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Zitat von silverleaf:
Ich freue mich, wenn ich Dir ein kleines bisschen weiterhelfen konnte !

Na, wir wollen mal nicht untertreiben, gelle!?

Zitat von silverleaf:
Ich habe tatsächlich Spaß daran, die entsprechende Literatur zu diesen Themen zu lesen, ich habe ein echtes Interesse an der wissenschaftlich/ fachlichen Seite der Psychologie.

Toll! Das scheint ein echter Vorteil für dich zu sein. Darf ich mal - interessehalber - fragen, ob dein Partner sich auch in dieser Art mit seiner eigenen Krankheit/Störung befasst?

Zitat von silverleaf:
Zum Glück hatte ich bislang immer Therapeuten, die das unterstützt haben und mich bzw. meinen Wissenshunger mit der entsprechen Literatur versorgt und gefüttert haben.

Wie schön, dass das für dich so positiv abgelaufen ist bzw. noch abläuft Tja, da sieht man mal wie unterschiedlich die Lebenswege verlaufen können. Der eine hat Glück und gerät an die richtigen Leute, der andere hat weniger Glück und strampelt sich einen ab, ob nun alleine weil z.B. das Vertrauen in Therapeuten fehlt oder mit dem falschen Therapeuten (gestern in einem Thread, zu dem du auch beigetragen hast, mitgelesen).

Auch wenn ich dich ja nun nicht life erlebe sondern nur hier im Forum:
Du wirkst auf mich so erfrischend lebendig mit viel Spaß am Leben und damit völlig anders als mein Bruder, wobei ich bei ihm nicht den Eindruck habe, dass er z.B. depressiv ist - das glaube ich eigentlich nicht. Aber mein Gott, ich weiß eigentlich nix über ihn Vielleicht geht´s ihm in seiner Welt sogar besser als mir, halte dies durchaus für möglich!

Zitat von silverleaf:
insofern bin ich meinen Therapeuten dafür echt dankbar.

Ich sag´s ja: Glückskind!

Zitat von Schlaflose:
Was hat meine Diagnose mit Ämtern und Behörden zu tun? Hast du jemals von mir Klagen gehört, die im Zusammenhang mit meiner Diagnose stehen? Mir geht es sehr gut, seit ich vor 10 Jahren aufgrund der Diagnose eine Stelle in der Verwaltung bekam und nicht mehr im Schuldienst arbeiten muss. Persönlichkeitsstörungen ...

Ich glaube, du hast mich nicht verstanden. Ich plädiere dafür, sich von Diagnosen auch frei zu machen. Ich stellte heraus, dass sie sinnvoll sind, wenn es zum Beispiel um Dinge, wie Heilbehandlungen, Berentungen, Anerkennung von Behinderungsgraden usw. geht, sie aber auch zu Schubladen werden können, in denen man "gefangen" bleibt.

Hallo Myosotis,

spät, aber doch... Möchte noch auf Deine Rückmeldungen kurz eingehen...:

Zitat von Myosotis:
Meine Wahrnehmung davon, dass ihm meine körperlichen Probleme egal sind, war hier weniger wichtig als vielmehr diese für mich sehr irritierende Wahrnehmung, dass er trotz aller meiner Schilderungen zu meinen scheint, ich hätte diese gar nicht, ja sich sogar in ganz ganz seltenen Fällen (und das fällt mir jetzt erst ein!) in einer Weise äußert, die mir genau diese zweitgenannte Wahrnehmung bestätigt.
Konnte ich das verständlich rüberbringen?

Ja, habe ich verstanden, danke! Jedoch ändert das für mich (!) nichts an der Überzeugung, dass wir auch das so akzeptieren müssen!?

Zitat von Myosotis:
Ganz unmittelbar ohne Zeitverzögerung nach eventueller Reflektion - berühren sie dich nicht mehr? Verstehe ich das richtig? Und völlig stimmungsunabhängig? Ich frage aus aufrichtigem Interesse!

Abgesehen von den zuvor genannten Aspekten: ja. Meine Reflektionen darüber sind inzwischen durch und einer zufriedenen Einsicht gewichen, sodass mich derlei nicht mehr negativ beeinflusst. Es ist im Laufe der Jahre ein klares Verständnis für die Unterschiedlichkeit der menschlichen Irrungen und Verblendungen entstanden. Da ich selber auch noch ein gerüttelt Maß davon mit mir rumtrage, ist dieses Verständnis (oft) von einer guten Portion Mitgefühl begleitet.

Zitat von Myosotis:

Um Missverständnissen vorzubeugen: Diese Frage bezieht sich ausschließlich auf fremde Menschen und ferne Bekannte?
Dies vorausgesetzt, lautet meine Antwort: Mit ziemlicher Sicherheit, Nein.

Jedoch möchte ich in Bezug auf diese Frage folgendes bedenken, weil es mir auf deine letzten beiden Absätze, die ich jedoch leider nicht verstanden habe (s.u.), nicht unerheblich zu sein scheint:
Im Zusammensein mit einer näheren Bekannten (die früher mal eine gute Freundin gewesen ist) spüre ich Ähnliches, wenn ich ihren Stress wahrnehme.

Zu Deiner ersten Frage: Ja, auf alle Menschen, die Du nicht zu Deinem näheren sozialen Umfeld zählst.
Und Dein Nein sowie das Beispiel mit Deiner Bekannten bestätigen das, was ich mit VerMEINung von Menschen, Dingen etc. bezeichne.
Dabei entsteht eine wertende Dualisierung, die die subjektive Wahrnehmung von Ich und Welt färbt. Dieses Werten kann man grob in angenehm, unangenehm und weder-noch (=neutral) unterteilen.
Abhängig von dieser (so gefärbten) Wahrnehmung reagiert der Geist mit Wollen, Ablehnung oder Gleichmut.
Diese Reaktion ist ein weiterer (so gewirkter) Baustein Deines Bewusstseins.

