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Das ist mein erster Post im Zwangs-Bereich des Forums.
Ich bin eigentlich nur im Angst-Teil unterwegs, da ich eine Generalisierte Angststörung inkl. Hypochondrie habe mit zwischenzeitlich auch depressiven Phasen.

Meine Hypochondrie habe ich mittlerweile recht gut im Griff.
Die allgemeine GA ist insgesamt auch nicht mehr so nervig wie noch vor einiger Zeit.

Da Ängste aber immer auch mit dem Wort Kontrolle zu tun haben und ich immer schon (durch die Erziehung u. Prägung meiner Eltern) ein sehr perfektionistisch veranlagter Mensch war/bin, kam bei mir (auch während Therapien) immer mal wieder die Frage auf, ob ich auch im Bereich Zwangsstörungen meine Baustellen habe.

Das Thema wurde in Therapien aber leider nie besonders aufgegriffen oder immer nur angeschnitten. Zu sehr stand die Angststörung an sich im Vordergrund.

Ich hatte dass Thema in meinem Faden Fremdsteuerung teils schon angerissen, würde hier gerne aber nochmal versuchen, es anzugehen, vielleicht ganz langsam Stück für Stück und erst einmal schauen, wer hier noch auch genau mein Problem hat.

Ich fange jetzt einfach mal an, alltägliche Dinge niederzuschreiben, die mir so auffallen an mir.

Je nach Stresslevel / Tagesform neige ich dazu, im Alltag alle Dinge sehr effizient zu machen / machen zu wollen. Es sind teils absolut banale Dinge. Wenn ich solche Phasen habe, lasse ich z.B. den Wasserhahn nur so viel laufen, wie nötig (aber nicht, um Geld zu sparen, sondern einfach eben aus purer Effizienz).
Ich kann Besteck oder Teller kaum herumstehen lassen und räume diese immer so schnell es geht in den Geschirrspüler.
Obwohl es früher noch viel schlimmer war, verspüre ich hin und wieder den Drang, unseren Papierkram in den Ordnern optimieren zu wollen in Sachen Übersichtlichkeit und eben Effizienz, als z.B. möglichst viel auf wenige Blätter zu bekommen und dann auch so, dass im Falle meines Todes (klingt krass, ich weiß) meine Frau oder auch Kids sich ohne Probleme zurecht finden und sozusagen genau wissen, wo welche Gelder liegen, welche Versicherungen und Verträge wir haben. Natürlich hat dieser Punkt auch mit dem Thema Angst zu tun - das ist mir völlig klar.

Was gibt es noch für Beispiele?
Gerne poste ich meine Zeilen aus dem Fremdsteuerungs-Thread, in dem ich einen Vormittag von mir beschrieben habe, an dem ich unter Kopfschmerzen zuerst alles erledigen bzw. meine Liste abhaken musste, bevor ich mich entspannt auf die Couch legen konnte:
Zitat von Hicks:
Aber ich beschreibe jetzt mal Stück für Stück, was heute los war in der früh bei mir:

- Ich merkte beim Aufwachen schon, dass ich nicht gut geschlafen hatte. Kopfschmerzen mit verspanntem Nacken und auch total müde und gerädert.

- Der Grund, warum ich wohl nicht entspannt schlafen konnte, ist vermutlich, weil meine Mutter jetzt dann um 10 Uhr ihren Hund zu uns bringt. Der bleibt dann (zum ersten Mal) drei Tage bei uns, weil sie mit ihrer Schwester wegfährt für drei Tage in den Bayerischen Wald (das gönne ich ihr auch total, weil sie ihre Schwester, die aus dem Ausland da ist, seit 10 Jahren nicht mehr gesehen hat)
Jedenfalls ist recht klar, dass mich das Thema mit dem Hund wohl etwas stresst (klappt es gut mit ihm nachts bei uns usw?)

- Habe mich dann mit meinen Kids und meiner Frau beim Frühstück einigermaßen halten können. Meine Frau und mein Großer waren dann aus dem Haus und ich hab mich noch um unseren Kleinen gekümmert. Als der auch aus dem Haus war, ging es dann los mit meinem Klassiker, den ich in der früh an schlechten Tagen habe:

- Eigentlich hätte ich mich sofort auf die Couch legen sollen und meine Entspannungsübungen mit Youtube (Yoga etc) machen müssen. Ich weiß nämlich, dass mir das in solchen Phasen hilft und gut tut. Die Kopfschmerzen gehen oft damit sogar weg.

