Generalisierte Angst/Zwangsgedanken

Zitat von Mina83:

Liebe Simply Lost,
ja ich kann deine Gedanken total nachvollziehen. Heute war für mich wieder ein ganz schlechter Tag, habe wieder Tollwut Ängste und Angst dass ich mein Kind nicht genug schützen kann wenn es draußen rumstreift. Ich kann ja nicht jeden einzelnen Schritt überwachen oder auf den Spielplätzen mir jeden cm in den Spielhäusern usw. angucken, ob da irgendwo eine tote Fledermaus liegt. Und jetzt wird das Wetter wieder besser und mein Kind ist halt ständig draußen (ist ja auch gut so). Mal mit Opa, oder Freunden, und keiner achtet da drauf. Es macht mich völlig fertig. Ich überlege schon uns impfen zu lassen. Aber soll ich meinem Kind das zumuten? Und dann kommt die nächste Angst. Ich kenne es ja so. Es ist so unglaublich anstrengend. Geht es dir denn wieder etwas besser ? Ich habe leider kaum angstfreie Phasen. Höchstens mal ein oder zwei Tage.
Liebe Grüße

Hallo Mina,

Ich kann dich so gut verstehen...
Hast du denn schon mal eine tote Fledermaus gesehen? Kommt das in eurer Gegend gehäuft vor? Ich kenne mich mit der Thematik nicht sehr aus, aber kann man im Fall des Falles, dass es zu einer Ansteckung mit Tollwut käme, nicht noch akut ein Gegenmittel geben? Ich denke, Impfungen sind v. a. in Gegenden wichtig, wo die nächste Klinik mit dem entsprechenenden Gegengift nicht schnell genug erreichbar ist. Vielleicht hilft dir dieser Gedanke ein wenig. Aber wie du schreibst, ist es nicht diese Angst, ist es eine andere. Das ist das Dilemma, Das einen so fertig macht. Hat man eine Angst bewältigt, poppt die nächste auf.
Diese Woche ging es mir wieder etwas besser, auch wenn ich dennoch täglich Ängste habe. Aber sie führen zu keiner akuten Panikreaktion. Das liegt v. a. daran, dass mich mein Freund beruhigen kann und mir hilft, Situationen wieder realistischer einschätzen zu lernen. Wenn ich alleine bin, gehe ich auf Nummer sicher und verzichte lieber oder vermeide Situationen, die ich nicht einkalkulieren kann. Das Gespräch mit meinem Freund beruhigt mich dann, und ich traue mich mehr. Vorletzte Woche lag mein Freund im Krankenhaus und mein Kopf war so überlastet, dass ich komplett überfordert war. Und dann kam der Totalausfall und Ängste reihten sich en masse aneinander, ohne dass mich jemand beruhigen konnte, eine Panikattacke nacheinander an 1.5 Tagen. Das war wirklich der Horror. Ich wusste gar nicht wie mir geschieht.
Wenn ich allgemeinen Stress habe, auf der Arbeit, mit dem Haushalt, etc. treten die Ängste verstärkt auf.
Liebe sonnige Grüße

Ja leider habe ich als Kind mal eine gefunden (zum Glück NICHT angefasst damals). Nun las ich vor einigen Jahren über die Gefährlichkeit. Ja es gibt ein Gegenmittel, das muss aber innerhalb von ein paar Tagen gegeben werden. Und ich habe eben Angst davor dass ein Risiko übersehen wird .... also zB. dass mein Kind unterwegs so ein Tier findet und anfasst und es mir nicht sagt. Oder dass irgendwo Speichel einer Fledermaus ist und mein Kind fasst rein und reibt sich dann hinter die Augen. Kinder fassen sich halt ständig mit dennhanden überall hin oder nehmen die Hände in den Mund. Gerade heute hatten wir wieder so eine Situation. Meine Tochter war mit bei ihrem Onkel und der baut im Moment ein neues Gartenhaus und lag dabei das Alte abzureissen. Sie lief mit im Garten und ihr Onkel gab ihr dann auch was zu essen (ohne Hände waschen vorher) und ließ sie die alten Bretter auf einen Haufen legen usw. Denke halt gleich an tote Fledermäuse die vielleicht zwischen den Brettern waren usw. Mein Mann sagt ich bin die EINZIGE die sich überhaupt über sowas Gedanken machen würde .... tja nur leider hilft mir das nicht weiter. Meine Angst ist stärker.
Das hört sich ja echt schlimm an was du durchgemacht hast als dein Freund im Krankenhaus war aber ich kann mir das für vorstellen. Du hattest dann wahrscheinlich einfach überhaupt kein Gefühl der Sicherheit mehr. Hast dich Wahrscheinlich völlig verloren gefühlt. Es ist ja auch schlimm wenn man diesen Ängsten so ausgeliefert ist. Das mit den Panikattacken dann kenne ich auch.