Das war jetzt sehr kompakt und vielleicht deshalb u. U. schwer greifbar. Noch kompakter und deshalb vielleicht griffiger: Der Geist gestaltet meine Welt, wo im Grunde kein Mein angemessen ist.

Wir machen Personen und Ausschnitte der Welt zu einem Teil von dem, was wir als Selbst auffassen (erleben). Exakt hierbei entsteht Abhängigkeit - sowohl von Ich als auch von der Welt.

Zitat von Myosotis:
Üblicherweise wird über diese Art Fragen über einen längeren Zeitraum kontempliert/meditiert, um letztlich zu der Erkenntnis zu gelangen, dass es hier keinen Unterschied gibt, nicht wahr? Aber zu dieser Erkenntnis könnte ich ja keinesfalls mit einer kurzen Kontemplation kommen. Deswegen irritiert mich deine Frage an dieser Stelle!

Ganz genau! Mit kurz habe ich allerdings die kurze Formulierung gemeint. Natürlich gewinnen die meisten (wenn überhaupt) die von Dir genannten Einsichten nur nach einer längeren Beschäftigung damit. Nichtsdestotrotz stelle ich derlei Konkrete Fragen gerne hier im Forum; gerade weil wir hier aufgrund akuter Probleme bisweilen sehr aufnahmefähig sind und deshalb anfällig für z. T. schnelle Einsichten.

Zitat von Myosotis:

Zu den ersten beiden Sätzen: Ja, das sehe ich auch so.
Zu Letzterem:
Meine für mich innerlich klar formulierte Absicht ist, dass ich das nicht tun möchte!

Somit meine ich: Was auch immer bei mir derzeit noch im Unbewussten wirkt, kann ich doch damit rechnen, dass ich dieses mit meiner klaren Absicht entsprechend beeinflusse. Oder ist dieser Denkansatz aus deiner Sicht falsch?

Meiner Meinung nach - Jein: Etwas nicht als Pflicht oder Aufgabe aufzufassen ist nicht dasselbe wie dies als Absicht zu formulieren.
Ich glaube natürlich zu verstehen, was Du meinst und würde normalerweise (aus der Hüfte) Deine Frage mit Ja beantworten. Aber es geht genau um diese kleine Nuance in der geistigen Ausrichtung: Will ich etwas tun (oder hier: nicht tun) oder habe ich das worum das Handeln (oder hier: Nicht-handeln) kreist, verstanden? Erst aus dem Verständnis entsteht die rechte Absicht. Und diese rechte Absicht ist dann überaus oft Absichtslosigkeit.
Das ist ein Beispiel dafür, was heutzutage so flapsig als Loslassen gefordert wird.

Lass los! - Sag das mal einer Ameise, die an der Zimmerdecke entlangläuft! Das Loslassen ist kein aktiver Akt den Tuns, sondern das Ergebnis von Einsicht (um das etwas pathetisch anmutende Wort Weisheit zu vermeiden...).

Zitat von moo:
Zwänge kommen nicht von ungefähr und in den meisten Fällen spielen subjektiv irrational verinnerlichte Verantwortlichkeiten die tragende (und tragische!) Rolle.

Zitat von Myosotis:

Dem kann ich leider nicht folgen. Wäre dir wirklich sehr dankbar, wenn du mir diesen Satz nochmal in anderen Worten erklären könntest, habe nämlich bereits einen Knoten im Gehirn

Gerne - ist ja auch ordentlich Stoff, den wir hier beackern... :
Subjektiv irrational verinnerlichte Verantwortlichkeiten - wieder mal meine etwas umständliche Formulierung....sorry dafür! Denke mal, da gibt es sicher einen Fachausdruck dafür. Aber Fachtermini führen mitunter dazu, sich nicht wirklich mit den damit bezeichneten Phänomenen auseinanderzusetzen. Ich verwende deshalb gerne meine eigenen Begrifflichkeiten, die meist ein Zerlegen in die Bestandteile zur Folge haben...
Ich selber hatte lange mit Zwängen zu kämpfen und ich habe den Geschmack eines solchen Lebens noch gut in Erinnerung. Meine Zwangshandlungen (und -gedanken) waren immer begleitet von einer gefühlten Verantwortung für andere. Konkret: Wenn ich dies und jenes tue/nicht tue, passiert einem anderen (in meinem Fall: meiner Mutter) irgendetwas schlimmes.
Das ist bei sehr vielen Zwangspatienten der Fall.

Zitat von Myosotis:

Ja, wir sind im gleichen Haushalt, also unter ähnlichen Umständen aufgewachsen.
Aber ich verstehe leider nicht, welche Parallelen du meinst.

Ich meine Zwangsgedanken, oder zumindest zwanghafte Grübeleien...

Abschließend möchte mich Dir sagen, wie angenehm stichhaltig ich Deine Art des Austausches empfinde. Obgleich ich zu spüren glaube (!), wie nah Du ab und an dran bist, die Contenance ein wenig zu verlieren, gewinnt bei Dir immer der Wille nach Trefflichkeit in Deinen Formulierungen die Oberhand. Das deckt sich mit den Aussagen in Deinem Profil.... Wieder mal eine Bereicherung für das Forum.




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