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Seit einiger Zeit habe ich die ständige Angst, ich hätte jemanden unbewusst sexuell weh getan und es einfach vergessen.
Zum Beispiel vor ein paar Wochen hatte ich 5 Tage damit verbracht, zu grübeln, ob ich meinem Hund ein mal, als ich sie gekuschelt hab, sexuell verletzt habe. Dabei bekam ich dann ständig irgendwelche Bilder, bei denen ich sowas „getan“ habe und habe dann immer und immer mehr geglaubt, dass ich das getan habe, wodurch ich dem ständigen grübeln ausgesetzt war. Irgendwann hat es sich dann wirklich als 100% falsch herausgestellt.

Tja, danach kam die Angst, ich könne meine kleine Schwester genauso verletzt haben. Stellte sich als falsch heraus, da ich ihr nie nah war. Die meiste Zeit ihres Lebens habe ich auch bereits mit POCD, wodurch ich noch mehr Abstand zu ihr hielt.

Kaum das Los, kommt die Angst, ich könne meine Klassenkameraden in der Vergangenheit mal sexuell belästigt haben und dass das vielleicht der Grund is, wieso sie mich nicht sonderlich mögen. Dazu habe ich aber auch keine Beweise, da ich von Anfang an mich von den allen aufgrund von sozialer Angst fern gehalten hab.

Gleich danach folgte dann die Angst, ich könne meinen Badminton Lehrer sexuell angefasst haben. Jedoch kann ich diese Bedenken auch nicht an irgendein Even stützen und das ist ein erwachsener Mann, der hätte sehr wahrscheinlich gesagt, wenn ich ihm etwas angetan hätte. Jedoch verhält er sich total nett und normal gegenüber mir. Es gab auch laut meinen Erinnerungen nie irgendeine Möglichkeit, bei der das hätte passiert sein sollen.

Mittlerweile habe ich jedoch auch die Angst, ich kenne in der Nacht etwas schlimmes getan haben und es aufgrund von Müdigkeit vergessen haben. Zum Beispiel vor glaub 2 Wochen bin ich aufgewacht mit dem Gedanken „habe ich in der Nacht Kinder ….s geschaut und es vergessen?“. Dann habe ich aus Angst schnell auf meine Bildschirmzeit geschaut. Stellt sich heraus, mein Handy war in der Nacht bis glaub 1 an wegen YouTube. Auf YouTube hatte ich zum Schlafen ein asmr Video. Safari oder sonst was war nicht offen. Jedoch hatte ich Angst, die Polizei würde bestimmt bald vorbeikommen und mich festnehmen.

Und heute bin ich aufgewacht mit dem Gedanken „bin ich in der Nacht runter zu meinem Hund und habe ihn sexuell verletzt?“. Dies konnte ich eigentlich auch an keinem Event stützen, da ich mich nur daran erinnere, um 3:57 aufgewacht zu sein und mir gedacht zu haben, ob ich auf die Toilette gehen solle oder nicht. Aus Faulheit habe ich mich entschlossen, erst am Morgen zu gehen. Jedoch habe ich ständig Angst, ich könne zuvor noch etwas getan haben. So dass ich irgendwie aufgewacht und runter bin und dann erst wieder hoch, daran erinnere ich mich jedoch nicht.

Ich weiß einfach mit diesen Ängsten nicht weiter, sie fressen mich auf. Ich habe mich sogar entschlossen, ab jetzt mein Zimmer in der Nacht abzusperren und meinen Schlüssel zu verstecken und zu markieren, damit ich wüsste, wenn ich raus wäre. Dazu habe ich auch noch Sachen wie „immer dokumentieren, wenn du dich aus dem Zimmer bewegst“ geplant. Ich bin einfach so tief gesunken, aber mein nächster Termin bei meiner Therapeutin ist erst im Januar wieder.

25.12.2023 14:41 • 27.12.2023 x 2 #1


24 Antworten ↓


Du hast in drei Monaten fünf Threads zum ähnlichen Leiden eröffnet. Verbessert hat sich nichts, du leidest immer noch unter den Zwangsgedanken trotz Therapie?

