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Hallo Maldur,

danke für Deinen Podcast-Link. Ich bin momentan leider zu unruhig/ungeduldig, um ihn zu Ende hören. Aber was ich bisher hören konnte, ist für mich recht interessant und ich habe ihn abgespeichert

Ein Problem hier im Forum ist, dass es so viele Antwortmöglichkeiten gibt. Da Dein Beitrag sehr aktuell ist, möchte ich zunächst Dir antworten.

Ja, ich glaube zwanghaftes Grübeln ist - neben Ängsten - mein Hauptproblem. Und ich habe den Eindruck, dass es je älter ich werde - es damit immer schlimmer wird (so unangenehme wie sinnlose Gedanken wie: Wie lange lebe ich noch? Hoffentlich werde ich nicht schwer krank? - ich bin schon etwas älter - 67 - und vor etwa vier Monaten verstarb ein guter Freund relativ plötzlich, er war im gleichen Alter wie ich ). Dazu meinte behandelnde Psychiaterin nur lapidar: Ja, damit müssen Sie eben rechnen, schwer krank werden zu können. Aber Sie sind doch jetzt noch gesund! - was mich nur noch mehr triggerte in meine diesbezüglichen Grübeleien Alter = Tod. Natürlich muss ich damit rechnen, krank werden zu können. Aber mein Verstand bringt mir zu dieser Feststellung überhaupt nichts. Jemand, der keine Ängste hat, kann ja mit dieser Feststellung umgehen, ich aber eben nicht so einfach (und ich glaube auch viele andere in diesem Forum nicht). Nun bin ich am überlegen, mir einen neuen Arzt bzw. eine Ärztin mit mehr Empathie zu suchen.
Zum anderen leide ich auch noch an einer Bipolaren Störung (gegen die ich auch Medikamente einnehme, welche mir aber gegen meine Depressionen und Ängste leider nicht helfen). Die Störung zeichnet sich durch starke Stimmungsschwankungen aus (bei mir sehr extrem von Tag zu Tag) und auch noch an einer Angststörung (Angst, weiter wegzufahren - bestimmte Strecken gehen jedoch problemlos, u.a.)
Möglichkeiten zur Ablenkung habe ich reichlich (ich fotografiere sehr gerne, höre gerne Musik). Das hilft ja auch alles vorübergehend, aber eben nur vorübergehend. Mein zwanghaftes Grübeln zwängt sich immer wieder durch die Hintertür in meinen Kopf.

Ich habe in meinem Leben schon mehrere Therapieversuche hinter mir, welche mir alle nicht geholfen haben.
Bis etwa 2012 hatte ich die auch eine - wie später festgestellt wurde - Fehldiagnose: Borderline-Persönlichkeitsstörung. Damals halft mir das Medikament Paroxetin hervorragend (!) gegen meine Panikattacken, heute jedoch leider nicht mehr (bzw. keine Verträglichkeit mit Lithium). So, nun aber genug.

DANKE an alle, die bis hierhin gelesen haben.
Fragen beantworte ich natürlich gerne.

Noch ein schönes Wochenende an alle
bleibt gesund

MfG angstrabe

Mir geht es genau so wie dir angstrabe .Muss auch immer zwanghaft grübeln .Und meistens über Krankheiten und auch das ich daran sterben könnte .Manchmal ist es besser dann wieder unerträglich .Am schlimmsten denke ich daheim nach .Wen ich unterwegs bin ist es besser.Da ich dann mehr abgelenkt bin.Bin irgendwie süchtig danach über was zu grübeln .Und möchte mal einen Tag an nichts schlimmes denken .Aber das gelingt mir nie .

A


Grübelzwang Angst und Depression

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Danke Ayano für Deine Antwort, über die ich mich sehr gefreut habe (ich dachte schon, mein Beitrag würde hier niemanden interessieren - aber es gibt ja in diesem Forum auch sehr viele ähnliche Themen .... vielleicht bin ich aber auch nur zu ungeduldig.).