- Aber nein - ich konnte es nicht! Jetzt haltet Euch fest!
Meine Liste (im Kopf) sah also wie folgt aus:

1. Frühstückstisch muss abgeräumt werden!
2. Geschirrspüler muss ausgeräumt werden (der lief gestern Abend noch und war folglich voll)
3. Dreckiges Geschirr muss in den Spüler eingeräumt werden (Gruß an )
4. Alle Zimmer müssen gelüftet werden im Haus.
5. Ich muss mich umziehen.
6. Ich muss Zähneputzen.
7. Ich muss beim Metzger anrufen, um nach einem Suppenhuhn zu fragen (für Mittag).
8. Die Wasserkaraffe muss aufgefüllt werden.
9. Die Tischunterlagen müssen abgeputzt werden.

Ich habe diese bescheuerten Punkte also alle erledigt (unter leichten Kopfschmerzen!).
Erst nach Abarbeiten dieser Liste konnte ich mich endlich mit freiem Kopf auf die Couch legen und meine Entspannungsübungen machen. Das ist jetzt eine Stunde her. Mir geht es seither viel besser und die Kopfschmerzen sind weg.

Man sieht also:
Ich kann mich nicht entspannen und ruhig auf die Couch legen an solchen Tagen, sofern nicht VORHER alles um mich herum erledigt ist. Es geht nicht, weil ich dann auch kopfmäßig ständig diese Dinge umherschwirren sehe, sofern ich ohne Erledigung meine Entspannungsübungen angehen würde.

Wenn man sich mal die 9 Punkte oben ansieht, dann wird man erkennen, dass kein einziger (!) Punkt die Dringlichkeit hat, sofort erledigt zu werden! Das ist nämlich der Witz an der Sache. Alles (!) könnte ich auch in einigen Stunden machen. Es würde nichts kaputt gehen oder schlimme Folgen haben, wenn ich es nicht sofort tue, aber trotzdem muss ich es für mich sofort machen, damit es weg ist.



Mir werden im Laufe dieses Threads bestimmt noch weitere Ticks von mir einfallen aus dem Alltag.
Aber zum Einstieg reicht mir das aus.

Wer kennt ähnliche Verhaltensweisen von sich?

PS: Anmerken möchte ich noch (aber das ist auch irgendwo logisch), dass ich diese Zwänge umso mehr habe, je unentspannter und schlechter es mir geht. Im Urlaub weg von daheim habe ich diese Zwänge so gut wie gar nicht, was (auch laut meiner Frau) wohl daran liegt, dass mein Grundpegel dort immer sehr entspannt ist.

09.10.2023 12:08 • 12.10.2023 x 5 #1


70 Antworten ↓


Bei uns geht es doch sehr viel um Kontrolle. Insofern sind deine Macken deine Art, Kontrolle behalten zu wollen, wobei wissenschaftlich bestätigt wurde, dass Ordnung und Sauberkeit gut für die Psyche sind.

Ich katastrophiere dagegen und versuche schon im Vorfeld gegen jede erdenkliche Katastrophe eine Lösung zu finden. Und ich bin wirklich gut darin.

Aber gegen meine wirklichen, eintretenden Katastrophen bin ich nicht gewappnet, insofern weiss ich, dass Kontrolle eben nur begrenzt funktioniert.

Aber egal, sicher ist sicher, und deswegen sind unsere Ticks, Tricks und Macken akzeptabel, wenn dabei kein grosser Leidensdruck entsteht.

Und perfektionistisch sein zu wollen, scheint auch zur Erkrankung dazugehören. Da man weniger mit Ablehnung konfrontiert wird, wenn man alles perfekt macht. Dabei ist das aber richtig Stress und tata- die Angsterkrankung lässt grüßen.

A


Zwang, alles möglichst effizient zu machen

x 3


Zitat von Icefalki:
Dabei ist das aber richtig Stress

Das ist zur Zeit wieder ein bisschen mein Problem, dass ich in solchen Phasen, in denen ich zu diesen Ticks neige, natürlich wieder Symptome bekomme. Die Funktion des ganzen Kreislaufs ist mir aner zumindest bekannt:

Meist Atemprobleme durch chronische Hyperventilation (atme also nur oben herum und viel zu eng) = Verspannungen am ganzen Körper = innere Unruhe = das ganze System verkrampft.

Gott sei Dank weiß ich ja mittlerweile, was ich dann tun muss, nämlich recht schnell meine Entspannungsübungen machen. Die bringen mich dann schon wieder recht flott runter.

