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Ich hab andauernd Gedanken ans Herz, die sich äußern, indem ich keine vollen Sätze denke, sondern teils nur das Wort Herzinfarkt. Dabei weiß ich, ich bin gesund und schade mir dadurch nur, dennoch ist die Angst irgendwo noch da und ich denk es. Oder ich bring das mit Zwängen in Verbindung. Teils denk ich so kranke Sachen, die total Schwachsinn sind, mich aber fertig machen.. Teils bewerte ich Sachen als schlecht oder nicht schlecht, obwohl ich sie so oder so ausführen muss. Teils denk ich mein Denken ist schlecht, teils denk ich wenn ich jetzt dort durch die Tür geh ist das schlecht.. Teils denk ich wenn ich wo lang gehe =Schlecht=Herzinfarkt. Dann denk ich wenn Person X mich jetzt anspricht bevor ich was gesagt hab=Herzinfarkt. Dieses Wort kommt dann einfach in Verbindung mit Zwängen in meinen Kopf. Was tu ich dagegen denn bitte, außer mir zu sagen es ist Unsinn, ignorier es..? Das tu ich, dennoch kommt es, vorallem wenn ich alleine bin oder viel Streß habe.

Gestern dachte ich mein Denken (also einfach nur Denken, egal WAS..) ist schlecht für mein Herz. Das sind einfach so Blitzgedanken die mir in den Kopf kommen, dabei WEIß ich natürlich, dass das totaler Müll ist. Das kann ich auch auf alles andere beziehen.. Jeder Mensch denkt und das ist auch super so. Aber die Tatsache, dass ich das denke, macht mich fertig und ich denke, bald krieg ich echt was mit dem Herz durch solche Gedanken die mich nur unnötig quälen oder mein Herz spürt das. Was tu ich dagegen und was denken sie, wieso ich so denke..? Ist ja eine sinnlose Selbstqual.

LG!

29.09.2009 10:28 • 30.09.2009 #1


Hallo Leani2,

das, was Du schilderst, erscheint mir bei den wenigen Informationen, die mir vorliegen, am ehesten mit dem Begriff Zwangsgedanken umschrieben zu sein. Die beziehen sich bei Dir dann auf eine Angst - letztendlich - vor dem eigenen Tod.
Das Typische an sog. Zwangsgedanken ist gerade, dass der Patient weiß, was er da tut und das dies eigentlich Unsinn ist, aber den Eindruck hat, nichts dagegen tun zu können. Man verliert die Sicherheit, dass man selbst denkt und fühlt eher, als drängten sich die Gedanken von ganz alleine auf (Angst, die Kontrolle zu verlieren).

Dahinter stehen immer tiefer sitzende Ängste (s.o.), die man spürt, aber nicht so recht einzuordnen weiß.

Deshalb ist es bei Zwangsgedanken oder -handlungen oft angeraten, sich therapeutische Hilfe zu holen, damit keine Chronifizierung stattfindet. Dann nämlich können Zwänge sehr hartnäckig werden.

Was Du kurzfristig tun kannst, sind zwei Dinge:

1. Wenn Dir unsinnige Gedanken in den Kopf kommen, sage Dir innerlich und SOFORT STOP, wenn es sein muss mehrfach.

und

2. mache genau das, was die Gedanken Dir suggerieren, nicht zu tun. Überprüfe also jedes Mal den Realitätsgehalt, damit Du Deiner eigenen Urteilsfähigkeit wieder sicherer wirst.

Bsp: Wenn ich jetzt dort durch die Tür gehe ... - STOP - Das ist Unsinn - STOP ... und dann gehst Du ganz bewusst durch die Tür, wenn notwendig mehrfach, bis Du ein sichereres Gefühl entwickelt hast.

Ansonsten empfehle ich Dir noch folgende Selbsthilfemöglichkeiten:

- Hoffmann, N. Wenn Zwänge Dein Leben einengen, PAL Verlag

https://www.psychic.de/herzphobie-herzneurose.php

- Frei werden von Zwangsgedanken von Hansruedi Ambühl, Patmos Verlag

Ich wünsche Dir viel Erfolg und grüße Dich herzlich

Bernd Remelius



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