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Zwangsgedanke Schizophren zu werden/zu sein
Hallo!War bis jetzt immer nur hilfesuchende, stille Mitleserin. Nun habe ich mich aber dazu entschlossen bei euch um Rat bzw. Hilfe zu fragen oder ob vielleicht jemand schon mal einen ähnlichen oder gar gleichen (Zwangs-)Gedanken hatte. Sorry gleich malk für den langen Text und danke wenn ihn sich jemand ganz durchliest.
Nun zu mir. Ich habe im Jänner 2016 (damals war ich schwanger) eine Psychotherapeutin aufgesucht weil ich das Gefühl hatte und der fixen Überzeugung war dass ich päd. bin/werde. Natürlich wenn man schwanger ist ganz toll.
Für die Therapeutin war klar dass es sich um Zwangsgedanken und Angst handelt. Auch im weiteren Therapieverlauf wurde es immer klarer und sicherer. Gegen Medikamente habe ich mich bis November 2018 gewehrt. Bin allerdings selber psychiatrische Krankenschwester und hab natürlich schon einiges gesehen.
Im Laufe der Therapie kamen wir drauf, dass ich bereit mit etwa 8/9 Jahren einen Zwangsgedanken hatte (meine Mutter umzubringen nachdem ich bei meiner Oma in den Nachrichten etwas über einen Mord gehört hatte). Hatte aber (darauf kamen wir auch im Nachhinein) bereits seit meiner Kindeheit Verlustängste vor allem meine Mutter betreffend. Sie war alleinerziehend.
Der nächste Zwangsgedanke kam nachdem ich etwa 1 Jahr mit meinem jetzigen Mann zusammen war (etwa 2009). Dachte damals ich würde ihn nicht mehr lieben.
Zwangsgedanken welche mich seither ,,begleiteten:
- meine Mutter umzubringen
- mich umbringen zu müssen
- schwer krank zu sein oder zu werden (hypochondrisch)
- für meine Tochter nicht mehr da sein zu können wenn ich ,,verrückt werde
- meine Tochter/meinen Mann nicht mehr zu lieben
- Schizophren zu sein bzw. zu werden und keiner merkts
- bipolar zu sein und keiner merkts
- und noch einige mehr
Wenn man den einen Gedanken durch hat kommt meist irgendwann der nächste. Seit ich im November 2018 mit Sertralin begonnen habe wurde es besser. Hatte recht gute Phasen, auch mal Tiefs welche ich jedoch mit der Therapie gut in den Griff bekam.
Nun zu meinem jetzigen Gedanken. Das 1. Mal dachte ich, ich sei schizophren als ich auf der Psychiatrie zu arbeiten begonnen habe (2012). Dachte mir: Hey einige dieser Symptome hatte ich ja auch schon wenn es mir nicht so gut ging). Natürlich hatte ich die da sich bei psychischen Erkrankungen natürlich viele Symptome überschneiden. Nun gut dass ging etwa 2 Wochen so und dann war der Gedanke weg. Auch einige andere psychische oder eben organische Erkrankungen ,,hatte ich schon.
Seither hatte ich diesen Zwangsgedanken nicht mehr und musst eher über den Gedanken lächeln. D
Dann am 14.11.2019 hatte ich von meiner Arbeit aus ein ,,Vernetzungstreffen mit der hiesigen Psychiatrie um einige Patienten zu besprechen (bin seit Jänner 2016 in einem ambulanten Betreuung für psychisch Kranke Menschen tätig). Es ging um eine Patientin welcher ihr Sohn weggenommen wurde und zum Vater ziehen musste weil sie nicht mehr zurecht kam (Diagnose Schizophrenie). Sie bekommt nichts mehr hin, nimmt keine Medikamente,.
Tja und ab da war der Gedanke (ich hoffe zumindest dass es ein Zwangsgedanke ist) geboren. Ich habe (obwohl ich eigentlich darüber bescheid weiß) über diverse Symptome der Schizophrenie gegoogelt. Total schlechte Ideeeee ich weiß!
Natürlich erkannte ich mich in einigen Symptomen wieder wie etwa Müdigkeit, leichte Depersonalisation (wenn ich sehr viel Stress habe), dass ich wenn es mir von den Zwangsgedanken her schlecht geht am liebsten zuhause bin, Interessenlosigkeit (also weniger einfach weil cih halt traurig bin und ständiges Gedankenkarussel da ist),.
Tja was man aber auch sagen muss dass ich irgendwann draufkam dass mir derzeit alles ein wenig zu viel ist/wird. Unsere Tochter ist 3 und oft ziemlich trotzig, was ja normal ist. In der Arbeit ist viel los, dann schnell heim wo das volle Chaos herrscht (ich war aber noch nie sehr ordentlich) noch schnell kochen, evtl. Wäsche waschen, Kind duschen,. Und leider bin ich perfektionistisch und habe gerne alles unter Kontrolle. Weihnachte kommt auch. Normalerweise liiiiiebe ich Weihnachten aber derzeit bin ich eher verzweifelt und traurig und kaum in der Stimmung zu feiern.
Dann überprüfe ich ständig meine Gedanken und pathologisiere viele davon. Mein Tinnitus ist auch wieder voll da. Ich checke andauernd ob ich Stimmen höre, oder wenn ich ein Geräusch nicht zuordnen kann (z.B. jegliches ,,knacksen im Haus welches ich normalerweise auf unseren Holztisch und anderes Mobiliar schiebe bzw. gibt es einfach normale Geräusche im Haus).Auch schaue ich immer ob ich etwas sehe was nicht da ist. Es ist echt mühsam. Bin schon so weit dass ich das Gefühl habe mir selbst Stimmen einzureden. Halte mir auch die Ohren zu um zu checken ob da was ist. Ich denke dann hey da ist nix, aber dann kommt der Gedanke bzw. meine Stimme im Kopf die meint ob ich mir wirklich sicher bin. Weil evtl. haben ja der Psychiater und die Therapeutin keine Ahnung von ihrem Job und ich kann die Schizophrenie gut verbergen (was ja eigentlich nicht geht). Ich vertrau mir einfach nicht mehr.
Könnte nur heulen wenn ich dran denke meine Familie, meine Freunde, mein Leben einfach alles zu verlieren und am liebsten würde ich mich gleich gegen Schizophrenie behandeln lassen und am Besten gleich wegsperren.
Teilweise funktioniert es gut, dass ich eine Zeit lang abgelenkt bin wenn ich bei meiner guten Freundin bin, am Handy spiele oder fernsehe.
Ich würde mal sagen dass meine ,,normale Paranoia normal ist. Z.B. wenn mich wer lange ansieht denke ich schon was guckt der denn so blöd, aber es ist mir eigentlich egal. Also so wie jeder andere Mensch auch denke ich mal.
So das war mal das ,,Gröbste. Hoffe es kann mich wer verstehen/untersützen.
Ganz liebe Grüße
12.12.2019 21:51 • #41