Halli hallo!
War jetzt schon länger nicht mehr hier. Eigentlich ist es mir in den letzten Monaten ganz gut gegangen mit meinen Zwangsgedanken. Mal war es der Gedanke/die Angst schizophren zu werden, ein anderes Mal hatte ich Angst und hab fest gegelaubt ich hätte Krebs. Aber irgendwie flogen die Gedanken relativ bald wieder weg. Und Sertralin sei Dank kann ich einige dieser Gedanken recht relaxed hinnehmen, bzw. wühlen sie mich nicht mehr so auf wie früher.
So und jetzt zu meiner aktuellen Verfassung: seit letzter Woche Donnerstag/Freitag /16.4./17.4.) spuckt mir wieder ein extrem grausiger Gedanke (hoffentlich Zwangsgedanke) durch den Kopf.
Und zwar hat sich letzte Woche eine meiner Klientinnen suizidiert. War für meine Kollegen und mich logisch dass es irgendwann wieder zu einem Versuch kommen wird und sie es irgendwann schaffen wird. Aber wenn es dann soweit ist steht man trotzdem da und denkt viel darüber nach. Also ich zumindest. Hab am Donnerstag dann mit einer Kollegin telefoniert. Und in diesem Gespräch meinte ich, dass ich genau davor Angst hätte, dass wenn ich einen Suizidversuch machen würde es nicht klappt (Anm. die Klientin ist erst im Spital verstorben und konnte noch um Hilfe rufen). BUMMMMM! Da war er wieder ganz fett da der Gedanke. Genau wie im Jahr 2018 (seither nehm ich Sertralin). Auch da hatte ich zuerst extreme Angst vor tötlichen Krankheiten und irgendwann war der Zwnagsgedanke mit Suizid da. Mein Psychiater und die Therapeutin meinten alles ok, der geht wieder weg. Aber in der Situation glaubt man einfach fest daran dass man so etwas tun würde/könnte.
Nun ja ich war gestern dann bei meiner Therapeutin um ihr mein Herz auszuschütten, sie meinte es wäre einfach wieder dieser Zwangsgedanke, ausgelöst wegen meiner Wut auf die Klientin. Warum tu ich mir so schwer das anzunehmen und mir und auch meiner Therapeutin zu vertrauen? Sie hatte bis jetzt immer recht muss ich sagen. Ich habe auch so einen positiven Lichtblick dass der Gedanke wahrscheinlich in 2 Wochen wieder weg ist (wie bei den meisten meiner Gedanken).
Vor allem davor quälten mich die Gedanken zu sterben wegen einer Krankheit und das ich schizo werde und jetzt auf einmal ,,will ich sterben? Klingt eigentlich nicht logisch für mich. Aber ich habe einfach bei allem was ich tue den Gedanken im Kopf: ,,Wozu kaufst du Blumenerde? Du bist ja eh bald tot/bringst dich um. Du liebst dein Kind/deinen Mann/dein Leben eh nicht mehr, also musst du suizidal sein. So und noch viel mehr Blödsinn kommt da in meinem Kopf durch meine ,,Zwangsgedankestimme zusammen. Aber ab und zu gelingt es mir auch den Gedanken zu ,,vergessen. Z.B. wenn ich die Sims4 spiele, koche, ab und zu gelingt es mir auch beim Fernsehen. Und ich kann auch noch Scherze machen und darüber lachen.
Meine Therapeutin meinte auch dass ich ja wahrscheinlich noch Perpektiven/tolle Erlebnisse in meinem Leben geplant hätte und eigentlich Freude am Leben. Das hätten suizidale Menschen nicht mehr. Tja und seit diesem Satz kontrolliere ich jegliche Gedanken. Seit dieser Gedanke aufgekommen ist bin ich recht freudlos, also nicht komplett aber halt einfach nicht ganz so happy wie ich normal bin (bin eine echte Frohnatur normalerweise ). Natürlich überspiele ich auch oft meine Gefühle (vor allem in der Arbeit) damit keiner was merkt. Meine Mutter, mein Mann und meine beste Freundin merken allerdings schon ob es mir gerade gut geht oder nicht. Denen kann ich nix vormachen Wenn ich meine Freundin oder meine Tochter neben mir habe denke ich immer, na schau du freust dich ja gar nicht über deine Freundin/Tochter, du bist sicher suizidal. Ich hatte bis letzten Donnerstag total viel zu lachen und extreme Freude mit meiner Tochter (nicht immer wenn ihr versteht ).
Also wie gesagt meine Stimmung ist Gott sei Dank wegen dem Gedanken nicht so schlecht wie noch 2018. Aber genau das macht mir auch Angst. Warum flipp ich nicht total aus wegen dem Gedanken? Die Therapeutin meinte, dass das doch gut sei und evtl. auf den Umgang mit meinen Gedanken zurückzuführen ist (hab ja doch einiges gelernt und mir angeeignet um mit den ZGs umzugehen). Aber es ist wie immer. Ich habe das Gefühl der Psychiater und die Therapeutin übersehen was. Oder vielleicht lüge ich sie an (was ja nicht stimmt, bin ein grundehrlicher Mensch). Vielöleicht ist es auch mein Wunsch nach 100% Sicherheit, was weiß ich. Ich hab das Gefühl gar nichts mehr zu wissen.
Am Liebsten würde ich mich irgendwo an ein Bett fesseln lassen damit ich ja keinen Impuls bekomme mir was anzutun.
Kennt ihr so einen sch. Zwangsgedanken auch?
Bitte um Antwort und ganz liebe Grüße aus Niederösterreich
Sorry für den langen Text!
22.04.2020 11:53 •
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