Wow... hat sich ja was getan. Vielen Dank bis hierher für Eure Beiträge. Mal sehen, wie ich darauf eingehen kann.
Zitat von Black Sheep:Ich musste ein wenig schmunzeln über dein Thema, deine sonst so direkte auf den Punkt kommende Art ist ja hier wo es um dich persönlich geht wie weggeblasen (sorry für das Wortspiel musste sein), schon der Titel ist ein wenig verwirrend, obwohl ich schon beim ersten Beitrag zwischen den Zeilen zu lesen meinte worum es dir geht.
Nun, bei sich selber ist man wahrscheinlich grundsätzlich etwas bescheidener.
Zitat von Black Sheep:Also lass uns ein wenig Klartext sprechen, auch wenn das auf die eine oder andere Frau verletzend wirken könnte, wie immer wenn ich zu Themen schreibe von denen ich denke das ich dazu was zu sagen habe, mache ich darauf aufmerksam das ich immer von mir selbst, und meinen Erfahrungen ausgehe, und das alles was ich schreibe meine Meinung ist, und ich durchaus gewillt bin mir andere Meinungen anzuhören und auch zu akzeptieren.
Ich denke du leidest keineswegs unter einem Zwang, *beep* oder ähnlichem, du bist einfach ein Mann, und im Grunde sind wir alle gleich, wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, sind wir alle Tiere, Millionen Männer die ihre Frauen betrügen, und Milliarden die das Rotlichtgewerbe Weltweit umsetzt sprechen da eine deutliche Sprache.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Männern, stehst du aber zu dem Tier in dir, du willst es befriedigen wann immer sich die Gelegenheit dazu bietet, du willst dich über Sex, als Mann definieren, willst Frust, Wut damit abbauen, und danach in deinem gemütlichen Heim, im Arm deiner großen Liebe einschlafen.
Also bei fast allem kann ich Dir zustimmen, jedoch nicht den Punkt mich als Mann beweisen zu müssen. Ich habe mittlerweile so viele unterschiedliche Erfahrungen machen dürfen, dass ich mir dessen bewusst bin, ein Mann zu sein und entsprechend eine männliche Ausstrahlung besitze. Anders ausgedrückt, ich weiß was ich kann, will und nicht will. Ansonsten ja, es ist die Animalität des Triebes die durchbricht und teilweise die Kontrolle übernimmt, jedoch nie in einer Form der Blindheit. Im Gegenteil, sogar sehr klar und präzise mich Welt sehen lässt.
Zitat von Black Sheep:Mein vollstes Verständnis hast du auf jeden Fall, meine Geschichte mag zu 100% anders sein als deine, aber ich habe vor Jahren das Tier in mir eingesperrt und meine Probleme begannen, man kann es einsperren, aber nicht töten, es wird immer jagen wollen, immer Beute erlegen wollen, möglichst viele Frauen als Besitz markieren , denn es geht bei Sex, ja auch immer um Machtausübung, und Besitzanspruch, jeder möchte gerne der Gorilla mit dem silbernen Rücken sein.
Und genau das will und möchte ich nicht. Ich will dieses Tier nicht wegsperren, da mir sonst grundsätzliches fehlt, was für mich von essenzieller Bedeutung ist. Dabei geht es mir nicht um Markierung von Besitz, denn keine meiner Damen wurde je unter dem Gesichtspunkt gesehen, dass ich ein Anrecht auf sie besitze. Sie sind frei und können ihr Leben gestalten wie sie wollen. In dem Moment aber, wo es um Sex geht, da bin ich Deiner Meinung. Da bin ich der Silberrücken und mein Wille geschehe.
Zitat von Black Sheep:Bei einer Sache lügst du dir aber selber in die Tasche, wenn du eine Partnerin findest die das toleriert, denkst du vielleicht ihr dieselben Rechte einzuräumen, könntest aber im Endeffekt nicht damit umgehen, wenn andere Jäger dein Eigentum anfassen, ich bin mir sicher du denkst das du das könntest, aber sobald Liebe im Spiel ist würde es dich zerfressen.
Ich möchte da nicht widersprechen, aber ich habe lange Zeit in einer offenen Beziehung gelebt und das Reglement hatte geholfen, dass so etwas wie Eifersucht nicht hochgradig aufkam. Was die Liebe betrifft, da habe ich wahrscheinlich eine ganz andere Sicht darauf. Für mich ist Liebe kein Affekt der sich auf eine einzige Person fokussieren muss. Ich habe das letztes Jahr während einer Affäre wieder erlebt. Sie war in einer festen Beziehung und wir sind sehr emotional miteinander umgegangen. Meine Empfindungen kamen aus der Tiefe, wie sie auch in meiner langjährigen Beziehung vorhanden waren. Dennoch hatte ich kein Problem damit, dass sie ihren Mann hatte und weitere Lover neben mir. Polyamorie? Keine Ahnung. Ich kenne diese Form von Liebe, wie sie von vielen gefordert anscheinend nicht, bzw. habe sie vielleicht noch nie erlebt. Deshalb möchte ich auch Deiner Bemerkung nicht gleich ein Veto vorsetzen.
