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Zitat von Hicks:
Das tut mir leid, dass dir Entspannungsübungen nicht helfen. Bei mir ist es das einzige, was alles einigermaßen im Zaum halten kann. Ich mache das auch wirklich bewusst.

In der letzten Zeit achte ich verstärkt darauf, Entspannungsübungen jeden Tag zu machen. Für den Moment holt es mich ganz gut runter, nur langfristig will sich kein entspannterer Zustand einstellen. Ich muss auch aufpassen, daß ich beizeiten damit loslege. Wenn ich schon zu tief 'drin' bin in stressigen Gedanken, klappt es nicht mehr.

Zitat von Hicks:
Wie ist es mit Sport bei dir? Manchen müssen sich eher richtig auspowern anstatt per Videos etc zu entspannen. Nach dem Sport setzt dann eben dieser Entspannungseffekt ein und hält bei einigen auch erstaunlich lange an.

Ich gestehe: ich bin der totale Sportverweigerer. Jeder Arzt, egal welcher Fachrichtung, drängelt mich in diese Richtung. Ist ja nicht so, daß ich nie was versucht hätte. Aber ich kann an Sport jeglicher Art einfach nichts finden, das war schon immer so.

Mein Problem: von Sport geht es mir schlechter. Vielleicht, WEIL mich daran nichts begeistert. Selbst nach kleinsten, einfachsten Einheiten habe ich sofort Rücken- und/oder Kreislaufprobleme. Und: ich werde hochgradig depressiv. Was für mich das Gravierendste daran ist.

Zudem - um nochmal aufs Thread-Thema zurück zu kommen - müsste ich dann erstmal eruieren, welcher Sport das für mich beste Kosten-/Nutzenverhältnis böte, was das sinnvollste Equipment dafür wäre (und wo ich dieses mit akzeptablem Preis-/Leistungsverhältnis am günstigsten bekomme) usw. Eine umfangreiche Ernährungsumstellung will ja auch noch bedacht werden, damit Sport und Ernährung im Zusammenspiel einen möglichst hohen Effizienzgrad erreichen. Komplexität 10/10 also.

Zitat von Hicks:
Das Offensichtlichste (damals in der Therapie empfohlen) waren kleine Zettel, auf welche ich mir immer ein TO TO schreiben sollte

Früher im Büro nannten sie mich Zettel-Liesel. Heute habe ich tausende Zettel, Notizblocks, Dateien aufm PC, Apps im Handy und auf Tablet, damit ich nix vergesse (statt dessen finde ich jetzt nix mehr) und bin total überfordert damit. Viele Einträge wiederholen sich mehrfach oder sind schon lange obsolet geworden. Ich kann mich einfach nicht entscheiden, was das für mich effizienteste Medium wäre. Zudem müsste ich dann alles mal ordnen und sortiert übertragen. Naja, der Winter wird ja lang und düster.

Zitat von Hicks:
Dieses verfrühte Herrichten ist also auch ein Punkt, den ich als Tick habe.

Hab ich auch, aber aus einem anderen Grund: ich habe das Problem, daß ich oft nicht auf Wecker reagiere. Wenn ich also morgens/vormittags einen Termin habe, lege ich am Vorabend schon alles benötigte parat. Falls ich dann mal wieder verschlafe, bricht nicht noch zusätzlich Stress aus, weil ich erst alles zusammensuchen muss. Selbstschutz sozusagen.

Zitat von Hicks:
Selbst bei meiner täglichen Mediation / Entspannungsübung muss ich manchmal aufpassen, das nicht einfach runterzuspulen, damit es erledigt ist...

Therapeutin: Und was machen Sie heute noch schönes?
Weyoun: Gleich noch in die Geschäfte A, B und C schnell was Einkaufen, bei meiner Tante was am PC reparieren, dann nach Hause, schnell entspannen, abends dann noch Rasen mähen, Sperrmüll rausbringen, Duschen und mit den Kumpels was Essen gehen.
Therapeutin: Augen verdrehend SCHNELL ENTSPANNEN?

Soviel dazu...

Zitat von Disturbed:
Vielleicht einfach mal weniger einen eventuellen psychischen Grund hinter jedem möglicherweise in Gedanken von der „Norm“ abweichenden Verhalten, gleich als Krank zu definieren.

