04.2021 21:53 • • 30.04.2021 #1