Zu meinem Grübelzwang kommt bei mir aber auch das Problem, dass ich mich - jedenfalls meistens - von meinen Mitmenschen meistens unverstanden fühle. (Ayano, kennst Du das auch?)

Ich wohne in einem Wohnheim für psychisch Kranke. Alle anderen (zwei Frauen, fünf Männer) haben andere Erkrankungen (meistens Schizophrenie - manche reden aber auch überhaupt nicht über die Art ihrer Erkrankungen - und eine vernünftige Kommunikation ist so gut wie unmöglich ...) Und meine Betreuer (hier gibt es gleich mehrere!) kümmern sich nur um die wichtigen äußerlichen Dinge (Sauberkeit des Zimmers, Ernährung, Amtsgänge u.ä. - zumindest diese Dinge kann ich - inzwischen wieder (nach meiner Psychose 2012!) gottseidank wieder alleine erledigen ... Auch DAS (= Unverständnis Gefühle der Einsamkeit vermehrtes Grübeln?) ist inzwischen ein Problem. (Und ich habe nicht Kraft, mir ein anderes Wohnheim zu suchen. Naja, ich habe wenigstens ein schönes Zimmer - und man/frau soll ja zufrieden sein mit dem was hat ...)

Noch nicht erwähnt [jedenfalls nicht im diesem Beitrag - ich habe noch weitere ältere im Psychic-Forum] - habe ich, dass ich auch noch einer - allerdings erfreulicherweise nur phasenweise auftretenden - Hypochondrie leide (hpts. Angst vor Hautkrebs ). (zur Zeit jedoch symptomfrei).

Ja, Ayano, auch mir geht es wesentlich besser, wenn ich - wenn auch nur mit eingeschränkten Möglichkeiten wg. meiner Angststörung - etwas unternehme (wie ich bereits erwähnte, fotografiere ich sehr gerne). Dazu kommt aber noch die seelische Belastung aufgrund meiner Bipolaren Störung (Symptom dieser Erkrankung ist leider auch, dass diejenige/derjenige keinen großen Einfluss auf die starken Stimmungsschwankungen hat. Und Tabletten dagegen helfen - zumindest bei mir - leider nur sehr wenig bzw. gar nicht.)

Ich bin noch auf der Suche nach wirklich guter (!) Literatur zum Thema Grübeln/Hypochondrie/Angststörung (naja, hängt ja irgendwie alles zusammen - wenn auch natürlich nicht bei jeder/jedem). Sobald ich fündig geworden bin, werde ich es hier einstellen. (Der Büchermarkt ist ja zu diesen Themen sehr unübersichtlich bzw. es werden zu viele Bücher angeboten, die einfach nur oberflächlich sind ... [Das ist jedenfalls meine Meinung bzw mein Eindruck!]

Soviel nun für heute. Danke fürs Lesen.

Auf weitere Antworten von Leuten mit ähnlicher Problematik würde ich mich auch sehr freuen.

Noch einen schönen Sonntag wünscht Euch
angstrabe


Hallo, ich denke man muss sich Schwächen eingestehen und diese auch mal bewusst zulassen.
Das Gefühl immer die Kontrolle haben zu wollen kenne ich, aber auch mal los zu lassen ist wichtig.
Man baut durch diesen Kontrollzwang und das Pflichtgefühl einen enormen Druck auf und vernachlässigt sich dabei.

Du bist auch nur ein Mensch, versuche nicht alles alleine zu stemmen und denke auch mal an dich, du darfst fehler machen und musst nicht alles kontrollieren.
Weniger analysieren und mehr akzeptieren, ist zwar leicht gesagt, aber mir hilft das.
Versuche es mal

Zitat von Gordon123:
Hallo, ich denke man muss sich Schwächen eingestehen und diese auch mal bewusst zulassen. Das Gefühl immer die Kontrolle haben zu wollen kenne ich, ...