A


Ständige Angst, jemandem sexuell weh getan zu haben

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Naja also meine päd. Zwangsstörungen haben sich schon relativ verbessert, jedoch habe ich seit um den einen Monat sowas wie false memory ocd oder so und das konnte ich bisher noch nicht ansprechen bei meiner Therapeutin

Zitat von superbxasss:
Dabei bekam ich dann ständig irgendwelche Bilder, bei denen ich sowas „getan“ habe und habe dann immer und immer mehr geglaubt, dass ich das getan habe, wodurch ich dem ständigen grübeln ausgesetzt war.

Zitat von superbxasss:
Kaum das Los, kommt die Angst, ich könne meine Klassenkameraden in der Vergangenheit mal sexuell belästigt haben und dass das vielleicht der Grund is, wieso sie mich nicht sonderlich mögen.

Zitat von superbxasss:
Gleich danach folgte dann die Angst, ich könne meinen Badminton Lehrer sexuell angefasst haben. Jedoch kann ich diese Bedenken auch nicht an irgendein Even stützen und das ist ein erwachsener Mann, der hätte sehr wahrscheinlich gesagt, wenn ich ihm etwas angetan hätte.

Ich leide auch an sehr heftigen Zwangsgedanken. Bei mir ist es die Angst, jemanden zu verletzen oder Schlimmeres. Da phantasiere ich mir auch den größten Schwachsinn oft zusammen. Das Schlimme daran ist, dass man ja wirklich glaubt oder sogar fest davon überzeugt ist, dieses und jenes gemacht zu haben. Von daher kann ich dein Leid verstehen. Bei mir ist es sehr extrem seit über 3 Jahren.

Zitat von superbxasss:
So dass ich irgendwie aufgewacht und runter bin und dann erst wieder hoch, daran erinnere ich mich jedoch nicht.

Das kenn ich von mir selber auch aber wenn du wirklich wohin gegangen wärst, wüsstest du das. Aber ich hab mich wegen sowas auch schon fertig gemacht. Ich hatte damals die Angst, dass ich, ohne es zu merken, einen Stromschlag bekommen habe und dadurch einen Gedächtnisverlust erlitten hatte. War natürlich Blödsinn, aber in der Situation glaubte ich es halt.
Jetzt kannst du dir auch vorstellen, wenn ich mal wo Party machen und es mit dem Alk. mal wieder übersehe (ist ne sch. Eigenschaft von mir) und ich teilweise an dem Abend keine Erinnerung mehr habe, wie ich da dann am Rad drehe. Da fehlt mir ja dann wirklich die Erinnerung und ich könnte dieses und jenes getan haben. Darum ist für mich nun der Alk. komplett tabu. Der hat mich schon in heftige Ängste reinmanövriert.

Zitat von superbxasss:
Ich weiß einfach mit diesen Ängsten nicht weiter, sie fressen mich auf.

Das kann ich zu 1000% nachempfinden.

Zitat von superbxasss:
Ich habe mich sogar entschlossen, ab jetzt mein Zimmer in der Nacht abzusperren und meinen Schlüssel zu verstecken und zu markieren, damit ich wüsste, wenn ich raus wäre. Dazu habe ich auch noch Sachen wie „immer dokumentieren, wenn du dich aus dem Zimmer bewegst“ geplant.

Den Schwachsinn lässt du bitte sein. Das ist ein Vermeidungsverhalten und fördert letztendlich deine Ängste. Wichtig ist, dass du lernst, dir selber zu vertrauen. Du wirst ansonsten noch 1000 Themen und Situation haben, wo du dich fürchtest, dieses und jenes getan zu haben. Und denk dran: Da du die Zwangsgedanken hast, also die Angst jemanden zu belästigen, wirst du es sicher nicht tun. Denn wenn du so jemand wärst, hättest du keine Angst davor.

Zitat von superbxasss:
Ich bin einfach so tief gesunken, aber mein nächster Termin bei meiner Therapeutin ist erst im Januar wieder.

