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Guten Tag,

ich hoffe auf diesen Weg ein wenig Unterstützung oder vlt. Auch den einen oder anderen Tipp zu bekommen.

Folgender Sachverhalt:

Es geht um meine Freundin bzw. seit gestern meine Ex-Freundin. Wir haben uns vor knapp drei Monaten kennen gelernt, was auch eine ziemlich schwere Geburt war, da wir beide sehr zurückhaltend sind. Nachdem sie ein wenig in Offensive gegangen ist sind wir dann auch zusammengekommen. Auch wenn wir beide sehr schüchtern sind, war es doch eine sehr schöne Zeit, anzumerken ist noch das sie in Leipzig und ich in Berlin Wohne, sicherlich ist das nicht optimal, aber da ich sie wirklich sehr gern hatte konnte ich damit umgehen. Des Weiteren muss ich hinzufügen, das sie Medizin Studiert und der Vollständigkeit halber das sie 19 Jahre als ist. Ohne es groß ausschmücken zu wollen waren wir beide sehr einander zugetan und haben täglich Telefon ich vermisse dich etc. und es war durchaus so das sie mit mir zusammen sein wollte.

Nun möchte ich zum eigentlichen Kern kommen, in den Semesterferien hatte sie ihr Zweimonatiges Praktikum an der Nordsee in Husum, sie hat vorher schon immer sehr davon geschwärmt wie schön es dort sein und wie wohl sie sich fühlt. Damals habe ich mir noch nicht wirklich viele Gedanken darüber gemacht, dass es einmal so ausarten wird, mit der Zeit wurde sie immer seltsamer, ohne das ich es wirklich wahrhaben wollte, auf der Gefühlsebene kam von ihr gar nichts mehr, so dass ich mich auch zurückzog und meine Gefühle/Sehnsucht hinter den Berg hielt. Sie redete Permanent von Husum/der Nordsee und Idealisiert sämtliche Dinge die es dort gibt, zusehend wurde es immer schlimmer. Ich war sie auch zwei Mal besuchen und habe versucht ein Gespräch herbeizuführen, was nicht möglich war, trotz mehrmaliger versuche. Nachdem sie wieder zurück musste konnte ich sie nicht am Telefon erreichen, überhaupt habe ich gemerkt, das meine Anwesenheit absolut überflüssig war und das sie sich wirklich kaum noch für mich interessiert, auf Gespräche nicht eingeht etc. und auch in der Uni weis ich aus verlässlichen Quellen, redet sie nur über Möwen, die tolle Nordsee und wie nett und freundlich dort alle seien u.s.w wenn sie denn überhaupt mal etwas sagt, sonst schaut sie nur trübsinnig vor sich hin, geht nicht weg, obwohl ihre Freunde sie ununterbrochen ermuntern. Ich kann ja die Begeisterung für eine bestimmte Gegend durchaus nachvollziehen, aber wie schon gesagt habe ich das Gefühl das es bei ihr Krankhaft ist.

Wichtig wäre noch zu sagen dass sie bevor das Thema Husum/Nordsee so hoch kam das sie sehr auf das Thema Medizin fixiert ist, es st ihr Kindheitstraum Ärztin zu werden, was ich auch sehr schön fand, das sie weiß was sie will und machen möchte, aber schon damals war ich ein wenig verwundert wie fixiert sie darauf ist, in jeder unmöglichen Situation kam sie darauf zu sprechen.

Versteht mich nicht falsch, das ist keine verletzte Eitelkeit oder ähnliches, sicherlich bin ich sehr Traurig, aber ich mache mir ernsthafte Gedanken um ihren Gesundheitszustand, da sie fast Krankhaft Idealisiert und fixiert ist, ich bin leider nur Laie auf diesen Gebiet und kann nur raten, wie das alles zusammen hängt, auch Freunden von ihr ist es ein Rätsel.

Auch verwundert es mich wie man gewisse Themen zu Gänze Ausblenden kann und damit meine ich wirklich vollkommen.

Ich bin einfach ratlos und sehr besorgt um sie, da ich das Gefühl habe das sie sich da immer mehr reinsteigert sein es nun ihr Studium oder die Nordsee, wenn sie so weitermacht werden sich auch ihre Freunde von ihr abwenden, was sie teilweise auch schon tun.

Hinzuzufügen wäre auch noch, das sie sich sowohl in ihrer Heimatstadt wie auch in Leipzig nicht sonderlich wohl fühlt und Berlin ist mittlerweile für sie so etwas wie die Ursache allen Übels, ich wusste zwar von vornherein das sie Berlin nicht sonderlich mag, aber als sie sich dann einmal herabgelassen hat mich zu besuchen, hat sie wirklich alles pervertiert.

