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Guten Morgen
Nachdem ich gestern einen richtigen Tiefpunkt hatte (hatte gestern ein Thema aufgemacht Zwangsgedanken- Angst vor HIV) habe ich mich eben nochmal hingesetzt und recherchiert was ich tun kann. Da ich 3 noch relativ kleine Kinder habe kann ich mich nicht einfach stationär behandeln lassen. Nun habe ich aber eine relativ kleine, familiäre Klinik, ganz hier in der Nähe gefunden. Dort kann man seine Kinder mitnehmen.
Es hört sich toll an und die Erfahrungsberichte der Klinik sind ebenfalls sehr gut.
Aber in mir steigt eine leichte Panik auf. Ich würde es auf der einen Seite wahnsinnig gerne probieren. Mein Hausarzt würde mich auch sicher dabei unterstützen schnell einen Platz zu bekommen. Aber mir macht das alles Angst: man ist aus seinem gewohnten Umfeld. Dabei geht es um meine Hygieneängste. Laut Homepage werden die Zimmer täglich gesäubert. Ich hab damit Probleme wenn jemand fremdes meine private Zone betritt. Generell habe ich angst wie ich das schaffe. meine Kinder sollen ja schließlich keine Panikattacke mitbekommen…
Die Kinder werden dort tagsüber betreut und ich hätte meine Therapien…
Hat jemand mit sowas Erfahrung?

22.01.2022 08:33 • 25.01.2022 #1


12 Antworten ↓


Mit Kindern hätte ich meinen KH-Aufenthalt nicht im Entferntesten so effizient nutzen können, wie ohne die Kinder. Bei mir war ein Runterfahren auf 0 Verantwortung und ein uneingeschränktes ich-selbst-sein-können der Schlüssel für meine Heilung.

Gibt es keine Möglichkeit, die Kinder zuhause zu lassen? Dein Mann nimmt unbezahlten Urlaub oder fährt im Rahmen von schnell eingereichter Elternzeit die Stunden für eine bestimmte Zeit so runter, dass er die Kinder ab Ende ihrer Betreuungszeit, falls sie im KiGa oder so sind, übernehmen kann. Wie sieht es mit weiteren Familienmitgliedern aus? Wer kann deinen Mann unterstützen?

Mit Kindern in Therapie gehen, ist ja eigentlich eine Mutter-Kind-Kur, die ein bisschen helfen kann bei leichten Problemen, finde ich. Du schleppst da aber schon eher eine ordentliche Störung mit dir rum, die man ganz intensiv angehen muss. Also du selber solltest alle Kraft in deine Heilung stecken, um da raus zu kommen, und das geht m.E.n. nicht, wenn man für 3 Kinder sorgen muss.

A


Stationäre Behandlung mit Kindern bei Zwängen

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@Pauline333
Wir haben leider keine Familie mehr. Mein Mann arbeitet im Schichtdienst. Der Kleinste ist noch nicht in Betreuung. Unbezahlt Urlaub nehmen geht auch nicht, das können wir uns nicht leisten.
Du hast natürlich Recht, dass es nicht so gut werden wird als wäre man alleine. Meine Sorge ist natürlich auch dass es mir Zuviel wird. Hier habe ich meinen Mann der, wenn er da ist, mal die Kinder nimmt damit ich mal eine Stunde was für mich machen kann.
Da wäre ich wohl, trotz Betreuung, sehr alleine. Vor allem am Wochenende.
Ich bin allerdings mittlerweile einfach nur verzweifelt. Mir wächst alles über den Kopf. Die Kinder, der ständige Lärm und dann meine Ängste die einfach überhand nehmen..

Zitat von Flower91:
@Pauline333 Wir haben leider keine Familie mehr. Mein Mann arbeitet im Schichtdienst. Der Kleinste ist noch nicht in Betreuung. Unbezahlt Urlaub ...