Du musst erkennen und verstehen, dass es bei dir Zwangsgedanken sind und nichts Reales. Ich schreibe das, weil ich extrem lange nicht eingesehen habe, dass ich Zwangsgedanken habe. Alle um mich herum sagten, es seien Zwangsgedanken und ich glaubte ihnen das einfach nicht. Und nach geschätzten 3000 Themen (und jedes machte mich vollends fertig) habe ich es zumindest zum Teil akzeptiert und verstanden. Es ist extrem belastend, aber beiß dich durch. Ich kann dir nur sagen, dass noch keine einzige Situation von meinen ich verletze jemanden Zwangsgedanken Realität wurden. Weder absichtlich noch durch einen Unfall. Und ich hatte schon VIELE Themen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen helfen. Ich weiß, wie unfassbar heftig das sein kann.

EDIT: Du kannst ja mal @Susanne05 fragen, was ich der schon aufgetischt habe an Angstsituationen.

@Core456 vielen vielen Dank für deine lieben Worte : ) Mittlerweile bin ich auch eigentlich ziemlich sicher, dass nichts gewesen sein kann, weil ich eigentlich weiss, dass ich in der Nacht zu faul war aufzustehen und direkt wd pennen gegangen bin und auch generell niemals außerhalb von intrusiven Gedanken auf die Idee kommen würde, sowas zu tun und auch generell es nicht wirklich möglich gewesen wäre, sowas zu tun, ohne nicht mindestens eine Erinnerung daran zu haben. So es ist als würde ich tief innen wissen, dass es absoluter mist ist, aber mein Kopf sagt trotzdem immer „ja aber was wenn? Was wenn es doch möglich ist? Was wenn du einfach es direkt vergessen hast?“ und das nervt mich total. Habe jedoch aber vorhin mich dazu entschieden, nach einer speziellen Therapeutin für Zwänge zu suchen und habe den Link bereits meiner Mutter geschickt, die gesagt hat, dass sie mal schauen wird. Ich hoffe, dass ich diese App nicht noch 100 mal benutzen muss
Aber ist echt schön zu wissen, dass jemand anderes genau das gleiche hat. Dürfte ich aber fragen, wie du solche Gedanken und falschen Erinnerungen überwältigen konntest? Vielleicht hast du irgendwelche guten Tipps, die ich auch anwenden könnte.

Zitat von superbxasss:
Naja also meine päd. Zwangsstörungen haben sich schon relativ verbessert, jedoch habe ich seit um den einen Monat sowas wie false memory ocd oder so und das konnte ich bisher noch nicht ansprechen bei meiner Therapeutin

Es hat sich offensichtlich nichts verbessert, sondern nur auf etwas anderes verlagert.

@Schlaflose kann gut sein tatsächlich. Jedoch muss ich anmerken, dass ich mittlerweile besser die intrusiven Gedanken als intrusive ansehen kann und besser ignorieren kann. Manchmal gibt es aber wirklich Zeiten, an denen ich mal wieder mich schlimm fühle aufgrunddessen. Werde es definitiv weiterhin bei meiner Therapeutin ansprechen

Ich hatte leider auch schon solche Phasen , meist im hypochondrischen Bereich .. ich geh zum Arzt und zeige ein für mich auffälliges Muttermal und zuhause glaube ich dann immer hat sich das falsche angesehen . Dann spiele ich die „ zeige Situation“ immer und immer wieder in meinem Kopf nach und glaube am Ende er hat es nicht gesehen . Dann kriege ich Panik und will nochmal hin . Das mit dem Alk. hatte ich leider auch schon oft .. leichte Gedächtnislücken und die wurden mit ganz schrägen Inhalten gefüllt , die mir echt schlaflose Nächte beschert haben . Ganz schlimm . Bei mir ist es dann irgendwie von allein abgeklungen , habe aber oft Angst wieder rein zu geraten …

@KiraStuttgart26 danke dir für die Antwort : ) bei mir ist sogar nicht mal Alk. dabei, da ich noch nie Alk. zu mir genommen habe (zumindest nicht im hohen Maße, körperlich ist mein Gehirn bei Alk. noch so weit, nach einem Uso bereits Schwindel zu empfinden ). Jedoch habe ich immer diese Ängste, ich könne es einfach auf der Stelle vergessen haben, oder wie in diesem Falle, unter Müdigkeit verdrängt haben. Es sind alles so dumme Ängste und meine ganze Familie sagt dass ich nie jemandem weh getan habe, aber ich denke dann einfach nur, dass sie „mich angelogen haben, damit ich mich nicht schlimm fühle“.