Aber wie erreicht man diese Zustände? Also loslassen und sich Schwächen eingestehen ? Ich komme da nicht ran

Was sind für dich denn z.B. Schwächen? Und was meinst du mit Fehlern? Welche Fehler machst du deiner Meinung nach?

Ist ein langer Prozess, kann das auch nicht so gut, aber man wird besser.
Aber dieser Kontrollzwang und dieses Gefühl sich um alles kümmern zu müssen, frisst einen auf.
Die Gedanken kreisen dann immer mehr und alles wird schlimmer.
Ich habe mit Kleinigkeiten begonnen, mal die spülmaschine nicht einräumen, ohne Einkaufszettel einkaufen, den Kindern mal nicht alles hinterher räumen....etc
Kontrolle etwas lockern und kleineren Pflichten mal nicht
nachkommen.
Klingt Lächerlich, hat mir aber etwas geholfen.

Zitat von Frozen93:
Aber wie erreicht man diese Zustände? Also loslassen und sich Schwächen eingestehen ? Ich komme da nicht ran

Ist aber wichtig man hat nun mal Stärken und Schwächen sonst wären wir keine Menschen nur Maschinen

Zitat von Lischen:
Was sind für dich denn z.B. Schwächen? Und was meinst du mit Fehlern? Welche Fehler machst du deiner Meinung nach?

Insgesamt Fehler machen. Ein Beispiel ausversehen im 3. Gang anfahren, mit meinem Mann zu wenig geredet wegen einem Piercing den ich wollte und er aber eigentlich nicht, zu wenig Haushalt, unaufgeräumt das Haus verlassen usw

Zitat von Frozen93:
Aber wie erreicht man diese Zustände? Also loslassen und sich Schwächen eingestehen ? Ich komme da nicht ran

Mit radikaler Akzeptanz. Schreibe gerade an einem weiteren Blogeintrag zu dem Thema Einstieg in eine Therapie.

Ein sehr guter Beitrag zur radikalen Akzeptanz:

agoraphobie-panikattacken-f4/angst-und-panik-annehmen-wie-macht-ihr-das-t108992.html#p2223056

So wie ich das von dir lesen scheinen dir einige elementar wichtige Module einer Therapie unbekannt zu sein.

Zitat von cube_melon:
Mit radikaler Akzeptanz. Schreibe gerade an einem weiteren Blogeintrag zu dem Thema Einstieg in eine Therapie. Ein sehr guter Beitrag zur radikalen ...

Dann kläre mich bitte mal auf

Zitat von Frozen93:
Insgesamt Fehler machen. Ein Beispiel ausversehen im 3. Gang anfahren, mit meinem Mann zu wenig geredet wegen einem Piercing den ich wollte und er ...

Das sind doch keine Fehler. Manchmal ist man eben unkonzentriert. Ich bin neulich volle Kanne über eine Bordsteinkante gefahren bzw. in einer Kurve dran hängen geblieben. Ich hab angefangen zu lachen weil mich mein manchmal verpeiltes fahren amüsiert . Ist doch gerade das schöne das Menschen nicht perfekt sind.
Und was heißt zu wenig Haushalt? Wer definiert was zu wenig ist? Wenn ich keine Lust habe aufzuräumen, räum ich eben nicht auf. Wenn ich gerade Lust habe lieber was anderes zutun was mir Freude bereitet warum nicht? Bestimmt werde ich mich am Ende meines Lebens nicht daran erinnern, wie perfekt meine Wohnung aufgeräumt war. Dann doch eher an die schönen Dinge. Und gerade an Missgeschicke erinnert man sich Jahre später noch und kann darüber schmunzeln.

Zitat von Lischen:
Das sind doch keine Fehler. Manchmal ist man eben unkonzentriert. Ich bin neulich volle Kanne über eine Bordsteinkante gefahren bzw. in einer Kurve ...