Ok, das ist natürlich Mist. Aber es gibt bestimmt Lösungen.
Wie wäre es, wenn dein Mann sich Frau krank schreiben lässt - muss er mal mit seinem oder deinem Hausarzt klären. Kind krank müsste auch gehen. Da hat er ja pro Jahr und Kind je 10 Tage zur Verfügung, 20, wenn man alleinerziehend ist. Das hat mein Mann auch bei meinem ersten KH Aufenthalt so gehandhabt. Beim zweiten hat er Kind-Krank-Tage stundenweise aufgeteilt, um die Kinder an 3 Tagen von Kita und Schule abzuholen, an 2 Tagen ist die Oma eingesprungen. Ich war 2 x 2 Wochen weg.
Vielleicht kann das Jugendamt helfen, die KK auch. Sie bezahlen in solchen Fällen, wie euren Haushaltshilfe und auch Betreuung.

Gerade in deinem Fall würde es sich sehr lohnen, wirklich gut und umfangreiche auszuloten, ob es nicht doch möglich ist, dass du alleine in die Klinik kannst. Jeder Tag, jede Woche, die du alleine dort sein kannst, ist besser als nix. Vielleicht schafft ihr es, dir 2 bis 4 Wochen Zeit frei zu räumen, dauert dein Aufenthalt länger, könntest du die Kindern vielleicht wieder übernehmen oder auch nur tageweise.
Ich bin sicher, es gibt eine Lösung für euch.

Zitat von Flower91:
meine Kinder sollen ja schließlich keine Panikattacke mitbekommen…

Du Arme!
Wie fühlst du denn - könntest du in der Klinik abschalten, wenn sie nicht bei dir sind, oder würdest du sie dauernd in Gedanken mittragen? Ohne Großeltern ist natürlich alles doppelt und dreifach schwer! Und der Kleine, der noch bei dir daheim ist, klammert er?

Wie alt genau sind deine Kinder?
Ich habe bei meinen beiden den Rat bekommen, relativ transparent damit umzugehen. Kinder haben ohnehin feine Antennen und merken schnell, wenn etwas nicht stimmt.

Wenn nun alle Stricke reißen und du die Wahl zwischen Klinik mit Kindern oder gar nichts hast, würde ich persönlich im Zweifel zumindest einen Versuch wagen. Ihr könnt euch ja diese Klinik einfach mal unverbindlich ansehen. Dann ist schon mal ein Unsicherheitsfaktor weg.

Und wenn du ihnen kindgerecht erklärst, dass Mama grad ein paar Probleme hat, die leider manche Erwachsene haben, manchmal einfach eine fiese Angst kommt, die im Krankenhaus behandelt wird, können sie sich auch drauf einstellen.

Kurz zu meiner Erfahrung: ich hab für mich gemerkt, dass das tun, als ob nicht sei, schrecklich viel Kraft kostet. Da war es besser, zu sagen, Kinder, ich hab heute wieder diese schlimmen Zustände, und ich wäre froh, wenn wir was Ruhiges spielen können. Die Therapeutin, bei der ich damals war, meinte, dass sowas natürlich was mit den Kindern macht, aber das ist insofern nicht schlimm, als sie dadurch mehr Verständnis entwickeln.

@Johnny83
Meine Kinder sind 7 und 5 und 2 Jahre.
Gerade die zwei jüngeren hängen extrem an mir. Ich glaube sie würden nicht klar kommen. Und mir würden sie auch sehr fehlen. Ja du hast recht, es kostet sehr viel Kraft die Ängste zu verstecken. Oft weine ich dann im Badezimmer. Mein Mann hat auch nur noch bedingt Verständnis für mich. Ich würde am liebsten eine ambulante Therapie machen. Aber in meiner Stadt nimmt niemand mehr Patienten auf. Morgen werde ich mal in der nächst größten Stadt schauen und rum telefonieren. Ansonsten werde ich mal schauen ob ich die Klinik einfach mal anschauen kann

Zitat von Flower91:
Und mir würden sie auch sehr fehlen.

Das glaube ich!
Als ich in der Klinik war (da waren meine 5 und 8 ) konnte ich nur deshalb abschalten, weil sie bei der Oma waren.

Zitat von Flower91:
Ja du hast recht, es kostet sehr viel Kraft die Ängste zu verstecken. Oft weine ich dann im Badezimmer.