Unfassbar nervig ist es trotzdem, sich in gewissen Punkten nicht ändern zu können. Diesen Drang, aufzuräumen oder Unordnung/Ineffizienz nicht ertragen zu können, finde ich zwar nicht so schlimm, wie die Ängste, die ich teils hatte, aber ich bin schon etwas enttäuscht, dass ich da nicht mehr wegbekomme über die ganzen Jahre.

@Hicks Sehe ich mich auch wieder … lg

Ordnung, Effizienz, man kann natürlich heutzutage alles pathologisieren. Weil man seinen Vorlieben oder seinem Geschmack folgt, ist das natürlich zwangsläufig zwanghaft. Somit erliegen wohl die Hälfte der Deutschen dem ZWANG ihr Auto zu waschen, oder Fußball zu schauen.
Vielleicht einfach mal weniger einen eventuellen psychischen Grund hinter jedem möglicherweise in Gedanken von der „Norm“ abweichenden Verhalten, gleich als Krank zu definieren.
Allerdings ist natürlich klar, dass das in einem Forum für psychische Erkrankungen so thematisiert werden muss, sonst wäre es nicht passend. Zwangserkrankungen sind schlimm, ohne Frage und deshalb ist es umso wichtiger, diese Erkrankung zu behandeln. Aber eben auch nur, wenn sie gesichert diagnostiziert wird.

Zitat von Naddel93:
@Hicks Sehe ich mich auch wieder … lg

Echt ?
Deine Angststörungen sind mir bekannt, aber dass du auch derartige Zwänge / Ordnungs-Ticks hast, ist mir neu.

Kannst du mir Beispiele aus dem Alltag nennen ?
Interessiert mich einfach.

@Disturbed

Deine Beispiele kann ich verstehen.
Ich sehe es so, dass jegliches Verhalten und sei es für andere noch so bekloppt oder übertrieben, absolut kein Problem ist, solange der Betroffene nicht darunter leidet, also keine negativen, psychischen oder körperlichen Symptome entwickelt.

Wenn jemand jeden Tag sein Auto wäscht oder das ganze Haus putzt, aber sich einfach gut dabei fühlt, dann ist das kein Problem.
Ich merke bei mir leider wie oben erwähnt, dass ich (zur Zeit leider wieder vermehrt) körperliche Symptome entwickele, wenn ich solche Phasen habe (das beschriebene Verkrampfen der Atmung usw).

Ergo ist das schon für mich eine psychosomatische Sache und nicht zu vergleichen mit den Vorlieben der üblichen Normalos. Meine Frau hatte mich da auch drauf hingewiesen die letzten Tage.

Daher würde ich mich freuen, hier Erfahrungen oder auch Tipps zu bekommen von Leuten, die das auch haben.

@Hicks also leidest Du, wenn Du nicht für Ordnung und Effizienz sorgen kannst? Oder geht es anderen nur auf die Nerven, wenn Du es tust / tun magst?

Zitat von Disturbed:
@Hicks also leidest Du, wenn Du nicht für Ordnung und Effizienz sorgen kannst? Oder geht es anderen nur auf die Nerven, wenn Du es tust / tun magst? ...

Ersteres. Das Zweite wäre null Problem. Dafür würde ich hier keinen Faden eröffnen. Das ist Alltag in Beziehungen und Ehen

In Extremphasen muss ich sogar Dinge gerade rücken (Tischunterlagen z.B. oder Handtücher, die nicht gleichmäßig aufgehängt sind). ...oder Brösel einzeln vom Boden aufheben, wenn ich sie sehe.

Zitat von Hicks:
(das beschriebene Verkrampfen der Atmung usw).

Vielleicht könntest du zunächst die Atmung bearbeiten, so dass du weniger Ängste/Sorgen/Leiden hast, solltest du mal deinen Zwängen nicht nachgehen können.
Hatte eine für mich persönlich sehr entspannende Atemtechnik entdeckt und werde diese täglich machen. Fazit: Ich kann besser schlafen, bin um einiges entspannter und kam schnell zur Ruhe (bisher 4 Mal etwa gemacht). Es nennt sich kohärentes Atmen (Einfach besser leben auf YT).

Vielleicht kann man manchmal oder können manche mehr erreichen, durch Atemübungen, als andersherum. Somit könnte sich das eine oder andere von allein lösen. Ich habe auch bemerkt, dass ich weniger Schmerzen habe und das schon seit etwa 3 Tagen und mein Allgemeinzustand ist ziemlich gelassen.

