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Hallo, ich habe schon sehr lange ein Problem. Habe es immer geheim gehalten, aber meiner Schwester habe ich es gebeichtet und dadurch habe ich angefangen mir selbst auch mehr einzugestehen, dass ich eins habe und jetzt habe ich ziemlich angst.

Es geht um folgendes. Seit ich so um die 11 bin habe ich mir Ziele gesetzt. Ziele die sie so sonst keiner normaler Mensch setzen würde. Das erste woran ich mich noch erinnere ist das Ziel quasi der perfekte Mensch/Schüler oder so ähnlich zu sein. Erinnere mich nur noch sehr dunkel dran, weil ich es irgendwann nicht mehr ausgehalten habe nur noch zu lernen und habe es abbgebrochen.

Dann. (Zumindest erinnere ich mich als nächstes daran) Wollte ich die Welt zerstören. Dieses Ziel nagt am meisten an mir. Wieso wollte ich sowas unfassbar schreckliches tun? Wie kam ich dadrauf? Ich war ungefähr Dreizehen und habe darüber nachgedacht wie ich am unauffälligsten alle Menschen umbringen kann. Natürlich wollte ich das nie wirklich.Ich bin wahnsinnig friedliebend wünsche allen nur Gutes. Ich könnte nicht mal ein Motte erschlagen. Aber ich hatte diesen furchtbaren Gedanken. Ich hatte Alpträume deswegen und ich erinnere mich, wie ich einmal vor der Geschirrschublade stand und dachte: Worauf warte ich noch? Und diese Erinnerung plagt mich so sehr. Ich möchte niemandem Schaden. Niemals. Eher würde ich mir etwas selbst antun als das. Ich möchte kein Monster sein.

Hab das ganze wahnsinnig gut verdrängt, aber jetzt ist es mir wieder eingefallen und ich komme nicht drauf klar. Ich habe mich erinnert, weil meine Schwester mitbekommen hat, dass ich seit geraumer Zeit das Ziel habe: Alle Sportarten der Welt zu perfektonieren. Ich hatte deswegen Accounts auf männlich umgesellt, damit ich später weniger Probleme damit habe, da ich jede Sportart mal als weiblich und als männlich absolvieren muss. Ich versuche jetzt mir kleinere Ziele zu setzen und nicht mehr so viel dran zu denken aber, dieses Weltzerstörending plagt mich so sehr. Ich weiß nicht, wie ich damit weitermachen soll als wäre nichts gewesen. Meine Schwester sagt ich bin kein Monster und der liebste Mensch den sie kennt, aber ich habe so angst. Hat irgendjemand eine Idee wie ich damit lernen kann umzugehen? Diesen Gedanken rückgängig machen kann ich ja nicht mehr.

19.04.2020 21:37 • 24.04.2020 #1


22 Antworten ↓


Du bist, was du tust und nicht was du denkst. Also bist du kein Monster.

Vernichtungsphantasien sind bei Kindergartenkindern und in der Pubertät übrigens sehr häufig. Sie bedeuten gar nichts Schlimmes, sondern sind nur eine blühende Ausprägung unseres Machtbedürfnisses, das in jedem von uns steckt.

Mach dir bitte keine Sorgen mehr, du bist bestimmt kein Monster und warst auch nie in Gefahr eines zu sein.

A


Ich schäme mich so sehr über meine Zwangsgedanken

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Ein Monster bist du ganz gewiss nicht

Bist du in therapeutischer Behandlung ?

Ich kann gerade nicht in Worte fassen wie dankbar ich gerade bin. Das hat so gut getan, dass von jemanden zu hören, obwohl ich davon erzählt habe. Vor allem, dass was du geschrieben hast @Kaffeehörnchen Ich habe immer gedacht, dass ist vollkommen abnormal, dass ich das damals gedacht habe. Ich danke Euch beidem aus tiefstem Herzen.

Und nein, ich habe keinen Therapeuten.

EDIT: Verzeihung, wenn ich etwas wirr geschrieben habe. Ich weine gerade ein bisschen xD

Wie alt bist du denn momentan? Im Profil steht 1920.

Zitat von Teeeee:
, dass ich seit geraumer Zeit das Ziel habe: Alle Sportarten der Welt zu perfektonieren. Ich hatte deswegen Accounts auf männlich umgesellt, damit ich später weniger Probleme damit habe, da ich jede Sportart mal als weiblich und als männlich absolvieren muss.


Magst du uns das genauer erklären?

Ja, das stimmt natürlich nicht. Ich bin 19. Werde in ein paar Monaten 20.