Die Leute, die Gegend, alles schei. wobei ich erwähnen muss das ich einer absolut schönen Gegend direkt am Wasser wohne.

Also, ich bin über jeden Tipp oder Deutungsversuch dankbar.

29.10.2009 10:05 • 29.10.2009 #1


1 Antwort ↓

Ich glaube nicht, dass deine Sorge begründet ist.

Ich meine: Deine Freundin war immerhin zwei Monate an der Nordsee.
Ich war selber schon zweimal an der Nordsee und ich kann ihre Begeisterung durchaus verstehen: Es ist da einfach sehr schön.
Vor Allem ist es halt ganz anders als im Rest von Deutschland, einfach, weil man da einen Strand und ein Meer hat
Und in zwei Monaten sammeln sich enorm viele Eindrücke an; kein Wunder also, dass du eine ganze Weile lang nur von der Nordsee gehört hast, denn sie hat das Leben dort ja zwei Monate lang genießen und viele Eindrücke sammeln können
So sind Frauen halt.
Wir sammeln Emotionen und Eindrücke und laden sie dann ab.
Egal, ob es sich dabei um Alltägliches oder Besonderes handelt.
Und je mehr Input, desto mehr Output gibt es auch.

Und bezüglich ihrer Sicht deiner Heimatstadt:
Auch das kenne ich. Ich war schon öfter bei Freunden zu Besuch in Köln, und danach in Duisburg.
Ich selber komme aus Nürnberg, wo viel Grün ist, viel schöne Fachwerkhäuser, viel Altstadt, viele Brunnen, die Burg, etc.
Ist ne hübsche Stadt eben, in meinen Augen.
Dagegen erschienen mir die anderen Städte zubetoniert, zugepflastert, leblos, ohne Grün eben. Dieses abwechslunsgreiche Bild, das ich aus Nürnberg kenne, gab es da einfach nicht.
Obwohl ich dort echt liebe Freunde besucht hab, war ich jedes mal wieder froh, wenn ich weg war. Weil es mir dort einfach nicht gefallen hat.
Es kommt also immer darauf an, woher man kommt, und wohin man geht, was man gewohnt ist, was man mag, wenn man einen anderen Ort beurteilt.

Es ist übrigens auch ganz normal, dass man als Medizinstudent sehr auf sein Studium fixiert ist. Die Mediziner haben von Allen fast den größten Lernaufwand. Da bleibt wenig Zeit für Freunde, Party, Beziehung, etc.
Das ist aber kein Einzelfall bei deiner Freundin, sondern scheinbar die Regel. Studieren kann auch Freundschaften kosten.
Besonders das Medizinstudium.
Das hab ich schon oft gehört, von Studenten aus den höheren Semestern.
Und wenn ich mir überlege, dass ich selber jeden Tag von 8:00 bis 20:00 nur Sachen für die Uni erledige, und weiß, dass das in der Regel alle so machen müssen, dann kann ich mir gut vorstellen, dass deine Freundin keine Lust hat am Wochenende noch weg zu gehen
Ich war zwar selber schon zweimal auf Studentenparties seit die Uni begonnen hat.. aber auch nicht so lange wie früher, einfach, weil man das Wochenende entweder nutzt, um nochmal Stoff aufzuholen, oder Arbeiten fertig macht, oder, weil man einfach die Batterien mal neu aufladen muss.

Zusammenfassend würde ich sagen:
Deine Exfreundin hat bestimmt kein Problem, besonders kein psychisches.
Sie mag einfach Berlin nicht, weil es ihr halt nicht gefällt, dafür mag sie die Nordsee, weil sie es da eben sehr schön fand.
Und sie studiert mit Leib und Seele, wie es sich als Student gehört.
Das kostet sie Zeit und Nerven. Und darum hat sie halt nicht mehr viel Lust, noch was zu machen.
(Ansonsten: Wie lange studiert sie denn schon? Als Erstie ist es total normal, dass man irgendwann am Anfang nen Durchhänger hat. Den hatte bei uns auch schon jeder. Es ist einfach ne große Umstellung von Schule auf Uni. Egal, was und wo man studiert.)

Mehr gibt's da, finde ich, nicht hinein zu interpretieren

Ihr habt euch halt in den zwei Monaten, in denen sie weg war und ihr euch kaum sehen konntet, einfach auseinander gelebt.

Mein Fazit:
Lass sie ziehen und such dir eine Neue, der du dein Herz schenken kannst

Krank ist sie ganz bestimmt nicht.
Aber ich find's bewundernswert, wie sie ihren Kindheitstraum verfolgt. Das trauen sich bloß ganz wenige Menschen.


Liebe Grüße,
Pilongo




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