Hallo.
Ich bin auch perfektionistisch ,aber leide nicht so darunter.
Ich habe es ja gerne sauber und aufgeräumt.
Ich mag halt kein Chaos und meine Psychologin sagte wenn ich es gerne mache ,ist es völlig ok .
Zitat von Disturbed:
also leidest Du, wenn Du nicht für Ordnung und Effizienz sorgen kannst? Oder geht es anderen nur auf die Nerven, wenn Du es tust / tun magst?

Manchmal ärgert es mich wenn ich etwas nicht hin bekomme und dann kann es sein das ich so lange pfriemele bist es so ist wie ich es möchte.
Das nervt auch schon mal.
Da ich alleine lebe ,kann ich ja bei mir so schalten und walten wie ich es möchte.
Wenn sich aber selten mal Besuch ankündigt ,dann muss alles perfekt sein.
Was ich aber mit bekomme,andere stören sich mehr daran wie ich.
Wenn mein altes Auto wieder mal gewaschen wird ,dann kommen schon mal Kommentare wie das ist bald kein Lack mehr drauf.
Aber so war ich immer schon,mache aus altem oft was neues.
Ich glaube auch das unsere Probleme viel damit zu tun haben,das Leben ist ja oft schon chaotisch,da wollen wir wenigstens ein perfekte Umfeld haben.
Aber ich mag meine Art auch irgendwie,liebe es wenn es alles schön ist.
Lg

A


Zwang, alles möglichst effizient zu machen

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Zitat von Hicks:
Schnelligkeit verbinde ich wohl auch mit Effektivität, weil dann sozusagen mehr Zeit übrig bleibt für die anderen, schönen Dinge. Der Witz ist, dass ich aktuell so viel Zeit habe, wie wohl noch nie in meinem Leben. Das Argument läuft also ins Leere. Oft mache ich alles also total flott (das stresst aber) und danach, wenn alles erledigt ist, sitze ich sozusagen faul auf der Couch und habe Zeit ohne Ende. Super-effektiv also!

Ja, das kenne ich auch. Habe für mich bereits gefragt, ob es meinen Körper einfach in einen Zustand des Nichtstuns' (in meinem Fall auch verbunden mit Medienkonsum) zieht. In meinem Thread Komme erst in die Gänge, wenn zu spät ist hörst du mich darüber lamentieren. (post2922116.html?hilit=Zustand#p2922116 )

Im Faden Wie denkt ihr ( post3054729.html?hilit=Psychische%20Ersch%C3%B6pfung#p3054729 ) habe ich ein paar oberflächliche Fragen in den Raum gestellt, wie der Mensch ermüdet/das Gehirn ermüdet.

Vielleicht hat es etwas mit Energie zu tun, die der Körper bereit ist, zu investieren. Vielleicht hängt es mit Verstimmungen zu tun, die andere als (Teil von) (Vorstufe zu) Burnout bezeichnen würden.

Mir hilft persönlich, festzustellen, was ich gerade mache, was ich als nächstes machen werde und kann mich dann nochmals bewusst mit kurzem Energieaufwand entscheiden, ob und wie ich diesen
Zustandswechsel angehen möchte.

Beispiel: Zustand Mittagessen, nächster Zustand kurz auf Couch ausruhen.

Ich merke, dass ich anfange wegzuräumen. Also klingelt bei mir inzwischen Zustandswechsel. Ich habe nun ei kurzes Zeitfenster wo ich mur Gedanken mache: will ich diesen Wechsel, wie kann ich ihn gestalten.


In meinem Fall ist es oft, mir bewusst zu machen, dass der Zustandswechsel komplettes abräumen, spülen, nachwischen beinhaltet (und zwar von allen)

Bei dir könnte der Gedanke sein: Ist meine Frau bereit für den Wechsel, wie kann ich mit ihr noch 5 schöne Minuten am Tisch verbringen, wäre ein Stück Apfel und ein Kaffee eine guter Zwischenschritt.

Dieses bewusste Hirneinschalten zwischen zwei Tätigkeiten empfinde ich als praktisch: ich kann mich davor und danach auf die Situation konzentrieren, oder auch mal guten Gewissens meine Seele baumeln lassen und weiß, dass ich bewusst u d kontrolliert meine Tätigkeiten beende und starte.