Danke dir für deinen Beitrag. Ja für mich sind das Weltuntergänge und es ist so schwer das anders zu bewerten. So geht es mir bei allem auch bei Gesprächen usw

Ich glaube es hat auch viel damit zutun wie man mit sich selbst umgeht. Ob streng oder liebevoll. Man sollte versuchen sich mit Verständnis und Mitgefühl zu begegnen, gut mit sich umzugehen. Das macht einen großen Unterschied. Wenn man im großen und ganzen mit sich zufrieden ist glaube ich nicht das man sich wegen Fehlern fertig macht, die eigentlich garkeine sind.

Zitat von Lischen:
Ich glaube es hat auch viel damit zutun wie man mit sich selbst umgeht. Ob streng oder liebevoll. Man sollte versuchen sich mit Verständnis und ...

Ja das kann gut sein. Aber mir fehlt da leider komplett der Zugang. Ich wüsste gar nicht wann ich mit mir liebevoll umgehe. Ich denke wenn ich mich ausruhe geh ich doch gut mit mir um aber irgendwie fühle ich mich dadurch trotzdem nicht ausgeruhter. Hab das Gefühl ich bekomme nie genug Ruhe obwohl ich mich schon ausruhe

Vermutlich weil du im Kopf wieder deine Pflichten durchgehst und dir über vermeintliche Fehler Gedanken machst, kenne ich zu gut.
Du musst lernen Stück für Stück etwas locker zu lassen und mit Kleinigkeiten anfangen, komplette Veränderungen würden nie funktionieren.
Lerne dir etwas Spielraum zu lassen.
Volle Kontrolle ist nicht möglich und Fehler macht jeder.
Du schaffst das
Sponsor-Mitgliedschaft

@Gordon123 und was für Kleinigkeiten meinst du . Mach mal bitte einpaar Vorschläge damit ich damit mehr anfangen kann

Zitat von Frozen93:
Ja das kann gut sein. Aber mir fehlt da leider komplett der Zugang. Ich wüsste gar nicht wann ich mit mir liebevoll umgehe. Ich denke wenn ich mich ...

Ja. Wenn du dir Ruhe gönnst tust du dir was Gutes z.B. Aber nur! wenn du dabei den Kopf auch mal zur Ruhe kommen lässt. Der Umgang mit sich selbst hat ganz viel damit zutun welche Selbstgespräche man mit sich führt, mit Glaubenssätzen, Gedanken. Und so wie du es schilderst ruhst du dich zwar aus aber deine Gedanken sind negativ, abwertend dir gegenüber. Dann fühlt man sich natürlich schlecht. Du könntest versuchen herauszufinden was unter dem ich darf keine Fehler machen steckt. Hast du Angst abgelehnt zu werden? Vergleichst du dich viel mit anderen? Denkst du vielleicht du bist nur liebenswert wenn du immer alles richtig machst, ordentlich bist usw. Ganz oft stecken eigentlich solche Dinge dahinter. Selbst wenn man sich Gutes tut können Gedanken trotzdem alles kaputt machen und man fühlt sich mies und nicht erholt. Du müsstest eben gedanklich versuchen besser mit dir umzugehen. So wie du auch von anderen behandelt werden willst und so wie du andere behandelst. Verständnisvoll, liebevoll, positiv usw. Sobald du denkst, dass du wieder einen Fehler gemacht hast Stop sagen. Und dann neue, andere Gedanken finden wie es ist nicht schlimm wenn mal was nicht klappt, morgen gelingt es mir besser oder sich überlegen was man statt dem Grübeln tun könnte. z.B. etwas schönes lesen oder über etwas nachdenken was einen positiv stimmt, den nächsten Urlaub evtl. usw.

Es ist ein längerer Prozess sowas umzulernen und es gibt auch Rückschläge aber du wirst sehen wenn es einmal ins Rollen kommt gelingt es dir immer schneller und besser. Natürlich haben sich diese Strukturen oft über Jahrzehnte aufgebaut und man braucht Geduld für eine Veränderung.

A


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