Zitat von Black Sheep:Wo wir dann auch schon beim eigentlichen Problem angekommen sind, Liebe, die meisten Frauen haben nur wirklich Spaß am Sex, wenn Liebe, oder zumindest ein wenig Verliebtheit mit im Spiel sind, und sobald sie lieben reicht ihnen der eine Partner den sie haben auch vollkommen aus, bei uns Männern ist das vollkommen anders, wir können eine Frau lieben, und trotzdem, jede andere die unserem Beuteschema entspricht besteigen.
Selbst wenn du die eine findest die das toleriert, wird sich das über die Jahre ändern, und sie wird das nicht mehr können, das eigentlich Problem ist das du das Beste aus 2 Welten willst, und das wird wirklich schwer zu finden sein, und wenn du es gefunden hast wirst du auch erst wirklich wissen ob es auch das ist was du wolltest, und ob du auch wirklich selbst damit umgehen kannst, und es dich so glücklich macht wie du dir das vorgestellt hast.
Da wären wieder bei dieser Liebe. Ich bin der festen Überzeugung, dass dieser Begriff der Liebe eben einem moralischen-religiösem Kontext entspringt, der klar vorgibt, was gut und böse ist. Religiös motivierte Wertevorstellung prägen nicht nur Mensch, sondern das gesamte Weltbild. Es durchdringt alle Bereiche der Lebenswelt, bis hin zu der Gestaltung unserer Welt (Gebäude, etc. etc..). In diesem Kulturkreis aufwachsen heißt, aus allem diesen Geist aufsaugen. Und so ist es kein Wunder, dass eine Doktrin wie Du darfst nicht Deines Nachbarn begehren, oder Treueschwüre vor einer (für mich) nichtexistierenden Schöpfergestalt zu etwas werden, was als richtig anzusehen ist. Da sehe ich für mich ein klares Problem, denn für mich ist nicht Treue das wichtige (da es ein moralisch gesetzter Begriff ist), sondern Loyalität (die aus mir selbst herauskommt). Da mache ich einen klaren Unterschied.
Zitat von Black Sheep:Ich sehe da 5 Möglichkeiten …...
1.) Du bleibst Single und lässt dich von dem Tier leiten, verbringst aber deine Sonntagnachmittage allein.
2.) Du gehst eine Beziehung ein mit einer Frau die entweder sehr unter dir leidet, oder dich nicht liebt.
3.) Du machst es wie ich, sperrst aus Liebe das Tier, in einen Käfig, und suchst nach einer Möglichkeit dich selber neu zu definieren, nach einer Möglichkeit den Schrei nach Freiheit, zu ignorieren, und damit zu leben.(kann ich nicht wirklich empfehlen)
4.) Du siehst dich mal in der Partnerwechsler um, hast großes Glück, und findest die, die dich zu 100% ergänzt.
5.) Du lebst wie Millionen Männer, du lügst und betrügst, sie und dich selbst, was meiner Meinung nach für dich aber nicht in Frage kommt.
1. So läuft es derzeit und so wird es bleiben, bis ich die richtige Gefährtin gefunden habe
2. Nein, dafür ist mein Fairnessdenken einfach zu ausgeprägt. Ich möchte nicht, dass ich Ursache für Leid bin. Eher verzichte ich auf die Beziehung.
3. Kann ich mir wirklich nicht vorstellen.
4. Da bin ich u.a. seit Jahren unterwegs.
5. Habe ich ein mal und werde ich nie wieder mehr tun, da ich den Zustand der Geheimniskrämerei zum kotzen finde.
Zitat von Black Sheep:So genug, jetzt du….
Danke Dir..
Zitat von TimTim:Du suchst vermutlch mangels eigenem Selbstbewusstsein deine Bestätigung und Definition über die sexuelle Ebene. Schaffe ich es oder schaffe ich es nicht?. Eine Art Machtspiel. Vermutlich war Deine Kindheit und Jugend eher geprägt von Ablehnungen, von Leistungsdruck im Elternhaus. Wenn ich die Lust die ich auch Sexualität verspüre in eine Definition packen müsste: Wäre ich ebenso Sexsüchtig. Die Frage ist, ob Du unter der Sucht leidest weil sie kein normales Leben mehr möglich macht. Bestimmt die Lust Deinen Tagesablauf, schmälert Sie Deine Leistungen im Berufs- oder Studienleben? Wenn Du das mit NEIN beantworten kannst: Bist Du nicht süchtig sondern einfach nur (verzeih): Notgeil. Und das wiederum wäre für einen Mann nicht untypisch...
Da kann ich Dir klar widersprechen, denn ich bin mir sogar durchaus selbst bewusst und kann über mein Selbstbewusstsein nicht klaren. Es ist nicht nur Sex, der mir zeigt wer ich bin und worin meine Stärken und Schwächen liegen. Ich habe Erfolge auf verschiedenen Ebenen und in unterschiedlichen Bereichen. Ich defniere mich über meine Ganzheitlichkeit. Ich will nicht abstreiten, dass Sex dazu sein wichtiges Schärflein beiträgt.
