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Hallo ihr Lieben,

ich bin neu hier und habe leider noch kein Suchen Feld gefunden und bisher auch so noch keinen Eintrag dieser Art entdeckt. Also dachte ich mir beschreibe ich mal kurz mein Problem und hoffe, dass es vielleicht noch Andere mit diesem Problem gibt, oder sogar jemanden der diese Angst besiegen konnte.
Wie der Betreff schon sagt, leide ich unter einem Waschzwang. Dieser hat sich anfangs entwickelt als ich meinen Bilanzbuchhalter gemacht habe und nicht krank werden wollte. Jemand aus unserer Klasse war dann krankgeschrieben weil er Magenprobleme hatte und ich habe sofort an MagenDarm gedacht, auch wenn er meinte, dass er was Falsches gegessen hat. Seitdem habe ich mich nach dem Lehrgang immer sofort gesäubert bevor ich mich zu Hause frei bewegen konnte und konnte es auch danach nicht ablegen. Mitllerweile hat sich der Waschzwang auf viele Situationen ausgeweitet, so dass ich nur noch am Hände waschen bin. Ich hab auch gar nicht mehr so eine Angst vor der Krankheit selbst, sondern davor kontaminiert zu sein und alles was ich anfasse ebenfalls zu beschmutzen, so dass sich mir liebgewonnene Menschen, durch die Keime die ich an mir trage, anstecken könnten.

Vielleicht kann mir ja jemand helfen und sagen wie man so ein Problem am besten angeht, denn ich weiß langsam nicht mehr weiter. Es wird immer schlimmer anstatt besser.

17.03.2017 09:51 • 17.03.2017 #1


7 Antworten ↓


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Waschzwang und die Angst vor Kontamination

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Konfrontationstherapie?Oder Wahrscheinlichkeitsrechnung dagegenhalten?

Ich kann dir nur was aus meinem Umfeld erzählen.

Ich habe permanent dreckige Hände.Mit und ohne Handschuhe.Ich bin eher selten krank.

Ich habe entweder permanent die Hände voll ÖL, oder einer anderen KFZ Flüssigkeit, oder Gartenerde,oder Grünzeug.

Ich habe 6 Jahre meine Oma gepflegt.Die hat sich zum Schluss(die letzten 3 Jahre) immer nass gemacht.Sprich die Windeln waren manchmal so Nass, daß selbst dass Bett und Oma bis zu den Schultern voll Urin gewesen ist.

JEDEN MORGEN.

Hinzu kam dann noch daß Zugescheiße.Wirklich.Ich habe teilweise an den Beinen und an den Armen die schei. gehabt.

Nicht das harte Zeug.Oma hatte noch alles vorne in der *beep* und es lief teilweise bis zu den Knöcheln runter.

Hinzu kam noch, daß meine Oma Pergamenthaut hatte.Einmal zu fest gehalten und man schob die oberste Hautschicht weg.

So kam es oftmals vor, daß man beim abreiben mit Küchenrolle, vor dem eigentlichen säubern noch Wundversorgung dazu machen musste.

Lange Rede Ich lebe immer noch und war in der Zeit nicht öfter Krank als jetzt, obwohl ich mit schei. en Mas zu tun hatte!

Gut, ich habe mich immer mit Spitaziet und einem anderen Zeug desinfiziert, aber ich glaube, daß Du Lichtjahre von meinen Erlebnissen entfernt bist!

Ich verstehe dich.
Auch wenn mein Waschzwang (mittlerweile ansatzweise im Griff) nicht aus ANgst vor Krankheiten läuft sondern eher aus Ekel vor Körperflüssigkeiten und den Menschen im Allgemeinen.