Und zu dem dass es einfach weggegangen ist, hast du es über längere Zeit einfach mal ignoriert, was dein Kopf dir vorgelabert hat? Hat ein Therapeut dir geholfen es zu überwinden? Weil falls du ein paar kleine Tipps auf Lager haben solltest, würde das mir vielleicht sehr weiterhelfen können ️
Danke dir

Das tut mir sehr leid dass du in deinem
Zarten Alter da schon so belastet bist ..
Ich habe damals mit meinem Psychiater drüber gesprochen , habe aber gesagt ich kann nicht alle Details nennen, habe es quasi umschrieben. Die wissen dass es immer um schuld und schambehaftete Themen geht.
Mir hat es dann geholfen dass ich es relativiert habe . Ich habe mir immer wieder gesagt naund und wenn ich es gemacht habe.. selbst wenn , wer darf mich verurteilen ? Es gibt kaum
Menschen , die sich nicht an irgendwas oder irgendwem schuldig gemacht haben. Dieses hinunter her nützt da auch nichts , hab ich oder habe ich nicht ?
Du kannst schon versuchen, die Perspektive zu wechseln und dich quasi über dieses Gedankenspielchen zu stellen, in dem du dir einfach sagst; hier und dann hatte ich halt mal solche Gedanken. Na und ? Wer hat diese nicht … das nimmt dem ganzen dieses Skandalöse . Sich einfach auch mal klarmachen, dass wir da alle oben Dinge laufen haben, die nicht ganz anständig sind…

Man traut sich selber nicht .. mein Psychiater hat übrigens gesagt , er war alt und sehr berufserfahren .. dass , wenn man sich selbst lieb hätte und man sein „ nicht nur gut sein „ akzeptiert , wäre das alles kein Thema ..
Ist wohl was dran . Man verurteilt sich selbst im Prinzip und hat Panik moralisch einen Fehltritt zu Begehen weil man unfehlbar sein möchte / muss.

Zitat von superbxasss:
Mittlerweile bin ich auch eigentlich ziemlich sicher, dass nichts gewesen sein kann

Es war nichts. Dein Kopf versucht es dir nur einzureden. Wir Außenstehende wissen, dass es völlig realitätsfern ist, das Problem ist nur, dass man selber glaubt, man habe irgendwas getan und grübelt darüber stundenlang. Wenn ich nicht so heftige Zwangsgedanken hätte, könnte ich sowas sowieso nicht im Geringsten verstehen. Das versteht man erst, wenn man es selber hat oder wirklich ein Fachexperte ist.

Zitat von superbxasss:
„bin ich in der Nacht runter zu meinem Hund und habe ihn sexuell verletzt?“

Also eines muss ich dir lassen: Deine Zwänge sind noch (!) abwegiger als meine
Jetzt interessierts mich aber schon, was du dir da konkret vorstellst. Stellst du dir vor, dass du ihm in die Weichteile trittst oder an was denkst du da?

Jetzt wo ich überlege, habe ich gegen mein geliebtes Haustier auch schon heftige Zwangsgedanken gehabt. Keine sexuellen aber aggressive. Ich leide allgemein an heftigen aggressiven Zwangsgedanken. Hab mir vorgestellt, wie ich meine Katze furchtbar schrecklich haue und alles. In der Realität ist genau das Gegenteil der Fall. Die menschliche Psyche ist schon irgendwie verrückt auch.

Zitat von superbxasss:
Habe jedoch aber vorhin mich dazu entschieden, nach einer speziellen Therapeutin für Zwänge zu suchen und habe den Link bereits meiner Mutter geschickt, die gesagt hat, dass sie mal schauen wird.

Super Idee! Ich finds auch toll, dass du deine Mutter eingeweiht hast. Die kann dich da sicher unterstützen. Du kannst ihr deine Threads im Forum hier auch gerne zeigen, damit sie mehr Verständnis für das Problem bekommt.