Du Arme.
Vielleicht sprichst du es wirklich einfach mal sehr zart an. Denn dass es dir nicht gut geht, merken die eh sicher. Und bevor sie selber unsicher werden, was wie warum, gib der Sache ein Gesicht.
Ich hab meinen gesagt, es gibt da eine blöde Krankheit, die einen traurig und panisch macht, obwohl alles eigentlich gut ist. Das haben manche Leute eben manchmal, aber es ist nicht gefährlich, und man kann gut was dagegen tun. Und das ändert nix dran, dass ich sie sehr lieb habe. Usw.

Das Wichtigste ist, dass du mal auf ein erträgliches Maß runtergeholt und stabilisiert wirst. Dann kannst du ja mit Therapie weitermachen.

Zitat von Flower91:
Morgen werde ich mal in der nächst größten Stadt schauen und rum telefonieren. Ansonsten werde ich mal schauen ob ich die Klinik einfach mal anschauen kann

Das ist eine gute Idee! Allein, dass du die Sache angeht und etwas t u s t, wird dir schon ein besseres Gefühl geben.

Das kriegst du schon hin!

@Johnny83 Danke. Irgendwie muss es klappen.

@Flower91 und, konntest du was erreichen? Wie geht's dir?

@Johnny83
Lieb das du fragst, ich habe am Wochenende einige emails an Psychologen im Umkreis von ca 1 std Fahrt geschrieben. Auch Privatpraxen, ich würde es sogar selbst zahlen.. ich habe bisher keine Antwort erhalten. Die stationäre Behandlung ist aktuell für mich wohl einfach nicht machbar..
Ansonsten habe ich in 3 Wochen einen Termin für ein Erstgespräch zur Einschätzung. Danach würde ich einen Psychologen irgendwo aus Deutschland zugeteilt bekommen, mit dem ich dann eine online Therapie machen würde. Das läuft über meine Krankenkasse und ist zwar besser als garnichts aber mir wäre das persönliche Gespräch viel lieber.
Ansonsten kämpfe ich mich so durch meinen Tag… mit einem Schreikind und 2 weiteren kindern alles nicht so einfach…

Warum ist die stationäre Behandlung nicht machbar für dich?

Würden denn die Kinder bis zum offiziellen Therapieende am Nachmittag betreut oder nur während deiner konkreten Therapieterminen?

Bei ersterem wäre es ggf. möglich, dass du deine Kinder mitnimmst und es dennoch für dich ein hilfreicher Aufenthalt wird. In der Klinik, wo ich war, gab es auch Mütter kleiner Kinder, die dann in der Tagesklinik therapeutisch betreut wurden und ihre Kinder gingen zu dieser Zeit in den normalen Kindergarten (allerdings dann bis Nachmittag). Das wäre ja dann ähnlich wie bei dir, nur dass ihr statt daheim in der Klinik schlafen würdet. Anstrengend wäre diese Phase dennoch, aber wenn keine anderweitige Betreuung der Kinder durch Familie oder Freunde möglich ist, wäre das schon eine Möglichkeit.

In der Klinik gab es auch einige mit Zwängen. Die Putzfrauen haben bei diesen Patienten dann bspw. penibel darauf geachtet, dass sie auf keinen Fall die persönlichen Sachen anfassen. Einige haben dann noch zusätzlich das Zimmer selbst geputzt und desinfiziert. Ob das therapeutisch sinnvoll ist oder nicht, sei mal dahingestellt. Aber ich denke, für dich wird es sicher eine Lösung geben. Die Kliniken kennen sich mit solchen psychischen Probleme sehr gut aus.

@Lila12345
Meine Große geht schon in die Schule. Ich könnte sie da also nicht mit hin nehmen. Hier ist aber auch niemand der sie betreuen könnte. Mein Mann arbeitet teilweise nachts. Alleine bleiben könnte sie aufkeinenfall.
Ich habe das alles nicht ganz durchdacht als mir die Idee kam. Aber es ist momentan einfach nicht möglich. Zumal mein kleinstes ein absolutes Schreibaby / Kind ist welches mit neuen Eindrücken nicht zurecht kommt. Das wäre für mich im Moment zuviel. Dann lieber in meinem gewohnten Umfeld und auf ambulante Hilfe hoffen bzw sich darum bemühen..

A


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