Ich weiß nicht genau wie, aber ich versuche es. In meinem Kopf hat sich das Ziel festgesetzt alle Sportarten der Welt perfekt zu beherrschen. Das zeigt sich darin, dass ich mir Listen geschrieben habe was es für Sportarten gibt. Ich wollte immer 10 Sportarten gleichzeitig schaffen, habe ich aber nie geschafft, nur geplant. Ich habe eine Zeit lang 2 Sportarten ausgeübt und mit großer Freude. habe aber aufgehört weil ich den Zwang hatte es wären die falschen, da sie japanisch waren und man, laut meinem seltsamen Gehirn, die Sportart am besten im jeweiligen Land zu dem gehört ausführen sollte. Eine Zeit lang habe ich auch Dinge weggschmissen die mich quasi von dem ganzen Ablenken könnten. Das haben aber meine Eltern gemerkt und dann habe ich damit aufgehört. Bereue es auch sehr.

Ich habe schon oft gedacht, dass irgendwas mit mir falsch ist. Aber ich habe nie irgendwas von einer Erkrankung gehört zu der das passen würde- Die meiste Zeit merke ich auch gar nicht wie krank das ist, sondern denke es tut mir gut.

Hey, also das mit dem perfekten Menschen kenne ich auch. Ich wollte das perfekte Kind sein.. Das andere kenne ich zwar nicht, aber ich denke da haben die anderen hier schon gute Antworten gegeben.

Oh und ich wollte alles wissen und habe mir vorgenommen, ein Lexikon auswendig zu lernen, well da ja alles wissen das man haben kann, steht. Das war so bis Mitte Ende 20. Ich habe das aber nie als Krankheit empfunden finde es jetzt rückblickend wo ich es bei dir lese, ganz interessant....

Sagen wir so, ich habe angst davor, dass es irgendwie krank ist. Als ich meiner Schwester davon berichtet hatte, hatte sie sich zumindest ziemlich sorgen deswegen gemacht. Wie gesagt, dass mir am meisten angst macht ist diese Weltzerstörunfssache. Ich will sowas nicht denken. Nie wieder. Jetzt denke ich natürlich viel drüber nach was aber eher daran liegt, dass ich mich dran erinnert habe und da ich so stark versuche nicht dran zu denken natürlich umso mehr dran denke.

Ich finde es aber gerade wahnsinnig interessant, dass du dann auch sowas ähnliches hattest. Hast du deswegen auch Listen geschrieben/Dinge weggeschmissen oder ähnliches? Erinnerst du dich wie du es geschafft hast dich davon zu lösen?

Ganz liebe Grüße und danke für die vielen schnellen Antworten

Viel entscheidender finde ich,ob du einen Leidensdruck verspürst. Dein Ziel ist ja unrealistisch, auch, wenn es irgendwie schön ist, wenn du mit Leidenschaft davon überzeugt bist.ALLE bzw nun 10 Sportarten perfekt zu beherrschen ist nicht möglich. Ist dir das bewusst? Macht dir das nicht Stress und viel Druck und was erhoffst du dadurch zu erreichen, wenn du all diese Sportarten beherrschst? Wie soll das gehen? Nacheinander, gleichzeitig? Siehst du es als eine Art Spiel oder erhoffst du dir dadurch besondere Anerkennung? Ich frage das, weil die anderen Beispiele, die du genannt hast auch eine Art Ausschliesslichkeit hatten. Du wolltest erst der beste Schüler/perfekte Mensch sein und dann wolltest du ALLE Menschen auslöschen. Warum reicht es nicht, zu sein wie du bist mit 2 Sportarten, die dir Spaß machen? Ein normaler Mensch, der nicht perfekt ist und warum definierst du Perfekt sein mit unrealistischer Leistung? Warum musst du perfekt sein? Da du selbst zweimal Zwänge erwähntest, denke ich schon, es geht in diese Richtung und du stehst irgendwie unter Druck etwas besonderes zu sein. Ein Monster bist du sicher nicht.
Ich denke, in einem bestimmten Alter hat man bestimmte Ideen, die auch mal unrealistisch sind, die man aber mit Träumen und jugendlichem Übermut zu tun haben und auch normal sind. Jugendliche sind schnell im Extrem, das ist auch normal. Das mit der Zerstörungsfantasie finde ich tatsächlich wirklich etwas merkwürdig, abere es ist so lange her, mach dich da nicht verrückt. Aber wenn du dir mit 20 jetzt ernsthaft solche Ziele steckst, davon überzeugt bist, ALLE Sportarten der Welt zu beherrschen, dann ist das wirklich unrealistisch und macht dir doch eher Druck oder hat es eher einen Spaßcharakter?

Also, ganz ehrlich, selbst wenn es Zwänge wären, dann wäre es halt so. Niemand ist halt perfekt.