Ich hatte Jahre wo ich mir ca 120 Mal am tag die Hände gewaschen habe.
Leider weiß ich gar nciht mehr genau, wie ich das genau in den Griff bekommenhabe. Ich wasche mir immernoch übermäßig oft die Hände, wechsele die Klamotten direkt, nachdem ich draußen war damit ich die wohnung nicht kontaminiere aber es ist besser.
Ich glaube man muss sich einfach zusammenreißen. Es gibt tausend gute gründe, sich die Hände zu waschen. Nach dem Müll rausbringen, nach der Toilette, vor dem Essen machen...
Aber es gibt eben auch DSituationen in denen es nicht so notwendig ist.

letztendlich muss du dir erst mal klarmachen, dass deine lieben Menschen auch ohne dich krank werden können. Dazu muss man ja nicht viel tun außer atmen um in der entsprechenden zeit einen Infekt einzuhandeln.

Lass die Verantwortung dort, wo sie hingehört. Diese Menschen müssen sich eben auch mal ihre Hände waschen und sich um sich selbst kümmern! du bist dafür nicht verantwortlich.

Ich habe nach und nach versucht das ein oder andere Hände waschen aufzuschieben und erst noch etwas anderes zu tun. Eines ausfallen zu lassen. Und dann aber auch stolz darauf zu sein und sich zu belohnen und nicht stattdessen Sorgen zu machen, wie schlimm es gewesen sein könnte es nicht getan zu haben.

Abschließend kann ich nur sagen, so ganz helfen kann ich da nicht. Mein Hygienebedürfnis ist noch immer groß aber es artet nicht mehr aus.

Aber ich muss auch sagen, Hände sehen nach einiger Zeit mit Waschzwang echt schlimm aus. Meine sind ca 8 Jahre danach immer noch stark geschädigt. Man sieht es ihnen immernoch an. Und jeder hautarzt spricht mich drauf an oh, Waschzwang?.
Also gesund ist das also ebenfalls nicht.
ist ja vielleicht auch ein Argument.

LG

Danke für eure Antworten.

Das mit deiner Oma ist natürlich wirklich ein Extremfall , aber da kann deine Oma sich glücklich schätzen, dass du dafür bereit warst.
Bei dem Waschzwang ist es ja so, dass man weiß, dass nichts passieren kann. Den anderen Leuten in meinem Umfeld, die es nicht so übertreiben, bleiben ja auch gesund. Eine Logik steckt da nicht hinter. Es ist wirklich Kopfsache und das muss iwie aufhören. Ich weiß nur nicht wie man so etwas am besten angeht ohne gleich die ganz harte Tour zu fahren. Im Kopf lässt sich immer so schwer rumdoktern.

Mhh vielleicht wäre da echt eine Therapie am besten=). Denn sich sagen Ok da passiert nichts bringt ja nicht wirklich was. Du bist ja nicht blöd und weist das im Prinzip. Man macht es dann halt trotzdem.

Hallo

Warst Du deswegen mal beim Arzt oder hast vielleicht schon mal eine Therapie gemacht?
Allein kommt man leider aus diesen Zwängen nicht raus, und ich denke nicht, dass hier jemand ein wirkungsvolles Konzept hat, wie man dagegen angehen kann.

Vielleicht hast Du Dich ja auch schon mal informiert über Zwangserkrankungen? Hier ist auch ein guter Artikel darüber:

http://www.psychosoziale-gesundheit.net ... erung.html

Und hier die Vorschläge der Deutsche Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V., was sie als Therapiemöglichkeiten empfehlen:
http://www.zwaenge.de/therapie/frameset_therapie.htm

LG Angor

Danke für eure Hilfe.
Mittlerweile denke ich auch, dass ich um eine Therapie nicht mehr drum herum komme. Die Artikel in den Links sagen das ja auch.
Hat jemand von euch so eine Therapie schon durchgestanden? Wie ist es, wenn dann wirklich wieder jemand erkrankt? Wird man dann sofort wieder zurückgeworfen, oder hilft eine Therapie wirklich so dolle, dass man trotzdessen dann damit klar kommt?
Ich habe auf Arbeit jetzt auch erzählt was Sache ist und zum Glück hat meine Chefin wirklich sehr gut reagiert und mir ein Einzelbüro zugewiesen, damit ich erstmal nicht mehr so eine Angst vor den Erkrankten haben muss.




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