Zitat von superbxasss:
niemals außerhalb von intrusiven Gedanken auf die Idee kommen würde, sowas zu tun und auch generell es nicht wirklich möglich gewesen wäre, sowas zu tun, ohne nicht mindestens eine Erinnerung daran zu haben. So es ist als würde ich tief innen wissen, dass es absoluter mist ist, aber mein Kopf sagt trotzdem immer „ja aber was wenn? Was wenn es doch möglich ist? Was wenn du einfach es direkt vergessen hast?“

Wir haben wirklich sehr ähnliche Symptome. Die Zeilen könnten von mir stammen. Irgendwo ganz tief im Kopf weiß ich bei vielen Themen, die mich fertig machten und machen, dass es Schwachsinn ist, aber irgendwie macht es einen auch komplett fertig. Man grübelt wochenlang und kommt zu keinem Punkt. Zeitgleich fühlt sich alles so komisch an und man versteht seinen einen Kopf nicht. Und ständig ist die Angst präsent, bei allem was man macht und diese wartet nur darauf, richtig Vollgas zu geben. Die Angst denkt sich dann in etwa sowas: Gib mir einen (für dich) plausiblen Grund oder Situation und ich fahre mit deinem Verstand und deinem Körper richtig Achterbahn. Bei dir sind es halt diese sexuell aufdringlichen Situationen, die sich deine Angst ausgesucht hat.

Zitat von superbxasss:
Aber ist echt schön zu wissen, dass jemand anderes genau das gleiche hat. Dürfte ich aber fragen, wie du solche Gedanken und falschen Erinnerungen überwältigen konntest? Vielleicht hast du irgendwelche guten Tipps, die ich auch anwenden könnte.

Zuallererst musst du anerkennen und verstehen, dass du an Zwangsgedanken leidest und diese sexuell aufdringlichen Ängste nur Gedanken sind und nicht mehr.

Für mich ist es sehr schwierig und ich habe noch keine allgemeine Lösung gefunden. Aber bei dir muss es nicht so laufen, da ist jeder individuell! Psychotherapie ist auf jeden Fall eine super Sache. Meine erste Therapeutin konnte mir da leider nicht wirklich helfen, im Jänner habe ich einen Termin bei einer neuen.

Bei Zwangsgedanken unserer Art versucht man sich halt immer durch Außen, also jemand Anderen, abzusichern. Das bringt nur kurzfristig und bedingt etwas. Beispiel: Ich rolle mit Schrittgeschwindigkeit (!) im Parkhaus mit dem Auto an eine Wand an und habe Angst, dass das Parkhaus einstürzt und Leute sterben. Darum kontaktiere ich den Parkhausbetreiber mit Unfallort etc. Oder ein Bekannter von mir hat Zwangsgedanken bzgl. Krebsangst. Wenn der mal wieder Symptome hat, dann rennt er zum Arzt und lässt sich untersuchen. Kurzfristig bringt das Erleichterung, aber du kannst sicher sein, dass schon das nächste Thema im Anflug ist.

Ein Tipp von mir ist, sich allgemein mit anderen (Vertrauten oder eben online) auszutauschen zu seinen Ängsten und seinen Themen. Es tut schon mal gut zu sehen, dass andere Menschen auch so ähnliche Probleme und Gedanken haben. Dann ist man nicht alleine. Man muss wirklich Denkarbeit leisten, damit man das alles irgendwie verstehen kann. Und damit meine ich nicht, sich in ein Thema reinzusteigern, sondern warum man das alles hat. Ich kann dir in deinem Fall nur sagen, dass deine Gedanken und Ängste zu 100% realitätsfern sind. Deine Arbeit ist nun, deinem Kopf das nun auch klar zu machen. Und du musst Geduld mit dir haben, das kann dauern.

Wichtig ist auch wirklich radikale Akzeptanz. Ich habe extrem lang mit mir gehadert (und tu es teilweise immer noch, alles nicht so leicht), warum das alles jetzt so ist und warum ich so einen Mist haben muss. Das bringt aber nichts, das macht einem nur fertig. Wie man das Blatt spielt, das man erhält, allein das zählt. Irgendwie schaffen wir das schon.

Zitat von Schlaflose:
Es hat sich offensichtlich nichts verbessert, sondern nur auf etwas anderes verlagert.

Da stimme ich der Schlaflosen zu. Kenne ich von mir selber auch.

Wenn du noch Fragen hast, kannst du dich gerne hier im Thread oder per PN melden.