Als ich das perfekte Kind sein wollte, habe ich mir dabei nichts gedacht. Ich war da so 10 vielleicht oder 12..höchstens.

Das mit dem Lexikon, das war zu einer Zeit wo ich ungelogen aus der Bücherei locker 50 Bücher über alles mögliche geliehen habe, aber natürlich nicht geschafft habe zu lesen. Ich war da auch Magersüchtig, also nicht gesund.

Meine Familie fand diese Bücher leih Sache jedenfalls nicht normal. Ich war bloß sauer auf mich, weil ich es nicht geschafft habe es alles zu lesen und zu wissen. Hatte also echt Druck und den mache ich mir heute noch sehr oft, weil ich teilweise verzweifelt bin, nicht genug zu wissen und es immer etwas gibt, daß ich dazu lernen könnte im Beruf (bin Sport Trainer) . Ich bremse mich inzwischen viel besser, man lernt das.


Vielleicht kommt Das aus einer tiefen Unsicherheit heraus und ist ein Versuch, die Kontrolle zu haben?

Auch dieser Gedanke, du könntest die Welt zerstören. Vielleicht bist du so unsicher (ich auch), dass du den Gedanken brauchst. Das er garnicht wirklich eine Zerstörung meint, sondern eher ein Gefühl, Kontrolle haben zu wollen...aus dem Gefühl tiefer Unsicherheit heraus.
Auch Perfektionismus entspringt ja eigentlich aus Unsicherheit. Menschen die selbstsicher sind, brauchen nicht perfekt zu sein. Wir eigentlich auch nicht natürlich, denken es aber...

So, nun muß ich erstmal schlafen. Bin furchtbar müde

Ich würde sagen Phasenweise. Es gibt Tage/Momente da denke ich daran, dass ich nicht vorran komme was meine Ziele angeht und dann fühle ich mich schlecht.

un die andere Frage... Das finde ich schwierig. Ja warum strebe ich so nach der Perfektion? Vielleicht weil ich beweisen will, dass ich was kann? Ich weiß es nicht.
@Cloudsinthesky Erstmal vielen vielen Dank und gute Nacht dir.

Das ist sehr gut möglich. Ich bin ein sehr unsicherer Mensch und habe oft das Gefühl ich kriege nichts auf die Reihe.

Ich glaube, das Thema Perfektionismus ist passend. Das hört sich erstmal nett und freundlich an, aber ich glaube, damit kann man sich viel verbauen und das ist gar nicht gut... Siehe mich. Es ist viel besser, wenn du lernst, dich zu mögen wie du bist und nicht über unrealistische Leistungen zu definieren! Ziele kannst du ja trotzdem haben, das ist auch total wichtig, aber mach dich nicht kaputt mit zu viel Druck!

@Kind-in-mir Vielen Dank für deine Worte. Da hast du natürlich Recht. Ich versuche auch ab sofort mehr im hier und jetzt zu leben sprich mir kleinere und realistische Ziele zu setzen. Vielleicht hilft mir das aus der ganzen Sache raus zu kommen.

Ich überlege auch meinen Eltern von meinen damaligen Zerstörungsphantasien zu erzählen.Weil ich irgendwie die Bestätigung will, dass sie mich deswegen nicht weniger lieben und deswegen keine angst vor mir haben. Anderseits traue ich mich nicht und möchte es geheim halten. Ich werde darüber wohl noch eine Weile grübeln..

Jedenfalls nochmal vielen lieben dank alle. Es hat gut getan mir das ein bisschen von der Seele zu schreiben.

Kannst ja mal irgendwann hier schreiben, wie es weitergegangen ist und es dir geht. Schlaf gut und versuch nicht zu viel zu grübeln!

Ich danke dir, ich versuche es. Schlaf du auch gut. Und danke danke danke an dich und alle die mir geantwortet haben. 3

Zitat von Teeeee:
In meinem Kopf hat sich das Ziel festgesetzt alle Sportarten der Welt perfekt zu beherrschen. Das zeigt sich darin, dass ich mir Listen geschrieben habe was es für Sportarten gibt. Ich wollte immer 10 Sportarten gleichzeitig schaffen, habe ich aber nie geschafft, nur geplant.


Mit so einem Ziel kann man ja nur scheitern und ggf. von dem sich selbst auferlegten Druck krank werden.
Suche Dir realistische, erreichbare Ziele. Dieses Ziel ist definitiv unerreichbar in 5 Leben.

Zitat von Teeeee:
Die meiste Zeit merke ich auch gar nicht wie krank das ist, sondern denke es tut mir gut.


Dieses Ziel schadet Dir erheblich aus den o.g. Gründen.