Um Deine Frage zu beantworten: So wie Du fragst, leide ich nicht unter meiner Erotomanie. Sie bestimmt weder Tagesablauf, noch direkt mein Leben. Es ist nicht so, dass ich jeden Tag meinen Trieb befriedigen muss um glücklich zu sein oder einen herrlichen Tag zu haben. Aus diesem Grund sehe ich mich auch nicht als Notgeil an, denn ich wähle klar aus, was unter mir zum liegen kommt. Wäre ich sprichwörtlich Notgeil, dann würden die Präferenzen des anderen mir egal sein und es würde alles in Affenmanier genommen, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist.
Vielleicht wird es klarer, wenn ich beschreibe, dass meine Sexualität und die Art wie ich sie leben will und lebe dazu beiträgt, mich als Ganzheitlich in Welt zu konstitutieren. Anders herum... ich habe das Gefühl mich aufzulösen, wenn Sex nicht im gleichem Maße befriedigt wird, wie meine anderen Bedürfnisse wie Anerkennung, Erfolg, Freunde, etc. etc. etc. Ich bin dann zwar geistig vorhanden, aber der Körper wird zunehmend transparenter und ich habe das GEfühl eine Einheit zu verlieren. Nirgendwo ist mir die Präsenz meiner leiblich-seelischen Konstitution so klar und wirklich gegenwärtig, wie beim Sex. Sex ist für mich eben nicht nur körperlich, sondern geht weit darüber hinaus. Sex ist für mich auch Kommunikation und teilweise Erkenntnisinstrument.
Zitat von holger14:Untypisch nicht, aber in einem reiferen Alter etwas kindisch sage ich mal.
Ansich setzt man sich doch eigene Ziele, setzt also Prioritäten. Und mit dem Alter ändern sich die Prioritäten. Verweilt man nun dauerhaft in der gesetzten Starre - denn nix anderes ist ja die Definition nur über Sex, verändert man auch nix an sich selbst bzw. seine Einstellungen. Nun muss jeder selber wissen, ob er an sich und der Situation etwas ändern möchte. Das weiss nur no_smile selber. Ein Schritt ist, dieses zu erkennen und das hast Du no_smile ja getan. Dann würde ich mich fragen, ob es mich behindert, einschränkt in meiner Lebensweise und -art. Offenbar ja schon.
Das kindische sehe ich nicht, da hier ein Urteil gefällt wird aufgrund einer, in dieser Gesellschaft festgelegten, Vorstellung. Etwas hat so zu sein und wenn es das nicht ist, dann erfährt es eine Abwertung. Wer bestimmt, dass sich mit dem Alter die sexuelle Präferenz zu verändern hat, der Fokus auf die Prioritäten auf dieses oder jenes zu setzen ist? Bis 40 ist es ok, Sex eine Priorität einzuräumen, ab 40 nicht mehr? Ist für mich nonsens, denn ich gestalte mein Leben nicht nach gesellschaftlicher Konnotation, die mir, der ich über vieles reflektiere und hinterfrage, als Blödsinnig erscheine. Das ist das gute an der Freiheit und des eigenen Willens. Ich kann es so sehen, muss es nicht und muss es sogar ablehnen, wenn ich im Denkprozess dazu komme, dass es eigentlich meinem Werteempfinden komplett entgegenläuft. Natürlich muss ich dann, da ich ja ein Teil dieser Gesellschaft bin, auch die Konsequenzen ziehen. Das tue ich.
Meine Intention dieses Themas war es eben herauszufinden, wie eben Menschen, deren moralisches Bild anders aussieht (gerade in Bezug auf das immer noch große Tabuthema Sex) zu meiner Haltung stehen. Klar erwachsen aus meiner Präferenz Probleme... ich lerne kaum die richtige Frau kennen, da eben schon gesetzte Normen in ihr zum Tragen kommen. Um eine Veränderung in Gang zu setzen, muss der Leidensdruck erst groß genug sein. Das ist bis jetzt nicht der Fall. Klar fühle ich mich Einsam und teilweise hinterfrage ich mich, ob ich noch was an der Waffel habe, denn bis auf meine Sexualpräferenzen bin ich durchaus überall positiv willkommen.
Vielleicht ist es auch die Ehrlichkeit und Offfenheit, mit der ich damit umgehe und eher Frauen zu schnell damit konfrontiere und somit überfordere. Daran werde ich defintiv an mir arbeiten müssen, denn sonst habe ich nicht die Möglichkeit eine Frau kennenzulernen, die vielleicht erst mal mich kennenlernen will und poe a poe merkt, dass es ebenfalls das ist was sie sich wünscht, erst aber abwartet.
Alles nicht so einfach...
Nachtrag zu TimTim: Interessanter Ausspruch.... ich stehe dem vollkommen konträr gegenüber: Lieber einen ehrlichen Naturzustand, statt einen zustand heuchelnder Widerlichkeit.