Hätte ich auch nie gedacht, aber es gibt ja für den einen oder anderen immer wieder neue und andere Wege, etwas zu finden, was einen selbst weiter bringt, egal, ob bei Zwängen, Ängsten u. a.
Mir wurde damals in einer der Therapien gesagt, dass Zwänge eine Begleiterscheinung von Ängsten sind. Also ist es vielleicht besser, erst an den Ängsten zu arbeiten, um die Zwänge abschwächen zu können. Vielleicht auch umgekehrt, das wirst nur du für dich am besten wissen.
Manchmal nützt auch das Wissen, was man selbst hat, nicht viel, sondern eher die Praxis (Ausführung, Beobachtung, Optimierung/Kultivierung als Beispiel).

Den Thread habe ich eigentlich nur eröffnet, weil ich noch keinen anderen hier finden konnte, der diesen Optimierungs- / Ordnungszwang aufgreift.

Ich versuche nochmal, diesen Zustand zu beschreiben (vielleicht erkennt sich dann leichter jemand wieder):

Wenn es mir gut geht (Urlaub in einem Ferienhaus z.B. oder auch oft abends) = keinerlei Drang, etwas zu tun, weil entspannt / Grundpegel der Psyche passt etc

Wenn es mir schlecht geht / ich mich gestresst fühle (Auslöser können viele Dinge sein):
= Dann nehme ich in der Umgebung/daheim im Haus etc Sachen wahr, die einer Optimierung bedürfen (in gutem Zustand nehme ich diese Ineffizienz nicht so wahr bzw. es stört mich nicht) = Drang, diese Unordnung zu beseitigen/zu optimieren.
Problem dann: in genau diesem Zustand fehlen mir oft Kraft/Energie/die Nerven = Teufelskreis geht los, weil ich es einerseits nicht ertragen kann, nichts zu machen, andererseits es aber anstrengend ist = körperliche Symptome wie chronische Hyperventilation/Verspannungen etc

Zitat von -IchBins-:
Vielleicht könntest du zunächst die Atmung bearbeiten, so dass du weniger Ängste/Sorgen/Leiden hast,

Danke, aber das mache ich seit etlichen Jahren. Das ist das, was mich etwas wundert bzw. enttäuscht, dass das nicht reicht.


Zitat von -IchBins-:
Es nennt sich kohärentes Atmen (Einfach besser leben auf YT).

Kenne ich . Ist sehr gut.
Der Witz ist, dass ich seit Jahren täglich Entspannungsübungen mache über YouTube und das auch fast jedem hier immer empfehle.


Zitat von -IchBins-:
Mir wurde damals in einer der Therapien gesagt, dass Zwänge eine Begleiterscheinung von Ängsten sind

Korrekt und auch bekannt.
Die Wörter KONTROLLE und ÄNGSTE sind sozusagen ein Ehepaar

Der Logik nach müsste ich vermuten, dass ich irgendwo noch Ängste habe und dadurch die Zwänge ausgelöst werden.

Zitat von Hicks:
enttäuscht,

vielleicht ist das der Punkt, dass es nicht so klappt, weil du enttäuscht bist aufgrund der etlichen Jahre, die du es schon praktizierst. Und wenn es dann mal nicht so klappt, bist du enttäuscht?
Besser ist evtl. zu sagen: ok, dann war es jetzt halt nicht so, wie ich es gern gehabt hätte, aber es ist ok.


Zitat von Hicks:
Der Witz ist, dass ich seit Jahren täglich Entspannungsübungen mache über YouTube und das auch fast jedem hier immer empfehle.

ja, das kenn ich. In meiner Phase habe ich auch die Empfehlung gegeben und es selbst nicht hin bekommen. Aber einfach, weil ich mit zuviel Druck daran gegangen war. Das ist vorbei.

Hast du dich schon mal gefragt, warum die Kontrolle? Warum oder was passieren würde, wenn du dies oder das mal sein lassen würdest? Oder wahrscheinlich auch schon getan und was ist dann in dir vorgegangen, welche Gedanken hattest du dabei? Vielleicht den Fokus auch eher auf die gedankliche Ebene legen, was da oben im Oberstübchen vorgeht zu dem Moment, wo du diese Beklemmung spürst oder den Zwang/Drang dies oder das zu tun. Mehr fällt mir auch gerade nicht dazu ein.

Das Ordnen der Dinge verspricht m. E. unterbewusst eine Ordnung im Geist. Ich kenne Deine Neigungen nahezu identisch von mir. Allerdings kam ich irgendwann auf den Trichter, mich zu fragen, was denn Ordnung eigentlich sein soll.