Danke für die Antwort @Mutexia

Da hast du natürlich Recht. Ich hab das dank meiner Schwester jetzt auch mehr eingesehen und versuche mich davon zu lösen. Ich hoffe es gelingt mir.

Liebe Grüße
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von Teeeee:
Danke für die Antwort @Mutexia Da hast du natürlich Recht. Ich hab das dank meiner Schwester jetzt auch mehr eingesehen und versuche mich davon zu lösen. Ich hoffe es gelingt mir.Liebe Grüße


MAch dir dabei aber bitte keinen Druck das ist ein Prozess. Du könntest vielleicht statt dich möglicherweise zwanghaft davon lösen zu wollen etwas anderes stärken. Wiie man zB ja schwache Muskeln stärkt, statt versucht,die starken zu schwächen (falls das Sinn macht für dich).
Da könnte ich dir zB empfehlen, dich mit SElbstliebe und Selbstwertschätzung zu befassen. Lass das Andere einfach so sein, wie es ist und versuche, das Neue zu stärken.So mache ich es und ich denke, dadurch konnte ich auch schon mehr loslassen vom Perfektionismus.
Auch das mit dem zerstören der Welt. Ich denke wie gesagt garnicht, dass du tatsächlich die reale Welt zerstören möchtest, sondern , dass es etwas mit der inneren Welt zu tun hat und du das möglicherweise nach außen auf die reale Welt projezierst. Ich denke, auch das wird nachlassen und sind wir mal ehrlich, wir Menschen tun leider unser bestes, diese schöne Welt kaputt zu machen.
PAss auf dich auf und vielleicht hilft dir das mit der Selbstliebe /Selbstwertschätzung. Dazu gibts auch viel Literatur und viel bei Youtube zb Jack Kornfield ist ein Mann, der immer wieder sehr auf Selbstmitgefühl setzt und auch ganz viele andere weise Menschen gibt es da frei zur Verfügung

Naww vielen Dank. Nein, ich weiß, dass ich das nicht so leicht von einem Tag auf den anderen vergessen kann. Dafür hat mich das schon viel zu lange durch mein Leben begleitet. Ich habe mir erstmal vorgenommen mich mehr mit dem hier und jetzt zu befassen. Meine Ziele waren ja so oder so nicht gerade Ziele die man innerhalb eines Tages erfüllt und das möchte ich jetzt versuchen. Mir Ziele zu setzen, die man vielleicht in einem oder meinetwegen 2 Tagen erfüllen kann, aber nicht mehr sowas großes. Vielleicht kann ich mich dann darauf konzentriefen und vergess dabei irgendwann wieder dieses selbstauferlegte Mission. Es ist so seltsam, dass mal aufzuschreiben. Hab das viel zu lange versteckt und mit keinem drüber gesprochen.
Das mit der Zerstörten Welt wird wohl noch lange an mir nagen. Ich kann gar nicht fassen, wie ich das vergessen konnte. Aber ich hatte mich so furchtbar deswegen gefühlt, dass ich es ganz tief in mir vergraben hatte. Und ja das hast wohl leider Recht

Danke. dass ist ein guter Rat. Es gibt tatsächlich eine Youtuberin die ich jetzt seit fast einem Jahr verfolge die auch in die Richtung geht und dir mir immer hilft runter zu kommen, wenn ich mich stark unter Druck gesetzt fühle/Angst habe.

Und ich weiß, ich hab das schon ganz oft geschrieben, aber ich bin allen so dankbar, die hier geantwortet haben. Ohne Euch hätte ich meine arme Schwester gestern Nacht wieder aus dem Bett geklingelt, weil ich so verzweifelt war. So habe ich hier etwas Trost gefunden und musste sie nicht schon wieder um den Schlaf bringen. Vor allem bin ich dankbar, dass mir hier so lieb und freundlich geantwortet wird. Ich hatte davor ein anderes Forum probiert und habe eher das Gefühl gehabt angegriffen zu werden anstatt verstanden. Auch wenn die meisten hier wahrscheinlich leider sehr gering von sich denken möchte ich euch sagen was ihr für tolle liebe Menschen seid. Lasst Euch nicht unterkriegen und passt auf Euch auf. Ich danke euch allen. 3

Danke, das ist total lieb von dir und ich freu mich, dass es dir ein wenig geholfen hat, hier zu schhreiben.
Es gibt von Eckhart Tolle das Buch Jetzt das hat mir auch sehr geholfen in einer schweren Phase. Ich werde das mal wieder hervor holen.
Ich kenne das, wenn man Dinge so tief in sich vergräbt und sich nicht darüber zu sprechen traut und es ist ein großer und guter erster Schritt, dass du es hier gemacht hast. Sei stolz drauf

A


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