Da ich ein vergesslicher Mensch bin, muss ich mich regelmäßig daran erinnern, dass ich darauf achten will

Ich kenne das Phänomen bei mir als „Optimierungswahn“. An schlechteren Tagen versuche ich dann alles zu optimieren.
Beispiel:
Ich gerate unter Stress weil ich versuche, so schnell es geht zu duschen und noch schneller zu sein als letztes Mal.
Oder, krasseres Beispiel:

Ich sitze auf der Couch und will mir aus der Küche was zu trinken holen. Dabei fällt mir auf, ich könnte direkt die leere Tasse mit in die Küche nehmen. Und im Flur steht noch die Wäsche die in den Keller runter muss und in der Küche steht noch der Müll der raus muss und die Pflanzen im Wohnzimmer müssen gegossen werden. Also sitze ich auf der Couch und überlege mich kaputt an einem möglichst optimierten Laufweg, damit ich möglichst nicht einen Weg zwei mal gehen muss…und erstarre dabei komplett und bin gnadenlos überfordert bis zu diesem Punkt habe ich mich nicht von der Couch bewegt, sondern optimiere es zu Tode in meinem Kopf.
Mittlerweile merke ich das recht gut, wenn das passiert und denk mir dann: dir tut keiner was, wenn du halt 2 oder 3 mal gehst?!
Aber ich wurde in jungen Jahren von meinem Vater sehr auf Effizienz getrimmt. Zb hat er nach 7 Minuten die Sicherung von Durchlauferhitzer aus gemacht, wenn ich dann noch nicht fertig war mit duschen (ich war 5,6 jahre alt und hatte lange Haare). Und dann hieß es eben eiskalt zu Ende duschen. Wenn ich mich aber so beeilt hab dass ich vor den 7 Minuten fertig war wurde ich besonders gelobt…so als Beispiel, woher die Meise bei mir kommt

Zitat von WayOut:
Zb hat er nach 7 Minuten die Sicherung von Durchlauferhitzer aus gemacht

und ich als moderner Vater fange jedes Mal an zu diskutieren und ziehe den kürzeren

Wirklich schlimm sind btw. Familienangehörige, die einen entsprechenden Zwang zur Effizienz/Optimierung haben und IHREN Lösungsweg als einzigen richtigen sehen.... Nur so als anekdotischer Einwurf...

Zitat von WayOut:
Ich sitze auf der Couch und will mir aus der Küche was zu trinken holen. Dabei fällt mir auf, ich könnte direkt die leere Tasse mit in die Küche nehmen. Und im Flur steht noch die Wäsche die in den Keller runter muss und in der Küche steht noch der Müll der raus muss und die Pflanzen im Wohnzimmer müssen gegossen werden. Also sitze ich auf der Couch und überlege mich kaputt an einem möglichst optimierten Laufweg, damit ich möglichst nicht einen Weg zwei mal gehen muss…und erstarre dabei komplett und bin gnadenlos überfordert bis zu diesem Punkt habe ich mich nicht von der Couch bewegt, sondern optimiere es zu Tode in meinem Kopf.

Ich mach es kurz:
Bist du schon verheiratet ? Falls nicht, lasse ich mich scheiden und wir heiraten.

Im Ernst: Immer wieder unglaublich, wie sich diese wirklichen Alltags-Erzählungen hier gleichen oder man sich 1:1 selbst wiedererkennt.

Zitat von weyoun:
welcher Sport

Ich kann schon ein bisschen verstehen, was du für ein Problem mit Sport hast.
Bei mir ist es nicht ganz so krass, aber ähnlich.
Jeglicher Sport, der mir keinen Spaß macht, hat keinen Sinn. Dann halte ich es nicht lange durch und sehe es irgendwann nur noch als lästiges muss halt sein, damit die Gesundheit nicht völlig den Bach runter geht.
Ich habe jahrelang Kieser Training gemacht. Ich wusste, dass es für meinen Rücken nötig ist und gut tut, aber Bock hatte ich da nie drauf. Irgendwann spulte ich das Programm nur noch viel zu flott runter. Anfangs war jeder Besuch dort noch 45 Min. Am Ende waren es manchmal nur 20 Min. Katastrophal also.

Radfahren schaffe ich immer mal wieder, aber auch insgesamt viel zu wenig.
Joggen hat nie geklappt - ist einfach nicht mein Ding mit dem Laufen - mein Rücken kriegt da zu viele Stöße ab und ich komme irgendwie nicht so schnell vorwärts (daher finde ich Radfahren eben besser).