Je mehr Komponenten in unser persönliches Ordnungssystem integriert werden (sollen) umso komplexer wird auch die Etablierung und v. a. die Erhaltung dieses Systems.

Wenn ich dann die (Zeit- und Nerven-)kosten/Nutzen-Rechnung aufstelle, vergeht mir bald die Lust auf die Ordnung.

Könnte mir vorstellen, dass @Azure hier einiges beizudenken hätte... ?

Zitat von moo:
Je mehr Komponenten in unser persönliches Ordnungssystem integriert werden (sollen) umso komplexer wird auch die Etablierung und v. a. die Erhaltung dieses Systems.

Ja, man kann alles auch kaputt optimieren.

Zitat von Hicks:
Drang, diese Unordnung zu beseitigen/zu optimieren.
Problem dann: in genau diesem Zustand fehlen mir oft Kraft/Energie/die Nerven = Teufelskreis geht los, weil ich es einerseits nicht ertragen kann, nichts zu machen, andererseits es aber anstrengend ist = körperliche Symptome wie chronische Hyperventilation/Verspannungen etc

Habe ich gerade erst gelesen vor meinem Beitrag.
So ging es mir in der Vergangenheit aber mehr mit Erschöpfungszuständen, weil ich es machen musste, aber eigentlich schon keine Kraft hatte, danach zwar erleichtert aber nicht zufrieden war.

Zitat von moo:
Wenn ich dann die (Zeit- und Nerven-)kosten/Nutzen-Rechnung aufstelle, vergeht mir bald

Richtig. Das ist mir eigentlich auch schon länger klar. Daher zelebrieren meine Frau und ich seit ca. einem Jahr die 80/20-Regel und Minimalismus, wo es nur geht. Oft gelingt es auch, sogar mir, aber manchmal, wenn es mir nicht gut geht, leider nicht.

Ich beneide mittlerweile sehr oft chaotische oder unordentliche Leute bzw. deren egal-Einstellung.
30% der Lockerheit von denen hätte ich gerne bzw. würden mir schon reichen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Bei mir ist es genau so, einfach mit dem Unterschied, dass ich auch im Urlaub und Privatleben alles optimieren und perfekt machen will.

Auf der Arbeit bringt mir das eine traurige Berühmtheit. Bei Prüfprozessen wird meine Arbeit gar nicht mehr kontrolliert, weil man ja eh weiss, dass alles tiptop ist.
Jedoch bin auch ich nur ein Mensch und falls ich mal einen Fehler machen würde, käme es vielleicht erst beim Kunden raus. Das zusätzlich versetzt mich in den Stress, absolut fehlerfrei und perfekt zu arbeiten, um ja niemanden zu enttäuschen - ein Teufelskreis.

Die 80/20 Regel verfolge ich seit 2012, oder versuche es zumindest. Das Ergebnis bei mir ist, dass ich die Arbeit wie zuvor sauber ausführe, aber einfach schneller arbeite.
Macht absolut gar keinen Sinn und ist total unlogisch. Aber gibt ja einen Grund, warum ich in diesem Forum bin...

Perfektionismus in schädlicher Form ist meines Erachtens oft die unglückliche Kombinaton aus Charakterzug und falscher Erziehung. Man ist nur etwas Wert, wenn man leistet.

Grade Heute habe ich über das Thema nachgedacht, was auch mein Thema ist,
ob genauso, oder ähnlich.

In der Reha z.B. war Heute Morgen etwas nicht in Ordnung. Ich hatte den Tag über Zeit,
das in Ordnung zu bringen, aber innerlich hatte ich diese Zeit nicht und es mußte sofort
sein. Auch wenn ich dadurch fast zu spät gekommen wäre, mußte ich es sofort machen.
Hätte auch noch warten können, aber dadurch bin ich ganz unruhig geworden.
Also es mußte für mich sofort erledigt werden, sonst hätte ich keine Ruhe gehabt,
Zitat von Angstmensch:
Man ist nur etwas Wert, wenn man leistet.

Das sehe ich nicht so, für mich nicht.

Da ist etwas anderes im Busch. Aber ich gehe jetzt ins Bett.

Die Anführungszeichen in meinem Zitat Man ist nur etwas Wert, wenn man leistet sollten darstellen, dass sich hierbei nicht um meine Meinung handelt, sondern ein passendes Zitat zu einer Erziehung ist, welche auf eben diesem Grundsatz basiert.

A


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