@Core456 danke dir. Ich weiß auch nicht selber, was genau ich denn meinem Hund angetan hab könnte. Vieles geht ja überhaupt nicht mal, da ich und mein Hund gleichen geschlechts sind.

@Core456 mittlerweile bin ich leider doch wieder extrem traurig und am Heulen. Es fühlt sich immer realer an. Als hätte ich wirklich was getan. Vor ner halben Stunde kam meine Mutter in mein Zimmer und hat mich gefragt wieso ich heute nichts gegessen habe (ich habe etwas gegessen, jedoch sehr sehr wenig, weil ich mich so schlecht gefühlt hab) und hat dann gesagt „es frisst dich auf oder?“ (meine Angst) und dass ich weiterhin essen soll weil ich sonst genauso wie bereits jemand aus meiner Familie an einer Essstörung erkranken werde. Irgendwie haben sich diese zwei Sätze in mein Gehirn gebrannt. Ich weine gerade wieder durchgehend. Es fühlt sich an als hätte ich es wirklich getan und müsse jetzt damit zu leben lernen.

Zitat von superbxasss:
„es frisst dich auf oder?“

Nein, tut sie nicht. Du bist der Herr (oder halt Frau) über deine Angst. Sagte mir meine Therapeutin mehrmals.

Zitat von superbxasss:
dass ich weiterhin essen soll weil ich sonst genauso wie bereits jemand aus meiner Familie an einer Essstörung erkranken werde.

Dass man trotzdem essen soll, ist richtig und wichtig. Aber gleich von einer Essstörung reden ist stark übertrieben.

Zitat von superbxasss:
Es fühlt sich an als hätte ich es wirklich getan und müsse jetzt damit zu leben lernen.

Zitat von superbxasss:
Ich weiß auch nicht selber, was genau ich denn meinem Hund angetan hab könnte. Vieles geht ja überhaupt nicht mal,

Und was sollst du deinem Hund angetan haben?

Du solltest dich wirklich deiner Psychologin anvertrauen . Da gibts nichts wofür du dich schämen musst. Zwangsgedanken sind denen sehr bekannt. Du bist noch jung und es ist noch alles drin … du kriegst das wieder in den Griff aber man muss was dafür tun … Trau dich und spreche es an

@Core456 ja aber ich selber bekomme es leider einfach nicht mehr aus dem Kopf, weil es ja keinen 100% festen Beweis gibt, dass ich das nicht getan hab. Ich könnte nur noch meinen Vater und meine Schwester fragen, weil die öfters mal in der Nacht in die Küche gehen. Sonst gibt es nichts. Ich schäme mich einfach, weil ich niemals jemanden weh tun würde. Gleichzeitig fühlt es sich aber auch eher so an, als hätte mein Kopf diese ganzen Szenarien nur selber erfunden. Anfangs, als ich den Gedanken „hab ich meinen Hund weh getan?“ hatte, hatte ich kein einzige Situation im Kopf dazu. Und auch keine Erinnerungen. Es fühlt sich auch nicht so an, als wären die Szenarien meine Erinnerungen, weil ich die ganze Zeit ja geschlafen habe und mich keineswegs daran erinnern konnte, jemals aus meinem Zimmer gegangen zu sein und die Treppen runter bin und dann eine gesamte Straftat begangen hab. Geschweigedenn eine eine Erinnerung an die Idee, das überhaupt zu tun. Ich komme nie auf solche Ideen.
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Zitat von Core456:
Und was sollst du deinem Hund angetan haben?

Das frage ich mich auch. Hast Du ihn Sexuell belästigt?

Bei mir ist es so, dass den Zwängen ein Trauma zugrunde liegt. Ich umschreibe es mal mit einem Beispiel: Jemand hat dem Liebsten was du hattest, etwas Schlimmes angetan. Jetzt hast du Angst, du könntest dem Liebsten was du hast, etwas tun. Das ganze ist nur konstruiert.

Je tiefsitzender das Trauma, desto schlimmer die Ängste es könnte sich wiederholen und desto stärker die Zwänge. In der Realität ist es aber so, dass du dich wie ein Löwe auf jeden Angreifer stürzen würdest.

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