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Hallo,

ich habe früher agressive Zwangsgedanken gehabt: Ich hatte immer Angst meine Mutter zu verletzen oder umzubringen.
Durch den Fakt, daß ich so etwas nie machen würde, verschwanden diese Gedanken, da ich sie irgendwann nicht mehr Ernst nehmen konnte.
Folgendes Problem heute: Ich nehme seit 3 Tagen Antidepressiva und deswegen kommen die Zwangsgedanken wieder. Ich halte es kaum aus. Folgenden Gedanken habe ich: Was ist wenn meine Persönlichkeit sich durch Antidepressiva verändert und ich nicht mehr ich selbst bin. Was ist wenn ich dann meine Mutter umbringe, weil ich nicht mehr ich selbst bin? Ich habe so eine Panik, das ich immer wieder die Tabletten absetze, weil ich dann meine gewohnte Sicherheit habe, ich selbst zu sein. Ich brauch die Tabletten aber, da ich sehr depressiv bin. Ich habe einfach nicht diese Sicherheit, das ich, ich selbst bleibe unter der Einnahme von Antidepressiva und deswegen habe ich ständig diese schlimmen Gedanken aus denen ich irgendwann nicht mehr herauskomme und völlig darin versinke.
Der Fakt, das Antidepressiva nur in seltenen Fällen die Persönlichkeit verändert, hilft mir leider auch nicht.
Ich bin völlig am Ende. Ich muss die Tabletten testen, aber ich halte die Gedanken dabei nicht aus.
Wie soll ich damit umgehen?

13.12.2021 10:53 • 13.12.2021 x 1 #1


6 Antworten ↓


Mach Dir bewusst,dass Deine Angst vor den Tabletten ein Ventil sucht und das Ventil sind die Zwangsgedanken.

Konfrontiere Dich mit Deiner Angst vor den Tabletten,die die eigentliche Ursache ist.

Im schlimmsten Falle verträgst Du die Tabletten nicht und dann setzt Du sie eben wieder ab.
Niemand ausser Dir selbst bestimmt das.
DU ALLEIN bist und bleibst der Herr über dein Leben,jede Sekunde lang.

Und Du wirst auch nicht alle Tabletten absetzen,nur die,die Dir nicht bekommen und das ist auch gut und richtig so.

A


Unaushaltbare Zwangsgedanken

x 3


Deine Ärztin hat Dir ja sicherlich gesagt, dass am Anfang alles schlechter wird. Ich hatte zB starke Suizidgedanken.

Das ging so 3/4 Wochen lang und dann und dann von einem Tag auf den anderen, als hätte jemand den Schalter umgelegt, waren sie verschwunden.

Halte durch!

Willkommen @Max456 ,

Zitat von Max456:
Durch den Fakt, dass ich so etwas nie machen würde, verschwanden diese Gedanken, da ich sie irgendwann nicht mehr Ernst nehmen konnte.

War das wirklich so simpel, wie Du es hier schilderst? Dem Zwängler sind doch Fakten idR ziemlich wurscht...?!

Zitat von Max456:
Folgendes Problem heute: Ich nehme seit 3 Tagen Antidepressiva und deswegen kommen die Zwangsgedanken wieder.

Ist unter der Einnahme der ADs o. g. Fakt weniger überzeugend?

Zitat von Max456:
Was ist wenn meine Persönlichkeit sich durch Antidepressiva verändert und ich nicht mehr ich selbst bin.

Sind bzw. waren wir jemals wir selbst?

Zitat von Max456:
Der Fakt, dass Antidepressiva nur in seltenen Fällen die Persönlichkeit verändert, hilft mir leider auch nicht.

Zitat von Max456:
Wie soll ich damit umgehen?

Indem Du vielleicht in der Therapie (?) eher den Zwangsgedanken Aufmerksamkeit schenkst. Unter Umständen sind sie der (lavierte) Grund für die Depression.

@moo
Hallo,
Nein so simpel war es damals nicht. Ich habe Jahre lang darunter gelitten. Bis ich irgendwann erkannt habe, das meine Persönlichkeit und Wünsche was komplett anderes sind als diese wirren Gedanken. Ich hatte diese Gedanken nun 2 Jahre nicht mehr.
Ich bin sehr selbst sicher geworden und wusste einfach, ich würde so etwas schlimmes niemals machen.
Unter der Einnahme von Antidepressiva bringen diese Worte nichts mehr. Der Fakt, daß dies nur dumme Gedanken sind hilft mir nicht mehr, da ich ja nicht mehr diese Sicherheit habe, ich selbst zu sein. Weil ich immer die Befürchtung habe, ich könnte nicht der selbe sein unter den Medikamenten. Diese Unsicherheit verunsichert mich und bringt die Zwangsgedanken wieder hervor. Vor allem nach den ganzen schlimmen Beiträgen im Internet, wo über Morde unter Antidepressiva geschrieben wurde.
Die Zwangsgedanken können auf keinen Fall der Auslöser der Depression sein, da ich diese 2 Jahre nicht hatte. Diese Gedanken sind erst nach der Verschreibung der Medikamente hochgekommen.
Ich weiß, sehr schwer zu verstehen.
Hört sich sehr dumm an, ist aber die Hölle im Kopf.

Servus Max,

danke für die Rückmeldung.

Zitat von Max456:
Die Zwangsgedanken können auf keinen Fall der Auslöser der Depression sein, da ich diese 2 Jahre nicht hatte. Diese Gedanken sind erst nach der Verschreibung der Medikamente hochgekommen.

Naja, Depressionen können sehr mächtig Ursachen verschleiern, das nur am Rande. Es kommt immer darauf an, wie man ihnen begegnet. Bist Du wegen der Depressionen denn in Psychotherapie (Gespräche, Gruppen etc.)? Wurden Dir die Medikamente (Plural?) von einem Facharzt verschrieben und hast Du ihm/ihr von Deiner damaligen Zwangsgedankenperiode erzählt?
Auch die Zwangsgedanken hatten ihre Ursachen. Sie entstehen nicht von alleine. Man entwickelt sie meist aus kompensatorischen Gründen. Das, was man seinerzeit mit Zwangsgedanken besänftigen wollte, kann später genauso gut in eine Depression führen. Darauf wollte ich hinaus.

Ich habe das Medikament vom Hausarzt verschrieben bekommen, da ich beim Psychiater erst Ende Februar einen Termin habe. Mein Psychiater weiß von den früheren Zwangsgedanken, da ich bei ihm schon behandelt wurde. Damals wurde bei mir auch eine Depression und Angststörung diagnostiziert, die sich leider am Ende als Fehldiagnose herausstellte, da alle Behandlungen mir nicht geholfen haben (stationär und ambulante Therapie) und ein Augenarzt einen Sehfehler korrigierte, der alle Symptome auslöste.
Jetzt sind es aber aufjedenfall Depressions-Symptome.
Ich habe aktuell keine Psychotherapie, bin jedoch auf der Suche.




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