Tennis habe ich sehr lange gespielt und das hat mir wirklich Spaß gemacht.
Tischtennis war in der Jugend voll mein Ding und das peile ich nun auch wieder an, zu versuchen im Verein...seit etlichen Monaten....kriege meinen Hintern halt nicht hoch.

Wie gesagt - wenn Sport keinen Spaß macht, wird es nix bei mir. Das habe ich akzeptiert.
Der rein gesundheitliche Aspekt kann manchmal ausreichen, um zumindest ein bisschen was zu tun, aber eben nur, weil ich weiß, dass ich sonst einroste körperlich und es auch für meine Psyche gut ist, sich etwas auszupowern.

Habe heute früh mal versucht, einen größeren Zettel mit den täglichen Aufgaben zu erstellen.
Also einfach eine Liste mit Dingen, die jeden Vormittag daheim anfallen und ich sozusagen überprüfen muss durch kurzes Schauen auf den Zettel, ob ich es schon getan habe oder noch nicht.

Sind so banale Sachen wie

Tabletten nehmen
Staubsaugen
Müll rausbringen
Küche (Geschirr etc)
Entspannungsübungen machen
Rückengymnastik
Zimmer durchlüften
usw.

Insgesamt waren es knapp 10 Punkte.

Tja....und jetzt kommt es....der Zettel lag vielleicht 30 Min rum auf dem Esstisch.
Dann war es in mir vorbei und ich habe ihn zusammengeknüllt und weggeschmissen.
War selbst etwas überrascht darüber, aber das Ding triggerte mich und zwar in der Hinsicht, dass ich mir damit
selbst Last auferlegt hatte. Es kann sein, dass ich aktuell einfach auch eine sehr empfindliche und schlechte Phase habe. Ich sehe zur Zeit sehr vieles als pure Last und Nervigkeit an. Mein Smartphone habe ich heute früh auch nochmal überprüft und noch zwei Apps entfernt, die ich kaum mehr genutzt habe.
Ich will also aktuell einfach wohl so wenig wie möglich sehen, was mich triggern kann in Bezug auf TO DO.
Ich kann nicht einschätzen, ob sich das wieder ändert die nächsten Wochen, weil die Aufgaben ja glaube ich nicht verschwinden, sondern eben dann wohl in meinem Kopf bleiben und sich dort wieder ansammeln.
Ich werde aber weiter Lösungen suchen, die vielleicht klappen könnten.
Im Moment geht es mit Zetteln oder Niederschreiben einfach nicht (fühlt sich wie gesagt an wie unnötig Last erzeugen).

@Hicks Ja, ich bin glücklich verheiratet aber ich weiß sehr gut, was du meinst.
Auch in deiner Story mit dem Sport sehe ich mich total wieder. Ich mach dann zwar, wenn ich muss, aber nur so sehr mit halbem ar***, dass es überhaupt keinen Sinn macht und man es auch lassen kann.
Hab nen ebike hier, also auch ähnliches Thema mit dem Fahrrad. Da müssen dann Ziel und Bedingungen (Wetter…) stimmen, dann mach ich das
Ich sehe aber viele sportliche Dinge und denk mir „könnte Bock machen“, fang dann an und Merk mach nen paar Tagen „ach nee, doch nicht“.
Aber dasselbe Problem hab ich aber auch mit hobbies und so fristen hier viele Fehlkäufe gemeinsam im Fehlkaufland ein trauriges Dasein. aber da sind yogamatte, faszienrolle, Vibrationsplatte, malen nach zahlen, Kalligraphiezubehör etc etc wenigstens nicht allein und können sich gegenseitig ihr Leid klagen
Ja, meine Erklärung für dieses verhalten hab ich (adhs-diagnostiziert, nicht über Instagram selber getestet ). Bringt mir aber auch nix, macht die Lage nicht besser, weil ich keine Medikamente nehmen möchte. ‍️

Mal einen Tipp für Menschen die nicht wissen wo sie anfangen sollten,zb. beim aufräumen.
Das ist völlig gleich,am besten was am nächsten liegt.
Der Stress ist ja nicht das machen ,sondern das kaputt überlegen.
In der Zeit hat man die Sache auch erledigt..
Auch ein Tipp den ich für nicht schlecht halte,erst eine Sache zu Ende machen bevor man eine andere anfängt.
Ich mache das immer so.
Und wer Ordnung hält ,braucht wenig Zeit um aufzuräumen.

A


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